con moto Akademie Musiktheater heute 2007 / 08 Faszination Barocktheater Austausch zwischen Wissenschaft und Theaterpraxis Die Topographie des Gedankens Überlegungen zur Gestaltung von Theater- und Vorstellungsräumen Konstruktives Arbeiten Tür an Tür Netzwerkbildung der Alumni am Beispiel Heidelberg Editorial ... 2 // 3 Inhalt Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Fachjury. In der praktischen Arbeit, in den rund sechs Workshops pro Jahr, haben alle Stipendiaten die gleichen Rechte und Pflichten. Netzwerke. Das Wort ist in aller Munde. Niemand scheint ihnen Die Hauptmotivation der Teilnehmer: der fachliche Austausch mit zu entkommen – vielmehr ist man zum „Networking“ verpflichtet, Kollegen und der Wunsch, miteinander neue Wege in der prakti- wenn man aktiv, ambitioniert, motiviert und urban sein möchte. schen Arbeit auszuprobieren. Der langfristige Kontakt mit den Die Visitenkartensammlung oder die Kontakte in einem der Internet- Alumni wird gepflegt, indem sie ein- bis zweimal pro Jahr zu Netzwerke als Statussymbol. Für die Karriere scheint das Netzwerk Workshops und Fachtagungen eingeladen werden. unabdingbar, vor allem in der Politik. Im Theater gibt es verschiedene bevorzugte Orte des Networking, etwa die Kantine oder die Begonnen hat das Akademiejahr 2006 / 2007 mit einer Produktion Premierenfeier. Kennzeichen des Networking: Es findet außerhalb von Stipendiaten im Künstlerhaus Mousonturm am 9. November des „Hauptprogramms“ statt, in einem Zirkel von Eingeweihten, 2006. In „Discorso“, einem „musiktheatralischen Hahnenkampf in der nicht jedem offen steht. Deshalb ist der Begriff nicht nur vier Bildern“ wurde Händels „Resurrezione“ mit zeitgenössischen positiv behaftet: Irgendwie schwingt manchmal die altmodischere Kompositionen kontrastiert, was einen andersartigen Zugang zu „Seilschaft“ mit. seinem Werk ermöglichte. Bei dem Projekt wurden darüber hinaus neue Formen der Zusammenarbeit ausprobiert: vier Dirigenten, Die Akademie Musiktheater heute gibt es mittlerweile seit sechs Regisseure und Komponisten bzw. Arrangeure setzten sich mit Jahren. Sie wurde 2001 von der Deutschen Bank ins Leben der Händel-Thematik auseinander. gerufen mit dem Ziel, den Austausch zukünftiger Führungskräfte der Oper zu fördern – und bietet damit ein bis heute einzigartiges Bei unseren Workshops (S. 4 – 5) sind viele Fragen aufgeworfen Forum, das die unterschiedlichsten Sparten im Musiktheater zu- und einige – zumindest ansatzweise – auch beantwortet worden: sammen bringt. Was macht den Reiz aus, künstlerischer Leiter und Intendant zweier so unterschiedlicher Festivals wie der Salzburger Festspiele und 76 ehemalige und 30 aktuelle Stipendiaten hat die Akademie. Viele der RuhrTriennale zu sein? Warum machen so viele Schauspiel- Ehemalige arbeiten mittlerweile in unterschiedlichen Funktionen regisseure Musiktheater? Warum sind wir Menschen des 21. Jahr- an einem Haus zusammen – ob in Augsburg, Bielefeld, Heidelberg hunderts fasziniert von der Welt des Barocktheaters (S. 6)? (S. 24) oder Saarbrücken. Sie sind dort als Dirigent oder Regisseurin Gesehen und gehört: Überblick 2006 / 2007 Faszination Barocktheater Sommerworkshop bei den Salzburger Festspielen 4 6 8 oftmals mit denselben Produktionen beschäftigt – eine Zusammen- Wir freuen uns, dass wir Ihnen mit dem vorliegenden Heft unsere arbeit, die erleichtert wird und vielfach auch motiviert ist aus der neuen Stipendiaten vorstellen können (S.16 – 19). Die zwei Bühnen- gemeinsamen Zeit in der Akademie. bildner, drei Dirigenten, zwei Dramaturgen, zwei Komponisten, drei Kulturmanager und drei Regisseure kommen wieder aus dem Was zeichnet die Akademie Musiktheater heute aus – ist sie in gesamten Bundesgebiet, sowie aus der Schweiz und Polen und erster Linie ein Netzwerk? haben praktische Berufserfahrung an ganz unterschiedlichen Häusern gesammelt. Seit diesem Jahr nimmt die Akademie ex- Dirigent versus Regisseur? Anmerkungen zu einer komplizierten Beziehung Die Topographie des Gedankens – Überlegungen zur Gestaltung von Theaterund Vorstellungsräumen Stipendiaten 2007 – 2009 Stipendiaten 2006 – 2008 12 Konstruktives Arbeiten Tür an Tür „Schön war die Zeit“ – Alumni 2001 – 2007 24 28 Die Akademie im Überblick 30 14 16 20 Sicherlich, wenn man es mit folgenden Attributen beschreibt: Die plizit auch Bühnenbild-Stipendiaten auf, da dieser Bereich in der Akademie richtet sich in organisierter Form an junge Menschen Oper mehr und mehr als ein gleichberechtigter Part neben Text einer Berufsrichtung, sie ist offen für alle, die eine bestimmte und Musik akzeptiert wird. In einem Essay des Bühnenbild – Qualifikation vorweisen können. Die Auswahl erfolgt über eine Stipendiaten Sebastian Hannak können Sie lesen, was für ihn das „Überwältigende“ an diesem Beruf ist (S. 14). Wir laden Sie ein, die Vielfalt unserer Tätigkeiten kennen zu lernen Bild Titelseite Arbeitstreffen der Stipendiaten in Köln, und wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen! März 2007 Michael Münch Linkes Bild Workshop der Akademie in Amsterdam, Mitglied des Vorstands 6. – 9. Januar 2007 Deutsche Bank Stiftung Programm ... 4 // 5 Gesehen und gehört Überblick 2006 / 2007 „Discorso“: AMH-Projekt im Künstlerhaus Mousonturm, Premiere am 9. November 2006 Die Workshops der Akademie, bestehend aus gemeinsamen Inszenierungsbesuchen, Gesprächen mit Künstlern, Intendanten und Interessengruppen des Musiktheaters bilden das Herzstück des Akademieprogramms. 24. – 27. September 2007: Workshop bei der RuhrTriennale Gladbeck), „Unter Eis“ (Jahrhunderthalle Bochum). Inszenierungsbesuch: „Next Level Parzival“ (Salzlager Kokerei Zollverein, Essen). Gespräche u. a. mit: Jürgen Flimm, Thomas Wördehoff, Jürgen dant DNT Weimar), Michael Schulz (Operndirektor DNT Weimar), 6. – 9. Januar 2007: Workshop an der Nederlandse Opera Amsterdam Kathrin Brose (Ausstattung „Don Carlo“), Alexander Günther (Sänger DNT Weimar), Olaf Schröpfer (Betriebsrat DNT Weimar), Inszenierungsbesuche: „Così fan Tutte“, „Don Giovanni“, „Le Nozze „Benvenuto Cellini“), Christina Geiße und Ulrich Hoppe (Schau- Guy Montavon (Intendant Theater Erfurt), Olaf Henzold (Musikalische di Figaro“. Gespräche mit: Pierre Audi (Künstlerischer Direktor), spieler „Molière. Eine Passion“), Enrico Casagrande und Daniela Leitung „Fidelio“), Ruth Hardt (Dramaturgie „Fidelio“), Ansgar Truze Lodder (Verwaltungsdirektorin), Jossi Wieler (Dramaturg), Nicola (Regieteam „Come un cane senza Padrone“). Haak (Intendant Theater Meiningen), Dr. Klaus Rak (Operndirektor Sergio Morabito (Regisseur), Klaus Bertisch (Dramaturg), Ingo Theater Meiningen), Erwin Belakowitsch (Sänger „La Bohème“). Metzmacher (Dirigent), Marc Chahin (Pressesprecher), Marcel Probenbesuche: „Die Soldaten“ (Jahrhunderthalle Bochum), „Merlin oder Das Wüste Land“ (Maschinenhalle Zeche Zweckel, Staatstheater Meiningen). Gespräche mit: Stephan Märki (Inten- 2. – 3. Juni 2007: Tagung der Akademie Musiktheater heute und des Instituts für Theaterwissenschaft der Universität Berlin: „Barocktheater heute – Von der Wissenschaft zur Bühne“ Krings, Andrea Kaiser und Ulli Stepan (Leitungsteam); Künstler: Uwe Heinrich („Next Level Parzival“), Falk Richter, Jörn Arnecke, Themen: „Geste, Rhetorik und Zeichen“, „Der Virtuose als Sänger- Johannes Debus, Alex Harb und Thomas Fiedler („Unter Eis“). darsteller“, „Die barocke Bühne“. Teilnehmer: Jörg Behr, Thomas Reijans (Tenor). 