Brille weg mit Laser oder Kunstlinse?

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Für jedes Alter die passende Operation
Brille weg mit Laser oder Kunstlinse?
Seit vielen Jahren bereits wird der Excimer Laser eingesetzt um Brillenfehler dauerhaft zu
korrigieren. Mittlerweile kann man sagen, dass dieser Eingriff bei richtiger Indikationsstellung ein bewährtes Operationsverfahren ist. Mit den heute verwendeten modernen Lasern
werden Komplikationen wie Blendungserscheinungen („Halos“) oder Wundheildungsstörungen minimiert.
Abhängig von der Beschaffenheit des Auges und den persönlichen Wünschen und Ansprüchen des Einzelnen, wird vom Arzt individuell die Operationsmethode gewählt:
©www.pixelquelle.de
Excimer
Laser
EPI-LASIK
LASIK
Die oberste Schicht der Hornhaut (Epithel) wird mit einer Art
„Hobel im Mikroformat“ gelöst und zur Seite geschoben.
Anschließend präpariert der Excimer Laser die Hornhaut so,
dass sie der Fehlsichtigkeit des Auges angepasst und diese somit
ausgeglichen wird. Nach der Laserbehandlung positioniert der
Operateur das Epithel wieder an seine ursprüngliche Stelle.
Damit das Epithel ohne Beeinträchtigung wieder fest anwachsen kann, erhält der Patient für 3 Tage eine weiche Kontaktlinse
als Verband.
Mit demselben Mikrohobel wird in die Mitte der Hornhaut
ein Schnitt gelegt. Den entstehenden Flap schiebt der
Operateur zur Seite und führt ebenfalls mit dem Excimer
Laser die Korrektur der Fehlsichtigkeit durch. Der Flap
saugt sich nach der Laserablation wieder von selbst in der
ursprünglichen Position an. Eine Verbandslinse ist somit
nicht notwendig.
Vorteil: oberflächliches Verfahren ohne gravierende Risiken
Nachteil: langsamere visuelle Rehabilitation,
Schmerzen 1 Tag nach der OP
Fremdkörpergefühl durch Verbandslinse
Linsenimplantate
Vorteil:
schnelle visuelle Rehabilitation
fast keine Schmerzen
Nachteil: tiefer Hornhautschnitt
trockenes Auge
Indikationsbereich niedriger,
da kein oberflächliches Verfahren
Ist eine Laseroperation auf Grund der Art und Höhe der Fehlsichtigkeit nicht möglich, kann die Implantation einer
Kunstlinse (Intraokularlinse / IOL) in Frage kommen. Auch hier muss der Arzt genau abwägen, welche die richtige Linse für
den individuellen Patienten die optimale Lösung ist.
BIFOKALE UND
MULTIFOKALE IOL Die Gleitsichtbrille im Auge
Ohne Lesebrille auszukommen ist
der Traum vieler Patienten.
Eine Multifokale
IOL
(siehe Bild; Fa. AMO Germany GmbH)
wirkt genauso wie eine Gleitsichtbrille,
aber eben im Augeninneren. Sie erzeugt
mehrere Brennpunkte, jedoch mindestens einen für die Ferne und mindestens
einen für die Nähe (2 Brennpunkte =
bifokal, mehrere Brennpunkte = multifokal). Bereits vor 10 Jahren wurden
derartige Linsen entwickelt, die für die
Patienten jedoch einen relativ schlechten Seheindruck verursacht haben.
Ebenso verursachten sie Probleme wie
Blendeempfindlichkeit und vermindertes Kontrast sehen. Durch ständige
Weiterentwicklung und neue Materialien sind diese Beschwerden heute auf
ein Minimum reduziert. Die Optik von
Multifokallinsen verfügt über mehrere
Zonen, (s. Ringe im Bild), die unterschiedlich gebrochen sind und so auf
verschiedene Entfernungen eine scharfe
Abbildung erzeugen.
schiedene Entfernungen einstellen
kann. Leider zeigte sich in klinischen
Studien nicht die gewünschte Wirkung. Eine Einstellung auf die Ferne
und Nähe ist mit diesen Speziallinsen
nur beding möglich, das heißt dass
behandelte Patienten trotzdem eine
Lesebrille benötigen könnten.
PHAKE IOL - Die
implantierbare Kontaktlinse
AKKOMMODIERENDE IOL
Die natürliche Augenlinse besitzt die
Fähigkeit sich zu dehnen und so auf
nahe und entfernte Bilder einzustellen.
