Leseprobe Ethik in Management und Leadership im Non-Profit

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Leseprobe
Schneider
Ethik in Management und Leadership
im Non-Profit-Sektor
Herausforderungen und Ansätze für
bessere Entscheidungen in Organisationen
MANAGEMENT SOZIALER ORGANISATIONEN
Studienbrief 2-020-1404
1. Auflage 2016
Ethik in Management und Leadership im Non-Profit-Sektor
Impressum
Verfasser:
Prof. Dr. Armin Schneider
Professor für Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Management und
Leadership Sozialer Organisationen und empirischer Forschung an der Hochschule
Koblenz. Direktor des Institutes für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit |
Rheinland-Pfalz. Lehrauftrag für Wirtschaft und Ethik am Campus-Institut in Oberhaching.
Der Studienbrief wurde auf der Grundlage des Curriculums für das Modul „Ethik im Non-Profit-Sektor“
verfasst. Die Bestätigung des Curriculums erfolgte durch den
Fachausschuss für die Berufsbezogenen Weiterbildungsstudiengänge Sozialmanagement und
Öffentliches Dienstleistungsmanagement,
dem Professoren und Dozenten von HDL- und kooperierenden Hochschulen als Mitglieder angehören.
1. Auflage 2016
ISBN 978-3-86946-207-3
Redaktionsschluss: März 2016
Studienbrief 2-020-1404
© 2016 by Service-Agentur des Hochschulverbundes Distance Learning.
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Ethik in Management und Leadership im Non-Profit-Sektor
Inhaltsverzeichnis
Einleitung..........................................................................................................................................................................................4
Literaturempfehlung.....................................................................................................................................................................5
1
Bedeutung ethischer Fragen für Non-Profit-Organisationen.....................................................................6
2
Anlässe und Anstöße für ethische Fragestellungen.......................................................................................9
2.1
Skandale und Fehlentwicklungen.......................................................................................................................................................9
2.2
Werte und ihr Stellenwert in einer Organisation........................................................................................................................ 14
2.3
Ebenen von Moral und Ethik in einer Organisation................................................................................................................... 15
2.4
Aktuelle Herausforderungen einer Ethik in Organisationen.................................................................................................. 18
2.5Der Nutzen von Ethik............................................................................................................................................................................. 19
3
Werte und ihre Umsetzung in Organisationen..............................................................................................21
3.1
Organisationen als Wertegemeinschaften?.................................................................................................................................. 21
3.2
Management mit Menschen............................................................................................................................................................... 23
3.3
Leadership in wertgebundener Verantwortung......................................................................................................................... 24
3.4
Werteentwicklung und Organisationskulturen........................................................................................................................... 26
4
Ethische Grundkonzepte in ihrer Anwendung im Non-Profit-Management..................................... 28
4.1
Grundlegende Begrifflichkeiten........................................................................................................................................................ 28
4.2
Prinzipien- und Tugendethiken......................................................................................................................................................... 31
4.3
Ergebnisethiken....................................................................................................................................................................................... 32
4.4
Vertragsethiken....................................................................................................................................................................................... 33
4.5
Weitere Konzepte....................................................................................................................................................................................34
5
Konzepte ethischer Verantwortung in Organisationen............................................................................. 35
5.1
Rahmenethik............................................................................................................................................................................................. 36
5.2
