Die fruchtbare Kuh: Eiweiss hoch

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Kapitel :: Herdenmanagement
Eiweiss hoch - Harnstoff tief
Rohproteinmanko oder Energieüberschuss
Eiweissgehalt hoch - Harnstoffgehalt tief
Gründe / Fehler
Hohe Milcheiweissgehalte (> 3.80 %) bei gleichzeitig tiefen Milchharnstoffgehalten (< 20 mg/dl) weisen auf eine
unausgewogene Ration zwischen Energie und Rohprotein hin. Die Energiezufuhr (NEL) ist zu hoch und der
Rohproteingehalt , resp. der Anteil pansenabbaubares Protein (APDN) der Ration ist zu tief.
Risiken / Folgen
Die unausgewogene Ration führt zu einer verminderten Pansenfermentierung. Dadurch wird das Leistungspotential des
Pansens nicht voll ausgeschöpft und als Folge davon wird auch das Milchleistungspotential nicht voll ausgenutzt.
Unterdurchschnittliche Wägepersistenzen können einen weitereren indirekten Hinweis geben. Die überschüssige Energie
wird zu grossen Teilen als Körperfett eingelagert. Vor allem Tiere in der Produktions- und Altmelkphase neigen zur
(vorzeitigen) Verfettung. Die Folgen übermässiger Fetteinlagerung werden erst in in der Folgelaktation sichtbar. Verfettete
Tiere haben haben mehr Geburtsprobleme und das Verzehrsvermögen in der Startphase ist deutlich reduziert. Damit
steigt das Risiko stoffwechselbedingter Leistungskrankheiten (Festliegen, Ketose...) und Fruchtbarkeitsstörungen massiv
an. Mit der Beurteilung des BCS (Body Condition Score) können Sie die Kondition Ihrer Tiere überprüfen.
Korrekturvorschläge
Ergänzungsfütterung:
Energiereiche Kraftfutter (Getreidemischung, Mais ...) reduzieren, absetzen und Proteinkonzentrat oder Leistungsfutter
steigern.
Grundfutter Winter:
Energiereiche Futtermittel (Futterrüben; Maissilagen ...) reduzieren und den Anteil an rohproteinreichen Futtermittel
steigern (Grassilage, Emd...)
Achten Sie unbedingt darauf, dass die Ration nach dem Ausgleich dem Leistungsniveau der Kühe angepasst ist. Auch bei
einer ausgeglichenen Ration wird ein Nährstoffüberangebot vorwiegend in Form von Körperfett gespeichert
(Verfettungsgefahr).
Überprüfen Sie die Ration bezüglich Ausgeglichenheit und Leistungsniveau mit Ihrem Futterplan.
Ausdruck vom: 07.04.2017, 15:29
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