Musik fast wie am kaiserlichen Hofe

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Das Ensemble Concilium musicum aus Wien begeisterte das fachkundige Publikum im Barocksaal.
Fotos: Hirschberger
Musik fast wie am kaiserlichen Hofe
Das Ensemble Concilium musicum aus Wien gab
ein stimmungsvolles „Konzert bei Maria Theresia“ im
Festsaal zu Walderbach.
MUSIK
Am zweiten Weihnachtsfeiertag begrüßte die Kulturreferentin des Landkreises, Dr. Bärbel
Kleindorfer-Marx, die Besucher in
Walderbach zu einem Festkonzert der
besonderen Art mit dem Ensemble
Concilium musicum aus Wien. Veranstalter waren der Landkreis Cham und die
Gemeinde Walderbach.
Zu Beginn des Konzerts betrat Paul Angerer die Bühne und berichtete
dem Publikum von Maria Theresia. Sie war die Tochter von
Karl VI. und wuchs in einer
musikalischen Familie auf. Ihr
Vater spielte Cembalo und dirigierte Orchester. Auch Maria Theresia wurde musi-
WALDERBACH.
kalisch gut geschult, bevor sie – sehr
jung – Kaiserin wurde.
Angerer erzählte auch, wie der
sechsjährige Mozart bei seinem ersten
Treffen mit der Kaiserin auf ihren
Schoß sprang und sie küsste. Für die
Kaiserin komponierte Wolfgang Amadeus Mozart das „Menuette für Cembalo“, das Paul Angerer dann auch
spielte.
Beim zweiten Stück, dem „Concerto C-Dur“ für Cembalo, zwei Violinen
und Basso von Georg Christoph Wagenseil kamen auch die Violinisten Christoph Angerer und Milan Nikolic sowie Violoncellistin Ute Groh auf die Bühne. Wagenseil, so Angerer, war der Hofkomponist und Musiklehrer von
Maria Theresia und eine große Persönlichkeit
seiner Zeit. Er war beeindruckt vom Können des
sechsjährigen Mozart
bei seinem ersten BeVioloncellistin
Ute Groh
such am kaiserlichen Hof. Bei diesem
Treffen spielte Mozart auch ebendieses Konzert in C-Dur, und Wagenseil
durfte die Noten umblättern.
Das Concilium musicum spielt auf
Originalinstrumenten um 1800 und
bringt somit einen besonderen Klang
zu den Musikstücken, die sie spielen.
Auf diese Weise wurden die Zuhörer
auf eine Zeitreise zurück an den Hof
der österreichischen Kaiserin entführt.
Florian Leopold Gassmann war der
Lieblingskomponist von Maria Theresia. Er ging von Böhmen nach Italien
und wurde Hofkapellmeister in Wien.
Insgesamt komponierte er 25 Opern
und 54 Sinfonien. Das Concilium musicum spielte zwei Arien der Cecilia
aus der Oper „Il giorno critico“. Den
Gesang übernahm Sopranistin Heidi
Manser, und so stand das Concilium
musicum erstmals komplett auf der
Bühne.
Gegründet wurde das Wiener Ensemble vor 32 Jahren von Paul und
Christoph Angerer. Ihr Ziel ist es, auch
unbekannte Komponisten aufzuführen, so wie das „Adagio“ aus dem Konzert für Violine von Joseph Starzer.
Auch Joseph Adolph Hasse war ein
internationaler Komponist seiner Zeit.
Gespielt wurde „Eya stellae clare bellae“, eine seiner Arien für Sopran.
Nach der Pause ging es weiter mit
dem berufsmäßigen Komponisten
Christoph Willibald Gluck aus der
Oberpfalz. Er war ebenfalls kaiserlicher Hofkomponist. Aus seiner Oper
„La Clemenza di Tito“ hörte das Publikum die Arie „Se mai senti spirarti sul
volto“, die aufgrund harmonischen
Wechsels der Singstimme für Aufsehen sorgte.
Dann wurde die „Sonate g-Moll“,
ebenfalls von Gluck, gespielt. Den Abschluss des Konzerts bildet die Arie der
Nerina aus „Le Pescatrici“ von Joseph
Haydn. Als Zugabe wurde noch einmal eine der Arien von Florian Leopold Gassmann gespielt.
Nach dem Konzert dankte Bürgermeister Josef Höcherl dem Publikum,
den Künstlern und allen Beteiligten
für die gelungene Konzertreihe 2014.
Die Konzertreihe 2015 wird am
14. März 2015 mit dem Konzert „Mozart, Romantic & Vorraber“ von Franz
Vorraber beginnen.
(rhi)
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