Individualethik......................................................................................................................................................................................... 38
5.3
Ethik in der Organisation......................................................................................................................................................................40
5.4
Corporate Social Responsibility......................................................................................................................................................... 43
5.5
Integration in Mess- und Steuerungsinstrumente..................................................................................................................... 45
5.6
Nachhaltigkeit in Management und Leadership........................................................................................................................ 47
5.7
Integrierte Ethik- und Wertemanagementkonzepte.................................................................................................................48
6
Dilemmata und Verantwortung – ein Ausblick............................................................................................. 53
6.1
Versuch einer Einordnung................................................................................................................................................................... 53
6.2
Ethische Kompetenz bedarf der Ausbildung...............................................................................................................................54
6.3Unauflösbare Dilemmata..................................................................................................................................................................... 55
Antworten zu den Kontrollfragen......................................................................................................................................... 57
Literaturverzeichnis.................................................................................................................................................................... 62
Sachwortverzeichnis.................................................................................................................................................................. 66
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis................................................................................................................................. 68
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Ethik in Management und Leadership im Non-Profit-Sektor
Einleitung
„In Lönneberga war das Armenhaus bestimmt nicht schlechter als anderswo, aber trotzdem war es schrecklich genug, dort zu landen, wenn man
alt geworden war und sich nicht mehr selbst helfen konnte. ‚Armer Großvater‘, pflegte Alfred zu sagen, ‚schöne Tage hat er nicht. Es ginge ja noch,
wenn dort nur nicht die herrschsüchtige, zänkische Maduskan kommandieren würde.‘ Dieser Drache von Weib hatte im Armenhaus zu bestimmen. Sicher, sie war auch nur eine Armenhäuslerin, aber sie war die boshafteste und
größte und stärkste, und deshalb war sie es, die dort kommandierte. Niemals
wäre das geschehen, wenn Michel es geschafft hätte, schneller zu wachsen
und Gemeinderatspräsident zu werden.“
Astrid Lindgren: Immer dieser Michel (1987, S. 158f.)
Die Geschichte von Michel aus Lönneberga zeigt viele Bereiche und Ebenen
auf, die für Ethik und Moral im Bereich des Managements und Leaderships von
großer Bedeutung sind: Es ist das Handeln oder Nichthandeln einzelner Personen, das zu Konflikten führt. Das Handeln findet in einem organisatorischen
Rahmen statt, Leitung und Management müssen sich anderen gegenüber verantworten. Und: Meist geht unmoralisches Handeln auf Kosten der Schwächeren in der Gesellschaft.
Moral und Ethik scheinen immer dann zu einem Thema zu werden, wenn ein
Handeln als unmoralisch, schlecht, böse oder unethisch charakterisiert und bewertet wird. Spätestens dann stellen sich die Fragen, ob und wie sich dieses
Handeln hätte vermeiden lassen und was getan werden muss, um ein besseres Handeln zu erreichen. Non-Profit-Organisationen leben in entscheidender Weise von ihrer Reputation, davon, dass ihr nichtmonetäres Ergebnis für
gut befunden wird. Zuweilen machen Non-Profit-Organisationen auch Moral
zum Thema, wenn etwa eine Organisation wie Transparency International oder
Greenpeace auf Korruption oder Umweltschäden hinweisen oder Wohlfahrtsverbände wie der Paritätische Wohlfahrtsverband oder der Caritasverband
Missstände im Sozialstaat anprangern. Sie erheben aus ihrem Engagement heraus die Stimme.
Dieser Studienbrief geht von der Bedeutung ethischer Fragen für Non-Profit-Organisationen aus (Kapitel 1), beschäftigt sich dann im zweiten Kapitel mit
der Frage, welche Anlässe und Anstöße für eine Beschäftigung mit ethischen
Fragestellungen überhaupt vorhanden sind. Welche Bedeutung Werte und deren Umsetzung in einer Organisation überhaupt haben, ist Gegenstand von
Kapitel 3. Grundlegende Konzepte von Ethik werden in Kapitel 4 auf ihre Anwendung auf das Non-Profit-Management hin angewendet. Schließlich werden verschiedene Konzepte ethischer Verantwortung in Kapitel 5 vorgestellt
und auf ihre Möglichkeiten und Grenzen hin untersucht. Das sechste und letzte
Kapitel wagt einen Ausblick.