3. – 4. März 2007: Arbeitswochenende der Stipendiaten 2006 – 2008 in Köln 16. – 19. Februar 2007: Workshop in Stuttgart und Freiburg 9. November 2006: Festakt im Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt am Main „Discorso“, Musikdramatischer Hahnenkampf in vier Bildern und einem Raum nach G. F. Händels „La Resurrezione“. Abschluss- Betzwieser, Stephan Dietrich, Sabine Erdmann, Christoph Hammer, Inszenierungsbesuche: „Hyperion“ (Premiere), „Elektra“ (Premiere), projekt der Stipendiaten 2004 – 2006 anlässlich der Aufnahme Albert Gier, Doris Kolesch, Wulf Konold, Philine Lautenschläger, „Carmen“. Gespräche mit: Albrecht Puhlmann (Intendant Stuttgart), des Stipendiatenjahrgangs 2006 – 2008. Mit Kompositionen von Marijana Mijanovic, Hendrik Müller, Nikolaus Müller-Schöll, Barbara Mundel (Intendantin Freiburg) // Zu „Hyperion“: Enrique Benedikt W. Schiefer (UA), Christian Schumann (UA), Luciano Clemens Risi, Dörte Schmidt, Sigrid T’Hooft, Juliane Votteler, Mazzola (Musikalische Leitung), Karsten Wiegand (Regie), Bärbl Berio und Johannes Brahms. Inszenierungsbesuche: „Der Freischütz“, „Benvenuto Cellini“ (GP), Saskia Woyke u. a. Tagungsergebnisse unter www.musiktheater- Hohmann (Bühnenbild), Sergio Morabito (Dramaturgie) // Zu „Armida“, „Eugen Onegin“, „Molière. Eine Passion“ (Luc Perceval / heute.org. Konzeption: Tina Hartmann, Nicola Gess und Robert „Carmen“: Julia Jones (Musikalische Leitung), Sebastian Nübling Fernand Zaimoglu), Young Directors Project „Come un cane senza Sollich. (Regie), Xavier Zuber (Dramaturgie) // Zu „Elektra“: Dominica 5. – 11. August 2007: Sommerworkshop Salzburger Festspiele Padrone“, Probe des West-Eastern Divan Orchestra. Gespräche Vorschau 2007 / 2008 Volkert (Operndirektorin Freiburg / leitende Dramaturgin), Patrik November 2007: Kommunikationsworkshop // Januar 2008: 30. März – 2. April 2007: Workshop in Erfurt, Weimar und Meiningen Ringborg (Musikalische Leitung), Calixto Bieito (Regie), Isabell Workshop Staatsoper Hannover und Theater Bremen // Unfried (Bühne / Kostüm), Rifail Ajdarpasic (Bühne / Kostüm). März 2008: Workshop Opernhaus Lyon // April 2008: Workshop Daniel Barenboim (West-Eastern Divan Orchestra), Ivor Bolton Inszenierungsbesuche: „Don Carlo“ (Deutsches Nationaltheater (Musikalische Leitung „Armida“), Elena Tzavara (Regieassistenz Weimar), „Fidelio“ (Theater Erfurt), „La Bohème“ (Südthüringisches 20. – 21. Januar 2007: Arbeitswochenende der Stipendiaten 2005 – 2007 in Berlin mit: Jürgen Flimm, Helga Rabl-Stadler, Gerbert Schwaighofer (Festspieldirektorium) sowie Ulla Kalchmair (Presse), Markus Theater Altenburg / Gera und Nationaltheater Weimar // Juni Hinterhäuser (Konzert), Thomas Oberender (Schauspiel); Künstler: 2008: Workshop Aalto Theater Essen // Juli 2008: Sommerworkshop beim Festival d’Art Lyrique d’Aix-en-Provence Programm ... 6 // 7 Einer der Höhepunkte des vergangenen Akademiejahres war die Tagung „Barocktheater Heute – Von der Wissenschaft zur Bühne“, die am 2. und 3. Juni 2007 am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin stattfand. Stipendiaten und Alumni der Akademie Musiktheater heute diskutierten dort mit namhaften Forschern und Praktikern des Musiktheaters über die Frage, worin die Affinität des 20. und 21. Jahrhunderts zum Barocktheater begründet liegt. „Was reden die denn da?“, mag sich so der eine oder andere „Praktiker“ gefragt haben, als die versammelten Geisteswissenschaftler ihre Thesen zum barocken Musiktheater vorzustellen begannen. Ein wenig Beklemmung und Unsicherheit machte sich bei so viel Fachvokabular schon breit. Spätestens jedoch als es ans Experimentieren ging und auf der Bühne barocke Gestik der aus dem 19. Jahrhundert überkommenen entgegengestellt wurde, fand man über die Liebe zum selben Gegenstand zu einer gemeinsamen Sprache. Mit der Organisation der Tagung hat die Akademie eine Anregung ihrer Ehemaligen aufgegriffen, den Austausch zwischen Wissenschaft und Theaterpraxis am Beispiel des Barocktheaters zu fördern. Drei Alumni der Akademie – Tina Hartmann, Nicola Gess und Robert Sollich – haben das Tagungsprogramm organisiert. Die musikalisch-szenische Präsentation der Tagungsergebnisse am 3. Juni 2007 fand öffentlich statt und dokumentierte die Ergebnisse der drei nicht-öffentlichen Tagungsworkshops, in denen in den Tagen griff in ihrem interdisziplinären Spektrum hervorragend ineinander zuvor über drei Themenkomplexe diskutiert wurde. und sicherte die lebhafte Diskussion aller drei Themenkreise. Nicht zuletzt bot auch der an andere Akademie-Veranstaltungen So ging es im Workshop „Geste, Rhetorik und Zeichen” um die angelehnte gemeinsame Tagesausklang zahlreiche Möglichkeiten Bedeutung des historischen Kanons rhetorischer Darstellergesten akademisch-künstlerischer Vernetzung, die sich in den kommenden des barocken Theaters für die heutige Regie. Der zweite Workshop Jahren hoffentlich in der Zusammensetzung von Produktionsteams zum „Virtuosen als Sängerdarsteller“ griff das Verhältnis von niederschlagen werden. Stimme und Geschlecht im barocken Theater auf und bewertete Faszination Barocktheater Die Alumnitagung der Akademie förderte den Austausch zwischen Wissenschaft und Theaterpraxis von Martin Wolter dessen Relevanz für die heutige Bühnenpraxis. Darüber hinaus ging Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Tagung den interdiszipli- es um die Schwierigkeiten, die die Form der Da-Capo-Arie dem nären Austausch in besonderer Weise ermöglichte: „Ich fand es modernen Regietheater bereitet. Der dritte Workshop zur „barocken eine außergewöhnliche Veranstaltung, bei der die oft versuchte Bühne“ befasste sich mit dem barocken Bühnenerlebnis und des- Begegnung zwischen Künstlern und Wissenschaftlern wirklich sen Relevanz für das Theater der Gegenwart. einmal funktionierte“, urteilte Nikolaus Müller-Schöll vom Institut für Theaterwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. „Die Arbeit Namhafte Forscher trafen sich anlässlich der Tagung mit Regis- in der Kleingruppe, verbunden mit den ausführlichen Diskussionen seuren, Musikern und Dramaturgen des Musiktheaters, um in der vorgestellten Thesen und den praktischen Versuchen war für interdisziplinären Workshops Forschungsergebnisse zu diskutieren mich äußerst lehrreich.“ /// und zu erproben. Die Auswahl der Künstler und Wissenschaftler Ausführliche Tagungsberichte gibt es auf der Website der Akademie: www.musiktheater-heute.org Linkes großes Bild und rechtes oberes Bild: Geste, Rhetorik, Zeichen: Praktische Erprobung von Barocktheater-Gesten Rechtes unteres Bild: Ergebnispräsentation, 3. Juni 2007 Programm ... 8 // 9 Sommerworkshop der Akademie bei den Salzburger Festspielen 5. – 11. August 2007 Erfahrungsbericht Berlin, September 2007 An Salzburg – den Ort des diesjährigen Sommerworkshops der Akademie – erinnert man sich am besten mit einer geöffneten Flasche Almdudler ... mit dem Schauspielchef Dr. Thomas Oberender und dem Konzertchef Markus Hinterhäuser fortgesetzt werden sollte. Insgesamt ergab sich ein umfassendes, detailreiches und aussagekräftiges Bild der Festspiele. Besonders begeistert hat mich von Brigitte Witzenhause Markus Hinterhäusers Konzeption des Konzertprogramms, ein Sonntag, 5. August 2007 wahrhaft gelungener Balanceakt zwischen „Vernunft- und Nachtseite“. Balance zwischen Festspieltraditionen (Wiener Philharmo- Der Tagungsraum des Workshops befand sich im Mozarteum. niker), den Erwartungen und Verpflichtungen einerseits und der Das Gebäude liegt direkt am Mirabellgarten, und so hatte man Integration eines „Herzensprojektes“ in den Salzburger Kontext von der Terrasse unseres Raumes aus einen überwältigenden andererseits mit dem hochinteressanten „Kontinent Scelsi“ – Ausblick auf den Mirabellgarten mit seinen Springbrunnen und dem Landestheater, das Museum der Moderne Mönchsberg im Blickfeld, dazu strahlenden Sonnenschein. Soviel Schönheit erscheint einem als Berliner fast irreal. In der begrifflichen Gegenüberstellung des Festival-Mottos „Die Nachtseite der Vernunft“ würde diese Schönheit Salzburgs eindeutig auf der Nachtseite zu verorten sein. Oder auch anders formuliert: In Salzburg ist vieles unvernünftig. Aber die Unvernunft hat ja auch ihren Reiz. Darauf schnell noch, vor dem „Freischütz“-Besuch und gewissermaßen als Auftakt, einen Prosecco auf der Terrasse des Hotels Stein! „Unvernünftig“ auch der Einsatz der Pyrotechnik in der Wolfsschlucht-Szene der „Freischütz“-Inszenierung von Falk Richter. Obwohl ich im Haus für Mozart in der zweiten Reihe des ersten Ranges saß, übertrug sich die Wärme direkt bis zu mir. Minuten- Pause vom Workshop mit Blick von der Terrasse des Mozarteums lang stand die Bühne in Flammen, minutenlang brannte die Hitze auf den Mirabellgarten. im Gesicht. Das erlebt man sicherlich nur in Salzburg. einer Projektreihe ausgehend von dem italienischen Komponisten Nach der Aufführung konnte ich von der Terrasse des Hauses das Giacinto Scelsi, einem der, laut Hinterhäuser, „unvernünftigsten“ Treiben von der Hofstallgasse bis zum Cafe Triangel überblicken. Komponisten. Der Platz wurde zur Bühne der Festspielbesucher, ihrer Roben und ihrer Autos. Audi, einer der Hauptsponsoren der Salzburger Dann der Generalprobenbesuch von „Benvenuto Cellini“ (Hector Festspiele 2007, präsentierte sich mit dem Schriftzug „Audi on Berlioz) im Großen Festspielhaus. Welch ein „maßloses Werk, auf stage“ an jedem der als Shuttle bereitgestellten silbernen, blit- einer maßlosen Bühne“ (alle Stipendiaten waren erstaunt über die zenden Fahrzeuge. In diesem Gemenge eifrige Diskussionen der Dimension der Bühne, diese Breite: der „Karajan-Effekt“!), in Stipendiaten über die Aufführung – vor allem Falk Richters neue einer überaus maßlos effektvollen Inszenierung von Philipp Stölzl. Dialogfassung des „Freischütz“ und der Einsatz von Schauspiel- Der unter anderem als Musikvideoclip-Regisseur bekannte Stölzl darstellern standen im Zentrum der Gespräche. inszenierte „Große Oper“. Geteilte Meinungen darüber: überwiegend maßlos Begeisterte, aber auch Sinn suchende Skeptiker. Montag, 6. August 2007 Dienstag, 7. August 2007 Beschäftigung mit dem „großen“ Ganzen, der Programmatik der Festspiele: Fragen zu Koproduktionen, Spartengewichtungen, der Der nächste Tag brachte, verglichen mit der Opulenz des „Cellini“, Konzertsparte und der Uraufführungspraxis. Mit Jürgen Flimm, das genaue Kontrastprogramm. Haydns „Armida“ – in der Felsen- dem künstlerischen Leiter der Salzburger Festspiele, begann die reitschule, in der Regie von Christof Loy – erzählt die Geschichte Reihe der Gespräche mit der Direktionsebene, die in den folgen- einer „wirklich schwierigen Entscheidung“ des Kreuzritters Rinaldos den Tagen mit der Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, mit zwischen seiner Liebe zu Armida und seiner Pflicht bei den Kreuz- dem kaufmännischen Direktor Dr. Gerbert Schwaighofer, mit der rittern. Eine Entscheidung zwischen scheinbarer Vernunft und Pressesprecherin Ulla Kalchmair und auf der künstlerischen Seite scheinbarer Unvernunft in Opern-Zeitlupe. Aber erstaunlicherweise erschienen mir die Hauptdarsteller Annette Dasch als Armida und Programm ... 