Wicken

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WICKEN
Wicken
Zottelwicke (Vicia villosa)
Anbau- und Kulturanleitung
Ing. Peter Köppl, Referat Ackerbau und Alternativen
Winterwicke (hieme fetus viciae)
Verbreitung
Die Winterwicke ist in Südosteuropa und Vorderasien beheimatet. Als Kulturpflanze
wurde sie im 19. Jahrhundert in Mitteleuropa eingeführt.
Beschreibung
Meistens überjährig, dicht zottig behaart. Blätter paarig gefiedert, mehrere Endranken.
Stängel 1 – 2 m lang, niederliegend. Langgestielte Blütentrauben blauviolett, selten
purpurrot oder weiß.
Klima / Bodeneignung
Als winterharte Pflanze gedeiht die Winterwicke am besten in Gegenden mit feuchtwarmem Herbst und trockenem Frühling. Sie bevorzugt Sandböden, gedeiht aber auch
auf schweren Böden gut, sofern sie einen durchlässigen Untergrund hat. Ein PH-Wert
über 6 ist ihrer Entwicklung förderlich. Sogenannte „Blankfröste“ (ohne Schneebedeckung) über -10° C von längerer Dauer sind auswinterungsgefährdend.
Sommerwicke (Vicia sativa,) Zottelwicke (Vicia villosa) und Pannonische Wicke (Vicia
pannonica) sind ähnlich im Wuchs der Winterwicke, jedoch der Anbau nach den frostfreien Tagen im April zu empfehlen. Lockere Böden mit PH-Wert 6,5 bis 7 ohne
Staunässe sind auch „Wickenböden“.
Wurzelbild / Gründüngungseignung
Die Pflanze entwickelt kräftige Wurzelbüschel, die den gesamten Bodenraum mit vielen
Feinwurzeln ausfüllen. Sie dringt in die feinsten Spalten – auch von Gestein - ein und
umwächst mit ihren feinen Wurzeln die Bodenverdichtungen.
Die Winterwicke ist eine hervorragende Gründüngungspflanze und kann in kurzer Zeit
gegrubberten Boden dicht und tief durchwurzeln. Dabei wächst sie auch aktiv in noch
wenig belebte Bodenschichten vor und trägt wesentlich zur Strukturentwicklung bei.
Im Bewurzelungsvermögen ist sie der Sommerwicke überlegen, da sie als winterharte
Pflanze auch in der kalten Jahreszeit noch Wurzelmasse bildet. Als winterharte Zwischenfrucht ist sie daher die ideale Pflanze, aber auch in Rotations- oder Dauerbrachen trägt sie zur schnellen Bodenentwicklung bei. Nach ein bis zwei Schnitten verschwindet sie, sodass die mehrjährigen Pflanzen in den Gemengen ihre Wurzelkanäle
übernehmen können.
Vorsicht ist geboten, wenn die Wicke in Gründüngungsgemengen zum Aussäen kommt
und dann z.B. im Weizen durchwächst – die Saatkorngröße ist dem Weizen nämlich
Stand: B_Nov.2015
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sehr ähnlich und daher aus dem Erntegut nur sehr schwierig heraus zu reinigen. Deshalb ist exakte Stoppelbearbeitung nach dem Auflaufen der ausgesäten Körner wichtig
und z.B. eine Winterwicken-Zwischenfrucht vor Sommergetreide möglichst zu unterlassen. Sommerwicken frieren jedenfalls schnell ab.
Saatmenge Reinsaat
230 bis 270 Körner je m², das sind je nach TKG 150 bis 200 kg/ha.
Wichtig:
Es darf vor einem Wickenanbau keinesfalls in der Vorfrucht (z.B. Begrünung
abspritzen oder zur Feldsäuberung etc.) ein Glyphosatprodukt angewendet
werden. Sie haben einen schlechten Feldaufgang!
Sommerwicke/Futterwicke (Vicia sativa)
Verbreitung
In unseren Anbaubreiten bekannt. Auf keimfähiges Saatgut achten.
Beschreibung
Rankende, kantige Triebe, bis 1 m lang, sieben paarig gefiederte Blätter, breiter als bei
der Winterwicke, rotviolette, einzeln stehende Blüten.
Klima / Bodeneignung
Geringe Standortansprüche, am besten auf mittleren und schweren, kalkhaltigen frischen Lehmböden in feuchtkühler Lage. Gegen Frühjahrsfröste nicht ganz unempfindlich.
Wurzelbild / Gründüngungseignung
Verzweigtes Wurzelwerk mit zahlreichen Wurzelknöllchen. Hervorragende Gründüngungspflanze in allen Sommergemengen oder für abfrierende Zwischenfrüchte. Das
intensive und schnellwachsende Wurzelwerk fördert sehr gut die Garebildung.
In Mischung auch ideale Futterpflanze (z.B. Hafergemenge). Wird auch gerne vom
Wild angenommen.
Saatmenge Reinsaat
210 bis 240 Körner je m², das sind je nach TKG 120 bis 160 kg/ha.
Pflanzenschutz
In Praxisberichten sind Afalon flow und Brabant erwähnt.
Vegetationsdauer
Druschreif nach etwa 135 Tagen.
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