Glas im Interieur: Stimmungsmacher mit hoher Funktionalität

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glasstec 2016: Fachartikel Nr. 9
Glas im Interieur: Stimmungsmacher mit hoher
Funktionalität
Treppen, Trennwände, Möbel, Wandverkleidungen, Geländer
und Brüstungen – dem Einsatz von Glas im Haus sind keine
Grenzen gesetzt. Da der Werkstoff durch das Zusammenspiel
von Licht, Reflexion, Transmission, Farbe und Textur immer neue
gestalterische Möglichkeiten für Architekten, Interieur und die
Möbelgestaltung eröffnet, liegt er im Innenausbau als innovative
Alternative zu Holz, Metall oder Stein voll im Trend. Die Branche
hat sich auf den steigenden Bedarf mit einer Vielzahl von
Lösungen für die Innenraumgestaltung eingestellt.
Architekten stehen vor schwierigen Aufgaben: Einerseits
steigt
der Bedarf an Glasfassaden, die für Helligkeit sorgen und
Gebäude repräsentativer wirken lassen. Das Problem: Gebäude
mit Glashülle heizen im Sommer schnell auf, sodass innovative
Glasprodukte intelligent eingesetzt werden müssen, um eine
energieintensive Klimatisierung zu vermeiden. Andererseits ist
das
Know-how
und
die
Kreativität
der
Architekten
in
zunehmendem Maße auch bei der Innengestaltung von Häusern
gefragt. Denn dank seiner Vielseitigkeit, hohen Funktionalität und
Sicherheit spielt Glas im Innenausbau eine immer stärkere Rolle
und löst bisher gängige Materialien wie Metall oder Stein ab:
Farbe und Strukturen werden mit dem Glas vereint, besondere
Texturen und Oberflächen geschaffen und als gestaltete
Werkstoffe eingesetzt. „Anwendungen im Innenbereich sind von
stetig steigender Bedeutung für den Glasmarkt. Etwa die Hälfte
der
in
Deutschland
Sicherheitsglas
und
verkauften
fast
ein
Menge
Viertel
an
Einscheiben-
des
Verbund/2
Sicherheitsglases
gehen
nach
unseren
Zahlen
in
den
Innenausbau“, sagt Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer
des Bundesverbands Flachglas.
Die Hersteller fördern die Nachfrage der Architekten nach den
edel wirkenden Glasprodukten und haben Bearbeitungsverfahren
und moderne Designs entwickelt, um ein möglichst vielfältiges
Portfolio an gestalteten Gläsern anbieten zu können. Grundlage
für ihre Produkte bietet die gesamte Glas-Produktpalette, vom
ESG über VSG bis zum Isolierglas. Nach Glaszuschnitt,
Kantenbearbeitung, Bohren und Formgebung durch CNCBearbeitung
werden
die
Gläser
je
nach
Wunsch
und
Bestimmungsort individuell gestaltet: Lackiertes Glas wird etwa in
Küchenrückwänden,
eingesetzt.
Wandverkleidungen
Sieb- und
oder
Digitaldruck wiederum
Möbelfronten
bieten
gute
Möglichkeiten, um Flachglas persönlich zu gestalten und mit
Motiven zu versehen. In VSG integrierte farbige Folien können
Räume in spezielles Licht hüllen und ein für den jeweiligen Ort
passendes Ambiente erzeugen. Sandgestrahltes Glas eröffnet
weitere gestalterische Möglichkeiten für Dekore sowie Bilder oder
Muster. Mit UV-Verklebung können schließlich verschiedene
dreidimensionale Glaskonstruktionen für die Möbelindustrie
sowie den Laden- und Ausstellungsbau kreiert werden.
Zu den neuesten Produkten im Bereich der dekorativen
Verglasungen zählt das Designglas „Fluid“ von Saint-Gobain
Glass. Das Besondere ist seine dreidimensionale Wirkung, die
nach Angaben des Unternehmens auf einer Neuentwicklung bei
der Glasproduktion fußt. Geprägte Passagen im Glas wechseln
sich anders als bei herkömmlichem Gussglas mit transparenten
Bereichen ab. „Diese neue Form der Design-Prägung entspricht
den Wünschen unserer Kunden nach flacheren und moderneren
Glasstrukturen“, heißt es bei Saint-Gobain Glass. Die fließende
Struktur ermögliche zudem einen problemlosen horizontalen wie
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auch vertikalen Zuschnitt für die weitere Verarbeitung zu ESG
oder VSG sowie für vielfältige weitere Anwendungsmöglichkeiten
im Isolierglassektor und im Interieur. Fluid ist aktuell in vier und
sechs Millimetern Dicke in der Abmessung 200 mal 321
Zentimeter erhältlich.
Neu sei aber nicht nur das Glas, sondern auch der Weg zu der
Neuheit. Denn Fluid sei von einem jungen Designerteam
entworfen worden, das eine Designglas-Linie entwickelt habe, die
von natürlichen Strukturen inspiriert sei. „Fluid vereint ein
einzigartiges Design mit faszinierender Raumwirkung und setzt
neue
Standards
im
Designglasbereich.
