„Nachhaltiger Ackerbau bei offenen Märkten“

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11.11.2009
Projektorganisation
Das Projekt unter der Leitung der SHL wird unter dem Dach von ProfiCrops durchgeführt.
„Nachhaltiger Ackerbau bei offenen
Märkten“
Projektmitarbeiter SHL: Bruno Durgiai, Emil Steingruber, Thomas Blättler
(Betriebswirtschaft)
Andreas Keiser (Produktionstechnik) / Projektleitung
Fritz Marti und Bernhard Streit (Agrartechnik)
Andreas Stämpfli (Nachhaltigkeitsanalyse RISE)
?
Begleitgruppe:
Didier Pellet ( ACW)
Markus Lips (ART)
Myriam Bregy (SGPV)
Ruedi Fischer (VSKP)
Betriebsleiter der Projektbetriebe
Sonja Basler, Simon van de Veer, Andreas Rüesch
(Kant. Beratung)
Die Finanzierung:
75% aus dem F&E-Fonds der SHL Zollikofen
25% durch Branchenpartner (SGPV, VSKP).
1
© SHL / DV Schweizerischer Getreideproduzentenverband / 12. November 2009
2
© SHL / DV Schweizerischer Getreideproduzentenverband / 12. November 2009
Ausgangslage
Zielsetzung
•
Tiefgreifende Veränderungen der Rahmenbedingungen (WTO, EU-Freihandel).
•
•
•
Die Produktionskosten im schweizerischen Ackerbau sind deutlich höher als im
benachbarten Ausland.
•
Wachstum als Strategie zur Kostensenkung nur bedingt möglich
Schrittweise Planung von FF-Gemeinschaften mit den Projektbetrieben
Analyse der Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit des Ackerbaus
Szenarien:
ökonomisch
WTO
EU-Freihandel
EU
Freihandel
Optionen
ökologisch
Extensivierung +
Auslagerung von
Arbeiten zu
Lohnunternehmen
Überbetriebliche
Kooperation
(FF-Gemeinschaft)
Hypothese:
Eine verstärkte überbetriebliche Zusammenarbeit ist ein wichtiger Beitrag für die weitere
Existenz eines nachhaltigen Ackerbaus in der Schweiz!
Know how bleibt auf
dem Betrieb
3
© SHL / DV Schweizerischer Getreideproduzentenverband / 12. November 2009
Preis-Entwicklung Weizen bei verschiedenen Szenarien
(BLW-Annahmen, 2005-07) / LE=Landwirtschaftl. Einkommen
LE Weizen:
60
Fr. dt Weize
en
50
40
30
1‘600.WTO-Szenario
10
1‘176.-
EU-Freihandel
257.-
20
sozial
Oberziel:
Der schweizerische Ackerbau liefert hochwertige Produkte. Er ist wirtschaftlich und
ökologisch langfristig tragbar und sozial gerecht Qualitätsstrategie BLW
EU-Preis-Niveau 05-07
WTO-Szenario (Zeithorizont 2015)
Fremdkosten
(Veränderungen in % pro Jahr)
Saatgut
-0.5%
Gebäudekosten
Dünger
2.0%
Meliorationen
-0.6%
Pflanzenschutz
0.0%
Allg. Betriebskosten
-0.4%
andere DK
-0.4%
Angestelltenkosten
g
0.0%
Maschinenkosten 1)
0.5%
Schuldzinsen
0.0%
Kosten für f. Einrichtungen
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
-0.7%
-0.2%
Pachtzinsen
0.0%
1) Treib-/Schmierstoffe 5%, Abschr. -0.1%, Reparaturen/Unterhalt -0.4%
Leistungen
0
4
© SHL / DV Schweizerischer Getreideproduzentenverband / 12. November 2009
Erlös Haupt/Nebenprodukte
Direktzahlungen
in % pro
Jahr
Weizen
Kartoffeln
ZR
Raps
-1.7%
-5.2%
-5.3%
-1.3%
(Stand 2009 bzw. AP2011)
1
11.11.2009
1. Phase 2. Phase ab Januar 2010
Meikirch BE
3 Betriebe, LN total 85 ha,
Kartoffeln, Rüben, Ölsaaten,
Getreide, Mais
Milch, Schweinemast
Lohnarbeiten im Ackerbau
Trüllikon ZH
3 Betriebe, LN total 100 ha,
Kartoffeln, Zuckerrüben,
Ölsaaten, Getreide, Mais,
Gemüse
Milch, Rindviehmast,
Schweinemast,
Lohnarbeiten
Orge VD (seit 2007/08)
3 Betriebe, LN total 161 ha,
Hauptbetriebszweig Ackerbau:
Zuckerrüben, Ölsaaten,
Getreide, Mais
Lohnarbeiten im Ackerbau
© SHL / DV Schweizerischer Getreideproduzentenverband / 12. November 2009
Projektplan
• Ist-Zustand der Einzelbetriebe
Î Strategische Analyse inkl. Vollkostenrechnung
Î Nachhaltigkeitsanalyse
• Planung der FF-Gemeinschaft
Î Fruchtfolgeplanung
Î Mechanisierungskonzept
• Strategische Analyse der Planungsvarianten
Î FF-Gemeinschaften 2006 und 2015
Î Nachhaltigkeitsanalysen
ÎVergleich mit den Ergebnissen der Einzelbetriebe 2006 und 2015
• Organisationsform , Abrechnungsmodell, Einzelbetriebliche
Auswirkungen
• Umsetzung der Planungsvarianten durch die
Projektbetriebe ?
