der Auseinandersetzung mit Schelling. Dessen im Frühjahr 1795 erschienene Schrift 'Vom Ich als Prinzip der Philosophie oder über das Unbedingte im menschlichen Wissen· weckte mit ihrer ausdrücklichen Bezugnahme auf Spinoza sofort Hölderlins Interesse und Widerspruch, den der Text 'Seyn Urtheil Möglichkeit' dokumentiert. Seine spinozistischen Implikationen werden nicht zuletzt durch die Querverbindung zu Isaac v. Sinclairs 'Philosophischen Räsonnements· offensichtlich, die ihrerseits mehrfach auf Spinoza verweisen, und zwar ausdrücklich betreffend das Verhältnis zwischen der Substanz, d.h. dem mit "hen kai pan" begrifflich bezeichneten höchsten Prinzip, und dem reflektierenden, mithin als Substanz sich notwendig verleugnenden Ich. Dieser Gedanke liegt auch der Gegenüberstellung von "Seyn" und „Urtheil" zugrunde. Die Absicht der Vorrede zur 'Vorletzten Fassung• ist vor diesem Hintergrund erkennbar als die Integration von Spinozas substanzmonistisch begründeter Ethik und einer kritizistisch restringierten Erkenntnis-, aber eben auch Handlungstheorie. Paradigma dieser Integration wird, scheinbar paradoxerweise, das Schöne - ein Aspekt, der mit der Figur Diotima in der Endfassung des 'Hyperion• zentrale Bedeutung gewinnt. Diese Perspektive war neben der Frage nach den Bedingungen von Hölderlins eigenwilliger Spinoza-Rezeption das bestimmende Thema der Diskussion unter den Teilnehmern. 332 Der Vernunftbegriff der Schönheit. Schillers ästhetische Briefe und Hölderlin Ein Bericht von Rolf-Peter Horstmann (1)Daß Schiller für Hölderlin in vieler Hinsicht von Bedeutung gewesen ist, ist auf dieser Tagung bereits durch die Vorträge der Herren Henrich und Mieth hinreichend deutlich geworden. Die Arbeitsgruppe konzentrierte sich auf einen Aspekt des Verhältnisses zwischen Schiller und Hölderlin, nämlich den, der durch Schillers Schrift 'Über die ästhetische Erziehung des Menschen· und deren mögliche Wirkung auf Hölderlin bestimmt ist. Diese Schillersche Schrift als Anknüpfungspunkt zu wählen, ist keineswegs ein Akt der bloßen Willkür, sondern hat seinen gut gesicherten Grund in dem Hölderlinschen Projekt, 'Neue Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschen· zu verfassen. Schon die Namensgebung dieses Hölderlinschen Projektes allein ist sicher ein hinreichendes Indiz dafür, daß gerade mit Schillers ästhetischen Briefen für Hölderlin eine interessante Position verbunden gewesen ist, eine Position, die für Hölderlin offenbar den doppelten Reiz gehabt hat, einerseits einen Anschluß an sie zu suchen, andererseits aber sich auch von ihr zu distanzieren. Die Frage, die naheliegt, ist natürlich die: woran sucht Hölderlin Anschluß bzw. wovon will er sich distanzieren? Dies genau auszumachen, ist aus den unterschiedlichsten Gründen ein schwieriges Unterfangen. Einer der Hauptgründe ist sicher der, daß unklar ist, auf welcher Ebene man nach Anschluß- bzw. Distanzierungspunkten suchen soll. Verschiedene Vermutungen bieten sich an. So könnten Anknüpfungs- und Distanzierungspunkte 1. auf der Ebene philosophischer Theoriekonstruktion zu finden sein. Auf dieser Ebene könnte z.B. die von Schiller in Anspruch genommene Unterscheidung zwischen Transzendentalphilosophie und Metaphysik und deren mögliche Verarbeitung durch Hölderlin liegen. Solche Punkte können auch 2. auf der inhaltlichen Ebene gesucht werden: so liegt es nahe zu vermuten, daß die Weise, in der Schiller das Verhältnis von Schönheit, Vernunft und Sinnlichkeit bestimmt, für Hölderlin von der Art gewesen ist, daß er zwar an bestimmte Elemente dieser Bestimmung anschließen kann, sich zugleich aber durch wichtige Modifikationen von 333 ihr distanziert. Eine weitere Ebene, auf der die Frage nach Anschluß bzw. Distanz eine Rolle spielen kann, ist3. die des Schillerschen Bezugs auf Kant und Fichte: wir wissen ja nicht erst seit