Flora von Frankfurt am Main Gewöhnliche Nachtviole Hesperis matronalis L. Familie Kreuzblütler (Brassicaceae) Beschreibung Ein– bis mehrjährige, krautige, 0,4–1 m hohe Pflanze. Blätter eiförmig bis lanzettlich, mit buchtig-gezähntem Rand. Untere Blätter kurz gestielt, nach oben hin fast sitzend, kleiner werdend. Blütezeit April–Juli. Blütenstand traubig. Blüten duftend. Kelchblätter 4, 2 davon sackartig ausgebuchtet. Kronblätter 4, meist purpur-violett, selten weiß. Schote 4–10 cm lang und 2 mm breit. Status Unbeständig auftretender Neueinwanderer (Neophyt) aus Innerasien, Westsibirien, dem Kaukasus bis zu den Karpaten. Zierpflanze. Ökologie Benötigt nährstoffreiche, leicht feuchte, lockere Böden, z. B. in Auenwäldern oder Laubwäldern, aber auch an Wegrändern. Vorkommen in Frankfurt Verwilderungen sind bereits aus der 1. Hälfte des 18. Jh. bekannt (Spilger 1941). Rudio (1851): „Wird vereinzelt an mehreren Orten angegeben, dürfte aber überall nur ein Gartenflüchtling der allgemein verbreiteten Zierpflanze sein." In ähnlicher Form von verschiedenen Autoren angegeben. Wurde an Bahndämmen und am Niddaufer entdeckt, scheint jedoch bisher nirgends wirklich eingebürgert. © FR, Gouache von E. Schultz, 19. Jh. Anmerkung Ihren deutschen Namen Nacht- oder Mondviole hat sie der Eigenschaft ihrer Blüten zu verdanken, gegen Abend am stärksten zu duften. Sie wird von Nachtfaltern bestäubt. Literatur Rudio, F. (1851): Uebersicht der Phanerogamen und Gefäßcryptogamen von Nassau. Jahrb. Vereins Naturk. Herzogth. Nassau, 7(1): 1–136 (+ VI). * Spilger L. (1941): Senckenberg als Botaniker und die Flora von Frankfurt zu Senckenberg's Zeiten. Abh. Senckenberg. Naturf. Ges., 458: 1–175. © Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft Karte © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, 2008 Liz.-Nr. 6233-2008-I www.flora-frankfurt.de