Fakultät Naturwissenschaften und Technik HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen Nobelpreis für Physik 2011: Vom Urknall zur beschleunigten Expansion des Universums Kolloquium am Dienstag, den 10. Januar 2012, 17.30 Uhr, 37085 Göttingen, Von-Ossietzky-Str. 99 , Raum GÖC_E05 (C5) Vortragender: Prof. Dr. Dominik Schleicher Institut für Astrophysik, Universität Göttingen Die Untersuchung der kosmischen Expansion liefert entscheidende Hinweise für unser heutiges Verständnis der zeitlichen Entwicklung des Universums. Die Voraussetzung für die Messung der Expansion ist dabei die Messung der Entfernung. Bereits 1929 verwendete Edwin Hubble die Cepheiden, das sind veränderliche Sterne mit einer exakten Relation zwischen Leuchtkraft und Periode. In diesem Fall lässt sich durch eine Messung der Periode die absolute Leuchtkraft der Objekte erschließen, wodurch eine Abstandsmessung möglich ist. Um jedoch auch die zeitliche Entwicklung der Expansion zu untersuchen, benötigen wir wesentlich leuchtkräftigere Objekte, die sich auch bei größeren Entfernungen noch beobachten lassen. Hierfür sind sog. Typ Ia Supernovae besonders gut geeignet. Diese Kategorie von Supernova-Explosionen entsteht in Doppelsternsystemen, in denen das Gas eines massereichen Sterns auf einen weißen Zwerg fließt, bis dieser eine kritische Masse überschreitet. Auch für diese Objekte lässt sich aus der gemessenen Lichtkurve die intrinsische Leuchtkraft erschließen, und die kosmische Expansion während der letzten 10 Mrd. Jahre messen und Informationen über Entfernungen bis zu drei Milliarde Lichtjahren gewinnen. Die Ergebnisse zeigen eine beschleunigte Expansion des Universums, und werden als Hinweise für Dunkle Energie (Vakuumenergie) diskutiert.