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Ethik in Management und Leadership im Non-Profit-Sektor
Literaturempfehlung
Der Studienbrief zeigt eine Reihe von Themen auf, mit denen Management
und Leadership im Non-Profit-Sektor konfrontiert ist. Einen Überblick über die
im Studienbrief benannten Themen, speziell bezogen auf Non-Profit-Themen,
in Form eines zusammenfassenden Werkes lässt sich kaum finden. Für eine
grundsätzliche Befassung mit Ethik in Unternehmen, auch unter dem Gesichtspunkt einer sozialen und ethischen Nachhaltigkeit, sind die folgenden beiden
Bücher gut geeignet:
–– Göbel, Elisabeth (2013): „Unternehmensethik. Grundlagen und praktische
Umsetzung“.
Dieses Buch beschreibt grundsätzliche Themen und bietet ein Modell zur
Integration von Ethik in ein Unternehmen an (vgl. auch Kapitel 5.5 in diesem
Studienbrief).
–– Müller-Christ, Georg (2014): „Nachhaltiges Management“.
Müller-Christ geht von unterschiedlichen Dimensionen von Nachhaltigkeit
aus und zeigt die grundlegenden Erfordernisse für eine soziale und nachhaltige Dimension von nachhaltigen Management und Leadership-Entscheidungen (vgl. auch Kapitel 5.6 und 6.3 in diesem Studienbrief).
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Ethik in Management und Leadership im Non-Profit-Sektor
1
Bedeutung ethischer Fragen für
Non-Profit-Organisationen
In diesem ersten inhaltlichen Kapitel wird grundlegend dargestellt, warum
es gerade für Non-Profit-Organisationen existenziell wichtig ist, sich mit ethischen Fragestellungen zu beschäftigen.
Studienziele
Die Studienziele bestehen darin,
• die Bedeutung ethischer Fragestellungen speziell für Non-Profit-Organisationen zu erkennen;
• ein erstes Verständnis von Ethik und Moral zu entwickeln sowie
• Leadership und Management in ihren Grundzügen zu verstehen.
Eine weitere Vertiefung dieser Themen findet sich in den nachfolgenden Kapiteln.
Organisationen, die „not for profit“ arbeiten, sind nicht per se gut oder schlecht.
Neben anderen Faktoren sind gerade das Management und die Führung eines
solchen Unternehmens bedeutsam, wenn moralisches Handeln oder ethische
Reflexion zum Thema werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass sich
Moral, d.h. die Sitten, „was man macht oder nicht macht“ von Zeit zu Zeit ändern. Wichtig ist auch die Reflexion darüber, dass Ethik je nach Zeit und Kulturkreis eine andere sein kann. Generell wird zwar von verschiedenen Seiten
immer wieder versucht, universalen Werten Geltung zu verschaffen oder den
Geltungsbereich der eigenen Wertüberzeugungen zu universalisieren. Doch
dabei sollte immer beachtet werden, dass berechtigte Werte anderer nicht
übergangen werden.
Die Definition einer Non-Profit-Organisation ist dabei sehr unterschiedlich,
meist geht es um Organisationen, die sich zwischen Markt und Staat in einem
so genannten „Dritten Sektor“ bewegen, der seinerseits wieder unterschiedliche Felder (z. B. Gesundheitswirtschaft, Sozialwirtschaft) hat. Dabei ist es nicht
einfach, z. B. ein Krankenhaus einem der drei Sektoren zuzuordnen: Ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Krankenhaus dem Markt zuzurechnen, während
ein kommunales Krankenhaus dem Staat und ein Krankenhaus in gemeinnütziger Trägerschaft dem Dritten Sektor zuzurechnen ist? Das Beispiel macht deutlich, dass die Grenzen zwischen den Sektoren fließend sind und es eher auf
inhaltliche Schwerpunkte ankommt sowie auf das Vorhandensein einer Mehrheit von Merkmalen. Arnold (2014, S. 448) versucht einige der Merkmale von
Non-Profit-Organisationen aufzulisten:
–– formale Organisationsstruktur,
–– agieren organisatorisch unabhängig vom Staat,
–– Gewinnziele werden nicht zur Einkommenserzielung verfolgt,
–– autonomes Management,
–– zumindest teilweise von freiwilligen Beiträgen getragen.