10 // 11 Michael Schade als Rinaldo, obwohl beide stimmlich perfekt, szenisch einander irgendwie fremd. Mittwoch, 8. August 2007 Wieder ein Aufführungsbesuch im Großen Festspielhaus, diesmal Andrea Breths Inszenierung von Tschaikowskis „Eugen Onegin“. Nach Falk Richter, Philipp Stölzl und Christof Loy nun noch eine weitere Regie-Sprache. Ich kannte bis dahin nur einige SchauspielProduktionen von Andrea Breth. Überzeugend war für mich hier die Umsetzung der Leere und Verlorenheit der Figuren in den hohen Räumen! Kleines Internum: Die in der Produktion zum Einsatz gekommene Drehbühne ist originär nicht in Salzburg vorhanden und wurde daher komplett importiert. Ein maßlos „unvernünftiges“ Unternehmen. Donnerstag, 9. August 2007 Fahrt nach Hallein auf die Perner-Insel zur Schauspielproduktion „Molière. Eine Passion“ von Luk Perceval. Schwarze Lautsprecher als dominierendes Bühnenbildelement und Schnee! Interessant waren für mich hier vor allem die Komposition der verschiedenen Molière-Texte zu einem theatralen Ganzen und die starke Musikalisierung der Szene. Ein sehr musikalischer Abend, ganz ohne Komposition im klassischen Sinne. Freitag, 10. August 2007 Für Freitagmittag ergab sich noch kurzfristig ein Probenbesuch Die Arbeitsweise, nicht von einer bereits existierenden Vorlage des in Urstein probenden West-Eastern Divan Orchestra, mit oder Partitur, die es szenisch zu interpretieren gilt, auszugehen, einem vorangestellten kurzen Gespräch mit Daniel Barenboim. verbindet Percevals „Molière. Eine Passion“ mit zwei weiteren Am Abend, innerhalb des Young Directors Projects, im „republic“ Festspielproduktionen, die wir aus Zeitgründen leider nicht mehr die Produktion „Come un cane senza padrone“ der Gruppe sehen konnten: nämlich Christoph Marthalers „Sauser aus Italien. Motus (Regie: Enrico Casagrande und Daniela Nicolò), eine Art Eine Urheberei“ und Jan Fabres „Requiem für eine Metamor- Roadmovie mit Lesung in italienischer Sprache, auf den Spuren phose“. Diese beiden neuen Produktionen sind ebenfalls auf der von Pasolini. Für das Young Directors Project, so hatte uns der RuhrTriennale zu sehen – dort in ehemaligen Industrieanlagen Schauspielchef am Vortag erklärt, wurden ausschließlich Gast- und vor ganz anderem Publikum. Eine interessante künstlerische spielgruppen eingeladen. „Young Directors“ und „Young Musicians“ Klammer verbindet so die Hofstallgasse und das Ruhrgebiet. /// prallten also an einem Tag gedanklich aufeinander. Ich versuchte mir beides zusammen vorzustellen. Denn warum eigentlich im Young Directors Project keine Neuproduktionen? Und warum keine Bild oben: Diskussion auf der Presseterrasse der Salzburger Fest- Neuproduktionen mit musiktheatraler Ausrichtung? Gerade die Bild oben: Salzburg zur Festspielzeit spiele: Wie geht man mit Sängerabsagen um? Salzburger Festspiele mit ihrer Festival-Struktur und ihrer enormen Bild unten: Vorfreude auf „Armida“ Bild unten: Gruppenbild mit Kirchturm Musik-Tradition könnten sich maßlose Unvernunft doch auch und gerade auf der Seite des Young Directors Projects leisten und neuartige kreative (musik-) theatrale Ansätze als notwendiges Gegengewicht zum sonst Etablierten fördern. Stipendiaten ... 12 // 13 Dirigent versus Regisseur? Anmerkungen zu einer komplizierten Beziehung von Andreas Hotz, Dirigent und Stipendiat 2007 – 2009 Beurteilt man die jüngsten Veränderungen im Musiktheater-Betrieb aus Sicht des Dirigenten, läuft man schnell Gefahr, in die Position eines Regiekontrahenten zu geraten. Ewige hitzige Diskussionen um Begriffe wie „Regietheater“ statt des herkömmlichen „Musiktheaters“ haben dazu beigetragen. War der Regisseur früher nur Dienstleister der Musik, die über gebung von Tönen durch Emotion sind durchweg Erfordernisse, andererseits in der konstruktiven Auseinandersetzung mit dem allem stand, hat er sich inzwischen weit darüber hinaus emanzi- die im Klavierauszug keine Entsprechung finden. Findet der Regisseur einzugreifen, wenn er merkt, dass etwas nicht zusam- piert. Die Möglichkeiten der szenischen Interpretation eines Werkes Dirigent Einsicht in diese Tatsachen, gewinnt er mehr Offenheit, mengehen kann. Im Produktionsprozess ist der Dirigent meistens kennen heute keine Grenzen mehr. Bestenfalls soll im Kopf des sich auf die fremde Sicht auf ein Kunstwerk einzulassen, ohne Reagierender, weil er mit einem fertigen, aber flexiblen musika- Zuschauers und -hörers nach Wochen nicht nur der Eindruck der dabei nur im Mindesten seinen musikalischen Idealen und dem lischen Konzept aufmerksam das Entstehen des Gesamtergeb- Musik stark geblieben sein, sondern gerade die szenische Deutung Werk gegenüber untreu zu werden. nisses verfolgt und gegebenenfalls auch umlenkt. Sich selbst gegenüber authentisch zu bleiben und dennoch zu wissen, was zum Weiterdenken angeregt haben. An diesem Punkt gerät man an die Wurzel einer Musiktheater- er dem jeweiligen Regiekonzept musikalisch entgegenzusetzen latentes Misstrauen gegen die andere Seite hindurch, aus der Eng verbunden mit der Arbeit von Dirigent und Regisseur ist der produktion, die über Ge- oder Misslingen, Erfolg oder Misserfolg hat, könnte seine Devise sein. Angst, mit der eigenen Arbeit nicht ausreichend wahrgenommen viel diskutierte Begriff der „Werktreue“. Bezogen auf die Musik entscheidet: das Verhältnis Regisseur – Dirigent. Ist die Konstel- zu werden. Vergessen wird dabei oft, dass das Genre Musiktheater impliziert der Ausdruck: Der Komponist schafft im Akt seiner In- lation und notwendige Zusammenarbeit zweier Personen, die in Erst wenn der Dirigent in allen Phasen der Produktion präsent wird selbstredend zwei ebenbürtige Partner benötigt, die im besten Fall spiration und des Komponierens etwas Feststehendes, Konkretes. ihrem jeweiligen Metier gewohnt sind, autoritär zu arbeiten (de als Stimulans der Beteiligten, als wachsam korrigierender Partner in einen fruchtbaren Dialog treten. Die Bestandsaufnahme dieser Keine Note mehr, keine weniger. Und dieses ewig Feststehende ist facto hatte die Demokratie in der Kunst, besonders im Orchester, des Regisseurs, und wenn er eine klare innere Verwirklichung des szenisch-musikalischen Kooperation fällt zumeist nicht zufrieden- der einzige Ausgangspunkt für das, was im Musiktheater entstehen noch nie eine Chance), von Grund auf problematisch, kann der dramaturgischen Konzepts besitzt, hat er Möglichkeit, zum Erfolg stellend aus. soll. Eine unserem heutigen Kulturverständnis angemessene Grad an Kompromissbereitschaft, besser noch: künstlerischem im Musiktheater beizutragen. /// Haltung betrachtet die Musik dagegen als Gebilde, das sich von Vertrauen, erfolgsentscheidend sein. Aus den unterschiedlichen Argumenten schimmert immer wieder Die Musiktheaterproduktionen, bei denen Szene und Musik an außen befruchten lässt. Gleichzeitig geht sie mit den Spielräumen, einem Strang ziehen und zumindest eine fühlbare Beziehung – ob die uns ein Komponist durch die Unzulänglichkeit einer jeden In Bezug auf das Gesamtergebnis kann der Dirigent nur durch in Synthese oder bewusster Widersprechung – eingehen, haben musikalischen Notation hinterlässt, verantwortlich um. seine permanente Anwesenheit Einfluss ausüben. Das, was eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ist erfahrungsgemäß die Aus- Raritätswert. Insbesondere der Dirigent darf sich nichts vormachen: Der visuelle Sinn des Menschen bleibt unter allen Sinnen der Nur auf den ersten Blick versagt die Musik der Individualität des nahme. Doch künstlerischen Einfluss ausüben wird er nur durch stärkste und überlagert bei starker Reizwirkung rücksichtslos das Sängers künstlerischen Freiraum, indem sie Tempo und Charakter Kommunikation innerhalb der Trias Regisseur, Dramaturg und Gehörte. Aufgabe des musikalischen Leiters ist es umso mehr, zu der Deklamation genauestens vorschreibt. Dringt man aber Dirigent, deren erste Absprachen bereits lange vor der techni- bewirken, dass die Energien von Bild und Klang in eine Richtung weiter in das Werk ein und lässt die Oberfläche der elementaren schen Bauprobe, Monate vor Probenbeginn, stattfinden sollten. fließen und als Entscheidendstes: dass die Dosierung beider Parameter Tonhöhe, Rhythmus und Sprache hinter sich, öffnet Während der Anwesenheit bei szenischen Proben trägt er die Bilder oben: Teamarbeit von Anfang an: drei Dirigenten und vier Parameter stimmt. sich erst der Zugang zu dem, was notierte Töne zu Musik werden Verantwortung, auf der einen Seite die Übereinstimmung seiner Regisseure waren in das Abschluss-Projekt des Stipendatenjahr- lässt. Klangfarbe, Binnendynamik, aber in erster Linie die Gestalt- musikalischen Konzeption mit der szenischen zu überprüfen, gangs 2004 – 2006 involviert. Stipendiaten ... 