Vorzugsrichtung www.ms-schramberg.de Unter der Vorzugsrichtung versteht man die Ausrichtung der Einbereichsteile in eine bestimmte Richtung. Je nach Magnettyp gelten dafür unterschiedliche Voraussetzungen. Eine Magnetisierung senkrecht zur Vorzugsrichtung ist bei anisotropen Magneten jedoch nicht möglich. Isotrope Magnete Isotrope Magnete haben keine Vorzugsrichtung. Da die Ausrichtung ihrer Einbereichsteile statistisch verteilt ist, können sie in beliebiger Richtung magnetisiert werden. Allerdings werden hierbei jeweils nur diejenigen magnetischen Kristalle magnetisiert, die in Magnetisierungsrichtung ausgerichtet sind. Beachtenswert ist die mögliche Formanisotropie bei isotropen Ferri- ten, die in Abhängigkeit von den Pulvereigenschaften und Formgebungsverfahren bis zu 10 % betragen kann. Der Hauptgrund dafür liegt in der hexagonalen Plättchenstruktur des Pulvers, die sich beim Anisotrope Magnete axialen Pressen in der Verdichtungsrichtung orientieren kann. Als bildhafter Vergleich kann die Betrachtung eines Würfelspiels und eines Kartenspiels dienen: Werfen wir beide „Systeme“ auf einen Tisch, werden die Würfel ihrer Form wegen zufallsabhängig, also sto- chastisch verteilt sein – ganz im Gegensatz zu den Karten, deren klare Struktur durch Pressen noch verstärkt wird. Grundsätzlich unterscheidet man drei Haupttypen anisotroper Magnete. Axial vorzugsgerichtete Magnete Vorwiegend in axialer Richtung vorzugs- gerichtete Ring- und Rundmagnete sowie Vierkantmagnete, die durch die Höhe vorzugsgerichtet sind. Diametral vorzugsgerichtete Magnete Magnete für besondere Anwendun- gen, z. B. bei Motoren oder Pumpen, bei denen die Vorzugsrichtung quer zur Achsrichtung (diametral) gelegt wird. Isotrope Magnete Anisotrope Magnete Anisotrope Magnete werden in einem Magnetfeld gepresst bzw. gespritzt und alle Einbereichsteile dadurch in die spätere Magneti- sierungsrichtung gedreht. Sie haben in der Vorzugsrichtung sehr gute magnetische Eigenschaften und erreichen im Vergleich zu isotropen Polorientiert ausgerichtete Magnete Kunststoffgebundene Magnete, deren Einbereichsteile über ein Magnetsys- tem im Spritzwerkzeug mehrpolig (polorientiert) ausgerichtet werden. Magneten annähernd den doppelten magnetischen Fluss. © 2010 MS-Schramberg GmbH & Co. KG Technische Informationen 65