Im Alltag der Organisationen ist selten explizit von Moral und Ethik die Rede.
Die Bandbreite der gelebten Vorstellungen geht von „alles was dem Unterneh-
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Ethik in Management und Leadership im Non-Profit-Sektor
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men nutzt, ist ethisch“ bis hin zu Ideen, die bei jeder Handlung alle Auswirkungen auf die materielle und immaterielle Umwelt bedenken. Es liegt auf der
Hand, dass beide extremen Pole der Ethikdebatte in die Irre führen. Die eine,
weil sie Organisationen isoliert betrachtet und nicht als in ihrer Umwelt eingebunden und damit in irgendeiner Weise von dieser abhängig oder ihr verpflichtet sieht. Die andere, weil sie, zum einen, Handeln annähernd unmöglich macht
und, zum anderen, Handeln immer erst im Rückblick als in der Summe und
in Hinblick auf seine Auswirkungen als moralisch oder unmoralisch bewertet
werden kann. In einem Sozialunternehmen kann daher z. B. die Managemententscheidung, nur noch die Felder zu bearbeiten, die die höchste Reputation
bringen, ebenso falsch sein, wie die Entscheidung, nur noch in die Bereiche zu
investieren, die in der Vergangenheit wichtig waren, richtig. Meist handelt es
sich um umfassende und komplexe Zusammenhänge, die sich selten einfach
erschließen lassen.
Interessant in Sachen Ethik erscheint, dass es zwar für verschiedene Bereiche
des Non-Profit-Sektors ethische Überlegungen gibt, z. B. für die Soziale Arbeit
oder andere Felder, dass es ebenfalls solche Vorstellungen auch für Führung
und Management gibt, aber kaum Vorstellungen zu spezifischen Anforderungen an Management und Leadership gerade in Non-Profit-Unternehmen. Zum
einen ist zu kritisieren, dass nicht jeder Bereich seine eigenen Partikularethik
benötigt, sondern es auch gemeinsame Vorstellungen und Konzepte in einer
Gesellschaft oder gar in einem Kulturkreis geben muss. Auf der anderen Seite
folgt aber aus der oben genannten Bedeutung und den Besonderheiten des
Non-Profit-Sektors, dass ein Blick auf das dortige Management und Leadership
eben nicht wertneutral als Instrument betrachtet werden kann, sondern einer
eigenen ethischen Reflexion bedarf.
Schwierig erscheint es, wenn Organisationen aus dem Non-Profit-Bereich
allzu unkritisch Verhaltensweisen und Methoden zu Management und Leadership aus dem Profit-Bereich übernehmen, ohne diese hinreichend zu reflektieren.
Merksatz
So etwa muss Controlling im Non-Profit-Bereich an den nichtmonetären Zielen der Organisation anknüpfen und hier wichtige Steuerungsinformationen
geben. Vielfach anknüpfen können Non-Profit-Organisationen dort, wo Profitunternehmen sich von rein monetären Zielen verabschieden und selbst eine
eigene Unternehmensethik etablieren, die „ethische“ Ziele handhabbar und
nachvollziehbar macht.
Wenn in diesem Studienbrief von Leadership und Management die Rede ist, so
soll folgende verkürzte Definition gelten:
Management gilt eher als die rationale Seite der Steuerung und Leitung
(Regeln anwenden, Dinge richtig tun) einer Organisation, Leadership als
die eher emotionale Seite (Regeln setzen, die richtigen Dinge tun). (siehe
hierzu Tabelle 3.1 in Kapitel 3.2)
Definition
Beide Funktionen werden in einer Organisation benötigt, zum einen die nüchterne regelkonforme Steuerung im Alltagshandeln, zum anderen die eher
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Ethik in Management und Leadership im Non-Profit-Sektor
visio­näre und begeisternde Kraft von Führungskräften. In beiden Bereichen
kann gut oder schlecht gehandelt werden. Gerade auf dieser Steuerungsebene
werden wichtige Weichen gestellt für das Handeln der Organisationsmitglieder
und für Strukturen und Abläufe in der Organisation.