den erwähnten Vorträgen auf dieser Tagung, daß Hölderlin ein sehr diffiziles Verhältnis sowohl zur Kantischen als auch zur Fichteschen Philosophie gehabt hat, welches mit dem von Schiller in den ästhetischen Briefen vorgeführten Kant- und FichteVerständnis sicher nicht leicht zu vereinbaren ist. Schließlich ist 4. auch die Ebene in Erwägung zu ziehen, die durch die Verfassung des Schillerschen Textes selbst, dessen mögliche Brüche und mögliche Inkonsequenzen vorgegeben ist: es ist sicher nicht von der Hand zu weisen, daß Hölderlin bei einer soz. immanenten Betrachtung der Schillerschen Briefe Stoff genug gefunden hat, um zu der Meinung zu kommen, daß man im Ausgang von Schiller über ihn hinauszugehen, ihn zu fundieren, zu verbessern habe, um so das volle Potential der Schillerschen Position zu erschließen. Man wird recht unterschiedliche Typen von Antworten erwarten können, je nachdem auf welche dieser verschiedenen Ebenen man sich in der Diskussion des Verhältnisses zwischen Schiller und Hölderlin konzentriert. Die Überlegungen des Arbeitskreises berührten alle Ebenen wenigstens im Ansatz. (2) Von welchem Hölderlin spricht man, wenn man versucht, ihn in Beziehung zu Schillers ästhetischen Briefen zu setzen? Es ist natürlich primär der Hölderlin, der sich als Philosoph verstanden hat, der Platonund Kant-Kenner, der Fichte-Kritiker, der Autor von 'Urtheil und Seyn', der Verfasser der Briefe an Schelling, Hegel, Neuffer u. a., in denen sowohl ästhetische als auch allgemein philosophische Thesen vorgestellt und diskutiert werden. Es ist aber vor allem der Autor, dessen philosophisches Credo vielleicht am plakativsten in der Vorrede zur vorletzten Fassung des 'Hyperion' zum Ausdruck kommt. Obwohl diese vorletzte Fassung nun keineswegs ein Produkt der Jenaer Zeit ist, so ist sie doch offenbar unmittelbar nach dem Weggang aus Jena von Hölderlin niedergeschrieben worden. Es ist daher durchaus anzunehmen, daß das, was in dieser Vorrede formuliert wird, einen programmatischen Charakter hat, der sich zurückbeziehen läßt auf das, was Hölderlin philosophisch in den letzten Monaten seines Jenaer Aufenthaltes beschäftigt hat, die ja wesentlich durch die direkte Auseinandersetzung mit Schiller bestimmt gewesen sind. Es ist besonders folgende Passage, die in diesem Zusammenhang aufschlußreich ist: Wir durchlaufen alle eine exzentrische Bahn, und es ist kein anderer Weg möglich von der Kindheit zur Vollendung. Die seelige Einigkeit, das Seyn, im 334 einzigen Sinne des Worts, ist für uns verloren und wir mußten es verlieren, wenn wir es erstreben, erringen sollten. Wir reißen uns los vom friedlichen Ev xai llav der Welt, um es herzustellen, durch uns Selbst. Wir sind zerfallen mit der Natur, und was einst, wie man glauben kann, Eins war, widerstreitet sichjezt, und Herrschaft und Knechtschaft wechselt auf beiden Seiten. Oft ist uns, als wä're die Welt Alles und wir Nichts, oft aber auch, als wä'ren wir Alles und die Welt nichts. Auch Hyperion theilte sich unter diese beiden Extreme. jenen ewigen Widerstreit zwischen unserem Selbst und der Welt zu endigen, den Frieden alles Friedens, der höher ist, denn alle Vernunft, den wiederzubringen, uns mit der Natur zu vereinigen zu Einem unendlichen Ganzen, das ist das Ziel all' unseres Strebens, wir mögen uns darüber verstehen oder nicht. Aber weder unser Wissen noch unser Handeln gelangt in irgend einer Periode des Daseyns dahin, wo aller Widerstreit aufhört, wo Alles Eins ist; die bestimmte Linie vereiniget sich mit der unbestimmten nur in unendlicher Annä'herung. Wir hiitten auch keine Ahndung von jenem unendlichen Frieden, von jenem Seyn, im einzigen Sinne des Worts, wir strebten gar nicht, die Natur mit uns zu vereinigen, wir dä'chten und wir handelten nicht, es wä're überhaupt gar nichts, (für uns) wir wären selbst nichts, (für uns) wenn