46 Marketing & Verkauf Fallstudie: Kundenbefragungen Kundenzufriedenheit alleine greift in der Praxis zu kurz Die Wirtschaftszyklen werden kürzer und das Veränderungstempo steigt. Gerade innerhalb dieser Entwicklung ist eine hundertprozentige Kundenorientierung entscheidend. Denn nur wer die Situation und die Bedürfnisse der Kunden richtig einschätzt, ist in der Lage, sie beim Gang durch Veränderungen zu begleiten. Kundenbefragungen sind insbesondere im KMU-Bereich ein gutes Werkzeug, um die Ausrichtung auf die Kunden zu optimieren. Aber: Sie müssen heute anders aufgegleist werden. Urs Tschudin Wolfgang Gruber Die klassische Kundenbefragung zielt vor allem darauf ab, herauszufinden, wie zufrieden die Kunden mit den gebotenen Leis­ tungen und dem Service sind. Aus den Antworten der Kunden kann man auf besondere Stärken und Defizite schliessen. Weil die Befragung anonymisiert wird, gehen die Antworten tiefer und sind konkreter als die oft intuitiven, situationsbedingten Rückmeldungen, die Aussendienstmitarbeiter oder Kundenberater erhalten. Zu wissen, wie die Kunden die eigene Unternehmung im Detail beurteilen, war Anfang dieses Jahres auch für den Zuger Software-Integrator Infoniqa SQL AG der Anlass, eine Kundenbefragung durchzuführen. Es war für das Unternehmen die zweite; die erste erfolgte 2007. KMU-Magazin Nr. 6, Juli/August 2009 ▲ Die Qualität des Fragebogens ist für den Erfolg entscheidend. Dabei geht es auch um den Unterhaltungswert für die Befragten. 10 Pluspunkte von Kundenbefragungen 1. Die Kunden fühlen sich ernst genommen. 2. Die Antworten zeigen auf, wo die Stärken und Schwächen der Unternehmung liegen. 3. Die Antworten liefern Hinweise auf neue Bedürfnisse und Veränderungen bei den Kunden. 4. Die Resultate sind Anhaltspunkte für die strategische Weiterentwicklung. 5. Die Resultate sind Basis für die Optimierung des Verkaufsprozesses. 6. Kundenbefragungen sind ein Imageträger. 7. Kundenbefragungen bieten Medienrohstoff. 8. Kundenbefragungen bieten ein sehr gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis. 9. Kundenbefragungen sind auch für die Kunden eine Standortbestimmung. 10. Regelmässige Kundenbefragungen vermitteln Sicherheit. Fokus erweitert Qualität des Fragebogens Die Infoniqa SQL AG arbeitete mit dem Marktforschungsinstitut GRD Consulting GmbH zusammen. Bereits bei den ersten gemeinsamen Überlegungen wurde klar, dass der klassische Fokus auf die Kundenzufriedenheit zu kurz greifen würde, um dem Unternehmen die für eine passgenaue Kundenausrichtung relevanten Antworten zu liefern. Das Beispiel zeigt, dass eine Kundenbefragung heute über die Zufriedenheitsanalyse hinaus gehen sollte, um für das fragende Unternehmen wirklich interessante Resultate zu generieren. Um dieses Ziel zu erreichen, muss jedoch auch der Fragebogen anders aufgebaut sein, als der übliche «Sehr gut – gut–weniger–gut»-Standard. Es gilt, nach dem Warum und nach dem Wie zu fragen und einen Abgleich zwischen Wunsch und Realität bzw. wichtig und unwichtig vorzunehmen. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Auftraggeber und den Befragungsexperten notwendig. Die Qualität des Fragebogens ist für den Erfolg entscheidend. Der Grund: Bei den Kunden werden die Produktions- und Dienstleistungszyklen kürzer, der Innovationsaufwand steigt und es kommen laufend neue Veränderungen auf sie zu. Demgegenüber haben die Software-Produkte, welche die Infoniqa SQL AG vermarktet und wartet, einen vergleichsweise langen Lebenszyklus. Die Flexibilität und die rasche Anpassungsfähigkeit der StandardSoftware an veränderte Bedürfnisse sind deshalb entscheidend. Auf die geplante Kundenbefragung umgelegt, bedeutete dies folgende zusätzliche Fragestellungen: In welcher Situation befinden sich unsere Kunden? Welchen Veränderungen sind sie unterworfen? Welche Bedürfnisse entstehen daraus? Wie können wir unsere Kunden in Zukunft optimal unterstützen? Qualität bedeutet dabei nicht nur die Konkretisierung und die Tiefe der Fragen, sondern auch der Unterhaltungswert für die Befragten. Sie sollen den Fragebogen gerne ausfüllen bzw. die im Interview gestellten Fragen gerne beantworten. Er darf weder zu unpersönlich noch zu persönlich, noch zu lange sein. Im besten Fall ist eine qualifizierte Kundenbefragung nicht nur ein Spiegelbild für das fragende Unternehmen, sondern auch für die Befragten eine wertvolle Auseinandersetzung mit der eigenen Ausrichtung. mit s c h af t ird. r e B ot icht w Ih e r n r n e b We ü Lächeln einem Wirklich ankommen: Schalterabgabe Tag für Tag werden an den Postschaltern der Schweiz 550 000 Kundengeschäfte abgewickelt. Nutzen Sie dieses riesige Potenzial für die Übergabe von Warenmustern – Lächeln inklusive, Erfolg auf sicher. Eine sympathische Botschaft, die ankommt und in jeder Sprache verstanden wird: die