Es
gibt
Räumen
Charakter und regt an zum Experimentieren. Damit ist es auch
eine attraktive hochwertige Alternative zu satiniertem Glas“, heißt
es (Quelle: Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH).
Das Muster könne horizontal oder vertikal eingesetzt werden und
erzielt so jeweils andere Wirkungen. Das Glas suggeriere
Materialtiefe und werde so selbst zum Designobjekt. Damit sei es
auch das ideale Material für einen neuen architektonischen
Trend: Designglas in der Fassade.
AGC Interpane wiederum, eine strategische Allianz von Interpane
und AGC Glass Europe, hat ihre Produktpalette beim Designglas
um neue lackierte Glasprodukte erweitert: „Lacobel und Matelac
2020“ ist der Name des neuen Doppelsortiments lackierter
Verglasungen. Wie im Namen bereits anklingt, sind die
Designgläser in 20 verschiedenen Farben erhältlich. „Die
Kombination
aufeinander
glänzender
und
abgestimmten
matter
Farben
Glas-Oberflächen
verbreitert
in
die
Gestaltungsmöglichkeiten für Wände und Möbel im Interieur“,
sagt Marc Everling, Leiter Marketing und Kommunikation bei
AGC Interpane.
Die neuen
Farben finden
sich in
den
Produktlinien „Classics“, „Trendies“ und „Exclusives“, die die
Kombination mit Werkstoffen wie Holz, Stein oder Metall intuitiver
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gestalten sollen. Classics bietet zeitlose Farben wie „White Soft“
und „Black Classic“. Zu den Trendies gehören aktuell beliebte
Naturfarben
wie
„Green
Soft“,
„Green
Sage“
und
„Red
Terracotta“. Bei den Exclusives finden sich verspiegelte,
metallische und subtil glitzernde Farbtöne, etwa „Lacobel Copper
Metal“ und das auf „Matelac Brown Walnut“ abgestimmte
„Lacobel
Brown
Starlight“.
Architekten,
Designer
und
Möbelhersteller könnten sich die Farben auch individuell
konfigurieren lassen.
Auch die Firma Schollglas hat sich auf Designglas spezialisiert
und bietet unter anderem mit „Gewe-art“ ein digital bedrucktes
und pulverbeschichtetes Floatglas an, das mit 20 verschiedenen
Motivvorgaben
individuelle
Design-
und
Farbgestaltungen
ermöglicht. Gewe-art sei nicht nur pflegeleicht und kratzfest,
sondern weise ebenfalls eine gute UV-Beständigkeit, eine hohe
Abriebsfestigkeit
und
eine
starke
Beständigkeit
gegen
Kondenswasser auf. Somit könne es überall im Haus eingesetzt
werden, etwa als Tisch oder Arbeitsplatte, Trennwand oder
Wandverkleidung und sogar im Laden- und Messebau, heißt es
bei Schollglas. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen an der
Optimierung seiner Veredelungstechnologien, um die Qualität der
Produkte weiter zu verbessern und Produktionskosten zu
senken. Glas im Innenausbau sei bereits wettbewerbsfähig mit
anderen Werkstoffen, sagt Geschäftsführer Carsten Heuer.
„Oberflächenveredelung,
Sieb-
und
Digitaldruck,
diverse
Biegetechnologien sowie leistungsstarke und sehr flexibel
einsetzbare Maschinen für die hocheffiziente Kantenbearbeitung
innerhalb der Unternehmensgruppe ermöglichen heute neben
einer Serienproduktion auch die wirtschaftliche Fertigung von
individuellen Einzelstücken.“
Intelligentes Architekturglas bietet eine weitere Möglichkeit,
Effekte im Zusammenspiel mit Licht, Brillanz und Transparenz zu
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schaffen. Die sogenannte Aled-Technologie des österreichischen
Unternehmens
Lightglass
Technology
ermöglicht
ein
entsprechendes Produkt, das allen technischen Anforderungen
im Innen- und Außenbereich entspricht: Eine lichtleitende Ebene
im
Isolierglasverbund macht
ein
einfaches Fenster, eine
Trennwand oder Fassade zur Lichtquelle. Die Technologie
erlaubt nach Unternehmensangaben völlige Transparenz wie bei
herkömmlichen Fenstern, als auch die vollkommen homogene
und blendfreie Beleuchtung von Glas. Dabei reguliere sich das
System
automatisch
gemäß
der
aktuellen
Lichtsituation.
Gesteuert und programmiert wird das Ganze über eine App oder
über gängige Gebäudesteuerungen.
Auch Fassaden, die mit sogenannten elektrochromen Fenstern
ausgestattet sind, haben Auswirkungen auf das Licht und damit
auf die Stimmung in Räumen. Das Glas passt sich dank
integrierter Nanopartikel automatisch den Lichtverhältnissen an
und blockt Sonnenstrahlen ab, damit die Räume nicht zu sehr
erhitzen und zu hell werden. Der deutsche Hersteller EcontrolGlas etwa hat elektrochrome Scheiben entwickelt, deren
Schaltzeit von der hellsten bis zur intensivsten Färbung 20 bis 25
Minuten betrage. Im gedimmten Zustand werde nur noch zwölf
Prozent der Strahlung durchgelassen, der Rest reflektiere an den
Partikeln.
