ZUR FREIEN ENTNAHME N Ü T Z L I NG E Die biologische Schädlingsbekämpfung leisten enorme Beiträge zur Regulierung N ützlinge Tiere unerwünschter T iere im Garten. Ein Marienkäfer IGEL (ERINACEUS EUROPAEUS) vertilgt in seinem Leben 3100 Schildläuse, SchwebTagen. fliegenlarven bis zu 700 Läuse in 8 T agen. Blaumeisen pro Tag fliegen bis zu 1000-mal pr oT ag ins Nest, um Jungvögel mit Insekten zu füttern. Unter diesem Blickwinkel sind „Schädlinge“ sogar notwendig, um Marienkäfer, Blaumeise & Co zu ernähren. Gärten schaffen Lebensräume. Erst durch die vielen tierischen Mitbewohner, die in diese Lebensräume ziehen, wird der Garten so richtig lebendig. Kleine Wiesen-Inseln aus Wildblumen und bunte Blütenhecken werden schnell bevölkert. Ein Feuchtbiotop bereichert die Wasserfauna und der Komposthaufen schließt Naturkreisläufe. Alternde Baumstämme, Strauchschnitt- und Laubhaufen sowie Steinschlichtungen runden das Unterkunftsangebot für die Nützlinge ab. Jeder Garten hat Platz für ein „wildes Eck“. Hier können sich alle Gartenbewohner ungestört zurückziehen. Als Dank werden die Schädlinge in Zaum gehalten. Nachfolgend finden Sie einige Nützlinge im Portrait. N -T IPGäPrte: n G A R TgeEsta ltete Naturnah les gen ein idea ch bieten Nützlin h können au lic tz sä Zu e! n Zuhaus lingshotels de tz Nü e ig ht ric ten lfern angebo fleißigen He lnistkästen, werden: Voge erwinterungs Florfliegenüb e Holzklötze häuser sowi rn. mit Bohrlöche Wenn an lauen Sommerabenden im Naturgarten ein Schnaufen und Schmatzen an unser Ohr dringt, dann ist wahrscheinlich ein Igel unterwegs. Die eifrigen Insektenfresser zählen zu den größten Nützlingen und sind somit zu Recht das Wappentier von „Natur im Garten“. Vorkommen: Abwechslungsreiche Gärten mit Gebüschen Lebensweise: Der Igel zählt wie der Maulwurf zu den Insektenfressern (Insektivora). Er ist überwiegend nachtaktiv und stöbert mit seiner langen Schnauze nach Kleintieren wie Insekten, Engerlingen und Spinnen. Seine Leibspeise sind Regenwürmer, aber er vertilgt auch Schnecken. Igel sind Einzelgänger und durchstreifen ein bis zu 100 ha großes Revier. Übrigens: Die spitzen Stacheln des Igels sind umgebildete Haare, die mit einem kräftigen Rückenmuskel aufgestellt werden können. Ein sehr wirkungsvoller Schutz gegen Fressfeinde. Förderung: Igel fühlen sich nur dort wohl, wo es ausreichend Futter und Versteckmöglichkeiten gibt. In allzu gepflegten Gärten oder hinter unüberwindbaren Zäunen sucht man sie vergebens. Gebüsche und Staudendickichte, insbesondere aber wilde Ecken werden gerne angenommen. Laub- und Reisighaufen bieten dem Igel einen geeigneten Unterschlupf für den Winter oder die Kinderstube. MARIENKÄFER (COCCINELLIDAE) FLORFLIEGE (CHRYSOPIDAE) Foto: Bernhard Haidler/“die umweltberatung“ Der bekannteste Vertreter dieser großen Käferfamilie (fast 100 Arten in Mitteleuropa!) ist der Siebenpunkt-Marienkäfer, der jedem schon von Kindheit an bekannt ist. Vorkommen: Der Siebenpunkt-Marienkäfer kommt in Wäldern, Parks, Gärten und Wiesen vor. Lebensweise: Im Frühling legen die Weibchen mehrere Hundert orange-gelbe Eier an der Unterseite von Blättern ab. Nach ca. 1 Woche schlüpfen die dunkel gefärbten, mit mehreren gelben Flecken versehenen Larven. Am Rücken verlaufen 2 parallele Reihen mit schwarzen Punkten. Marienkäfer bringen bis zu 2 Generationen pro Jahr hervor. Versuche ergaben, dass eine Larve im Laufe ihrer Entwicklung bis zu 3100 Schildläuse frisst. Förderung: Heimische Heckensträucher pflanzen, Wildkräuter wachsen lassen. An ihnen finden sich im Frühling viele Blattläuse, die zum Aufbau einer großen Marienkäfer-Population benötigt werden. Geeignete Überwinterungsmöglichkeiten wie Hecken, Totholz, Lesesteinhaufen, Schuppen, Wiesen etc. schaffen. Die Gemeine Florfliege ist eine von 20 