7
5
FFG Wohlen AG
60
62
61
63
43
42
23
49
8
16
11
12
52
20
9
53
• Fruchtfolgeplanung / Mechanisierung
• Vollkostenrechnung 2009 und 2015 Szenario WTO
64
48
58
45
44
4
FFG Wohlen AG
59
46
10
Ausgewählte Ergebnisse
8
© SHL / DV Schweizerischer Getreideproduzentenverband / 12. November 2009
47
Wohlen AG
4 Betriebe, LN total 144 ha,
Kartoffeln, Zuckerrüben,
Ölsaaten, Getreide, Mais
Milch, Rindviehmast,
Schweinezucht, Pferde
Lohnarbeiten im Ackerbau
13
29
50
7
51
22
15
25
6
3
17
19
18
0
28
1
27
24
26
Projektbetriebe
32
37
36
2
31
14
38
21
30
34
35
41
40
39
Betrieb C
9
10
© SHL / 11.11.2009 /
Fruchtfolgegemeinschaft Wohlen AG
Fruchtfolge 1:
(Schlaggrösse: 11.5 ha)
Weizen
Kartoffeln
Weizen
Raps
Gerste
Körnermais
Zuckerrüben
Fruchtfolge 2:
(Schlaggrösse: 5.5 ha)
Kunstwiese
Kunstwiese
Silomais
Silomais
Weizen
Vollkostenrechnung 2009 und 2015 im
Szenario WTO
Ô Reduktion der Maschinen im Ackerbau È Erhöhung der Auslastung
Kategorie
Einzelbetriebe
Motorfahrzeuge
9
Bodenbearbeitung 14
Saat und Pflege
7
Düngung
12
Pflanzenschutz
2
Ernte Ackerbau
4
Futterernte
15
FFG
5
7
5
7
1
2
7
Pflug: 4 J 1
Feldspritze: 2 J 1
Kartoffelvollernter: 2 J 1
11
© SHL / DV Schweizerischer Getreideproduzentenverband / 12. November 2009
2
11.11.2009
Weizen, Projektbetriebe Wohlen, AG
Normalisierte Vollkosten, Einzelbetriebe AG & BE, 2009
(WTO-Szenario; Stundenansatz pro Familien-Arbeitskraft: 27.FFG = Fruchtfolge-Gemeinschaft/ LE=Landw. Einkommen)
(Grundlage 2004-07; Preise ZR 2009)
Produkte-Erlös
eigene Strukturkosten
14'000
fremde Strukturkosten
Direktkosten
Raps
Er
lö
se
Ko
st
en
Er
lö
se
Ko
st
en
0
Ko
st
en
2'000
Er
lö
se
4'000
Ko
st
en
Weizen
6'000
Kartoffeln
8'000
n
Zuckerrüben
10'000
Er
lö
se
Fr. / ha
12'000
Gewinn/Verlustt in Fr. / ha
Direktzahlungen
16'000
Preis / dt:
1'400 Fr.
1'000 Fr.
800 F
Fr.
600 Fr.
400 Fr.
200 Fr.
0 Fr.
Weizen, Projektbetriebe Wohlen AG
Gewinn / Verlus
st in Fr. / ha
Gewinn /Verlust in
n Fr. / ha
800 F
Fr.
600 Fr.
400 Fr.
200 Fr.
0 Fr.
-200 Fr.
Weizen 2009
Weizen 2015
Weizen 2015
-400 Fr.
Alleingang
Alleingang
FFG
Weizen 2015
Alleingang
Alleingang
1‘600.-
Weizen 2015
FFG
1‘388.-
1‘176.-
470.-
(WTO-Szenario; Stundenansatz pro Familien-Arbeitskraft: 27.FFG = Fruchtfolge-Gemeinschaft / LE=Landw. Einkommen)
Preis / dt:
29.20 Fr.
21.20 Fr.
1'000 Fr.
500 Fr.
0 Fr.
-500 Fr.
Kart. 2009
Kart. 2015
Kart. 2015
-1'000 Fr.
Alleingang
Alleingang
FFG
-1'500 Fr.
-2'000 Fr.
-2'500 Fr.
-3'000 Fr.
-3'500 Fr.
-4'000 Fr.
