Seite 1 von 2 Extremismusbereich

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Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“
MUSLIMBRUDERSCHAFT (MB)
Extremismusbereich:
Ausländerextremismus / Islamismus
Gründung:
1928 in Ägypten
Sitz:
Ägypten
Vorsitz:
Muhammad Mahdi AKIF
Teil-, Nebenorganisationen:
 ISLAMISCHE GEMEINSCHAFT IN DEUTSCHLAND e. V. (IGD)
Publikationen:
 RISALAT UL-IKHWAN,
AL-ISLAM (Online-Version)
Kennzeichen:
Historie und Strukturentwicklung
Die extremistisch-sunnitische1 MB wurde 1928 in Ägypten von Hassan AL-BANNA
gegründet. Sie verbreitete sich in nahezu allen arabischen Staaten sowie in Ländern, in
denen sunnitische Muslime leben. In der MB haben zahlreiche extremistisch-sunnitische
Organisationen ihren Ursprung wie z. B. die palästinensische HAMAS.
In Ägypten ist die MB die größte islamistische Oppositionsbewegung. Obwohl die
Organisation seit 1948 offiziell verboten ist, nahm sie im Jahr 2005 mit parteilosen
Kandidaten an den ägyptischen Parlamentswahlen teil und wurde zweitstärkste Kraft.
In Deutschland haben sich Anhänger der MB u. a. in der  IGD zusammengeschlossen. Im
Freistaat Sachsen werden der MB lediglich einzelne Personen zugerechnet.
Ideologie / Politische Zielsetzung
Die Ideologie der MB manifestiert sich insbesondere in den Schriften ihres Gründers, Hassan
AL-BANNA, und ihres späteren geistigen Führers, Sayyid QUTB.
Ihr Ziel ist die Umgestaltung aller Länder in Staaten islamistischer Prägung mit einer
Staatsordnung, die ausschließlich an Koran2 und Sunna3 orientiert ist. Dabei betrachtet die
MB auch alle arabischen Staaten als unislamisch. Für die Durchsetzung ihrer Ziele wird die
Anwendung von Gewalt legitimiert.
Im Nahen und Mittleren Osten wurden die Aktivitäten der MB durch Verbote und
Verfolgungsdruck offiziell stark eingeschränkt. Ihre Ideologie ist jedoch in islamistischen
Medien und Netzwerken weit verbreitet.
Die MB ist damit eine Bestrebung im Sinne des Sächsischen Verfassungsschutzgesetzes
(SächsVSG). Sie gefährdet zum einen durch Anwendung von Gewalt oder darauf gerichtete
Vorbereitungshandlungen auswärtige Belange der Bundesrepublik Deutschland (§2 Abs. 1
Nr. 3 SächsVSG). Zum anderen richtet sie sich gegen den Gedanken der
Völkerverständigung, insbesondere das friedliche Zusammenleben der Völker (§2 Abs. 1 Nr.
3a SächsVSG).
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Als Sunniten werden die Angehörigen der größeren der beiden Hauptgruppen des Islam bezeichnet (ca. 90% der Muslime).
Im Unterschied zu den Schiiten erkennen sie auch jene Nachfolger (Khalifen) des Propheten Mohammed als dessen
rechtmäßige religiöse Nachfolger an, die nicht zu den Nachkommen des Propheten zählen.
Heilige Schrift des Islam.
Sunna (arabisch für Tradition/ Brauch) ist die schriftliche Überlieferung der Taten und Zitate des islamischen
Religionsbegründers Muhammad.
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Beitrag aus: „Sächsisches Handbuch zum Extremismus und sicherheitsgefährdenden Bestrebungen 2009“
Allgemeine Aktivitäten
Die Organisation ist als islamistische Basisorganisation weltweit aktiv. Die Anhänger in
Deutschland nutzen eine Vielzahl so genannter „Islamischer Zentren“ als Treffpunkte und
Orte für ihre Aktivitäten.
Die mitgliedstärkste Organisation von MB-Anhängern in Deutschland ist die 1960 gegründete
 IGD. Ihr Vorsitzender ist Ibrahim EL-ZAYAT. Die IGD ist außerdem Mitgliedsorganisation
des in Großbritannien ansässigen Dachverbandes der MB-nahen Organisationen und
Verbände aus Europa, der  FÖDERATION ISLAMISCHER ORGANISATIONEN IN EUROPA (FIOE).
Die IGD verfolgt eine Strategie der Einflussnahme im politischen und gesellschaftlichen
Bereich, um ihren Anhängern Voraussetzungen für eine an Koran und Sunna orientierte
Lebensweise zu verschaffen.
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