1500 Essen am Tag – produziert in einem inklusiven Team So geht es nicht mehr antonius Küche ► ist ein gastronomischer Großbetrieb für die Versorgung von antonius – Netzwerk Mensch und externen Kunden mit etwa 1.500 Essen am Tag. ► kauft zusätzlich verarbeitete Rohprodukte, die weder von antonius Hof noch von antonius Gärtnerei stammen, weitestgehend regional ein. ► betreibt Betriebskantinen und Schulcafeterien. ► ► ist Zulieferer für Kitas, das Kloster Frauenberg und andere Institutionen. wurde ausgezeichnet mit dem „Biostar 2003“ durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. ► ging aus der Selbstversorgung des Antoniusheims seit 1904 hervor. ► produziert seit dem Jahr 2003 auch für externe Kunden. ► bietet Catering-Service für Veranstalter in der Region. ► ist inklusive Ausbildungs- und Arbeitsstelle für 92 Personen, nämlich für 63 Vollzeit- und 19 Teilzeitkräfte (verteilt auf 73,97 Vollzeitstellen) und einem Auszubildenden der Fachrichtung Heilerziehungspflege, sowie für 9 Mitarbeitende im antonius Jahr. Hinzu kommt ein privat Engagierter. Heimküchen dienen der Verpflegung von „Heimbewohnern“. Sie mögen besser oder schlechter sein, wichtig ist eigentlich nur: Am Ende sind alle satt. Wenn wieder Reis auf dem Teller liegt, obwohl Kartoffelplätzchen auf dem Speiseplan standen, dann war eben „die Zeit arg knapp“. Und wenn es im Winterhalbjahr andauernd Steckrüben gibt, weil das ein herrlich robustes Gemüse ist, welches prima von Menschen mit Behinderungen angebaut werden kann, dann sitzt die Traube von „beschützten“ Mitarbeitern wie immer im Nebenraum beisammen und kämpft sich mit dem Schälmesser durch die Gemüseberge. Währenddessen spielen die Profi-Köche am Herd ihre Routine aus – das hat mit denen im Nebenraum aber wenig zu tun. Und schließlich gibt es da noch den Dauerspüler, der nie gefragt wurde, ob er sich nach Jahrzehnten am Spülbecken auch mal eine andere Tätigkeit vorstellen kann. Ein solches Konzept mag relativ wirtschaftlich und risikolos sein, es mag den einen oder anderen sogar an die gute alte Zeit erinnern. Doch es ist nicht gut für die beteiligten Menschen – weder diesseits noch jenseits der Essenstheke. So geht antonius Die antonius Küche versteht sich als professioneller Gastronomie-Dienstleister der Region, dem es um mehr geht, als nur um die Sicherstellung von Verpflegung. Der Bereich Küche ist der lange Arm des Netzwerks, der tief in den Sozialraum hineingreift und Inklusion für alle sichtbar vor Ort realisiert. Mit jedem Essen, das in einer der zahlreichen Schulcafeterien oder Betriebskantinen von Menschen mit Handicap über den Tresen gereicht wird, ereignet sich Begegnung unter entspannten Bedingungen. Behinderung tritt in den Hintergrund, normale Dienstleistung steht im Vordergrund. Täglich. Tausendfach. Dieses Konzept kann auf Dauer nur aufgehen, wenn sich antonius-Produkte positiv abheben und Standards bei der Kundenorientierung eingehalten werden: Speisepläne werden umgesetzt, verlässliche Lieferungen garantiert. Produziert wird in einem Klima gegenseitiger Wertschätzung, ohne zu unterscheiden, ob ein Mitarbeiter ein Handicap hat oder nicht. Alle Arbeitsgruppen agieren personell gemischt und räumlich verschmolzen. Der wirtschaftliche Druck wird nicht negiert, sondern als Chance zur Normalisierung aufgegriffen. Jeder einzelne wird seinen Neigungen und Fähigkeiten entsprechend eingesetzt und hat die Chance, sich betrieblich weiterzuentwickeln. Als Ausbildungsbetrieb entwickeln wir Qualifizierungsbausteine, damit auch Menschen mit Handicaps Abschlüsse mit Aussagekraft machen können (zum Beispiel Salatvorbereiter). Begegnung unter entspannten Bedingungen: Täglich. Tausendfach Was war uns im Berichtsjahr wichtig? Um die Kapazitäten effizienter auszunutzen, ging es darum, in allen Segmenten neue Kunden zu gewinnen. Dies ist uns gelungen. Auch wegen der niedrigen Gewinnspannen bei Produkten in Schulcafeterien haben wir vorrangig die Wirtschaftlichkeit in der Herstellung verbessert. Außerdem haben wir ein Warenwirtschaftssystem zur Verbesserung der Logistik eingeführt. Wo gibt es Schwierigkeiten? Langfristige Ziele Wirtschaftlicher Druck und sozialer Auftrag lassen sich nicht immer ohne Spannungen in Einklang bringen. Bei vielen Mitarbeitern fehlt noch die Bereitschaft zur Flexibilität, wie sie von den neuen Dienstplänen verlangt wird (zum Beispiel mittwochs frei, sonntags Dienst). Hochpreisige Rohstoffe in Bio-Qualität erschweren es, Gerichte günstig – zum Beispiel für Schüler – anzubieten. Es besteht ein dauerhaftes Rentabilitätsproblem im Bereich der Schulcafeterien. Die Belieferung von Cafeterien, Kantinen und Mensen soll als eigener Bereich organisiert werden. Der Umbau von einer ehemaligen Werkstatt für behinderte Menschen zum wirtschaftlichen Betrieb wird vollständig abgeschlossen. Der erfolgreiche Weg, über gute Produkte Sichtweisen zu verändern und Vorurteile aufzubrechen, soll weitergegangen werden, indem noch mehr Projekte im Sozialraum gestartet werden. Unsere nächsten Schritte Profil gewinnen durch eigene Kreationen: der „antonius Bio“-Burger 126 Um die Auslastung der Küche jenseits der Kernzeiten zu verbessern (ab 14:00 Uhr bis zum Abend), haben wir den Catering-Bereich etabliert, der nun weiter ausgebaut werden soll. Für ein effektives Ausbildungssystem müssen weitere Qualifizierungsbausteine entwickelt und etabliert werden. Eine wichtige Aufgabe wird sein, die Vernetzung mit den vorgelagerten Produktionsbereichen (antonius Hof, antonius Gärtnerei und antonius Bäckerei) im Hinblick auf Angebot und Nachfrage immer besser abzustimmen. Wir wollen ein alternatives, leistungsgerechteres Entlohnungssystem ausprobieren, auch um Anreize für Mitarbeiter zu geben. Kontakt antonius Küche, An St. Kathrin 4, 36041 Fulda Swen Friedrich Gesamtleiter antonius Küche Staatlich geprüfter Betriebswirt und Koch Tel.: 0661 – 1097-428 | Fax: 0661 – 1097-425 [email protected] Nils Vogt Operativer Leiter antonius Küche Koch Tel.: 0661 – 1097-423 Fax: 0661 – 1097-425 [email protected]