nicht dennoch jene. unendliche Vereinigung, jenes Seyn, im einzigen Sinne des Worts vorhanden wä're. Es ist vorhanden - als Schönheit; es wartet, um mit Hyperion zu reden, ein neues Reich auf uns, wo die Schönheit Königin ist. -: Ich glaube, wir werden am Ende alle sagen: heiliger Plato, vergieb! man hat schwer an dir gesündigt. (StA III, 236 f.) Dies ist eine der ganz markanten Stellen, an denen Hölderlin die Grundlagen seiner Genaer) Philosophie oder seiner Weltanschauung, wenn man so will, zusammenfaßt. Daß dieser Gedankengang bis in die Formulierungen hinein an das Schillersche Programm der ästhetischen Briefe anschließt, das ist jedem deutlich, der, wenn auch nur flüchtig, die Schillerschen Briefe zur Kenntnis genommen hat. Der Hölderlin, der diese Gedanken äußert, ist der, den man mit dem Schiller der ästhetischen Briefe in Beziehung setzen kann. Denn, wie das Zitat und wie die Schillerschen Briefe zeigen: in beiden wird ein gemeinsames Ziel der Überlegungen deutlich. Man kann diese gemeinsame Zielvorstellung zusammenfassen in die Behauptung, daß es sowohl Schiller als auch Hölderlin um das Phänomen des menschenwürdigen Lebens und der Rolle der Schönheit bzw. des ästhetischen Sinnes bei der Realisierung dieses menschenwürdigen Lebens geht. (3) Schillers Briefe 'Über die ästhetische Erziehung' sind konzipiert als ein Traktat über das Schöne und die Kunst, der deutlich machen soll, wie sehr die Realisierung der Idee der Menschheit gebunden ist an das gelingende Entwerfen von Produkten schöner Kunst. Dieser Traktat 335 soll nach Schiller auf Kantischen Grundsätzen beruhen. Die Behauptung, daß Kantische Grundsätze für seine Überlegungen eine Rolle spielen, ist für Schiller schon dadurch gedeckt, daß er stark auf die von ihm gleich anfangs eingeführte Unterscheidung zwischen Vernunft und Natur, verstanden als Mannigfaltiges der Sinnlichkeit, rekurriert. Mit dem Vemunftbegriff sind für Schiller konnotativ die Begriffe Einheit, Sittlichkeit, Freiheit, Verstand, Kultur und Geist verbunden, mit dem der Natur die Begriffe Mannigfaltigkeit, Sinnlichkeit, Willkür, Einbildungskraft und Phantasie. Die Rolle der schönen Kunst soll nun darin bestehen, daß sie Naturbestimmungen und Vernunftelemente miteinander verbindet. Dies soll ihr deshalb gelingen, weil Kunst für Schiller 1. wahrheitsfähig ist, weil sie 2. idealisch ist und weil sie 3. Vernunftbestimmungen sinnlich (natürlich) machen kann. Zu diesen Festsetzungen kommt Schiller auf Grund dessen, was er den Vemunftbegriff der Schönheit nennt. Ihm ist zu entnehmen, daß für Schiller Schönheit ein Vermittlungsbegriff ist, der bezogen werden kann auf eine Konzeption des Menschen, die durch die Annahme eines Antagonismus von Trieben und die Elemente Person und Zustand charakterisiert ist: Schönheit ist Indikator geglückter Vereinigung der Triebe und der sie fundierenden Elemente im Gegenstand. Als bemerkenswert an dieser Schillerschen, hier nur in Schlagworten angedeuteten Konzeption der Schönheit wurde für die Diskussion hauptsächlich zweierlei befunden: 1. der Umstand, daß Schiller sich bei der Entfaltung seines Gedankengangs sehr stark Fichtescher Terminologie und Fichtescher Denkfiguren bedient (besonders deutlich wird dies in Brief 11 und in den Briefen 18 bis 23, die er selbst in einer Mitteilung an Körner als die philosophisch bedeutsamsten der Briefe bezeichnet hat), und 2. der Umstand, daß Schiller seine triebtheoretische Konstruktion zwar für transzendentalphilosophisch gerechtfertigt, nicht aber für metaphysisch gültig erklärt. (4) Es sind auch genau die beiden zuletzt genannten Punkte gewesen, die in der Diskussion Anlaß zu Spekulationen darüber gegeben haben, was denn wohl für Hölderlin an dieser Schillerschen Exposition des Schönheitsbegriffs problematisch gewesen sein mag. Was den ersten Punkt betrifft, so