persönliche Schalterabgabe in Ihrer Poststelle. Für mehr Informationen: 058 338 38 38 oder www.post.ch/publiposte PubliPoste – wo Profis werben 48 Marketing & Verkauf Alle zwei Jahre macht Sinn Soll man die Kunden per E-Mail oder per Telefon befragen? Wie gross muss die Stichprobe sein? Reicht eine Kundenbefragung alle fünf Jahre? Solche und ähnliche Fragen stellen sich bei jedem Befragungsprojekt. Für die Infoniqa SQL AG wurden 120 von gesamthaft 250 Kunden über einen Zeitraum von zwei Wochen gut gestreut telefonisch befragt. Eine Befragung per E-Mail wäre ebenfalls möglich gewesen. Grundsätzlich ist nicht so sehr die Art der Befragung entscheidend, sondern der Zeitfaktor. Eine Kundenbefragung ist immer eine Momentaufnahme und sollte deshalb möglichst rasch durchgeführt werden. Ob eine Befragung repräsentativ ist, hängt dabei weniger von der Grösse der Stichprobe ab (je kleiner die Stichprobe, desto höher die generelle Abweichung von plus und minus in der Genauigkeit der Repräsentativität), sondern vor allem von der statistischen Verteilung der gewünschten Auswahlkriterien in der Stichprobe in Bezug auf die Grundgesamtheit. Entscheidend ist die grundsätzliche Aufgabenstellung der Befragung: Soll Qualität hinterfragt werden, um aus den Antworten Verbesserungen treffsicherer durchzuführen oder soll aus den Ergebnissen mit einem bestimmten Grad an Wahrscheinlichkeit ein Rückschluss auf die gesamte Zielgruppe erfolgen? billig sein, denn sie sind flexibler und können rascher auf aktuelle Trends aus Befragungen reagieren. Die Auswertung von Befragungen sollte erfahrenen Fachleuten überlassen werden, denn nicht nur die Antworten an sich, sondern auch deren Korrelationen sind von Bedeutung. Das Ziel besteht darin, ein möglichst differenziertes Bild zu erhalten: Von der Kundenzufriedenheit und von der aktuellen Situation, in der sich die befragten Unternehmen befinden. Bei der Auswertung und der Darstellung der Resultate helfen heute leistungsfähige Online-Tools mit: Die Infoniqa SQL-Befragung wertete GRD webbasierend aus. Die Resultate waren für die Projektleiter der Infoniqa SQL AG während des gesamten Prozesses und danach in Echtzeit Tag und Nacht einsehbar. Das Unternehmen wird die Befragung alle zwei Jahre wiederholen. Ein Turnus, der angesichts des hohen Veränderungstempos in der Wirtschaft Sinn macht. Für den Zuger Software-Integrator Infoniqa SQL AG jedenfalls hat sich die Befragung gelohnt. Einerseits hat sich das Unternehmen – mit einem traumhaften Empfehlungsgrad von über 98 Prozent – davon überzeugen können, dass die Kunden mit den erbrachten Leistungen und dem Service sehr zufrieden sind, anderseits lieferte die Befragung wertvolle Informationen, um die Kunden in den nächsten beiden Jahren optimal begleiten zu können. Dann ist wieder eine Kundenbefragung fällig, um die Kundenbedürfnisse und Veränderungen neu einzuschätzen. Partner GRD hält den Vergleich der Kundenbefragungen 2007 und 2009 in der Zwischenzeit aktuell und stellt die Resultate auf Wunsch in Beziehung zu Marktanalysedaten und laufenden Rückmeldungen von Kunden. KMU profitieren wie die Grossen Grosse Unternehmen kombinieren laufende Kundenbefragungen mit Marktanalysen und weiteren Forschungstools. Was den Grossen recht ist, kann den kleineren Unternehmen Kontakt Porträt Der Schweizer Software-Integrator Infoniqa SQL AG bietet sämtliche Dienstleistungen an, damit Software- und Systemlösungen beim Kunden effizient eingesetzt werden können. Das Unternehmen vertreibt als grösster Platinum-Partner von Symantec Corp. in der Schweiz deren Storage- und System-Management-, Archivierungs- und Security-Produkte; ergänzend dazu Performance- und Reportingwerkzeuge lokaler Softwareanbieter. Infoniqa SQL AG ist Verkaufs- und Integrationspartner des ECMund Wissensmanagement-Systems Kendox InfoShare und der Personal-InformationsManagement-Lösung engage von Infoniqa. KMU-Magazin Nr. 6, Juli/August 2009 Die GRD Consulting GmbH hat das GRD-Portal, eine webbasierte Online-Plattform zur Durchführung von quantitativen und qualitativen Evaluationen sowie Marktforschungsstudien und -analysen, aufgebaut. Der Vorteil des Online-Portals liegt einerseits in der raschen Durchführung von Befragungen, Studien und Analysen. Andererseits können die Projekte webbasierend ausgewertet und dargestellt werden. Die Resultate werden selektiv zugänglich gemacht und sind auf dem Portal jederzeit einsehbar. Das Unternehmen ist in Feldkirch (AUT) domiziliert. In der Schweiz wird es von der L&W Communication AG repräsentiert. Urs Tschudin CEO Infoniqa SQL AG Baarermattstrasse 10, 6302 Zug Tel. 041 768 40 40 [email protected] www.infoniqa-sql.ch Mag. Wolfgang Gruber Geschäftsleiter GRD Consulting GmbH Mühletorplatz 4–6, A-6800 Feldkirch Tel. 0043 5522 313 87 [email protected] www.grd.at