14 // 15 Vorüberlegungen zum Bühnenbild von „Eddy Puss Wrecks“ „Discorso“ – künstlerisches Abschlussprojekt der Stipendiaten 2004 – 2006 der Akademie Musiktheater heute im Frankfurter Mousonturm (November 2006) Im Akademiejahr 2007 werden explizit auch mehrere Bühnenbildner als Stipendiaten aufgenommen. Der erste Stipendiat aus dieser Sparte war bereits 2005 Sebastian Hannak. Der freischaffende Bühnenbildner war beim Festakt 2006 der Akademie verantwortlich für das Bühnenbild zur Gruppenproduktion „Discorso“, mit der sich die Stipendiaten des Jahrgangs 2004 – 2006 verabschiedeten. nährt. Die von mir entworfene Welt ist höchst subjektiv und angreifbar, aber genau das unterscheidet die Erzählweise des Theaters von der Erzählweise anderer Künste: das Anders-Erzählen des gleichen Inhalts. Im Musiktheater ist dies umso mehr der Fall, als die Musik als erzählendes Moment hinzukommt. Genau wie die Musik den Zuhörer, ergreift das Bild den Zuschauer direkt. Erst der Verstand ordnet das Gesehene und Gehörte. Es ist somit nicht nur meine Freiheit, sondern auch meine Aufgabe als Bühnenbildner, diesen direkten Zugriff zu nutzen und den Zuschauer zu überwältigen. Ihn partizipieren zu lassen. Ihn zu überraschen. Der „Im Feuilleton, das Theateraufführungen rezensiert, hat das Theaterraum muss einen Sog entwickeln. Das heißt, dass alle Bühnenbild keinen Platz. Die Bühnen- und Kostümbildner klagen Beteiligten, und dazu gehört auch der Zuschauer, örtlich in das Die Topographie des Gedankens Überlegungen zur Gestaltung von Theater- und Vorstellungsräumen über Ignoranz der Kritik. Das Publikum nimmt Raum und Kostüme Geschehen miteinbezogen werden. von Sebastian Hannak Die Zeiten haben sich geändert. eher marginal zu Kenntnis (...). Das Bühnenbild ist nicht weitergekommen als das Theater am Fin de siècle des Jahrtausends, in Ein Raum implodiert. Ein anderer Raum bricht zusammen. Ein dem die Schauspieler immer noch spielen, Vorhänge fallen und Raum ist weich und durchlässig. Ein anderer Raum ist eine Regisseure regieren (...).“ Höhle. Zuschauer befinden sich auf einer Zuschauerinsel. Andere Thomas Martin, „Der Knick in der Kiste“, Theater der Zeit 1998 Zuschauer sind mit den Darstellern im Kinderzimmer. Bühnenbild ist meine Form der Kommunikation. Es ist utopisch und obszön. Der Theaterraum ist immer fremd. Es liegt nur an der Verabredung des Theaters, dass wir ihn als normal beschreiben. Das Bühnenbild wird heute als eine eigenständige Konzeption wahr- Die Zielformulierung des Theaters ist eine Utopie; ein Un-Ort, ein genommen, die durch die Entwicklung einer eigenen Sprache der Noch-nicht-Ort, der sich im Topos der Bühne materialisiert. Die Entität des Erlebnisses Theater eine zusätzliche Dimension hinzu- Realität der Bühne kondensiert am Zuschauer und perlt an ihm fügt: die Möglichkeit, eine Geschichte, einen Text, eine Musik als Erkenntnis ab. Meine Arbeit als Bühnenbildner ist schlicht die anders wahrzunehmen. Als Bühnenbildner nehme ich eine in Text Materialisierung des Utopischen – und wenn es sich in Hasen- „Eddy Puss Wrecks“, eine Adaption nach Sophokles´ Drama „Ödipus“, fokussiert auf die plötzliche und Musik entworfene Welt wieder neu in Besitz. Wenn ich eine füßen ausdrückt. /// Präsenz eines Kindes als Störfaktor einer Zweierbeziehung. Die Darsteller befanden sich in einem Verortung entwerfe, lasse ich mich darauf ein, dass es diesen von oben abgehängten Samt-Haus, ein sich darin aufblasender Hase nahm immer mehr Raum ein Ort gar nicht geben kann. Orte, die die Bühne beherbergt, darf es und wurde so zum veritablen Problem-Körper. gar nicht geben. Die Entität Theater muss einen Ausblick auf eine Welt geben, die über die bisher erlebte und erfahrene Welt hinaus- „Eddy Puss Wrecks“ (UA), Theater Freiburg / Theater Heidelberg (Dezember 2006). Choreografie: geht und doch lesbar von dieser Welt ist. Ich erarbeite ein Zeichen- Graham Smith, Musik: Florian Kleine, Bühne: Sebastian Hannak system, das sich aus meiner Rezeptionserfahrung von Realität Stipendiaten 2007 – 2009 ... 16 // 17 Stipendiaten 2007 – 2009 Max-Philip Aschenbrenner Christof Belka Johannes Bergmann Alexandre Corazzola Leo Dick Nikolaus Frinke Andreas Hotz Timo Kreuser Sparte: Intendanz Sparte: Regie Sparte: Regie / Bühnenbild Sparte: Komposition Sparte: Regie / Bühnenbild Sparte: Dirigieren Sparte: Dirigieren Sparte: Dramaturgie Seit März 2006 Pressereferent Studierte Theaterwissenschaft Seit 2006 Bühnen- und Kostüm- Schloss im Juni 2007 sein 2002 – 2007 Bühnen- und Seit 2006 erster koordinierter Freiberuflicher Dirigent und Studiert Dramaturgie an der an der Schaubühne Berlin. (B.A.) an der Ruhr-Universität bildassistent am Deutschen Studium in der Meisterklasse Kostümbildstudium an der Kapellmeister am Pfalztheater Autor. Zahlreiche Konzert- und Universität Frankfurt am Main. 2005 Produktion und Inszenie- Bochum sowie Musikwissen- Schauspielhaus Hamburg. Komposition / Musiktheater von Staatlichen Akademie der Kaiserslautern. 2005 – 2006 interdisziplinäre Kunstprojekte, 2005 – 2007 Assistent im For- rung der Oper „María de schaft (B.A.) an der Folkwang- Studierte Szenographie an der G. Aperghis an der Hochschule Bildenden Künste in Stuttgart Solorepetitor mit Dirigierver- Assistenzen und Korrepetitions- schungsprojekt „www.theater- Buenos Aires“ als Werkstatt- Hochschule Essen. Tätigkeit New York University (Master der Künste Bern ab. 2005 bei Martin Zehetgruber. 2007 pflichtung am Staatstheater tätigkeiten. Stipendiat der theorie.ch“ an der HMT Zürich, projekt mit über 60 Teilnehmern als freier Regisseur, Assistent 2005) sowie an der Western Lehrer für Musiktheorie an der Co-Kostümentwurf für das Darmstadt. Studierte Orchester- Absolute Academy mit Absolut 2005 – 2006 Assistent Interne an der Uni Passau. 2003 / 04 und Darsteller; seit 2004 Gast- Michigan University. Eigene Musikschule Konservatorium Stuttgarter Ballett zu „Dummy dirigieren und Korrepetition an Ensemble New York und K. Järvi Kommunikation, Opernhaus Persönlicher Assistent von Engagements als Regie- Projekte: u. a. 2007 Kostüm- Bern. 2006 Produktionshospi- Run“ (Choreographie: D. Lee), der Hochschule für Musik und beim Musikfest Bremen 2006. Zürich. Seit 2004 Mitarbeiter Robert Wilson für knapp 30 assistent bei den Städtischen und Bühnenbild für „Totentanz“, tanz beim Festival Rümlingen, 2006 Kostümentwurf zu Darstellende Kunst Frankfurt Assistenz beim Staats- und Kommunikation und Öffentlich- Neuproduktionen und Wieder- Bühnen Münster und am Zeisehallen Hamburg, 2006 2003 beim Berliner Festspiel- „Recitations pour voix seule“ am Main. Seit 2007 Stipendiat Domchor Berlin. Subdirigat der keitsarbeit beim Festival aufnahmen weltweit. Hospi- Theater Dortmund, seit 1998 Bühnenbild für „Xerxes“, haus. 2004 Regieassistent von G. Aperghis, Theater des Dirigentenforums des UA von „Absconditus.Gegen- „les muséiques“, Basel. 2007 tanzen und Assistenzen an der Mitglied im Jugendtanztheater Reaktorhalle München, 2005 am Theater Luzern. 2007 der Kunstakademie Stuttgart Deutschen Musikrats, seit sprüche“ (S. Meier). Musikali- Dramaturgie-Hospitanz für New York City Opera und dem des Theater Bielefeld. für „Die Hexenjagd“, New York Förderpreis des „Fonds experi- (Regie: H. Utz), 2003 Co- 2004 Stipendiat der Studien- sche Leitung von „Wir sind „Simone Boccanegra“, sowie Stadttheater Passau. „Sprachen, 2001 – 2002 Mitglied beim University. 