mag Hölderlin in der Frage ein Problem gesehen haben, wie weit überhaupt Fichte für eine Begründung irgendwelcher transzendentalphilosophischer Theorien sinnvoll in Anspruch genommen werden kann. Dieses Problem kann Hölderlin durch seine Weise der Fichte-Aneignung und der Fichte-Kritik entstanden sein. Es ließe sich entwickeln in der Linie etwa folgender Hölderlinscher Bemerkungen in dem berühmten Brief an Hegel vom 26. Januar 1795, wo er 336 diesem mitteilt, welche Erfahrungen er mit Fichtes früher Philosophie · gemacht hat: Fichtens spekulative Blätter - Gru~dlage der gesammten Wissenschafts/ehre auch seine gedrukten Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten werden Dich ser interessiren. Anfangs hatt' ich ihn ser im Verdacht des Dogmatismus; er scheint, wenn ich mutmaßen darf auch wirklich auf dem Scheidewege gestanden zu seyn, oder noch zu stehn - er möchte über das .!actum des Bewußtseins in der Theorie hinaus, das zeigen ser viele seiner Außerungen, und das ist eben so gewis, und noch auffallender transcendent, als wenn die bisherigen Metaphysiker über das Daseyn der Welt hinaus wollten - sein absolutes Ich ( = Spinozas Substanz) enthält alle Realität; es ist alles, u. außer ihm ist nichts; es gibt also für dieses abs. Ich kein Object, denn sonst wäre nicht alle Realität in ihm; ein Bewußtsein ohne Object ist aber nicht denkbar, und wenn ich selbst dieses Object bin, so bin ich als solches notwendig beschränkt, sollte es auch nur in der Zeit seyn, also nicht absolut; also ist in dem absoluten Ich kein Bewußtsein denkbar, als absolutes Ich hab ich kein Bewußtsein, und insofern ich kein Bewußtsein habe, insofern bin ich (für mich) nichts, also das absolute Ich ist (für mich) Nichts. (StA VI, 155) Diese Äußerung Hölderlins allein gibt schon einen hinreichend gut gesicherten Anlaß zu der Vermutung, daß Hölderlin gewisse Schwierigkeiten mit der Schillerschen Exposition des Schönheitsbegriffs hat, soweit sie an Fichtesche Voraussetzungen gebunden ist und sich um die Integration fichtescher Elemente bemüht. (Ein ähnliches Problem wie mit Schillers implizitem Fichteanismus mag Hölderlin mit dessen explizitem Kantianismus gehabt haben. Man weiß ja schon aus dem Brief an Neuffervom 10. Oktober 1794, in dem Hölderlin von einem Aufsatz über die ästhetischen Ideen berichtet, daß er an Schillers ·Anmut und Würde' bemängelt, daß Schiller über die kantische Grenzlinie nicht genügend hinausgegangen sei. Hölderlin charakterisiert seinen Aufsatz wie folgt: "Im Grunde soll er eine Analyse des Schönen und Erhabnen enthalten, nach welcher die Kantische vereinfacht, und von der andern Seite vielseitiger wird, wie es schon Schiller zum Theil in s. Schrift über Anmuth und Würde gethan hat, der aber doch auch einen Schritt weniger über die Kantische Gränzlinie gewagt hat, als er nach meiner Meinung hätte wagen sollen." (StA VI, 137) Schillers Kantianismus - wie kritisch steht Hölderlin zu ihm?) Der zweite Punkt einer möglichen Auseinandersetzung zwischen Hölderlin und Schiller mag das Verhältnis von transzendentalphilosophischer zu metaphysischer Schönheitskonzeption betroffen haben·. Man kann ja Schillers merkwürdigen Widerstand gegen eine metaphysi337 sehe Interpretation seines Begriffs von Schönheit deuten als den Versuch, dem Programm einer Entontologisierung der Schönheit das Wort zu reden. Ein solches Programm scheint quer zu expliziten Hölderlinsehen Interessen zu stehen. Wie man dem anfangs vorgestellten Zitat aus der Vorrede zur vorletzten Fassung des ·Hyperion' entnehmen kann, ist ja für Hölderlin der Begriff der Schönheit ganz stark verbunden mit dem des Seins im einzigen Sinne des Wortes. Dieses Sein im einzigen Sinne des Wortes ist präsent als Schönheit. Wenn man diese Verknüpfung von Schönheit mit Sein als eine Ontologie der Schönheit bezeichnet und festhält, daß