3 Antonín DvoŘák zwischen sinfonie unD sinfonischer

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Antonín Dvořák zwischen Sinfonie und sinfonischer Dichtung
DIE sechste SINFONIE
Die 1880 entstandene Sechste Sinfonie bedeutete einen wichtigen Schritt in der
Karriere Antonín Dvořáks. Der 1841 in der Nähe von Prag geborene Komponist hatte
bereits fünf sinfonische Werke geschrieben, als er 1877 durch die Publikation der
Lieder aus Mähren und der Slawischen Tänze op. 46 über seine böhmische Heimat
hinaus bekannt wurde. Mit diesen Werken avancierte Dvořák zu einem der populärsten
Komponisten des deutschsprachigen Raumes, sah sich dabei jedoch weitgehend als
„böhmischer Musikant", als Schöpfer von unkomplizierten folkloristischen Liedern und
Tänzen, abgestempelt. In der Zeit der tschechischen Nationalbewegung hatten Komponisten wie Bedřich Smetana, Zdeněk Fibich und auch Dvořák versucht, mit Opern oder
sinfonischen Werken zur Entstehung einer eigenen kulturellen Identität der Tschechen
beizutragen – diese Werke hatten allerdings auf dem internationalen Musikmarkt kaum
Aufführungschancen, und umgekehrt wurde gerade Dvořák für Werke ohne nationalen
Bezug, womöglich sogar mit deutschem Text, von nationalistischen Kreisen in seinem
Heimatland angefeindet.
Insofern kam ihm die Anfrage des Dirigenten Hans Richter, eine Sinfonie zu komponieren,
gerade recht. Richter war Chefdirigent der Wiener Philharmoniker und hatte vier Jahre
zuvor die Uraufführung von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen geleitet. Da die
Sinfonie seit Beethoven unbestritten die wichtigste Gattung der Instrumentalmusik
war, bedeutete dieser Kompositionsauftrag für Dvořák, dem musikalischen Publikum
zu demonstrieren, wie der folkloristische Tonfall seiner bisherigen Kompositionen mit
dem Anspruch der deutsch-österreichischen sinfonischen Tradition in Einklang gebracht
werden kann. Dvořák löste diese Aufgabe, indem er sich deutlich an den Stil seines
Freundes und Förderers Johannes Brahms anlehnte, dessen drei Jahre ältere zweite
Sinfonie im Aufbau, der Instrumentation und sogar in der Tonart D-Dur das direkte
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Vorbild des Werkes bildet. Die Sechste Sinfonie ist das letzte Werk aus Dvořáks früher
„slawischer" Periode, und sie ist die erste Sinfonie, die gedruckt wurde und dadurch
größere Verbreitung fand.
Wer von der Sinfonie eines böhmischen („musikantischen") Komponisten ein melodisches Hauptthema erwartet, der wird von Dvořák zunächst in die Irre geführt: Die
Sinfonie beginnt mit einem aufsteigenden Quartmotiv, dessen Echo in den Bässen, der
Wiederholung der Quarte, und erst dann entsteht aus der Quarte das Hauptthema des
Satzes. Dieses Thema ist zwar einer böhmischen Volksmelodie nachempfunden, ist aber
keine reguläre Melodie, sondern bricht nach vier Takten wieder ab. Wenn die Violinen
neu ansetzen, bringen sie nicht etwa das Thema zu Ende, sondern spielen einen Fortsatz
mit einem offenen Ende. Dieser Beginn ist typisch für den ganzen Kopfsatz der Sinfonie:
Der Tonfall ist unverkennbar böhmisch, mit seinen warmen Farben, in Terzen geführten
Holzbläsern und einem ungehinderten melodischen Fluss. Tatsächlich verweigert Dvořák
jedoch genau die Art von unkomplizierter Melodienbildung, die man von ihm erwartet.
Das Seitenthema in h-Moll ist wie nahezu jeder musikalische Gedanke des Satzes aus
den vier Takten des Anfangsthemas, vor allem aus dem Quartmotiv abgeleitet.
Auch den langsamen zweiten Satz entwickelt Dvořák aus einem kurzen Motiv, das in
den Holzbläsern als Kanon erklingt und bei dem die Quarte eine wichtige Rolle spielt.