2006 Assistenzen mentelles Musiktheater NRW“ Bühnenentwurf zu „Schön ist stiftung des deutschen Volkes, daheim“ Semperoper, „Ariadne / Assistenz „Mozart und Salieri“ Wirtschafts- und Kulturraum- „TheaterTotal“ in Bochum. bei P. Pabst (Tanztheater für das Projekt „Kann Heidi die Jugend“, Wilhelma Theater 2003 Stipendium des DAAD. Erstarrung“ Komische Oper / an der Oper Frankfurt. Eigene studien“ an der Universität Eigene Projekte (als Darsteller Wuppertal Pina Bausch, Wiener brauchen, was es gelernt hat?“, Stuttgart (Regie: H.-U. Becker). Erhielt u.a. den Publikumspreis KO5 / HAU1, „Die schöne Projekte u. a. 2007 / 2008 Passau (Diplom-Kulturwirt, und Regisseur) an der Studio- Staatsoper) und bei A. Kurz 2003 1. Preis im Kompositions- 2006 Auswahl des Bühnen- der Hessischen Theatertage in Helena“ Staatsschauspiel Konzeption „LEAR“, Wiener 2005), davor Anglistik und bühne der Ruhr-Universität (Schaubühne am Lehniner Platz wettbewerb der HMT Zürich bildentwurfes zu „Nora“ für Wiesbaden 2005 und gewann Dresden, „Wachsfigurenkabi- Festwochen. 2002 – 2003 Musikwissenschaften an der Bochum. Geboren 1980 in Berlin), 2005 bei P. Halmen für Farblichtflügel. Studierte die Ausstellung „Theaterraum den Orgelwettbewerb der nett“ Volksbühne Berlin. Stu- Dokumentarfilm „Pick a Part FU Berlin. Musikalische Aus- Bielefeld. (Theater Erfurt). Erhielt u. a. Komposition an der UdK Berlin und Realität“ im Deutschen Jütting-Stiftung 2002. Meister- dierte Kapellmeister und Chor- That´s New“ für das British bildung in Klavier, Klarinette 2003 das Dean’s Fellowship (Diplom 2004) sowie Regie an Ledermuseum, Offenbach. Seit kurse Dirigieren u. a. bei dirigieren an der Hochschule Red Cross. Bachelor of Arts in und Gesang an der Leo- der New York University der HfM Hanns Eisler Berlin 2005 Stipendiat der Künstler- P. Boulez und R. Goebel. Dozent für Musik und Theater München European Media Science an Borchard-Musikschule Berlin. und 2001 den Conspicious (2000 – 2006, Diplomprüfung förderung des Cusanuswerkes. für Dirigieren an der Hoch- und der Hochschule für Musik der Hochschule für Film und Geboren 1978 in Berlin. Achievement Award der 2008). Geboren 1976 in Basel. 1998 – 2000 Ausbildung zum schule für Musik in Frankfurt. Dresden (Diplom 2007). Derzeit Fernsehen Potsdam. Geboren Western Michigan University. Tischler. Geboren 1978 in Geboren 1981 in Langen. Aufbaustudium an der Hoch- 1981 in Deggendorf. Geboren 1978 in Düsseldorf. Brühl bei Köln. schule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Geboren 1978 in Herdecke. Stipendiaten 2007 – 2009 ... 18 // 19 Stipendiaten 2007 – 2009 David Maiwald Katja Nawka Ulrike Niehoff Katharina Ortmann Tomasz Praszczalek Veronica Rignall Jonas Zipf Sparte: Dirigieren Sparte: Intendanz Sparte: Intendanz Sparte: Dramaturgie Sparte: Komposition Sparte: Regie Sparte: Regie Seit 2005 Chordirektor und Seit Juni 2007 Assistentin des Dipl. Kulturwirtin (Univ.), selb- In der Spielzeit 2007 / 08 Derzeit Kompositions- Seit 2006 Regieassistentin an Seit 2005 Regiestudium an der Kapellmeister am Theater Kiel. Künstlerischen Betriebsdirektors ständige Kulturmanagerin. Seit Mitarbeiterin Dramaturgie an Aufbaustudium an der Robert- den Münchner Kammerspielen. Bayerischen Theaterakademie / 2001 – 2005 Solorepetitor mit an der Semperoper Dresden. 2004 Festivalmanagerin und der Sächsischen Staatsoper Schumann-Hochschule Studierte Theaterregie an der HMT München. Regiearbeiten Dirigierverpflichtung und 2005 / 06 Mitarbeiterin des seit 2007 Intendantin des Dresden. 2007 freie Mitarbeit Düsseldorf bei Prof. Manfred Universität für Musik und 2007 „HermannSchlachten07“, Assistent des Chordirektors am Künstlerischen Betriebsbüros Musikfestivals Klang & Raum Dramaturgie, Komische Oper Trojahn sowie elektronische Darstellende Kunst Wien Stuttgarter Wagenhallen, Staatstheater Braunschweig. am Theater Bielefeld, 2005 – in Kloster Irsee. Seit 2005 Berlin. 2006 / 07 Produktions- Komposition an der Hoch- (Diplom 2006). Arbeitete frei- und „Kasimir und Karoline“ 1999 – 2001 Solorepetitor und 2006 Seminarleiterin im Fach Leiterin des Kulturbüros dramaturgie bei „Serse“, HfM schule für Musik Köln bei Prof. beruflich als Regisseurin, u. a. (Vordiplomsinzenierung, Assistent von A. Mounk. 1997 – Musikwissenschaften an der Ostallgäu in Marktoberdorf, Hanns Eisler Berlin (Regie: Hans Ulrich Humpert. Kompo- für das Österreichische Außen- Akademietheater München). 2000 Stellv. Musikalischer HU Berlin, 2003 – 2005 Assis- Projektleiterin der „Kultur- S. Polster). Seit 2005 Presse- sitionsstudium an der Musik- ministerium in Skopje (2006); 2006 u. a. Dramaturg für Leiter des Int. Jugendsinfonie- tentin des Orchestermanage- expedition Ostallgäu“ und des referentin bei „Klangnetz“ – akademie in Posen / Polen verschiedene Regieassistenzen, „Cascando“, Kampnagel orchesters Elbe-Weser. Ver- ments des Bundesjugendor- „Jugendkulturpreises Ost- Verein zur Förderung junger (M.A. 2005). Freier Musik- und u. a. beim ORF in Wien. Seit Hamburg, und Regieassistent schiedene Meisterklassen und chesters. 2003 Regiehospitanz allgäu“ in der Kategorie Musik. Berliner KomponistInnen. Theaterkritiker der polnischen 2003 eigene Projekte, u. a. bei Ch. Nel am Prinz-Regenten- Assistenzen. Studierte Diri- bei „Don Giovanni“, Studierte Sprachen-, Wirt- 2006 / 07 Dramaturgieassistenz Tageszeitung „Rzeczpospolita“. L. Noréns „Dämonen“ und Theater München. Seit 2001 gieren an der Musikhochschule Komische Oper Berlin (Regie: schafts- und Kulturraumstudien bei „Hoffmanns Erzählungen“, 2007 Stipendium des polni- F. Schillers „Maria Stuart“, bei- Dramaturg der Darmstädter Karlsruhe bei W.-D. Hauschild P. Konwitschny). 2002 – 2006 an der Universität Passau Komische Oper Berlin (Drama- schen Kulturministers, 2006 des Neue Studiobühne Wien, Gruppe „theaterquarantäne“. sowie Komposition bei W. Rihm. Stipendiatin des Cusanus- (Diplom 2003). DAAD-Stipen- turgie: I. Gerlach), 2006 bei und 2005 DAAD-Stipendiat. sowie am dietheater Wien. 2002 – 2004 Studium der 2007 Finalist im Dirigierwett- werkes, 2002 – 2003 Erasmus dium für Abschlussarbeiten „Die Zauberflöte“, Teatr Wielki, 2004 Preis für Komposition im 2006 Würdigungspreis des Psychologie an der FU Berlin, bewerb Besançon, 2005 Stipendiatin an der Université (2002 Diplomarbeit beim Warschau (Regie: A. Freyer). IV. Internationalen Wettbewerb österreichischen Bundes- 2004 / 05 Erasmus-Stipendiat Förderpreis der Freunde des de la Sorbonne Paris. Studierte Chicago Symphony Orchestra, Studierte Musikwissenschaft, für junge Pianisten-Kompo- ministeriums für Wissenschaft, an der Université VIII Paris. Staatstheaters Braunschweig Musik-, Theaterwissenschaften Chicago) sowie für Auslands- Neuere Geschichte und nisten in Sankt Petersburg, Bildung und Kultur. Geboren Stipendiat der Freunde des und Bayreuth-Stipendium der und Betriebswirtschaftslehre praktika (Praktikum beim Germanistik an der TU und FU 2003 dort Auszeichnung für die 1979 in Böblingen. Prinz-Regenten-Theaters Richard-Wagner-Gesellschaft; an der Humboldt-Universität Musikverlag Sociedade Berlin (M.A. 2006), 2002 Kammeroper „Ester“ zu einem München und der Studien- mehrfacher Preisträger bei zu Berlin (M.A. 2006). Geboren Comercial Dargil, Lissabon). Erasmus-Stipendiatin an der Libretto von N. Gol. Geboren stiftung des Deutschen Volkes, „Jugend Musiziert“ (Bratsche 1976 in Berlin. Geboren 1977 in Ingolstadt. Université de Sorbonne Paris. 1981 in Jelenia Gora / Polen. 2004 Erasmus-Stipendiat. und Klavier). Geboren 1975 in Osnabrück. Geboren 1980 in Rostock. Geboren 1982 in Jugenheim. Stipendiaten 2006 – 2008 ... 20 // 21 Stipendiaten 2006 – 2008 Christin Bahnert Masayuki Carvalho Alexander Hollensteiner Tobias Kratzer Florian Lutz Janina Moelle Mark Moebius Carolin Nordmeyer Sparte: Dramaturgie Sparte: Dirigieren Sparte: Intendanz Sparte: Regie Sparte: Regie Sparte: Dramaturgie Sparte: Komponieren Sparte: Dirigieren Seit der Spielzeit 2007 / 08 Seit der Saison 2006 / 07 Pianist Dramaturg und Leiter der Pro- Seit 2004 Studium der Musik- Regie u.a. von Glucks „Orfeo Herbst 2007 Produktions- In der Spielzeit 2007 / 08 2. Kapellmeisterin und Studien- Dramaturgin am Theaterhaus mit Dirigierverpflichtung am grammplanung der Festspiele theater- und Schauspielregie ed Euridice“ am Theater dramaturgie zur UA von Mark „Komponist für Heidelberg“, leiterin am Theater Bielefeld, Jena. Produktionsdramaturgie Theater Regensburg. Assistent Mecklenburg-Vorpommern. an der Bayerischen Theater- Altenburg-Gera (2006), Saint- Moebius’ „Pinienkerne wach- Auftragswerk dort u. a. zuvor dort Kapellmeisterin, für „Der Waschboy“ (UA) von des musikalischen Leiters J. Gründer der Musikalischen akademie August Everding. Saens’ „Die gelbe Prinzessin“ sen nicht in Tüten“, Theater „Pinienkerne wachsen nicht Studienleiterin und Assistentin R. Kemnitzer am Schauspiel Salemkour an der Staatsoper Sommerakademie Schloss Dort Inszenierungen von (dt. Erstaufführung) an der Heidelberg. Seit 2006 Kuratorin in Tüten“ (Oper nach einem des GMD (2003 – 2005) sowie Stuttgart und für „MozartNull Unter den Linden, Berlin. Königs Wusterhausen. Brecht / Weills „Die sieben Neuköllner Oper in Berlin und Pressearbeit für das Libretto von Paula Fünfeck; Kapellmeisterin und Solorepe- Sechs. Eine szenisch-musika- Zusammenarbeit u. a. mit den 2003 / 04 Organisationsleitung Todsünden“, Verdis „La (2005), Rossinis „Gelegenheit Forum Zeitgenössischer Musik UA November 2007). Weitere titorin (2001 – 2003). Eigene lische Feier“ in Leipzig. Berliner Symphonikern, der des Festivals „Inventionen“ Traviata“ (2006) und Wildes macht Diebe“ (2005) am Saal- Leipzig, seit 2005 Promotion Arbeiten für Musiktheater u. a. Produktionen in Bielefeld u.a. Dramaturgische Mitarbeit bei Wroclawer Philharmonie und des Berliner Künstlerpro- „The Importance of Being bau Neukölln in Berlin sowie zum zeitgenössischen Musik- „Psyche and Delia“ (Libretto Scarlattis „Griselda“ (ML; Pre- „L’ Orfeo“, Oper Frankfurt. dem Brandenburgischen gramms des DAAD. Assistenz Earnest“ (2005). Seit 2002 2003 Ionescos „Die kahle theater bei Prof. S. Klotz. 