5.2.5 Dreidimensionale Wellen 455 Schalldämmung Zur Ab chwächung on Schallwellen z. B. zur Lärmbekämpfung, dienen Wände aus challab rbier ndem und -reflektierendem Material, wie z. B. Glas- und GesteinswoIlmatten Kun t toff chaumplalten, Fa erplatten, aber auch einfach Holzwände oder Steinmauern. Als Maß für den Erfolg der Abschwächung gibt man die Differenz der Schallpegel vor der Dämmwand L 1 und hinter der Dämmwand L 2 fl.L = L l - L2 an. Mit GI. (5.76) erhält man dafür öL = 101g _1 1 S2 (5.77) Ultraschall Mechanisch Wellen mit Frequenzen über 20 kHz sind - wie schon erwähnt - für Menschen unhörbar und werden Ultraschall, oder ab etwa 109 Hz Hyperschall genannt. Die obere Frequenzgrenze für mechanische Wellen ist etwa 10 12 Hz, weil die zugehörigen WeIl nlängen dann kleiner als die Molekülabstände werden. Ultraschallwellen werden heute fast immer elektrisch erzeugt. Zu diesem Zweck wird in einem Sender eine elektromagnetische Schwingung, meist mit einer Frequenz von einigen 100 kHz, erzeugt piezoelektrisch oder magnetostriktiv (vgl. Abschn. 3.1.3.3 und 3.3.5.4) in eine mechani che Schwingung umgewandelt und als Welle abgestrahlt. Anwendungen. Die meisten Anwendungen des Ultraschalls beruhen auf den hohen Be s chi e uni gun gen (und damit den großen K r ä ft e n) die im Schallfeld auch bei relativ geringer Leistung auftreten, da diese proportional Ql sind. Techni ch angewandt wird Ultraschall z. B. zur Herstellung oder Verbesserung von Emulsionen ( = fein te Verteilung einer Flüssigkeit in einer anderen, mit der ersten nicht mischbaren), zur Erzeugung oder Aufrechterhaltung von Dispersionen (= feinste Verteilung von Feststoffen in Flüssigkeiten), zur Reinigung von Werkstücken oder Textiben von öligen oder festen Verschmutzungen, indem die e in einer umgebenden Flüssigkeit emulgiert oder dispergiert werden, zur Einleitung oder Beschleunigung von chemischen Reaktionen, zum Entgasen von Flüssigkeiten, zur Erwärmung und Trocknung von schallabsorbierenden Stoffen, zum Bohren, Fräsen und Schneiden kleinster Teile (z. B. Zerteilen von Halbleiterscheiben) zum Auffinden von Fehlern im lnnern von Werk toffen, z. B. Gießlunkern Rissen oder Schweißfehlern ("zerstörungsfreie Werkstoffprüfung'). Die Möglichkeit schärferer Richtung bÜDdelung führte zu wesentlichen Verbesserungen von Echoloten. Medizinisch dient Ultraschall z. B. zur örtlichen Erwärmung von Körpergewebe und zur Diagnostik. 5.2.5.4 Freie elektromagnetische Wellen Die Überlegungen und Aussagen über eindimensionale elektromagnetische Wellen in Abschn. 5.2.1.2,5.2.2.3 und 5.2.2.4 lassen sich nicht ohne weiteres ins Dreidimensionale erweitern, weil hier praktisch nur die Wellen im kontinuierlichen Medium und im Vakuum interessieren. Ihre Existenz sagte bereits J. C. Maxwell auf Grund der nach ihm benannten Theorie der elektromagnetischen Induktion (vgl. Abschn. 3.3.6) folgendermaßen voraus: Wenn sich an irgend einem Ort ein elektrisches Feld zeitlich ändert , entsteht ein Magnetfeld das das elektri che umfaßt und selbst zei tli ch ve r ä n de rl i ch ist. Al Folge davon entsteht wieder ein elektrisches Feld, das das magnetische umfaßt selbst zeitlich veränderlich ist usw. Im Prinzip das gleiche geschieht, wenn das primäre veränderliche ') Nähere hierüber, z. B. über Schalldämrnaß, . [29]. 