Merkblatt Nr. 3c Eine Information des öffentlichen Gesundheitsdienstes Zur Verwendung in den Bezirksverwaltungsbehörden Rückfragen: Sanitätsdienst Ihrer zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde Kombinationsschutzimpfung gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis (Keuchhusten) für Schüler Die Erkrankungen: gen. Ihr Gift (Toxin) breitet sich entlang der Nerven, Diphtherie ist eine gefährliche Infektionskrankheit, aber auch über Blut und Lymphe aus und verur- die durch Tröpfchen übertragen wird. Sie kann sacht schwere Muskelkrämpfe. Da es kein direkt durch eine schwere Entzündung der oberen Atem- wirksames Medikament gegen die Erkrankung gibt, wege zum Ersticken führen. Darüber hinaus können bieten nur die vollständige Grundimmunisierung Bakteriengifte eine Schädigung des Herzens und sowie regelmäßige Auffrischungsimpfungen einen der Nerven verursachen. Ihr vor Jahren noch sehr sicheren Schutz. häufiges Auftreten konnte zwar durch die moderne Pertussis oder Keuchhusten ist vor allem für Vorsorgemedizin stark zurückgedrängt werden, sie Säuglinge und Kleinkinder eine sehr ernst zu neh- spielt jedoch im internationalen Reiseverkehr als mende Erkrankung. Die schweren Hustenanfälle eingeschleppte Erkrankung eine Rolle. Um gegen können zu Atemstillstand führen. Die Zahl der an Diphtherie geschützt zu sein, bedarf es der rechtzei- Keuchhusten erkrankten Erwachsenen mit Kompli- tigen Impfung des Säuglings sowie regelmäßiger kationen und Langzeitverlauf der Erkrankung hat in Auffrischungsimpfungen von Kindern, Jugendlichen den letzten Jahren deutlich zugenommen. Viele und Erwachsenen. Studien weisen Erwachsene als Infektionsquelle für Tetanus oder Wundstarrkrampf ist eine Infekti- Neugeborene in den ersten Lebenswochen aus. Die onskrankheit die trotz moderner Behandlungsme- Aufrechterhaltung des Impfschutzes gegen Keuch- thoden in 20-25 % zum Tode führt. Tetanusbakteri- husten auch in der erwachsenen Bevölkerung ist en kommen besonders auf Kalk-, Lehm- und Löß- der einzig effektive Weg einer Infektion vorzubeu- boden weltweit vor und können schon bei kleinsten, gen und auch empfängliche Gruppen der Bevöl- nicht sichtbaren Verletzungen in den Körper gelan- Bitte wenden Bitte hier abtrennen und den Abschnitt zur Impfung mitbringen! Danke! Elternmitteilung zur Kombinationsschutzimpfung gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten für Schüler Ich habe als gesetzlicher Vertreter des nachgenannten Kindes das obige Merkblatt zur Kenntnis genommen: Stand: Dezember 2007 – 2004670 kerung, die nicht geimpft werden können (z.B. Häufig (1-10 %): Benommenheit, Fieber über Neugeborene), indirekt zu schützen. Vom Impfaus- 37,5 °C. schuss des Obersten Sanitätsrates werden daher Gelegentlich (0,1-1 %): Erbrechen, Fieber über Auffrischungsimpfungen gegen Pertussis seit 2003 39 °C, vermehrtes Schwitzen, Bluthochdruck, für alle Jugendlichen und Erwachsenen empfohlen. Gelenks- und Muskelbeschwerden, Juckreiz, Die Impfung Anschwellen von Lymphknoten. Die Grundimmunisierung gegen Diphtherie, Tetanus, Die beschriebenen Impfreaktionen können auch Keuchhusten und Kinderlähmung erfolgt üblicher- erst über 48 Stunden nach Verabreichung der weise bei Säuglingen und Kleinkindern als Kombi- Impfung beginnen. nationsimpfung. Bei Schuleintritt, etwa im 6./7. Le- Wann soll nicht geimpft werden? bensjahr wird die Diphtherie- und Tetanusimp- Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Bestand- fung in Kombination mit der Kinderlähmungsimp- teile der Impfung. Bei akuten fieberhaften Erkran- fung aufgefrischt. kungen soll die Impfung verschoben werden. Etwa im 14. bis 15. Lebensjahr (Schulabgang) soll Wenden Sie sich bitte an den Impfarzt/die Impf- eine erneute Auffrischung der Diphtherie- und ärztin, wenn der Impfling Medikamente einnimmt, Tetanusimpfung in Kombination mit der Pertussis wenn auf eine frühere Impfung Überempfindlich- (Keuchhusten)-Impfung erfolgen. keitsreaktionen oder im Anschluss an eine frühere Weitere Auffrischungsimpfungen gegen Diphtherie, Impfung Komplikationen aufgetreten sind. Selbst- Tetanus, Kinderlähmung und Keuchhusten sollen bei verständlich berät Sie der Impfarzt/die Impfärztin Erwachsenen alle 10 Jahre erfolgen. gerne, wenn sonstige Fragen bezüglich der Impffä- Nebenwirkungen: higkeit bestehen. Am häufigsten kommt es zu lokalen Reaktionen Diese Schutzimpfung kann als Auffrischungsimp- (Schmerzen, Schwellung, Rötung) an der Impfstelle, fung (nicht aber zur Grundimmunisierung) durchge- die für gewöhnlich innerhalb von 48 Stunden nach führt werden. der Impfung ohne Komplikationen wieder abklingen. Wird ein Impftermin versäumt, soll er zum Im Detail werden folgende Nebenwirkungen bei ehestmöglichen Zeitpunkt nachgeholt werden! Jugendlichen ab dem vollendeten 10. Lebensjahr Bitte bringen Sie Ihre Impfdokumente (Impfpass) und Erwachsenen beschrieben: zur Impfung mit! Sehr häufig (über 10 %): Schmerzen, Schwel- Für den Landeshauptmann: lungen, Rötung an der Impfstelle, Müdigkeit, Im Auftrag Unwohlsein, Kopfschmerzen. Dr. Meusburger