2003 von Gerd Stern); „Idilia“ (UA miere: April 2008) und Glucks Dramaturgieassistenz bei Staatsorchester Frankfurt. beim „Ultraschall-Festival“ für kontinuierliche Zusammen- Sängerin“ im Theaterhaus Regieassistenz bei Harneits Koblenz 2006); „Polarlicht“ (UA „Orfeo ed Euridice“ sowie Jelineks „Das Werk“, Schau- Meisterkurs bei K. Masur. Mit Neue Musik in Berlin (2003) arbeit mit dem Bühnen- und Köln. 2005 Schauspieler und „Der jüngste Tag ist jetzt“ Rheinsberg, 2004). Auftrags- Dirigate, u. a. Strawinskys spiel Stuttgart. Regieassistenz 15 Jahren Auftritt als Pianist und Spielstättenleitung der Kostümbildner R. Sellmaier. Pianist in Kagels „Présentation (UA), 2002 Dramaturgiehospi- werke u. a. für das Münchner „Le Sacre du Printemps“. Gast- am Nationaltheater Mannheim im Rahmen des XVI. Inter- „Berliner Festwochen“ (2002). Stipendiat der ersten Master- pour deux“ (Regie: M. von tanz bei Kleins „Arabische Kammerorchester (UA 2007) dirigentin für die Rheinische bei „Ascanio in Alba“. Drama- nationalen Musikfestivals 2000 – 2001 freie Mitarbeit class Schauspiel der Salzburger zur Mühlen) am HAU 2 Berlin. Pferde“ (UA, „zeitopern“ der und die Gächinger Kantorei Orchesterakademie Mainz und turgiestudium an der Hoch- „Campus do Jordao“, darauf- beim Internetportal „ovivo.de“, Festspiele (2002), Finalist des 2003 Regieassistenz und Staatsoper Hannover). Regie- (2006). Stipendiat der Konrad- das LJO Saarland. Seit 2003 schule für Musik und Theater hin internationale Konzerte. Berlin. Eigene Praxis-Lehr- zweiten Europäischen Opern- dramaturgische Mitarbeit bei assistenz „Ensemble Weil“, Adenauer-Stiftung (2005) und Leitung des Märkischen Leipzig. Studium der Theater- Studium Klavier in Freiburg veranstaltung zum Thema regiepreises zu Marschners Strauss’ „Die Ägyptische Berlin. Studium der Musik des Freistaates Bayern (2000 – Jugendsinfonieorchesters. wissenschaft und Neueren und Orchesterdirigieren an der „Produktion eines Musikjour- „Hans Heiling“ (2003) sowie Helena“ am Aaltotheater Essen (Grand Rapids / Michigan), 2001), 2002 Gewinner des Gründung des Freien Sinfonie Deutschen Literatur an der Hochschule für Musik „Hanns nals im Hörfunk“ (1999). M.A. Förderpreis beim Grazer Ring (Regie: G. Pilz). 2000 – 2006 Musiktheater-Regie (HfM Wettbewerbs „Neue Oper“ Orchesters Bielefeld (2003). Freien Universität Berlin. Eisler“ in Berlin. Geboren 1974 der Musikwissenschaft, Award für die Konzeption von Studium der Philosophie, „Hanns Eisler“) und Musik- der Kammeroper Schloss Studium Dirigieren, Horn und Geboren 1981 in Dresden. in Kyoto / Japan. Humboldt-Universität Berlin. Mozarts „Le nozze di Figaro“ Musikwissenschaft und Kunst- wissenschaft (HU Berlin), Arts Rheinsberg. Studium der Kom- Korrepetition (Hochschule für Geboren 1977 in Braunschweig. (2005). 2004 M.A. der Kunst- geschichte an der Humboldt- du spectacle (Université Paris position bei H.-J. von Bose in Musik Detmold und Conser- geschichte und Philosophie. Universität Berlin. Geboren X). M.A. der Theater- und München und H. Zender in vatoire Nationale Supérieur de Geboren 1980 in Landshut. 1979 in Köln. Musikwissenschaft, Universität Frankfurt am Main. Geboren Musique, Paris). Geboren 1975 Leipzig. Geboren 1977 in 1973 in Summit, New Jersey / in Freiburg im Breisgau. Göttingen. USA. Stipendiaten 2006 – 2008 ... 22 // 23 Stipendiaten 2006 – 2008 Karola Obermüller Sparte: Komponieren Maria-Christina Plieschke Lucas Reuter Juliane Scherf Elena Tzavara Witolf Werner Martin Wolter Sparte: Dramaturgie Sparte: Regie Sparte: Regie Sparte: Dirigieren Sparte: Dirigieren Sparte: Intendanz Zusammenarbeit u. a. mit RSO In der Spielzeit 2007 / 08 u. a. Seit 2001 Studium der Ange- Eigene Regiearbeiten 2007: Seit 2005 Assistent des Gene- 2007 Music Director Durham Saarbrücken, Ensemble Inter- Seit Oktober 2007 Mitarbeiterin Produktionsdramaturgie am wandten Theaterwissenschaft u. a. Bizets „Carmen“, Théâtre ralmusikdirektors, Kapellmeister Sinfonietta, Dozentur Durham contemporain, Arditti Quartett, von Prof. Dr. von Danwitz, Prinzregententheater München an der Justus-Liebig-Univer- Musical du Châtelet in Paris und Solorepetitor am Theater University (UK), Promotion Nouvel Ensemble Moderne, Richter am EUGH in Luxemburg. bei Glucks „Die Pilger von sität Gießen. 2007 Diplom- (Neueinstudierung von Bielefeld. Dirigat u. a. von zum PhD. Assistent von GMD ensemble phorminx, Seit 2003 Studium der Musik-, Mekka“ (Regie: V. Nemirova). inszenierung „PLASTIK.Tanz- M. Kusejs Berliner Inszenierung) Zemlinskys „Der Kreidekreis“. Peter Kuhn, „Luisa Miller“, KlangKonzepteEnsemble. 2007 Theater-, Film- und Fernseh- 2006 Hospitant bei der Pro- figurationen nach Oskar und Donizettis „Emilia di Spielzeit 2004 / 05 Solorepetitor Theater Bielefeld. 2008 in UA der Oper „Dunkelrot“, Auf- wissenschaft sowie zusätzlich duktion „Madama Butterfly“ Schlemmer“, TiL / Stadttheater Liverpool“ in Liverpool. Regie- mit Dirigierverpflichtung am gleicher Position bei Brittens tragswerk des Staatstheaters seit 2005 Studium der Rechts- an der Staatsoper Stuttgart Gießen. Regiearbeiten: 2005 assistenz bei den Salzburger Theater Dortmund. Im Rahmen „Sommernachtstraum“, Co- Nürnberg. Weitere Auftrags- wissenschaft (Staatsexamen) (Dramaturgie: K. Zehelein). „viAndante“, Bologna, 2004 Festspielen 2007 bei des Studiums musikalische Produktion Akademie Musik- werke u. a. für den Nürnberger an der Universität Köln. 2005 Zuvor Hospitant in der Drama- „f i g u r a u m“. 2005 „Benvenuto Cellini“ (Regie: Leitung der Einstudierung theater heute und National- IPPNW-Kongress und die Assistenz der künstlerischen turgie des Badischen Staats- szenische Einrichtungen für Ph. Stölzl), 2005 / 06 ebenfalls „Das schlaue Füchslein“ von theater Weimar. Dirigierte u. a. Fromm Music Foundation und organisatorischen Leitung theaters Karlsruhe. 1999 – „Sequenza V“ von Berio sowie Mitarbeit in Salzburg. 2003 – Janáček. 1990 – 1998 zahl- Stuttgarter Philharmoniker, (USA). Finalistin für den von „Jeunesse Moderne“ in 2003 mehrfach Preisträger 2006 für „Codice Ovvio“ von 2005 Spielleiterin an der reiche Preise bei „Jugend Lettisches Nationalorchester, Berliner Opernpreis 2008. Weikersheim und München, bei „Jugend musiziert“ in den Antonioni (UA im Schauspiel Staatsoper Unter den Linden, musiziert“ auf Regional- und Westsächsisches Sinfonie- Darmstädter Musikpreis 2006, zuvor Assistenz der Operndra- Kategorien Solo Flöte und Frankfurt). Regieassistenzen Berlin. 2002 / 03 Mitarbeit im Landesebene in den Sparten orchester. Meisterkurse u.a. bei Bayerischer Jugendpreis 2001, maturgie für die Produktionen Kammermusik, 2002 Preis- u. a. 2006 bei „fremd“ Künstlerischen Betriebsbüro Klavier solo und Klavierbeglei- J. Tate und H. Rilling. Assis- ASCAP Award und New York „Satyagraha“ und „Aus einem träger beim Wettbewerb von H. Thomalla, Staatsoper und Regieassistenz bei den tung. Leitung von Kinderkon- tenzen an den Opernhäusern in Musicians Prize. Stipendiatin Totenhaus“ am Theater Bonn „Jugend komponiert“. Autor Stuttgart (Regie: H.-W. Osterfestspielen in Salzburg zerten und Jugendorchestern Florenz, Rom und Neapel. der Internationalen Ferienkurse (2004). 2005 bis September von Rundfunksendungen beim Kroesinger) und 2004 bei sowie Produktionsleiterin für sowie Betreuung von Sinfonie- Stipendiat Evang. Studienwerk, für Neue Musik Darmstadt 2007 Assistenz am Lehrstuhl BR und SWR. Studium der „Il sapore dell´acqua“, Bologna die RuhrTriennale. Stipendiatin konzerten. 