456 5.2 WeUen Feld ,ein magneti ches ist Die primäre. Störung' breite:l ich al 0 durch d ie •Verkettung der elektrischen und magneti ehen Felder im Raum aus ähnlich wie sIch eine Verformung in einem ela tischen Medium au breitet. Wir erhalt n S'o eine fr ,e i e eIe k 1. rom a g TI e ti sehe Welle. Aus den MaxweUscben Gleichungen ( . b ehn. 3.3.6) ergibt ich folgendes: Pha engescbwin.digk,eit und Wellengl,eicbung Angenommen wir haben ein zeitlich und örtlich veränderliche magn tische Feld jj - B x; t und ein ebensolche , elektrisches Feld E = EIx', t). Heide stehen immer enkrecht aufeinander. D er Einfachbeit halber soll B überall die Richtung des p'o iti en y~Achse, EüberaU die der po iti en z-Achse haben ' beide Felder ollen ich ,ö r t I i ch nur in x-Richtung ändern. In Bild 5.53 a sind di,e magneti ehen Feldlinien nur in der X-J -Ebene gezeichnet in ,allen dazu paraUelen Ebenen muß man sich da . Fefdlioienbild wiederholt denken. Das gleiche gilt für die Dur in der x-z-Ebene gezeichneten e~ektri chen Feldlinien. Wie üblich soll der Abstand der Feldlinien ein relatives Maß für den Betrag von jj al auch von E sein. Diese Beträge siod in Bild 5.53 b über der gleichen x-Ache graphi eh I I IBI • "' x 5.53 Zur Integration der n. Maxwellsehen Gleichung darge tellt. Wohlgemerkt aUe drei BHder sind Momentaufnahmen die nicht über die zeitliche Änderung der bei den Felder au agen. Wir woUen un auch vorerst keine Gedanken ~arüber machen ob das elektrische Feld dllICh I nduktion aus der Änderung des ~agnetl cben Feldes eut tanden ist, oder umgekehrt (s. jedoch hierzu unten den Text z~ Bdd 5.57) ondein woUen ,a uf die e geometrisch möglichst einfach kon truierten Felder dIe Maxwell eben Gleichungen (3.97) und (3.'99 anwenden. Dazu ist in Bild 5.53 a zwi chen x und x + A-x eine Fläche A in der x-z-Eb ne eingezeichnet, die durch eine ge chJo . ene Figur nämlich das trichpunktierte Re,c hteck, b · grenzt wird. Damit können wir nun die link,e eile der Il. Maxwellsehen Gleichung (3.97) I )(jE' --- ds = -~a SB ut A dA (5.78) 5.2.5 Dreidimensionale WeDen 457 integrieren: Die Wegelemente dssind hier nur die vier Rechteckseiten L1x; L12; -t!.x und -L1z. Von ihren kalaren Produkten mi~der x-abhängigen Feldstärke 13 = 13(x) sind zwei Nul~ weil L1x und - L1x senkrecht auf E stehen, die beiden anderen sind -L1zE(x) und +L1zE(x + ~x)' ihre Summe ist bereits die linke Seite von GI. (5.78). Auf deren rechter Seite ist die Integrationsfläche A = L1x Ö.Z und, da B überall senkrecht auf A steht B = B 1). Wenn wir außerdem annehmen, daß B in A konstant ist, was natürlich nur stimmt wenn L1x gegen geht (s. unten), so wird das Integral der rechten Seite einfach B L1x L1z. Damit vereinfacht sich GI. (5.78) zu ° [E(x + t!. ,) - E(x)] !J.z = aB ö.x L1z --at Division durch !J.x t!.z ergibt links den Differenzenquotienten E(x + L1x) t!.x E(x) aB at (5.79 und die oben schon angekündigte Grenzwertbildung !J.x ~ 0, die ja die rechte Seite von GI. (5.79) nicht mehr berührt, liefert schließlich: aE aB ax at (5.80) Das ist die 11 Maxwellsche Gleichung speziell für den hier vorliegenden Fall. Sie beschreibt den einfachen Zusammenhang zwischen der Zeitabhängigkeit der magnetischen Induktion B und der Ortsabhängigkeit der elektrischen Feldstärke E. In Bild 5.54 sind die gleichen Felder wie in Bild 5.53 a auf die gleiche Weise darge- y .. 5.54 Zur Integration der 1. Maxwellschen Gleichung I) Man beachte den rechtswendigen Zusammenhang zwischen dem Umlauf: inn der Fläche A und de r Richtung der Flächennormalen.