Das ganze Adagio ist von einem warmen melodischen Fließen erfüllt, indem Dvořák in
unerschöpflicher Phantasie das Thema des Satzes abwandelt, mit Nebenstimmen bereichert und fortspinnt. Der dritte Satz ist ein Furiant, ein schneller böhmischer Tanz,
wie er in Dvořáks slawischen Tänzen stehen könnte. Dieser folkloristischste Satz des
Werkes sorgte beim Publikum in Prag für so viel Begeisterung, dass er in der dortigen
Uraufführung wiederholt werden musste. Charakteristisch für den Furiant ist der Wechsel von Dreier- und Zweiermetrum in einem sehr schnellen Tempo. Dvořák hatte diesen
Metrumswechsel bereits im ersten Satz versteckt, aber erst im Furiant wird er zum
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bestimmenden Motor der Komposition. Der Mittelteil des Satzes ist deutlich ruhiger und
kammermusikalischer gestaltet, bevor die Reprise des Furiants den Satz abschließt.
Das Finale der Sinfonie ist als krönender Abschluss des ganzen Werkes konzipiert. Es
nimmt den Schwung des Furiants auf und trägt mit dem Seitenthema der Klarinette
und einem tänzerischen dritten Thema unverkennbar böhmische Züge. Das Hauptthema,
das den Satz verhalten eröffnet und erst später im glanzvollen Tutti erklingt, erinnert
deutlich an das Finalthema von Brahms' Zweiter Sinfonie. Aus dem zweiten Thema
stammt ein Quartmotiv, das in der Durchführung des Satzes eine wichtige Rolle spielt
und damit den Bogen zum Kopfsatz zurückschlägt. Der spannungsvolle Höhepunkt
des Satzes ist das majestätisch verlangsamte Erscheinen des Hauptthemas im vollen Orchester. Die Musik scheint zu verharren – nur um als Reprise neu zu beginnen.
Dvořák wiederholt diesen Effekt kurz vor dem Schluss und staut damit die Spannung
auf, die sich in diesem freudigen Finale entlädt. Obwohl Dvořáks Sinfonie als Synthese
seines böhmischen Stils mit der europäischen Sinfonik konzipiert ist, geriet die geplante
Uraufführung in den Strudel der politischen Ereignisse: unmittelbar zuvor eskalierte der
Nationalitätenkonflikt zwischen Tschechen und Österreichern; dies führte dazu, dass
sich einige Mitglieder der Wiener Philharmoniker weigerten, das Werk eines tschechischen Komponisten aufzuführen. Die Uraufführung der Sechsten Sinfonie fand deswegen
erst am 25. März 1881 in Prag statt, wo sie – vielleicht gerade wegen der Ablehnung in
Wien – zum Triumph für Dvořák wurde.
Der Wassermann
Nachdem Antonín Dvořák 1895 von seinem mehrjährigen Aufenthalt in Amerika zurückgekehrt war und dort mit der Neunten Sinfonie (Aus der neuen Welt) die Reihe seiner
Sinfonie abgeschlossen hatte, wandte er sich ab 1896 der Komposition von Sinfonischen
Dichtungen zu. Das ist insofern erstaunlich, als die Sinfonischen Dichtungen etwa von
Franz Liszt ebenso wie die Opern von Richard Wagner mit ihrem „sprechenden" Orches5
terpart als Gegenkonzept zu Johannes Brahms' vermeintlich konservativen Sinfonien
galten. Dvořák, der mit Johannes Brahms gut befreundet war, hatte sich intensiv mit den
sinfonischen Dichtungen Liszts, Smetanas und mit den neuartigen Werken des jüngeren
Richard Strauss auseinandergesetzt, ohne deswegen in das gegnerische Lager zu wechseln. Die fünf sinfonischen Dichtungen sind für ihn eine Weiterentwicklung seiner Sinfonien, die direkt zu den späteren Opern, vor allem zu Rusalka und Armida führt. Nicht
zuletzt sind die Tondichtungen auch das klare Bekenntnis eines international angesehenen Komponisten zur tschechischen Nation, denn anders als die Sinfonien beziehen
diese Werke sich auf nationale Sujets, konkret auf Balladen des tschechischen Dichters
Karel Jaromír Erben aus dem Zyklus Kytice („Blumenstrauß"). Die Balladen erzählen
Märchen für Erwachsene, voller grausamer und drastischer Situationen. „Wie man einen
so grässlichen, jedes feinere Gefühl empörenden Stoff zu musikalischer Darstellung sich
wählen kann, ist mir nicht recht begreiflich", kommentierte der Wiener Kritiker Eduard
Hanslick, der zwar zu Dvořáks Förderern gehörte, der ganzen Bewegung der Programmmusik jedoch ablehnend gegenüberstand.
