Heike Grotegut Escher Str. 237 50739 Köln Tel: 0221.9521522 Fax: 0221.9521523 Mobil: 01578.1940101 [email protected] www.tiercouch.de Hunde mit Beruf(ung) In früheren Zeiten wurden Hunde für die Jagd eingesetzt, sie schützten Haus und Hof und hüteten das Vieh. Sie hatten Arbeit, einen Nutzen. Schoßhunde waren selten und oft nur der Oberschicht vorbehalten. Irgendwann verlor sich mehr und mehr der Nutzen und die Hunde wurden zunehmend arbeitslos. Das Nutztier wurde zum Sozialpartner, dessen Aufgabenbereich sich den Zeiten angepasst hat. Es gibt immer noch Hunde, die eine Herde, das Haus und den Hof hüten. Daneben gibt es heldenhafte Feuerwehr- und Rettungshunde, hilfreiche Schimmelpilz-Finder, Drogenspürhunde oder Blindenhunde. Hunde verhindern epileptische Anfälle und vereinfachen das Leben von Menschen im Rollstuhl. Manche erfreuen uns einfach als tierisch tolle Schauspieler. Tierisch gut Längst ist es wissenschaftlich bewiesen, dass Tiere einen äußerst positiven Einfluss auf unser Leben haben. Das kätzische Schnurren etwa wirkt beruhigend, es senkt den Blutdruck und mindert u.a. zu hohes Cholesterin. Das Schnurren schüttet sowohl beim Menschen als auch bei der Katze Serotonin aus, dieses Hormon reguliert den Gemütszustand und den Schlafrhythmus. Arbeitsumgebungen, in denen Hunde erlaubt sind, zeichnen sich durch eine höhere Motivation der Mitarbeiter aus und sind eindeutig effektiver. Tiere finden sich immer häufiger im Einsatz im sozialen Bereich, das erscheint ideal für unseren caniden Sozialpartner. Hunde und viele andere Tiere agieren zunehmend als Co-Therapeuten. Tiergestützte Therapie & Tiergestützte Aktivitäten Dabei wird zwischen der sogenannten Tiergestützten Therapie (Animal-Assisted Therapy) und Tiergestützten Aktivitäten (Animal-Assisted-Activities) unterschieden. Wo liegt genau der Unterschied? Die Tiergestützte Therapie ist eine Behandlung für Menschen, die physisch, sozial, emotional und/oder kognitiv menschlich belastet sind. Diese Therapien werden von diplomierten und staatlich anerkannten Psychologen, Therapeuten oder Pädagogen durchgeführt. Die Ziele der Tiergestützten Therapie können vielfältig sein, so kann sich die Feinmotorik oder das Gleichgewicht bei Menschen verbessern, die beispielsweise nach einem Unfall in ihrer Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt wurden. Bei Kindern kann die Aufmerksamkeit, Motivation und das Selbstbewusstsein gesteigert werden. Bei der Tiergestützten Therapie werden konkrete Therapieziele für jede Sitzung geplant, der Verlauf wird dokumentiert, die Behandlung findet in regelmäßigen Abständen statt und zudem ist die Länge der jeweiligen Aktivität festgelegt und orientiert sich am Bedürfnis des Patienten. Ein Beispiel: es gibt eine Tiergestützte Therapie mit Lamas, die für Menschen mit depressiven Erkrankungen oder Formen der Schizophrenie angeboten wird. Folge dieser Erkrankungen sind häufig Angst- und Unruhezustände, sozialer Rückzug oder Kontaktängste. In festen kleinen Gruppen finden wöchentliche Treffen statt. Lamas wahren einen natürlichen Abstand, die Teilnehmer fühlen sich nicht bedrängt und lernen im Rahmen der Therapie, Nähe zuzulassen. Die Teilnehmer gewinnen durch die Lamas Mut, Vertrauen, Selbstwert und trainieren darüber hinaus spielerisch ihre Sozialkompetenz. Besuchshund & Co. Tiergestützte Aktivitäten sind etwa Besuchsdienste oder ähnliches, wo Tiere mit einem oder mehreren Menschen zusammen gebracht werden. Unter die Tiergestützte Aktivität fällt etwa auch die Tiergestützte Pädagogik oder Interaktion, die beispielsweise in Schulen auf Kinder oder Jugendliche ausgerichtet ist. Ziel der Tiergestützten Aktivität ist es, die Lebensqualität der Besuchten zu verbessern, sei es durch Motivation, Bildung, Erholung oder den gesundheitlichen Nutzen. Hierbei sind keine spezifischen therapeutischen Ziele geplant, es gibt kein zeitliches Limit oder eine Dokumentation. Die Ausführenden sind speziell ausgebildete Fachleute und/oder Ehrenamtliche, die spezielle Standards erfüllen. Ein Beispiel: mein Hund Paul ist Besuchshund in einem Kölner Hospiz. Bei den Besuchen wird Paul von mir, aber ebenso von dem zuständigen Personal begleitet. Der Verlauf eines Treffens ist nicht geplant, wir lassen es immer auf uns zukommen. Jeder Besuch ist so verschieden wie die Menschen und deren Schicksale, die wir dort treffen. Paul musste einige tierärztliche Untersuchungen über sich ergehen lassen, um dem strengen Hygienestandard des Hospizes zu entsprechen. Er ist gutmütig, fröhlich, liebt Menschen und lässt sich nicht durch Krankenhausgerüche-, -geräusche oder -geräte aus der Ruhe bringen. Es war und ist immer wieder faszinierend für mich zu erleben, wie aus einem sehr quirligen, sehr aktivem Hund stets auf den Punkt genau ein ganz sensibles, ruhiges und beruhigendes Tier wird, das sich individuell auf sein Gegenüber einstellt. Er liebt die Aufenthalte im Hospiz und für mich sind sie etwas ganz Besonderes. Im Park um die Ecke habe ich einmal Berner Sennenhunde gesehen, die kleine Zugkarren vollgepackt mit Kindern hinter sich her zogen. Die Kinder hatten Spaß, die Erwachsenen ebenso und die Hunde sahen ausgesprochen zufrieden aus. Hier traf die sprichwörtliche Kinderliebe des Dürrbächlers auf einen ursprünglichen Gebrauchs dieser Rasse, dem Wagenziehen. Großartig. Vielleicht findet die Kita oder der Kindergarten bei Ihnen um die Ecke Gefallen daran, die „Kurzen“ einmal von den wunderbaren Bernern ziehen zu lassen. Dabei können die Kinder, die Angst vor Hunden haben, eventuell auf diese eher distanzierte, aber eindeutig spaßige Art des Herumkutschierens die Hemmungen gegenüber Hunden zumindest ein wenig minimieren. Alle Kindern lernen, dass es noch ganz viel spannende Sachen rund um den Hund gibt, die sie lernen können. Wenn sie dann noch die Berner Sennenhunde während der gemeinsamen Zeit mitversorgen können, lernen sie ein kleines Stück Verantwortung, Sozialverhalten und Selbstvertrauen. Wie einfach Tiergestützte Interaktion oft ist. Liebe Grüße für Sie und Ihre Hunde! Ihre Heike Grotegut - Tiercouch® Tel.: 0221.9521522 www.tiercouch.de