Diese Eigenschaft nennt man Akkommodationsfähigkeit. Diese geht jedoch
im Laufe der Jahre verloren. Die Idee
bei der Entwicklung einer akkommodierenden IOL war, die natürliche
starre Linse durch eine Kunstlinse
auszutauschen, die sich auch auf ver-
Diese Sonderlinse
wird zusätzlich
zur eigenen natürlichen Augenlinse ins Auge implantiert.
Diese IOL wird in die Vorderkammer
(d. h. zwischen Regenbogenhaut und
Hornhaut) des Auges eingesetzt, wo das
so genannte Kammerwasser zirkuliert.
Das Implantat kann möglicherweise das
Kammerwasser am Abfließen hindern
wodurch der Augeninnendruck ansteigt.
Um dem vorzubeugen, muss vor der
Operation mit einem Laser ein winziges
Loch in die Iris gemacht, damit dem
Kammerwasser
eine
zusätzliche
Möglichkeit zum Abfließen gegeben
wird (siehe ganz oben an der Iris im
Bild). Eine phake IOL ist meist für jüngere Patienten mit sehr hohen
Brechfehlern geeignet.
TORISCHE IOL
Um eine höhere Hornhautverkrümmung, die unter Umständen mit dem
Excimer Laser nicht korrigiert werden
kann, auszugleichen, gibt es die
Möglichkeit, so genannte Torische
IOL´s ins Auge zu implantieren.
Gleichzeitig können diese auch eine
Kurz- oder Weitsichtigkeit ausgleichen.
Die Schwierigkeit einer operativen Korrektur von Brillenfehlern für die Ärzte liegt, neben der Operation an sich, in der korrekten Beurteilung der
erhobenen Untersuchungsbefunde. Nur wenn diese richtig interpretiert werden, kann die für den Patienten optimale Behandlung erfolgen. Leider
werden all diese Behandlungen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, da sie als „Schönheitsoperation“ eingestuft werden.
Informationen und Termine:
KLINIKUM rechts der Isar, TUM • Augenklinik und Poliklinik • Ismaninger Str. 22, 81675 München • Telefon: (089) 4140 - 2320
Im Gespräch mit
Professor
Dr. Dr. med.
Chris P. Lohmann
Ärztlicher Leiter der
Augenklinik
Rechts der Isar
Ist bei mir eine Laserbehandlung möglich?
Bei welcher Höhe der Fehlsichtigkeit, welches Verfahren theoretisch möglich ist, geben die Richtlinien der Kommission für
refraktive Chirurgie (KRC) genau vor:
Laserbehandlung bei Kurzsichtigkeit bis -8 Dioptrien
Weitsichtigkeit bis +3 Dioptrien
Hornhautverkrümmung bis 5 Dioptrien
Ob es sinnvoll ist sich einem operativen Eingriff zu unterziehen
und vor allem welche Methode für Sie die beste Wahl ist, kann
erst nach einer ausführlichen augenärztlichen Untersuchung
geklärt werden.
Können beide Augen gleichzeitig operiert werden?
Bei einer Linsenimplantation auf keinen Fall, da der Eingriff im
Augeninneren stattfindet und die Infektionsgefahr somit höher
ist. Bei dem richtigen postoperativen Verhalten ist das Infektions
risiko bei Excimer Laser Behandlungen minimal. Grundsätzlich
sollte kein planbarer Eingriff an paarigen Organen gleichzeitig
durchgeführt werden. Da der Wunsch der Patienten schneller
wieder gut zu sehen sehr stark ist und das Klientel hier überwiegend aus jungen, berufstätigen Patienten besteht, sind auch wir
dazu übergegangen, die Laserbehandlung an beiden Augen
gleichzeitig durchzuführen.
Zahlt meine Krankenkasse die
Behandlungskosten?
Nein. Da nahezu jede Fehlsichtigkeit mit einer Brille oder
Kontaktlinse ausgeglichen werden kann, zahlen die gesetzlichen
Krankenkassen weder eine Laser- noch Linsenoperation zur
Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Bei privaten Kassen lohnt sich
oftmals eine unverbindliche Anfrage nach einem Zuschuss.
Wie lange dauert die OP und tut es weh?
Eine Laseroperation dauert pro Auge insgesamt nicht länger als
5 Minuten. Sie erhalten Augentropfen zur Betäubung sodass Sie
während der Operation keine Schmerzen verspüren. Die
Implantation einer Kunstlinse dauert pro Auge in etwa 20
Minuten. Auch hier erhalten Sie entweder Augentropfen zur
Betäubung oder eine Betäubungsspritze neben das Auge, so
dass der Eingriff schmerzfrei für Sie ist.
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