Hölderlin ein starkes Interesse an einem ontologisch etwas aufgeladenen Begriff von Schönheit gehabt hat, dann muß ihm natürlich dieser Schillersche Schönheitsbegriff sehr merkwürdig vorgekommen sein aufgrund seiner Verankerung in psychologischen Kategorien, also aufgrund seiner Verankerung in einer Trieblehre, die selber als transzendentalphilosophisch berechtigt dargestellt wird. Es ist ja diese Verankerung in einer als Transzendentalphilosophie gedeuteten Trieblehre, die Schiller berechtigt zu sagen: über den ontologischen Aspekt der Frage nach der Schönheit muß und kann ich mich auch gar nicht äußern. Mich interessiert der Begriff der Schönheit - so könnte man ihn sagen lassen - nur insofern, als er verbindbar ist mit dem Begriff des Menschen, und diese Verbindung kann nur über den Rekurs auf die Trieblehre geleistet werden. Alles andere ist Metaphysik, damit habe ich, Schiller, nichts zu tun. Demgegenüber, so könnte man immerhin vermuten, wird Hölderlin sagen wollen: Schillers Programm ist zu minimalistisch; die in ihm angelegte Psychologisierung des Schönheitsbegriffs muß rückgängig gemacht werden; der Begriff der Vermittlung, das Insistieren auf Vereinigung, dies alles ist das, was den Schillerschen Ansatz bewahrenswert macht, nur darf mit diesen Mitteln keine nur psychologische Theorie der Schönheit etabliert werden, man muß an dem Seinsgehalt der Schönheit festhalten, man muß die Ontologie der Schönheit, eine Metaphysik der Schönheit entfalten. 338 Die Hölderlin-Gesellschaft Die Hölderlin-Gesellschaft ist eine Vereinigung von Freunden des Werkes Friedrich Hölderlins und umfaßt Liebhaber, Forscher und Künstler im In- und Ausland. Sie hat sich zur Aufgabe gesetzt, das Interesse und dasVerständnis für das Werk Hölderlins zu wecken und zu vertiefen und die Erforschung und Darstellung seines Werkes, seines Lebens und seiner Welt zu fördern. Eine weitere Aufgabe der Gesellschaft ist die Pflege der HölderlinGedenkstätten. Die Gesellschaft fördert die Hölderlin-Forschung durch eigene Publikationen und durch das Hölderlin-Jahrbuch, das neueste Ergebnisse der Forschung vermittelt und über die Arbeit der Gesellschaft berichtet. Sie fördert wissenschaftliche Ausgaben von Hölderlins Werk. Mit dem Hölderlin-Archiv in Stuttgart arbeitet sie eng zusammen. Sie pflegt Kontakt mit anderen literarischen Vereinigungen. Sie veranstaltet Vorträge, Lesungen, Rezitationen, Diskussionen, Ausstellungen und Schülerseminare, und bietet in mehrtägigen Jahresversammlungen - alle zwei Jahre in Tübingen oder anderen Orten - ein öffentliches Forum des Austausches zwischen Publikum und Fachleuten, Studenten, Schülern, Forschern, Publizisten und Künstlern. Im Auftrag der Stadt Tübingen verwaltet sie das Hölderlinhaus in Tübingen als Gedenk-, Ausstellungs- und Tagungsstätte. Die Gesellschaft wird geleitet von einem von den Mitgliedern gewählten Vorstand unter dem Präsidium von Professor Dr. Gerhard Kurz. Seine Tätigkeiten werden unterstützt von einem Beirat. Ihm gehören Vertreter von Behörden und Institutionen, Künstler, Publizisten und Wissenschaftler an, die sich um das Werk Hölderlins verdient gemacht haben. Jeder kann Mitglied der Gesellschaft werden. Wer Mitglied werden möchte, wird gebeten, sich bei der Geschäftsstelle, Hölderlinturm, Bursagasse 6, D-7400 Tübingen, Tel. 0 70 71/2 20 40 anzumelden. Der Jahresbeitrag beträgt DM 50.-, für Schüler und Studenten DM 20.-, für Institutionen DM 100.-; für Mitglieder der ehemaligen DDR gelten ermäßigte Jahresbeiträge. Die Mitglieder erhalten das Jahrbuch unentgeltlich. Gleichfalls unentgeltlich ist für die Mitglieder der Besuch des Hölderlinturms in Tübingen. Sie haben außerdem ermäßigten Zugang zu den Veranstaltungen der Gesellschaft und erhalten einen Preisnachlaß bei den Publikationen, die über die Gesellschaft bezogen werden können 339