LE Kartoffel:
3‘142.-
- 692.-
- 85.-
Zuckerrüben, Projektbetriebe Wohlen AG
Raps, Projektbetriebe Wohlen AG
(WTO-Szenario; Stundenansatz pro Familien-Arbeitskraft: 27.FFG = Fruchtfolge-Gemeinschaft / LE=Landw. Einkommen)
(WTO-Szenario; Stundenansatz pro Familien-Arbeitskraft: 27.FFG = Fruchtfolge-Gemeinschaft / LE=Landw. Einkommen)
Preis / dt:
LE ZR:
257.-
7.70 Fr.
5.55 Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
Gewinn / Verlus
st in Fr. / ha
Gewinn / Verlust in
n Fr. / ha
1'000 Fr.
4'000
3'500
3'000
2'500
2
500
2'000
1'500
1'000
500
0
Weizen 2009
Kartoffeln, Projektbetriebe Wohlen AG
1'200 Fr.
1‘600.-
45.85 Fr.
1'200 Fr.
LE Weizen:
(WTO-Szenario + EU-Freihandel; Stundenansatz pro Familien-Arbeitskraft: 27.-;
FFG = Fruchtfolge-Gemeinschaft / LE=Landw. Einkommen)
Preis / dt:
50.85 Fr.
32.90 Fr.
1'400 Fr.
LE Weizen
50.85 Fr.
Preis / dt:
2'000 Fr.
1'800 Fr.
1'600 Fr.
1'400 Fr.
1'200
1
200 Fr
Fr.
1'000 Fr.
800 Fr.
600 Fr.
400 Fr.
200 Fr.
0 Fr.
83.60 Fr.
77.30 Fr.
ZR 2009
ZR 2015
ZR 2015
Raps 2009
Raps 2015
Raps 2015
Alleingang
Alleingang
FFG
Alleingang
Alleingang
4‘124.-
2‘414.-
2‘661.-
FFG
1‘997.-
LE Raps:
2‘124.-
1‘819.-
3
11.11.2009
Weizen: Arbeits- und Maschinenkosten
Raps: Arbeits- und Maschinenkosten
2'400
2'200
2'000
1'800
1'600
1'400
1'200
1
200
1'000
800
600
400
200
-
AKh / ha:
Th / ha:
(AG-Betriebe, 2015; FFG = Fruchtfolge-Gemeinschaft)
1'800
1'600
492
443
1'801
Arbeitskosten
Maschinenkosten
1'601
Fr. / ha
Fr. / ha
(AG-Betriebe, 2015; FFG = Fruchtfolge-Gemeinschaft)
1'400
1'200
1'000
800
600
400
470
407
Arbeitskosten
Maschinenkosten
1'242
1'080
200
Alleingang
FFG
20.2
18.2
8.6
7.5
Zusammenfassung / Diskussion
• In der Fruchtfolge-Gemeinschaft Wohlen AG können die Arbeits- und
Maschinenkosten um 10 - 15 % gesenkt werden
Î Ca. Fr. 200 – 300.- /ha
Î Grösseneffekte, weniger Anfahrten und Rüstzeiten
Î weniger und besser ausgelastete Maschinen und weniger TraktorenStunden pro ha
• Bei den Kartoffeln ist das Kostensenkungspotenzial am grössten.
Trotzdem resultieren dort die grössten Einkommenseinbussen.
• Der im Szenario WTO erwartete Rückgang der Produzentenpreise kann
durch die Einsparungen in der FFG nur beschränkt aufgefangen werden.
AKh / ha:
Th / ha:
Alleingang
FFG
19.3
16.7
7.8
6.1
Ausblick
• Der Ackerbau bildet für die beteiligten Betriebe oft nicht den wichtigsten
Betriebszweig Î gesamtbetriebliche Betrachtung als
Entscheidungsgrundlage sind entscheidend!
• Die Auswirkungen (Einkommen, ausserbetriebliche Nutzenpotenziale,
Arbeitskapazität) der Kooperation auf die einzelnen Projektbetriebe wird
über deren Umsetzung entscheiden
entscheiden.
• Eine FFG ermöglicht eine Spezialisierung im Ackerbau, schafft aber auch
Freiraum für andere Betriebszweige resp. ausserlandw. Tätigkeiten.
• Zur Nutzung des Potenzials von FF-Gemeinschaften braucht es eine
gezielte Förderung im Rahmen der Agrarpolitik (Anschubfinanzierung)
• Für weitere Kostensenkungen wären unsere hohen Ansprüche zu
hinterfragen (Fruchtfolge, Intensität der Bodenbearbeitung, Anforderungen
an die Arbeitserledigung zum optimalen Zeitpunkt)
© SHL / DV Schweizerischer Getreideproduzentenverband / 12. November 2009
© SHL / DV Schweizerischer Getreideproduzentenverband / 12. November 2009
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Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Herzlichen Dank für die finanzielle Unterstützung an:
VSKP
Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten
USPPT Union suisse des producteurs de pommes de terre
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