Der Wassermann (Vodník) ist die erste sinfonische Dichtung der Reihe. Karel Jaromír
Erbens Ballade erzählt von einem Wassermann, der ein Mädchen entführt und mit ihr
ein Kind zeugt. Als das Mädchen sich wünscht, noch einmal ihre Mutter zu besuchen,
lässt sie das Kind beim Wassermann. Sie kehrt jedoch nicht in die Wasserwelt zurück
– aus Wut zerschmettert der Wassermann den Körper des Kindes. Wassermänner und
Nixen spielen eine wichtige Rolle in der böhmischen Sagen- und Märchenwelt, wovon
nicht zuletzt Dvořáks fünf Jahre später entstandene Oper Rusalka zeugt. Doch anders
als dort wird in Der Wassermann die Welt der Naturwesen als grausam und lieblos
beschrieben, die Figur des Wassermanns steht für die bedrohliche und den Menschen
feindliche Natur.
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Dvořáks Vertonung der Ballade ist ein groteskes Scherzo, das die Figur des grausamen
Wassermanns in den Mittelpunkt stellt. Die äußerliche Bewegung des Wassers, das
Plätschern und Rauschen der Wellen, spielt fast keine Rolle in dem Werk. Das ständig
präsente Motiv des Wassermanns setzt sich bereits in den ersten Takten zusammen: ein
dreifaches Klopfen auf einem Ton, dann eine Drehbewegung um diesen Ton. Scheinbar
harmlos klingt dieses Motiv zu Beginn, wenn es von den Flöten gespielt wird, es enthüllt
jedoch im Laufe der Komposition immer mehr seinen beharrlich aggressiven Charakter.
Das Wassermann-Thema ist einerseits der Refrain des als Rondo angelegten Werkes, andererseits sind alle weiteren Themen aus dem einfachen Motiv abgeleitet. So beschreibt
die erste ruhigere Episode das vom Wassermann geraubte Mädchen, deren Motiv zwar
den Raum einer Quinte durchschreitet, dabei jedoch ebenso um einen Zentralton kreist
wie das Motiv des Wassermanns. Vor allem aber drängt sich das charakteristische Klopfen des Wassermann-Motivs immer wieder in die kontrastierenden Episoden hinein. Die
Macht des Wassermanns, so kann man es interpretieren, bestimmt das Schicksal der
Menschen, die er zugrunde richtet. Die Musik erhält durch die Konsequenz der Komposition einen unentrinnbaren Sog, der in der Katastrophe endet: Die Blechbläser spielen
das Wassermann-Motiv in vierfacher Verlangsamung, dann markieren vier Orchesterschläge den grausamen Mord des Wassermanns am eigenen Kind. Danach sackt die
Musik geradezu in sich zusammen. Englischhorn und Kontrafagott stimmen eine kurze
Klage an, die Musik versinkt in den Tiefen, und das Wassermann-Motiv ertönt nur noch
als matter Abglanz seiner früheren Energie.
Kai Weßler
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Die Staatsphilharmonie Nürnberg ist das
große Orchester in der Metrolpolregion
Nürnberg und das zweitgrößte Opernund Konzertorchester in Bayern. Neben
zahlreichen Aufführungen im Nürnberger
Opernhaus bestreitet sie jährlich acht
Philharmonische Konzerte, Kinderkonzerte
und zahlreiche Sonderprojekte sowie seit
1994 eine Kammermusikreihe. Seit 1999
gestaltet sie die größte deutsche Klassik
Open Air-Veranstaltung im Luitpoldhain.
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Die Geschichte des Orchesters reicht
zurück bis zu der seit 1377 nachweisbaren
Reichsstädtischen Ratsmusik Nürnbergs.
