Pädagogische Hochschule Ludwigsburg – Institut für Mathematik und Informatik Didaktik I: Größen (Mohr) Geld im Unterricht der Grundschule Ziele • Verständnis für den Umgang mit Geld (Alltagskompetenz) • Befähigung zur Bewältigung komplexer Sachaufgaben • Unterstützung für Zahldarstellungen: Verdeutlichen des Bündelns • Geld als strukturiertes Anschauungsmittel: Darstellung von Rechenwegen Pädagogische Hochschule Ludwigsburg – Institut für Mathematik und Informatik Didaktik I: Größen (Mohr) Geld im Unterricht der Grundschule Vorbemerkung • Die Sparkassen haben kostenloses Rechengeld (vorgestanzte Einzelsätze) für alle Schüler im Angebot. Zuständig ist die Sparkasse am Schulort. • Außerdem gibt es magnetisches Tafelgeld bei Lehrmittelverlagen. • Im Einzelfall kann echtes Geld im Unterricht sinnvoll sein. Pädagogische Hochschule Ludwigsburg – Institut für Mathematik und Informatik Didaktik I: Größen (Mohr) Geld im Unterricht der Grundschule Grundlagen • Geld ist eine Zählgröße und keine physikalische Größe: Preise sind keine objektiv messbaren Eigenschaften von Waren oder Dienstleistungen. „Repräsentanten“ der Größe Geld sind daher nicht die Waren oder Dienstleistungen selbst, sondern nur die Preise oder die materiell dargestellten Geldbeträge. • Beim Schätzen sollen Kinder jedoch in erster Linie den Preis von Waren und Dienstleistungen schätzen und nicht den Betrag z.B. eines Geldhaufens vor ihnen auf dem Tisch. • Insgesamt ist das didaktische Stufenmodell zur Einführung von Größen bei Geld kaum sinnvoll anwendbar. Waren können im Hinblick auf ihren Wert nicht objektiv miteinander verglichen werden. Der Vergleich von Preisen und Geldmengen ist nur mit Einheit möglich. • Die Einheit heißt hier Währung (1 Euro) bzw. Unterwährung (1 Cent): 100 ct = 1 EUR (1 €). • Die Einheit der Größe Geld kann nicht beliebig unterteilt werden. Die kleinste Einheit ist in der Regel 1 Cent. Bruchteile von Cent werden als Einzelpreise (Tankstelle) sowie zur bankinternen Verrechnung verwendet (z.B. bei Wertpapieren). Pädagogische Hochschule Ludwigsburg – Institut für Mathematik und Informatik Didaktik I: Größen (Mohr) Geld im Unterricht der Grundschule Probleme bei der Behandlung des Themas • Erfahrungen der Kinder sind meist sehr unterschiedlich. • Je nach Herkunft der Kinder kann das Thema problembeladen sein. • Als Dezimalbrüche dargestellte Preise überfordern Erstklässler. Andererseits gibt es kaum runde EuroPreise. • Bargeld kommt beim Einkaufen immer seltener vor (Scheckkarte usw.). • Das Einkaufen im „Laden um die Ecke“, das Kinder selbst erledigen könnten, kommt immer seltener vor. Pädagogische Hochschule Ludwigsburg – Institut für Mathematik und Informatik Didaktik I: Größen (Mohr) Geld im Unterricht der Grundschule Inhalte im Grundschulunterricht (1) • Darstellung und Auffassung von Geldbeträgen (zuerst nur ganze Euro oder Cent, ab 2. Schulj. auch gemischt). Wichtig: unterschiedliche Darstellungen möglich! • Wechseln von Geldbeträgen • Bezahlen mit Geld ohne/mit Rückgeld • Bestimmen von Preisen (spielerisches Darstellen von Einkaufssituationen, Flohmarkt u.ä.) • Reales Einkaufen (z.B. zur Vorbereitung einer Klassenunternehmung wie Basteln, Kochen u.ä.) Pädagogische Hochschule Ludwigsburg – Institut für Mathematik und Informatik Didaktik I: Größen (Mohr) Geld im Unterricht der Grundschule Inhalte im Grundschulunterricht (2) • Rechnen mit Geld (GB = Geldbetrag): • Addieren: Bestimmen des Gesamtpreises (GB+GB=GB) • Subtrahieren: Berechnen des Rückgelds (GB – GB=GB) • Multiplizieren: Berechnen des Gesamtpreises aus einem Einzelpreis (Menge · GB=GB); Achtung: Produkt aus zwei Geldbeträgen ist sinnlos • Dividieren: Bestimmen von Einzelpreisen, Bestimmen von Mengen (GB : Menge=GB, GB : GB =Menge) • Komplexe Sachaufgaben • Nach Einführung der Kommaschreibweise kann (ausführlich) mit echten Preisinformationen (Kassenzettel, Prospekte, Rechnungen, Speisekarten usw.) gearbeitet werden • Weiterführende Inhalte: Abpausen von (echten) Münzen, Arbeit mit Euro-Münzrückseiten, Sicherheitsmerkmale auf Scheinen, fremde Währungen