Angermünde 1938 - 1939: Das letzte Fest vor dem Krieg Kurz vor dem Krieg feierte die Stadt Angermünde ihr 1. Heimatfest. Am Freitag, den 9. Juni 1939 lud der Angermünder Bürgermeister Jacobsen im Festsaal des Rathauses zu einer Festsitzung der Ratsherren ein. Am Abend erfolgte die Eröffnung des Heimatfestes auf dem Marktplatz. Nach den Reden des Bürgermeisters und des Kreisleiters, Parteigenosse Mahler, gedachte man des Führers Adolf Hitler. Rektor Peter gab einen Rückblick zur Angermünder Geschichte. Anschließend wurde gemeinsam die Märkische Heide gesungen. In der Reichshalle im heutigen Hohen Steinweg, damals Adolf-Hitler-Straße, wurde die Uraufführung des Heimatfestspiels „Die Schlacht von Angermünde “ von Max Lindow gespielt. Ein großer Zapfenstreich einer Wehrmachtsabteilung, am Kriegerdenkmal auf dem kleinen Markplatz, beendete diesen ersten Festtag. Am Sonnabend ging es weiter mit Darbietungen der Hitler – Jugend, einem Platzkonzert der Pionierkapelle und großen Festtrubel auf dem Klosterplatz. Abends fand nach einer nochmaligen Aufführung des Heimatfestspiels ein Festball im Hotel „Reichshalle“ statt. Auch der Kaisergarten zeigte ein großes Festprogramm unter Mitwirkung zweier Militärkapellen, der Männergesangsvereine und den Sängern der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“. Anschließend tanzte man in allen Sälen der Stadt. Der Sonntag begann mit sportlichen Veranstaltungen. Am Nachmittag setzte sich ein großer historischer Festumzug mit vielen Festwagen und Trachtengruppen vom kleinen Exerzierplatz in Richtung Markt in Bewegung. Später waren der Markt und der Klosterplatz erfüllt von Musik und Tanz. Viele von den jungen Männern, die auf diesem Fest noch tanzten, mussten zwei Monate später an die Front und sahen ihre Heimatstadt Angermünde nie mehr wieder. Fotos: Festumzug zum Heimatfest in Angermünde, 1939 und Festschrift. Quelle: Stadtarchiv Angermünde. Rechts: Hitlers Rede zum Kriegsbeginn. Abgedruckt im Angermünder Tageblatt vom 4. September 1939. Mitte: Auch die Jugend wird schon auf den Krieg eingestimmt. Bereits seit mehreren Jahren existiert am Wolletzsee das sogenannte Jugendbannlager 64er Hitlerjugend, wo die Jungen das „einfache Leben“ kennen lernen sollen. Quelle: Stadtarchiv Angermünde Kriegsvorbereitungen auch in unserer Stadt. Bericht über den Einzug einer Wehrmachtseinheit und ihrer Einquartierung in Angermünde zu einem Manöver. Angermünder Tageblatt 1938.