In der Barockzeit zählte Nürnberg zu den
Zentren der deutschen Oper, ab 1801
wurden die Nürnberger Stadtmusiker kontinuierlich zu den Aufführungen des neuen
„Nürnberger Nationaltheaters" herangezogen. Nachdem 1905 der Neubau des
Opernhauses am Ring eröffnet worden war,
legte man 1922 das Stadttheaterorchester
mit dem von einem privaten Verein
getragenen „Philharmonischen Orchester"
zusammen. Damit entstand die Staatsphilharmonie Nürnberg in ihrer heutigen Form.
Als Generalmusikdirektoren prägten zuletzt Hans Gierster, Christian Thielemann,
Eberhard Kloke, Philippe Auguin und bis
Sommer 2011 Christof Prick das Orchester. Ein wichtiger Schwerpunkt waren die
Uraufführungen von Werken bedeutender
Komponisten wie Boris Blacher, Hans
Werner Henze, Wilfried Hiller, Paul Hindemith, Wilhelm Killmayer, György Ligeti,
Krzysztof Penderecki, Aribert Reimann,
Isang Yun, Hans Zender oder Bernd Alois
Zimmermann. Gastspielreisen führten das
Orchester in jüngster Zeit u.a. nach Salzburg, Nizza, New York und zum Hongkong
Arts Festival.
Seit 2011 ist Marcus Bosch Generalmusikdirektor des Orchesters und hat mit
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zahlreichen neuen Konzertformaten das
Orchester für neue Publikumsschichten
geöffnet. Mit der Gesamteinspielung der
Sinfonien von Antonín Dvořák hat er eine
neue Reihe initiiert, die in der Kritik sehr
positive Resonanz gefunden hat. Seine Debüt-Produktion von Richard Wagners Die
Meistersinger von Nürnberg wurde live vom
Bayrischen Rundfunk und im Livestream
von arte live web übertragen und ist als
DVD und Blu-ray erschienen. DeutschlandRadio Kultur überträgt als Medienpartner
wichtige Konzerte der Staatsphilharmonie
Nürnberg.
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deutsch
Marcus Bosch ist seit 2011 Generalmusikdirektor des Staatstheaters und der Staatsphilharmonie Nürnberg. Nach seinem
Debüt im Alter von 24 Jahren bei der
mit der Staatsphilharmonie RheinlandPfalz war der Dirigent deutsch-brasilianischer Abstammung Kapellmeister an
den Staatstheatern Wiesbaden und Saarbrücken sowie beim Staatsorchester Halle.
Von 2002 bis 2012 war Marcus Bosch mit
großem Erfolg Generalmusikdirektor der
Stadt Aachen und startete seine internationale Karriere.
Als Gast dirigierte er zahlreiche große
Orchester in Europa, Asien und Amerika,
darunter die Staatskapelle Dresden, die
Münchner Philharmoniker, das Orchestre
National des Belgique, das Orchestre Philharmonique du Luxembourg, das Orchestre
National de Lyon, das Orchestre de la Suisse
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Romande, das Orchestra Nazionale della
RAI Torino, das RSB und DSO Berlin, das
MDR Sinfonieorchester und die Deutsche
Radiophilharmonie. Als Operndirigent gastierte er u.a. an der Sächsischen Staatsoper, der Komischen Oper Berlin, der Göteborgs Operaan und am Teatro Filarmonico
Verona (Tristan und Isolde). Regelmäßiger
Gast ist er an der Hamburgischen Staatsoper, wo er seit seinem Debüt mit Fidelio
2005 u. a. Die Entführung aus dem Serail,
Der Freischütz, Falstaff, Macbeth und Der
fliegende Holländer dirigiert hat. 2013
eröffnete er mit überwältigendem Erfolg
mit York Höllers Meister und Margarita die
Saison.
Zudem stehen seine Dirigate bei der
Münchner Biennale für zeitgenössische
Musik und die Zuerkennung des HändelFörderpreises der Stadt Halle für die breite
stilistische Kompetenz des Dirigenten.
Gerade die Auseinandersetzung mit der
historischen Aufführungspraxis – so die
Meinung der Kritik – lassen seine Interpretationen von Werken Brahms, Wagners und
Bruckners oft in neuem Licht erscheinen.
Seit Sommer 2010 leitet Marcus Bosch zu12
dem als Künstlerischer Direktor die Opernfestspiele seiner Heimatstadt Heidenheim
und ist Intendant der Waldhauskonzerte
Flims (Schweiz).
