MRSA Kolonisation und damit verbundenes Infektionsrisiko trotz ausreichender Eradikation in orthopädisch elektiven Eingriffen E. Murphy, S. J. Spencer, D. Young, B. Jones, M. J. G. Blyth From the Glasgow Royal Infirmary, Glasgow, United Kingdom J Bone Joint Surg [Br] 2011;93-B:548-551. Ziel unserer Studie, war es, die Effizienz von Screening und Therapie von Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) Kolonisation in Hinblick auf postoperative Infektionen (surgical site infection – SSI) mit MRSA bei elektiven orthopädischen Eingriffen zu evaluieren. 5933 elektive orthopädische stationäre Patienten erhielten ein MRSA Screening in der präoperativen Klinik. 108 (1,8%) zeigten eine MRSA Kolonisierung und 90 dieser Patienten wurden operiert. Trotz vollständiger Eradikationstherapie hatten sechs dieser Patienten (6,7%) eine SSI innerhalb des ersten postoperativen Jahres. Vier dieser Patienten (4.4%) hatten eine tiefe Infektion mit Sepsis und zwei (2,2%) eine oberflächliche Wundinfektion. In vier dieser sechs Fälle konnte MRSA als verantwortlicher Keim isoliert werden. Die weitere Auswertung zeigte, dass Patienten, die sich einem Gelenkersatz in den unteren Extremitäten unterzogen, ein signifikant größeres SSI Risiko hatten, wenn sie zuvor mit MRSA kolonisiert waren. Wir schließen, dass Patienten mit MRSA Kolonisation, die sich elektiven Eingriffen unterziehen ein erhöhtes SSI Risiko im Vergleich zu anderen Patienten haben und dass dieses Risiko bei Gelenkersatz der unteren Extremitäten signifikant erhöht ist. Wenn eine Infektion auftritt, dann ist es wahrscheinlich, dass MRSA das verantwortliche Pathogen ist.