Demnach kann dieser Studienbrief nicht alle Entscheidungen im Management
und Leadership vorwegnehmen, er kann aber grundlegende ethische Konzepte aufzeigen, die als Orientierungsrahmen und Maßstab für selbst zu verantwortende Entscheidungen gelten können. Weiterhin kann er für moralisch
zweifelhafte Fragen sensibilisieren und Bedarfe aufzeigen, an welchen Stellen
es sinnvoll sein kann, sich im Sinne einer Reflexion „zurückzuziehen“ und Entscheidungen mit anderen zusammen zu überdenken oder sich Rat einzuholen.
Dies alles in der Hoffnung, dass die Organisation mittel- und langfristig ihrer
Mission und Vision besser gerecht werden kann und damit zukunftsfähig ausgerichtet ist. Denn moralisch verwerfliches Verhalten bremst eine Organisation, verursacht enorme Kosten, die zuweilen auch benachbarte Organisationen
in ihren Auswirkungen treffen können.
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Ethik in Management und Leadership im Non-Profit-Sektor
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Anlässe und Anstöße für ethische
Fragestellungen
Das zweite Kapitel will verschiedene Themen und Situationen analysieren, bei
denen Non-Profit-Organisationen mit ethischen Fragestellungen konfrontiert
werden.
Die Studienziele dieses Kapitels sind die folgenden:
•
den Blick dafür schärfen, dass ethische Fragen zwar bei Skandalen und Fehlentwicklungen hervortreten, diese aber auch im ganz normalen Alltag von
Bedeutung sind;
•
grundlegende Ebenen von Moral und Ethik in einer Organisation kennenund einschätzen lernen;
•
Werte als wichtige Zielvorstellungen von Non-Profit-Organisationen erkennen und formulieren können;
•
eine Sensibilität für aktuelle Fragestellungen entwickeln;
•
Ethik als Reflexion des Sittlichen begreifen lernen, ohne direkt in Nutzenkategorien zu denken.
Studienziele
Eher selten kommen Impulse zu einer Beschäftigung mit ethischen Fragestellungen aus philosophischen Überlegungen in einer Non-Profit-Organisation.
Meist sind es harte Fakten, die mehr oder weniger zu einer Auseinandersetzung mit Moral und Ethik zwingen. Die Fragen nach dem Warum (Ursachen für
Fehlverhalten oder Fehlentwicklungen) in der Vergangenheit oder nach dem
Wie für eine bessere Zukunft (Wie können zukünftig Negativentwicklungen
vermieden werden?) stehen dabei im Vordergrund. Zunächst bedarf es allerdings noch einer kurzen Definition einer Non-Profit-Organisation:
Eine Organisation ist ein System, das zu einem bestimmten Zweck errichtet
wurde, in der Regel aus verschiedenen Menschen besteht und sich nach
außen abgrenzen lässt. Eine Non-Profit-Organisation ist eine Organisation, deren Zweck nicht in erster Linie darin besteht, monetäre Gewinne zu
erwirtschaften.
Definition
In Deutschland ist dabei oft der (steuerrechtliche) Status der Gemeinnützigkeit
ein wichtiges, aber kein hinreichendes oder gar notwendiges Kriterium. Allein
in der Rechtsform „eingetragener Verein“ oder „Stiftung“ gibt es in Deutschland 580.000 Vereine und 20.000 Stiftungen, die überwiegend als „gemeinnützig“ anerkannt sind (vgl. DZI, 2014, S. 4).
HDL
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