1997 Trude-Fischer- Fellow Max Kade Foundation, und des Centre Acanthes, seit für Historische Musikwissen- Musikwissenschaft, Theater- (Regie: P. Floridia). 2006 des Deutsch-Französischen Förderpreis für junge Künstler. New York. Studium in 2003 Stipendium der Harvard schaft an der Universität Köln. wissenschaft und Kunstge- Stipendiatin des „Forum Neues Kulturrates. Diplom Musikthe- Studium Orchesterdirigieren Hannover, Danzig (Assistent University für eine Promotion Redaktionelle Mitarbeit für die schichte an der Ludwig- Musiktheater“, Staatsoper ater-Regisseurin, Hochschule bei M. Luig an der Musik- GMD J. Przybylski, Opera in Komposition. Meisterkurs NMZ und für das Internetportal Maximilians-Universität Stuttgart. 2004 / 05 Stipendiatin für Musik „Hanns Eisler“, hochschule Köln (Diplom mit Baltycka), Master’s Indiana am IRCAM, Paris. Geboren „klassik.com“ in Köln. Vierfache München. Geboren 1983 in des DAAD. Geboren 1980 in Berlin. Geboren 1977 in Auszeichnung 2004). Geboren University (Opera Studio), 1977 in Darmstadt. Landespreisträgerin bei „Jugend Stuttgart. Stuttgart-Bad Cannstatt. Hamburg. 1978 in Mönchengladbach. USA. Geboren 1981 in Bremen. musiziert“. Geboren 1983 in Köln. Praktische Zusammenarbeit ... 24 // 25 Konstruktives Arbeiten Tür an Tür von Laura Krautkrämer Die Akademie Musiktheater heute geht 2007 in ihr siebtes Jahr. Längst prägen zahlreiche Alumni, aber auch die aktuellen Stipendiaten den MusiktheaterBetrieb, immer wieder treffen sie auch in gemeinsamen Produktionen als Kollegen aufeinander. Cornelius Meister betont die enge Zusammenarbeit mit seinem Konzertdramaturgen: „Programm und Konzerte entstehen in allen Stadien in gemeinsamer Arbeit, von der allerersten Überlegung bis zum Programmhefttext und der Aufführung. Olaf und ich arbeiten Tür an Tür, wir sind in ständigem Kontakt“. Und Olaf Schmitt ergänzt: „Unsere Zusammenarbeit kennzeichnet eine echte Partnerschaft und ein gemeinsames Denken. Da wir uns „Die Netzwerkbildung der Teilnehmer ist uns ein wichtiges aus der Akademie Musiktheater heute kannten, war dieses Ver- Anliegen, deshalb fördern wir ja auch bewusst die praktische trauen von Anfang an vorhanden.“ Die Früchte dieser intensiven Zusammenarbeit“, betont Michael Münch, Vorstand der Deutsche gemeinsamen Anstrengungen sind nicht zuletzt auch in steigenden Bank Stiftung. „Es freut uns ganz besonders, dass sich diese Besucherzahlen greifbar. Für die vergangene Spielzeit erhielten gemeinsame Arbeit inzwischen auch ohne unser Zutun immer die beiden die Auszeichnung für das „beste Konzertprogramm der öfter ergibt und dass an mehreren Häusern Stipendiaten oder Spielzeit 2006 / 07“ durch den Deutschen Musikverlegerverband. Alumni regelmäßig zusammenarbeiten.“ Das „Dream-Team“ „Das neue Wunderhorn“: Musiktheater jenseits konventioneller Pfade Bereits seit 2005 arbeiten zwei Alumni der Akademie in Heidelberg Ein herausragendes gemeinsames Projekt konnten Meister und am dortigen Theater und Philharmonischen Orchester: Cornelius Schmitt am Ende der vergangenen Spielzeit präsentieren: „Das Meister, der als Deutschlands jüngster Generalmusikdirektor nach neue Wunderhorn“. Künstlerischer Leiter und Ideengeber dieser Heidelberg berufen wurde, holte im Frühjahr 2005 Olaf Schmitt außergewöhnlichen Produktion war der Berliner Regisseur und als Konzertdramaturgen. Meister gehörte zum ersten Stipendiaten- Autor Jan Linders, der damit an „Des Knaben Wunderhorn“ an- Jahrgang der Akademie 2001 – 2003, Schmitt war Stipendiat knüpfte. Vor gut 200 Jahren haben Achim von Arnim und Clemens 2003 – 2005. Die beiden lernten sich beim Festakt der Akademie Brentano in Heidelberg und Umgebung für diese überaus populäre 2003 in Berlin kennen und haben sich an der Staatsoper Hannover Anthologie deutsche Volkslieder gesammelt und weitergedichtet. wieder getroffen, wo Meister als Kapellmeister engagiert war. Seit Herbst 2006 sammelte das Theater und Philharmonische Or- Gemeinsam haben sie in den letzten Jahren zahlreiche neue und chester der Stadt erneut Lieder, Gedichte, Geschichten und Sprüche fruchtbare Impulse für die Heidelberger Programmplanung ent- aus der Stadt und brachte diese im Juli 2007 auf die Bühne. wickelt – und Publikum und Presse sind begeistert von dem neuen Schwung, der in Heidelberg zu spüren ist. „Das Theater führte mit dem ‚Wunderhorn’ Menschen aus Heidelberg und der Region zusammen, die sich sonst nicht kennen Meister und Schmitt erarbeiten das Heidelberger Konzertprogramm gelernt hätten. Rund 400 Mitwirkende von sechs bis 81 Jahren jenseits des sonst oft üblichen Spartendenkens an einem Stadt- aus unterschiedlichen Ländern haben sich für ein Wochenende theater. „Die Arbeit als Konzertdramaturg ist für mich deshalb so das Theater und seine Ressourcen zu Eigen gemacht“, berichtet attraktiv, weil sie nicht auf Konzerte beschränkt ist, sondern aus Schmitt. Das Orchester arbeitete mit jungen Heidelberger Break- einem Denken für alle künstlerischen Formen des Theaters und dancern ebenso zusammen wie die sechs Komponisten, Rapper Orchesters entsteht“, unterstreicht Schmitt. Seit der Intendanz von entwickelten gemeinsam mit dem Orchester zwei improvisierte Peter Spuhler bestimmt ein Spielzeitmotto für alle Sparten des Rap-Nummern, in geheimnisvollen Räumen des ganzen Theaters Theaters und Orchesters das Programm – in der Spielzeit 2007 / 08 wurden die gesammelten Texte in szenischen Installationen er- etwa lautet es „Streben nach Glückseligkeit“. Schauspieler des fahrbar. „Das neue Wunderhorn“ arbeitete nicht mit bewährtem Ensembles wirken auch einmal bei Konzerten mit, die Familien- Material, sondern war von Anfang bis Ende eine Uraufführung – konzerte entstehen in enger Zusammenarbeit mit dem Kinder- und allein im musikalischen Bereich gab es 25 Uraufführungen von Jugendtheater, Sonderprojekte schaffen zusätzliche Querverbin- sechs Komponisten für das Philharmonische Orchester. Ermöglicht dungen. Auch mit zahlreichen Institutionen der Stadt wie Schulen wurde die Produktion durch Fördermittel aus dem Fonds „Heim- und Hochschulen sowie Kinos entwickeln Meister und Schmitt ihr spiel“ der Kulturstiftung des Bundes. Programm. „Die umfassende Beteiligung unterschiedlichster Menschen an dieser Produktion zeigt Möglichkeiten auf, Musiktheater jenseits konventioneller Pfade nicht nur zu denken, sondern auch zu verBild links: Hauptprobe für „Das neue Wunderhorn“ in Heidelberg wirklichen“, betont Meister. Er arbeitete beispielsweise mit (Juli 2007) „Solisten“ aus der Stadt, die zum ersten Mal mit dem Orchester Praktische Zusammenarbeit ... 26 // 27 theater heute zu Gast. Sein erster Kontakt mit den Heidelbergern kam allerdings bereits zustande, bevor er im Herbst 2006 als einer der ersten Komponisten in die Akademie aufgenommen wurde. Für Olaf Schmitt ist das eine zusätzliche Bestätigung der inhaltlichen Ausrichtung und der hohen Qualitätskriterien, die beiden Programmen unabhängig voneinander zugrunde liegen. Mark Moebius freut sich über seine Auswahl und die Chancen, die sich ihm in Heidelberg eröffnen: „Als ‚Komponist für Heidelberg’ habe ich zum einen die Möglichkeit, mit einem hervorragenden Orchester und Dirigenten zu arbeiten. Das allein bedeutet mir schon sehr viel, denn es ist keinesfalls selbstverständlich. Es reizt mich auch besonders, da es ein ‚normales’ Orchester ist, kein ‚Spezialistenensemble’ für neue Musik. Meiner Meinung nach muss sich neue Musik gewissermaßen im alltäglichen Konzertbetrieb bewähren, sie muss gehört werden wollen, sie muss sich ‚verkaufen’. Als Komponist muss man mit Musik um das Publikum werben, es mitreißen und verführen, nicht nur ästhetisch Recht haben wollen.“ Zum ersten Mal wird der „Komponist für Heidelberg“ in mehreren Sparten arbeiten und auch eine Kinderoper komponieren, die in Zusammenarbeit mit der Oper und dem Kinder- und Jugendtheater uraufgeführt wird. Das Libretto für „Pinienkerne wachsen nicht in Tüten“ stammt von Paula Fünfeck, die für diesen Text bereits 2006 aufgetreten sind, etwa mit einem neunjährigen Jungen sowie einer mehrmals in der jeweiligen Spielzeit in der Stadt, lernt das Pub- beim „Heidelberger Stückemarkt“ ausgezeichnet wurde. „Nach älteren Dame, die jeweils Neukompositionen aufgeführt haben. Ein likum und die Mitarbeiter des Hauses kennen. Öffentliche Proben meinen bisherigen, eher kleineren Produktionen ist dies für mich solches Musiktheater, das in allen Phasen mit und aus der Stadt und Gesprächskonzerte, Einführungsveranstaltungen und Schul- die erste Oper an einem großen Haus mit größerem Orchester und heraus entsteht, schafft nicht nur bei den unmittelbar Beteiligten, besuche des Komponisten laden das Publikum ein, den Entste- Chor“, erklärt Mark Moebius. „Da kann ich also gewissermaßen sondern auch beim Heidelberger Publikum eine außerordentlich hungsprozess einer Komposition mitzuverfolgen – Berührungsängste auf der Bühne das erste Mal so richtig ‚in die Vollen’ gehen und enge Verbundenheit mit dem städtischen Theater. Ausverkauft bis werden abgebaut und die Neugierde und das Interesse der Zu- einiges ausprobieren. Auch das ist eine große Chance!