Die Wirkung von Moor Heilkraft aus der Erde • Nichtrheumatische Erkrankungen (z. B. Hexenschuss, Ischias). Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt Ca. 25 Millionen Deutsche leiden an der es zur Zeit? Volkskrankheit “Rheuma”. Die Folgen sind fatal für die Betroffenen und die Volkswirtschaft. 40% aller Frühverrentungen gegen auf das Konto dieser Krankheit, Unbeweglichkeit und dauernde Schmerzen machen das Leben der Erkrankten zur Qual. Was versteht man unter “Rheuma”? Unter dem Begriff “Rheuma” versammeln sich insgesamt etwa 450 verschiedene Krankheitsbilder. Ihre einzige Gemeinsankeit bilden Schmerzen an Gelenken, Wirbelsäule und Bindegewebe. Oft sind auch noch die umgebenden Weichteile wie Muskeln, Sehnen oder Bänder betroffen. Man unterscheidet • entzündliche Rheumaerkrankungen (z.B. chronische Polyarthritis1, Morbus Bechterew) • verschleißbedingte Rheuma-Formen (z.B: Gelenkarthrosen, Wirbelsäulenarthrosen2) • Weichteilrheumatismus (z.B. Sehnenscheidenentzündung, Schleimbeutelentzündung) • pararheumatische Erkrankungen (z.B. Gicht, Kollagenosen) Die Behandlung ruht auf mehreren Säulen. Es kommen Medikamente zum Einsatz, die das Immunsystem beeinflussen oder die Entzündungen hemmen. Zusätzlich werden schmerzlindernde Arzneimittel mit unterschiedlichem Wirkprinzip verordnet. Aber auch Krankengymnastik und physikalische Therapien wie Kälteanwendungen (Packungen, Wickel) oder warme Packungen und Bäder z.B. aus Moor können die Beschwerden lindern. Was können Rheumapatienten für sich selbst tun? • Gewi chtssenkung bei Übergewicht • Einseitig belastende Sportarten vermeiden (Schwimmen und Radfahren bevorzu• • • • 1) gen) Kälteanwendungen bei akuten Entzündungen Wärmeanwendungen (Packungen, Bäder) Entspannungsübungen gezielte Krankengymnastik. Rheumatoide Arthritis Unter rheumatoider Arthritis leiden in Deutschland ungefähr 800.000 Men- schen, also etwa 1% der Gesamtbevölkerung. Ursache dieser Erkrankung ist eine Störung der Immunsystems, welche wahrscheinlich genetisch bedingt ist. Der Patient, der von dieser Krankheit befallen ist, wird Tag und Nacht von Schmerzen geplagt. 2) Arthrosen Bewegungsmangel, einseitige Belastung der Gelenke und eine dünner werdende Gelenkflüssigkeit im Alter lassen Knorpelzellen zugrunde gehen. Entzündungen, Schwellungen und Verformungen sind die Folge. Warum Mooranwendungen Rheumabeschwerden lindern Die zur Rheumatherapie angewandten Arzneimittel besitzen häufig erhebliche und zum Teil äußerst bedenkliche Nebenwirkungen. Daher ist es wichtig und notwendig, auch sanfte und natürliche Behandlungsmethoden ohne Nebenwirkungen einsetzen zu können. Hierzu zählt die Moortherapie. Moor besitzt im Gegensatz zu Wasser die Fähigkeit, Wärme sehr lange zu speichern und nur langsam und schonend wieder abzugeben. Da Moor, welches aus Pflanzenfaserstoffen besteht, die Wärme schlecht leitet, können Packungen und Bäder mit Temperaturen von 42°C bis 48°C verabreicht werden, ohne dass sie als heißer empfunden werden als ein 37°C warmes Wasserbad. Diese Überwärmung bedingt, dass die Blutzirkulation verbessert, der Stoffwechsel gesteigert und Schmerzen reduziert werden. Eine krampflösende Wirkung steigert zusätzlich das Wohlbefinden der Patienten. Doch nicht nur das einmalig hohe Wärmespeichervermögen macht Moor für die Rheumatherapie unverzichtbar, sondern auch seine Wirkstoffe. Bedingt durch die hohe Anwendungstemperatur kann es seine heilende Wirkung schnell entfalten: seine Wirkstoffe vermögen die Gewebezerstörung zu hemmen (Hyaluronidasehemmung), welche ursächlich für die Schmerzen und die Unbeweglichkeit von Rheumapatienten verantwortlich ist. Außer den Hyaluronidasehemmstoffen, die Mooranwendungen so wertvoll für die Rheumatherapie machen, enthält es auch noch Huminsäuren und Gerbstoffe, die für die Gerbung der Haut verantwortlich sind und die Grundlage der dauerhaften Konservierung von Moorleichen bilden. In der Frauenheilkunde wendet man Moor wegen seiner Phytohormone mit Östrogenwirkung an und besitzt damit ein Instrument zur sanften Hormonbehandlung. Ausblick Im Zeitalter der modernen Apparatemedizin und Therapie mit hochwirksamen Arzneimitteln hat der Einsatz von traditionellen Heilmitteln wie Moor nach wie vor seinen Stellenwert beibehalten. Als wertvolle und nebenwirkungsfreie Therapie ist die Mooranwendung als Säule der Rheumatherapie aus der Behandlung chronischer Erkrankungen nicht mehr wegzudenken.