Econtrol-Glas
hat
in
Europa
bereits
diverse
Bürogebäude, Wohngebäude und öffentliche Gebäude mit
schaltbarem Fensterglas ausgestattet.
Der deutsche Wissenschafts- und Technologiekonzern Merck
verfolgt eine andere Variante von schaltbarem Glas. Er investiert
15 Millionen Euro in die Entwicklung und Produktion von
Fensterscheiben, die noch schneller auf Lichtveränderungen
reagieren sollen als vergleichbare schaltbare Glaslösungen.
Dazu verwendet Merck eine Mischung aus Flüssigkristallen, die
auch in Displays von Fernsehern, Laptops oder Smartphones
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eingesetzt werden. Die Technik erreiche zwei Effekte, sagt Martin
Zitto, Business Development Manager bei Merck: Sie verdunkele
das
Glas
als
Sonnenschutz
und
lasse
es
opak,
also
undurchsichtig werden, um Privatsphäre zu gewährleisten. Auch
wenn sich die technologische Basis von anderen schaltbaren
Gläsern
unterscheidet,
ist
die
Funktionsweise
von
Flüssigkristallglas ähnlich: Die Mischung wird zwischen zwei
miteinander verklebte Glasscheiben gefüllt. Durch Anlegen einer
Spannung können die Kristalle in verschiedene Anordnungen
gebracht werden. Je nach Anordnung fällt mehr oder weniger
Licht durch die Schicht – die Fenster sind entweder durchsichtig
oder undurchsichtig. Noch sind die Flüssigkristallscheiben
allerdings nicht auf dem Markt verfügbar. Geplant ist, ihre
Fertigung in einer neuen Produktionsanlage Ende 2017 zu
starten.
Auf der glasstec 2016 in Düsseldorf, der weltweit größten und
internationalsten
Unternehmen
Fachmesse
die
der
Innovationen
Glasbranche,
der
Interieur-
können
und
Fassadenspezialisten vom 20.-23.09.2016 genauer betrachten
und sich über die entscheidenden Trends informieren. Die Firma
Lightglass etwa zeigt auf der Sonderschau „glass technology
live“, die von der Universität Stuttgart organisiert wird, Beispiele
für den Einsatz seiner Aled-Technologie im Wohn- und
Firmengebäude. Im Fokus der Sonderschau stehen dieses Jahr
Gläser der Zukunft. Präsentiert werden unter anderem Neuheiten
auf
dem
Gebiet
der
Anwendung
elektrochromer
Gläser,
interaktiver Gläser als Träger von Informationen und Elektronik
und Gläser mit besonderen Eigenschaften, darunter Gläser mit
neuartigen Beschichtungen und selbstleuchtendes Glas.
Flankiert wird die Sonderschau glass technology live durch ein
hochkarätig besetztes Fachsymposium mit Vorträgen und
Präsentationen aus Forschung und Praxis. Bekannte Vertreter
/7
der Glasbranche sowie der Architektur und Wissenschaft zeigen
an aktuellen, teils noch im Bau befindlichen Projekten die Vielfalt
des Werkstoffs Glas auf. Abgerundet wird das Programm durch
die Sonderschau „Materia“. Unter dem Motto „Great materials for
great architecture“ werden im Rahmen dessen die neuesten
Anwendungen, Produkte und Materialien für den ArchitekturSektor vorgestellt.
Bildunterschriften
Bild 1
Im Trend: Saint-Gobain Glass will mit seinem Design-Glas „Fluid“ neue
Aktente in der Innenarchitektur setzen. Bild: Saint-Gobain Glass Deutschland
Bild2
Außergewöhnlich: Das Besondere an „Fluid“ ist seine dreidimensionale
Wirkung. Dadurch suggeriert das Glas Materialtiefe und wird selbst zum
Designobjekt. Bild: Saint-Gobain Glass Deutschland/Foto: Olaf Rohl
Bild 3
Edles Ambiente: Die Wandverkleidung „Lacobel Brown Starlight“ zählt zu AGC
Interpanes neuem Sortiment lackierter Verglasungen. Bild: AGC Glass Europe
Bild 4
Kaum sichtbar: Merck will Fenster mit Flüssigkristallen auf den Markt bringen,
die in Sekundenschnelle von hell nach dunkel schalten und umgekehrt. Bild:
Merck
Bild 5
Bunte Glaswelt: Die Sonderschau „glass technology live“ wird auch dieses
Jahr zahlreiche innovative Lösungen zur Innenausstattung von Gebäuden
zeigen. Bild: Messe Düsseldorf
Die passenden Bilder zum Fachartikel finden Sie online unter:
www.glasstec.de > Presse Service > Pressematerial > Fachartikel
(Navigation links), unter dem jeweiligen Text als ZIP-Download
Pressekontakt glasstec 2016
Daniel Krauß
Brigitte Küppers (Assistenz)
Tel.: +49(0)211/4560-598 oder -929
Fax: +49(0)211/4560-87 598
E-Mail: Krauß[email protected] oder
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