3 Biografie und Entstehungsgeschichte 1 Friedrich Schiller: Lebensdaten und Werk Lebensdaten 1759 Geburt am 10. November in Marbach im Herzogtum Württemberg 1773 Eintritt in die Hohe Karlsschule auf Betreiben des Herzog Carl Eugen 1780 Anstellung als Regimentsarzt 1782 Flucht nach Mannheim wegen Strafen des Herzogs (Arrest und Schreibverbot) 1787 Aufenthalt in Weimar 1788 Bekanntschaft mit Goethe 1789 Professur für Geschichte an der Universität Jena 1790 Hochzeit mit Charlotte von Lengefeld 1794 Freundschaft mit Goethe, Beginn der Weimarer Klassik 1805 Tod am 9. Mai in Weimar infolge einer Lungenentzündung Werk Die Räuber (1781), Die Verschwörung des Fiesco zu Genua (1783), Kabale und Liebe (1784), Don Karlos (1787), Wallenstein (1799), Maria Stuart (1800), Die Jungfrau von Orleans (1801), Die Braut von Messina (1803), Wilhelm Tell (1804), Demetrius (1805, unvollendet); historische, ästhetische und philosophische Schriften; Lyrik Friedrich Schiller wurde im Jahr 1759 in Marbach am Neckar im damaligen Herzogtum Württemberg geboren und wuchs als eines von sechs Kindern in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater stand im Dienst des württembergischen Herzogs Carl Eugen. 4 Biografie und Entstehungsgeschichte Nach dem Besuch der Dorfschule in Lorch sowie der Lateinschule in Ludwigsburg wollte der junge Friedrich die theologische Laufbahn einschlagen, um Pfarrer zu werden. Doch Herzog Carl Eugen hatte andere Pläne: Schiller wurde 1773 an die Hohe Karlsschule berufen – eine militärische Drillanstalt, an der er zunächst Jura und später Medizin studierte. Nachdem er 1780 aus der Akademie entlassen wurde, arbeitete er zunächst zu miserablen Bedingungen als Regimentsarzt in Stuttgart. Mit 13 Jahren soll er bereits ein erstes Theaterstück geschrieben haben, von dem nur der Name überliefert ist: Die Christen. Sein erstes erhaltenes Drama, Die Räuber, erschien 1781 anonym. Für den Druck musste er sich Geld leihen – der Beginn einer lange währenden Schuldenwirtschaft. Die Uraufführung des Sturm-und-Drang-Stücks, ein überwältigender Erfolg, fand am 13. Januar 1782 in Mannheim in seinem Beisein statt. Schiller, der schon diese Aufführung ohne Erlaubnis des Herzogs besucht hatte, wurde nach einer weiteren Reise nach Mannheim unter Arrest gestellt und später mit einem Schreibverbot belegt. Im September 1782 floh er deshalb nach Mannheim, um künftig als freier Schriftsteller zu leben. Dort konnte er jedoch zunächst nicht bleiben, zudem erlitt er eine schriftstellerische Niederlage: Sein eben fertiggestelltes Drama Die Verschwörung des Fiesco zu Genua stieß am Mannheimer Theater auf Ablehnung. Nach Aufenthalten in Frankfurt und Oggersheim fand er schließlich im thüringischen Bauerbach im Haus seiner Gönnerin Henriette von Wolzogen Aufnahme. Im Juli 1783 kehrte Schiller nach Mannheim zurück, im Gepäck sein Drama Kabale und Liebe. Er erhielt einen Jahresvertrag als Theaterdichter, der aber nicht verlängert wurde. Schiller stand vor einem Berg von Schulden, zudem belastete ihn zunehmend seine Affäre mit der verheirateten Charlotte von Kalb. Da trat ein neuer Gönner auf den Plan: Christian Gottfried Körner aus Leipzig, mit dem Friedrich Schiller bald eine lebens-