In den letzten Jahren ist eine umfangreiche Diskographie entstanden, zu der die
auch international beachteten Gesamtaufnahmen der Sinfonien von Johannes
Brahms und Anton Bruckner zählen sowie
zuletzt die Aufzeichnung von Wagners Die
Meistersinger von Nürnberg am Staatstheater Nürnberg auf DVD und Blu-ray.
Außerdem entsteht mit der Staatsphilharmonie Nürnberg eine Gesamtaufnahme der
Sinfonien von Antonín Dvořák.
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Antonín Dvořák – from Symphony to Symphonic Poem
The Sixth Symphony
Antonín Dvořák’s Sixth Symphony, composed in 1880, represented a major step in the composer’s career. Dvořák, who was born near Prague in 1841, had already written five symphonies when the publication of the Moravian Duets and the Slavonic Dances op. 46 in 1877
established his reputation beyond his native Bohemia. With the songs and dances, Dvořák
became one of the most popular composers in the German-speaking region but nevertheless
found himself dismissed for the most part as a “Bohemian musician,” a composer of simple
folk songs and dances. During the time of the Czech nationalist movement, composers such
as Bedřich Smetana, Zdeněk Fibich, and Dvořák had attempted to promote the development
of a Czech cultural identity through operas and symphonic works. These works had little
chance of being performed on the international music scene, however, and Dvořák in particular aroused animosity within nationalist circles in his native country by composing works
without a national context, perhaps even with German texts.
In this respect, conductor Hans Richter’s request that he compose a symphony came at the
right time. Richter was music director of the Vienna Philharmonic and had conducted the
premiere of Richard Wagner‘s Der Ring des Nibelungen four years earlier. Since Beethoven’s
day, the symphony had indisputably been the most important genre of instrumental music,
and this commission gave Dvořák an opportunity to show the musical public how the folk
inflection of his previous compositions could be reconciled with the Austro-Germanic symphonic tradition. Dvořák solved this problem by borrowing freely from the style of his friend
and supporter Johannes Brahms, whose Second Symphony, composed three years earlier,
was the direct model for Dvořák’s work in its structure, instrumentation, and even the key of
D major. The Sixth Symphony is the last work from Dvořák's early “Slavic” period, and it was
the first of his symphonies to be published and thus more widely performed.
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Anyone who expects a melodious principal theme from the symphony of a Bohemian composer is at first led astray by Dvořák. The symphony begins with an ascending fourth motif,
echoed in the basses and repeated; only then does the principal theme of the movement
emerge from this fourth motif. Although this theme is modeled on a Bohemian folk tune, it
is not a proper melody but is cut short after four bars. When the violins begin again, they
do not complete the theme but instead play an addendum with an unresolved ending. This
opening is typical of the entire first movement of the symphony. The tone is unmistakably
Bohemian, with its warm colors, thirds in the woodwinds, and an uninterrupted melodic
flow. In reality, however, Dvořák rejects precisely the straightforward melodic structure that
we expect from him. Like virtually every musical idea in the movement, the subsidiary theme
in B minor is derived from the four bars of the opening theme, especially the fourth motif.
Dvořák also develops the slow second movement from a brief motif, heard as a canon in
the woodwinds, in which the fourth plays an important role. The entire Adagio is filled
with a warm melodic flow, during which Dvořák varies the theme of the movement with
inexhaustible fantasy, enhances it with subordinate voices and develops it. The third movement is a furiant, a brisk Czech dance also found in Dvořák‘s Slavonic Dances. The audience
at the work’s premiere in Prague responded so enthusiastically to this traditional movement
that it had to be repeated. Characteristic of the furiant is the alternation of triple and duple
meter at an extremely fast tempo. Dvořák had already concealed this metric alternation in
the first movement, but it does not become the determining force of the composition until
the furiant. The middle section is much calmer and more chamber music-like, until the
movement concludes with the reprise of the furiant.