weiteren Florfliegenarten in Mitteleuropa. Florfliegen gehören zu der urtümlichen Insektenordnung der Netzflügler. Aussehen: Ca. 1 cm lang, Flügelspannweite 3 cm. Durchsichtige, netzartig geäderte Flügel, die in Ruhe dachartig über dem grünen Hinterleib zusammengefaltet sind. Auffällig golden glänzende Augen. Larve 5–10 mm lang, gelb-grau mit 2 roten Längsstreifen und behaarten Warzen. Auffällige zangenartige Kiefer. Vorkommen: Wälder, Parks, Gärten. Im Winter oft auf Dachböden oder in Schuppen zu finden, wo sie in frostfreien Winkeln überdauern. Lebensweise: Tagsüber auf grünen Blättern sitzend (Tarnung!). Dämmerungsaktiv. Milde Winter und warme, regenreiche Sommer kommen der Entwicklung der Tiere sehr entgegen. Erwachsene Tiere ernähren sich von Nektar und Blütenstaub. Weibchen legen gestielte Eier auf Blätter in der Nähe von Blattlauskolonien. Larven spritzen mit ihren dolchartigen Kiefern Gift in die Beute (meist Läuse). Es löst das Opfer innerlich auf, der Saft wird ausgesaugt. Zurück bleibt die leere Hülle der Laus. Förderung: Verstecke im Garten anbieten (Bäume, Laubhecken, Sträucher, hohle Stängel ...). Blütenhecken, Blumenwiesen, Stauden als Futterplätze für erwachsene Tiere schaffen. Schlupfwinkel in Schuppen und Dachböden als Überwinterungsmöglichkeiten schaffen. OHRWÜRMER OHR WÜRMER (DERMAPTERA) LAUFKÄFER (CARABIDAE) Fotos: Gerald Stradner, "die umweltberatung" Vorkommen: Tagsüber in Verstecken wie Ritzen, zwischen Steinen, Holz, Laub, Erdhöhlen, unter Baumrinden. Je nach Art auf Wiesen, Feldern, in Wäldern, Parks, Gärten. Lebensweise: Laufkäfer sind geschickte und schnelle Jäger. Der Goldlaufkäfer frisst täglich das 1,3-fache seines eigenen Körpergewichtes, der Große Puppenräuber erbeutet im Jahr ca. 400 Schmetterlingsraupen. Laufkäfer bevorzugen je nach Art Nacktschnecken, vielerlei Insekten wie Drahtwürmer, Engerlinge, Raupen usw. Der Beute wird mit den mächtigen Kiefern Verdauungssekret injiziert, das Innere verflüssigt sich und wird ausgesaugt. Auch die Larven fressen kleinere Insekten. Förderung: Feuchte und schattige Unterschlupfmöglichkeiten schaffen – z. B. Laub- und Holzhaufen, Lesesteinhaufen, Hecken, artenreiche Wiesen. Aussehen: 10–15 mm lang. Schwarz-braun gefärbt, Flügel zu kurzen Stummeln reduziert. Kräftige, zangenförmige Anhänge am Hinterleib, lange Fühler. 4 Arten in Mitteleuropa. Vorkommen: Oberste Bodenschichten, Spalten, Rindenritzen ... Lebensweise: Ohrwürmer sind nachtaktive Allesfresser, bevorzugen aber neben toten Pflanzen und Tieren, Knospen, beschädigten Früchten und weichen Blättern auch tierische Nahrung wie Blattläuse, Spinnmilben, Insekteneier ... Im Frühling und Herbst legen die Weibchen Eier in den Boden und bewachen das Gelege. Förderung: Blumentöpfe mit Holzwolle, Heu oder Moos locker befüllen und umgedreht eine Woche auf den Boden stellen. Ohrwürmer wandern ein und verstecken sich tagsüber. Umgedreht auf Bäume hängen, die Töpfe müssen dabei aber Äste oder Stamm berühren. Am besten in mit Läusen befallenen Obstkulturen ansiedeln. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das NÖ Gartentelefon 02742/743 33 oder besuchen Sie den BIO-GARTENDOKTOR auf www.international.natur-im-garten.at Eine Initiative von Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka. Herausgeber & Verleger: Land Niederösterreich, Abt. RU3, A-3109 St. Pölten, Landhausplatz 1; Fotos: Joachim Brocks, Alexander Haiden/Natur im Garten, "die umweltberatung", NÖ Gartentelefon; Text: "die umweltberatung", Christina Wundrak/NÖ Gartentelefon; Redaktion: Joachim Brocks Aussehen: Bis zu 40 mm lang. Über 700 Arten in Mitteleuropa. Je nach Art verschieden gefärbt. Oft dunkel bis schwarz, meist metallisch schimmernde Flügeldecken. Lange, kräftige Beine befähigen ihn zu raschem Laufen. Flugunfähig.