The Finale of the symphony is conceived as the crowning touch to the entire work. It takes
up the energy of the furiant and displays unmistakably Bohemian characteristics in the secondary theme of the clarinet and a graceful third theme. The principal theme, which opens
the movement in a subdued manner and is not heard in a brilliant tutti until later, is strongly
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english
reminiscent of the theme of the finale of Brahms’s Second Symphony. A fourth motif, which
plays an important role in the development section, has its origins in the second theme, thus
referring back to the first movement. The exciting climax of the movement is the majestic
ritardando when the principal theme appears in the full orchestra. The music seems to
pause, only to begin again as the recapitulation. Dvořák repeats this effect shortly before
the close, building up the tension which then erupts in this high-spirited Finale. Although
Dvořák‘s symphony was conceived as a synthesis of his Bohemian style and European symphonic music, the planned premiere was caught up in the maelstrom of political events.
Immediately beforehand, the ethnic conflict between the Czechs and Austrians escalated;
as a result, several members of the Vienna Philharmonic refused to perform the work of a
Czech composer. The premiere of the Sixth Symphony thus did not take place until 25 March
1881 in Prague, where it became a triumph for Dvořák – perhaps precisely because of the
rejection in Vienna.
The Water Goblin
When Antonín Dvořák returned to Bohemia in 1895 after several years in America, where
he had concluded his series of symphonies with the Ninth Symphony (“From the New
World”), he devoted himself to the composition of symphonic poems starting in 1896. This
is surprising in that the symphonic poems of Franz Liszt, for example, like the operas of
Richard Wagner, with their “speaking” orchestra, were regarded as an opposing concept to
Johannes Brahms’s supposedly conservative symphonies. Dvořák, who was a good friend of
Brahms, had studied the symphonic poems of Liszt and Smetana as well as the new works
of the younger Richard Strauss intensively, without going over to the enemy camp. The
five symphonic poems were for him a further development of his symphonies which led
directly to the later operas, especially Rusalka and Armida. The tone poems are also a clear
declaration of loyalty to the Czech nation by an internationally esteemed composer, since,
unlike the symphonies, these works deal with national themes, specifically, the ballads of
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the Czech poet Karel Jaromír Erben from the cycle Kytice (“Bouquet”). These ballads recount
fairy tales for adults, full of terrible and drastic situations. “Why anyone would select such
horrible material, which shocks every finer feeling, for musical treatment is inconceivable to
me,” commented the Viennese critic Eduard Hanslick, who, although he was one of Dvořák‘s
supporters, was nevertheless opposed to the entire concept of program music.
The Water Goblin (Vodník) is the first symphonic poem of the series. Erben‘s ballad tells
the story of a water goblin who abducts a maiden and fathers a child with her. When the
girl wants to visit her mother one more time, she leaves the child with the water goblin.
She does not return to the underwater world, however, and out of anger the water goblin
smashes the child’s body, decapitating it. Water sprites and mermaids play a prominent role
in Bohemian legends and fairy tales, as Dvořák‘s opera Rusalka, composed five years later,
demonstrates. Unlike Rusalka, however, in The Water Goblin the world of nature is depicted
as cruel and cold; the character of the water goblin represents nature’s threat and hostility
toward humans.
Dvořák‘s setting of the ballad is a grotesque scherzo focusing on the figure of the cruel water goblin. The external movement of water, the lapping and roaring of waves, has almost no
significance in the work. The ever-present motif of the water goblin already appears in the
opening bars – one note repeated three times, then a pivoting movement around this note.
The motif sounds seemingly harmless when played by the flute at the beginning, but during
the course of the composition it increasingly reveals its insistently aggressive character.
The water goblin theme is the refrain of the work, which is written as a rondo, and all the
other themes are derived from this simple motif. The first tranquil episode depicts the girl
abducted by the water goblin. Although her motif extends over the range of a fifth, like the
water goblin’s motif it also revolves around a pivotal note. The characteristic knocking of
the water goblin motif continually pushes its way into the contrasting episodes. One interpretation could be that the power of the water goblin determines the fate of the people he
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english
destroys. Because of the consistency of the composition, the music maintains an inescapable
pull that ends in disaster. The brass play the water goblin motif in fourfold ritardando, then
four orchestra blows represent the water goblin’s brutal murder of his own child. At this
point the music literally collapses. The English horn and contrabassoon intone a brief lament,
the music sinks into the depths, and the water goblin motif is heard as only a pale reflection
of its earlier energy.
Kai Weßler
Translation: Phyllis Anderson
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The Staatsphilharmonie Nürnberg is the
largest orchestra of the metropolitan
region of Nuremberg and the second largest opera and concert orchestra in Bavaria.
In addition to numerous performances at
the Nuremberg Opera House, every year
the ensemble presents eight Philharmonic
concerts, children’s concerts, many special projects, and a chamber music series,
which was launched in 1994. Since 1999
it has performed at the largest German
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open-air classical concert in the Luitpoldhain, a park in Nuremberg.
The orchestra’s history dates back to the
town band of Nuremberg, whose existence
is documented as early as 1377. During the
Baroque period, Nuremberg was one of the
centers of German opera, and beginning
in 1801 the services of the Nuremberg
town musicians were regularly called upon
for performances at the new Nuremberg
National Theater. After the new opera
house on the Ring Road was opened in
1905, the municipal theater orchestra was
combined with the Philharmonic Orchestra,
which was supported by a private society,
in 1922, thus establishing the Staatsphilharmonie Nürnberg in its present form.
The orchestra’s most recent General
Music Directors have included Hans
Gierster, Christian Thielemann, Eberhard
Kloke, Philippe Auguin, and, until summer
of 2011, Christof Perick. A major focus
has been the premieres of works by such
distinguished composers as Boris Blacher,
Hans Werner Henze, Wilfried Hiller, Paul
Hindemith, Wilhelm Killmayer, György
Ligeti, Krzysztof Penderecki, Aribert Reimann, Isang Yun, Hans Zender, and Bernd
Alois Zimmermann. Recent concert tours
have taken the ensemble to Salzburg, Nice,
New York, and the Hong Kong Arts Festival.
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Since 2011 the orchestra’s General
Music Director has been Marcus Bosch,
who is attracting new audiences with a
range of innovative concert formats. He
has begun a new series with the complete
recording of the symphonies of Antonín
Dvořák which has met with enthusiastic
response from critics. His debut production of Richard Wagner’s Die Meistersinger
von Nürnberg, which was broadcast live
by the Bavarian Broadcasting Corporation
and via live stream on arte live web, has
been released as a DVD and Blu-ray. As the
orchestra’s media partner, Deutschlandradio Kultur broadcasts important concerts
by the Staatsphilharmonie Nürnberg.
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english
Marcus Bosch has been Generalmusikdirektor of the Nuremberg State Theatre since the
beginning of the season 2011/2012. After
his studies in Heidelberg/Mannheim, Marcus
Bosch decided to follow the rather more
traditional career as Kapellmeister/opera
house conductor. When working in, among
others, Osnabrück, Wiesbaden, Halle and
Saarbrücken, he was getting familiar with a
big symphonic and operatic repertoire from
the baroque era to contemporary music at an
early stage of his artistic life. From 2002 till
2012 he was Generalmusikdirektor of the city
of Aachen, where he started his international
career.
Marcus Bosch has guest conducted orchestras such as the Orchestre National de
Belgique, the Staatskapelle Dresden, the DSO
and RSB Berlin, the Munich Philharmonic, the
Komische Oper in Berlin, the Gothenburg Op21
era, the San Diego and Korean Symphony
orchestras and the Orchestra Nazionale
della RAI Torino. He is regular guest at the
Komische Oper Berlin and at the Hamburg
State Opera. After his debut with Fidelio
at the Hamburg State Opera in September
2005, he was immediately reinvited for
every following season including the opening premiere of the season 2013/2014.
The awarding of the Handel Prize of the
city of Halle and his conducting at the Munich Biennale for contemporary music are
examples of the conductor’s wide stylistic
mastery. The co-founding and direction of
the Schlossoper Haldenstein Festival and
Aachen’s Kurpark Classix and International
Chorbiennale demonstrate that Marcus
Bosch has exerted an influence on cultural
politics, as well. In 2010, he returned to his
hometown of Heidenheim to be the artistic director of the summer opera festival,
as well the director of the Flims Waldhauskonzerte in Switzerland.
During the past few years he has built
an extensive discography, including internationally acclaimed complete recordings
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of the symphonies of Johannes Brahms and
Anton Bruckner as well as a DVD and Bluray release of Wagner’s Die Meistersinger
von Nürnberg recorded at the Nuremberg
State Theatre. He is also recording the
complete symphonies of Antonín Dvořák
with the Staatsphilharmonie Nürnberg.
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