“ Als Pro- auf den letzten Platz waren die beiden Aufführungen im Juli, auch schauer für neue Musik geweckt. duktionsleiterin für die Kinderoper hat Moebius seine Mitstipendiatin Janina Moelle, auch sie Jahrgang 2006 – 2008, vorgeschla- für die Wiederaufnahme zur Spielzeit-Eröffnung im September waren nach wenigen Tagen alle Karten verkauft. „Ich weiß, dass Der erste eingeladene Komponist dieser Reihe war Jörn Arnecke, gen – die szenische Arbeit wird also durch ein weiteres bekanntes mir dies noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Wenn ich an dessen drittes Auftragswerk für Heidelberg, „Terra maligna“, nach Gesicht bereichert. ‚Wunderhorn’ denke, denke ich, so wie sicher viele andere, an das dem Libretto von Hannah Dügben – auch sie eine Alumna der große Finale mit den Breakdancern, Rappern und dem Orchester. Akademie – entstand. Kennen gelernt hatten sich die beiden beim Das ständig wachsende Netzwerk der Akademie, der Kontakt Einfach gigantisch“, fasst ein Besucher seine Eindrücke auf der Festakt der Akademie 2004. Ein wichtiges Element ist die Arbeit zwischen aktiven wie auch ehemaligen Stipendiaten sowie zu den Projekt-Homepage zusammen. für das und mit dem Orchester. Jörn Arnecke schrieb ein Kammer- zahlreichen Gesprächspartnern bei den Veranstaltungen der Aka- werk für eine Sängerin des Opernensembles und Musiker des Orches- demie erleichtern nicht zuletzt auch die eigene berufliche Orien- ters, Miroslav Srnka komponierte in der Spielzeit 2006 / 07 ein Werk tierung. Dazu noch einmal Moebius: „Man lernt sich kennen und für den Solo-Cellisten und das Orchester. Schon Monate vor der man weiß, wer wo ist, wie wer ist, wer was macht, wer was mag Uraufführung konnte der Komponist in einer Orchesterprobe Klänge und was nicht. Ich habe durch die Akademie Musiktheater heute erproben und damit erste Skizzen gleich akustisch „überprüfen“ – ein Gespür für Menschen und Orte bekommen, zu denen oder an Bild oben: Verleihung des Preises für das „beste Konzertprogramm eine heutzutage ungewöhnliche und seltene Arbeitssituation. die ich besser – oder eben auch schlechter – passe. Damit einher der Spielzeit 2006 / 07“. V. l. n. r. Stefan Conradi (Deutscher Musik- geht eine zunehmend realistische Einschätzung der Möglichkeiten verlegerverband DMV), Cornelius Meister, Dr. Joachim Gerner Engagement für zeitgenössische Musik: „Komponist für Heidelberg“ Im Umfeld der Heidelberger Philharmoniker gibt es inzwischen mehrere Bezüge zum Engagement der Deutsche Bank Stiftung für die zeitgenössische Musik. Seit der Spielzeit 2005 / 06 unterstützt Als dritter „Komponist für Heidelberg“ ist nun in der Spielzeit des Kultur- und Musikbetriebs – auch das ist eine sehr wertvolle (Kulturbürgermeister der Stadt Heidelberg), Olaf Schmitt, Winfried die Stiftung die von Meister und Schmitt initiierte Reihe „Komponist 2007 / 08 mit Mark Moebius ein Stipendiat der Akademie Musik- Erfahrung, die mir die Akademie ermöglicht hat.“ /// Jacobs (DMV) Bild unten: Mark Moebius, Stipendiat 2006 – 2008, ist derzeit für Heidelberg“: Sie ermöglicht die intensive Zusammenarbeit eines Komponisten mit dem Philharmonischen Orchester, gleich- Bild oben: Cornelius Meister im Kreise von einigen der hundert zeitig bietet sie dem Publikum Einblicke in die zeitgenössische Heidelberger Blasmusiker, die „100 Wunderhörner“, eine Neu- www.theaterheidelberg.de Musik und die Arbeit des Komponierens. Der Komponist arbeitet komposition von Ernst Bechert aufführten. www.heidelberger-philharmoniker.de „Komponist für Heidelberg“. Weitere Informationen: www.dasneuewunderhorn.de Alumni ... 28 // 29 „Schön war die Zeit“ Alumni 2001 – 2007 „Talente von heute für die Opernwelt von morgen“ – mit diesem Motto trat die Akademie Musiktheater heute im Jahr 2001 an, eine entscheidende Lücke im Bereich der Nachwuchsförderung zu schließen. 2005 – 2007 Rose Bartmer, Michael Dühn, Kevin John Edusei, Johannes Erath, Simon Gaudenz, Sebastian Hannak, Eva-Maria Höckmayr, Iris Kannen, Daniel Kunz, Ann-Christine Mecke, Susanne Øglænd, Barbara Rucha, Wolfgang Wengenroth, Brigitte Witzenhause, Sarah Zalfen Sechs Jahre später können wir mit Freude und auch mit ein biss- Termin ist der jährlich stattfindende Festakt zur Begrüßung der 2004 – 2006 chen Stolz auf die Arbeit der ehemaligen Stipendiaten verweisen, neuen Stipendiaten, bei dem Kontakte gepflegt oder aufgefrischt Marcelo Cardoso Gama, Dorothea Hartmann, Tina Hartmann, Pavel B. Jiracek, Katharina Kost, Timan Michael, Alessandro Ratti, die an ganz unterschiedlichen Orten und auf ganz unterschiedliche werden können und schon so manches gemeinsame Projekt Mathilde Reichler, Benjamin Sahler, Verena Thole, Karsten Wiegand Weise das Musiktheater unserer Zeit mitgestalten. In mehreren geplant wurde. Alexander G. Adiarte, Brett Alan Austad, Jörg Behr, Thomas Ellenberger, Christoph Gaiser, Fällen sind Alumni und / oder Stipendiaten Kollegen an einem 2003 – 2005 Hause, etwa am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken oder Nicola Gess, Anna Malunat, Hendrik Müller, Christoph Helge Rehders, Olaf A. Schmitt, Anna Shefelbine, Peter Tilling, Constantin Trinks, am Theater und Philharmonischen Orchester Heidelberg (siehe auch Seite 24 ff.), seit Beginn der Spielzeit 2007 / 08 auch am Theater Augsburg. Informationen zu den aktuellen beruflichen Positionen gibt es auf der Website der Akademie: www.musiktheater-heute.org Aktuelle Projekte werden auch im Veranstaltungskalender der Website angekündigt. Cordula Däuper, Hannah Dübgen, Ferenc Gábor, Kristina Gerhard, Heribert Germeshausen, Martin Witkowski, Kristina Wuss 2002 – 2004 Andreas Bode, Stefan Brandt, Christian Carsten, Maria Fitzgerald, Julia Glesner, Vladislav Karklin, Liis Kolle, Andreas Leisner, Markus Neumeyer, Matthias Nöther, Isabel Ostermann, Premil Petrovic, Robert Sollich, Eszter Szabó (†), Ronny Unganz Auch nach dem Ende der aktiven Stipendiatenzeit gibt es noch 2001 – 2003 regen Austausch unter den inzwischen 76 Alumni sowie 30 aktu- Askan Geisler, Swantje Gostomzyk, Annika Haller, Maren Hofmeister, Raik Knorscheidt, Malte Krasting, Peter Krause, Judith Kubitz, Cornelius Meister, Daniel Montané, Vera Nemirova, Alexander Radulescu, Rebecca H. Rosenthal, ellen Stipendiaten. Die Akademie fördert den Kontakt und die jahrgangsübergreifende Netzwerkbildung beispielsweise durch Schlussapplaus für Künstler der Produktion „Discorso“ – eine jährlich stattfindende Alumni-Tagung (siehe auch den Bericht Abschlussprojekt der Stipendiaten 2004 – 2006 am Künstlerhaus zur Barocktheater-Tagung ab Seite 6). Ein weiterer gemeinsamer Mousonturm, 9. November 2006 Elisabeth Stöppler, Klaus Stefan Vogel Facts & Figures / Impressum ... 30 // 31 Kuratorium / Jury Ein hochkarätig besetztes Kuratorium der Akademie Musiktheater heute trägt mit seinem Engagement wesentlich zum Erfolg des Programms bei: Bewerbung / Infos Eva Wagner-Pasquier Fragen Bewerbung Impressum Fragen zur Akademie Musik- Sie möchten sich für das theater heute beantworten zweijährige Stipendium der wir gerne: Akademie Musiktheater Impressum Herausgeber Deutsche Bank Stiftung Oktober 2007 Künstlerische Beraterin des Festivals d’Art Lyrique d’Aix-en-Provence Lothar Zagrosek heute bewerben? Chefdirigent des Berliner Fon: 069 910-33414 Sinfonie Orchesters Fax: 069 910-38333 Sebastian Baumgarten Regisseur Prof. Dr. Heiner Goebbels Komponist, Regisseur, Professor für Angewandte Theaterwissenschaft an der Student / innen und Berufsein- Die Stipendiatenauswahl erfolgt durch eine jährlich wechselnde Fachjury. Der Jury 2007 gehören an: Direktor der Wiener Staatsoper akademie.musiktheater- steiger (maximal zwei Jahre [email protected] nach Ende des Studiums) aus www.musiktheater-heute.org den Bereichen Dirigieren, Dramaturgie, Komponieren, Postadresse Kulturmanagement (mit Akademie Musiktheater heute Berufswunsch Musiktheater) Marc Albrecht c /o Deutsche Bank Stiftung und Regie. Die Altersgrenze Künstlerischer Leiter und 60262 Frankfurt liegt bei 30 Jahren zum Justus-Liebig-Universität Gießen Ioan Holender Bewerben können sich Zeitpunkt der Bewerbung. Chefdirigent des Orchestre Peter Konwitschny Philharmonique de Strasbourg Regisseur Dr. Hella Bartnig Leitung Michael Münch Eine Bewerbung für den Mitglied des Vorstands Förderzeitraum 2008 – 2010 ist Deutsche Bank Stiftung von Mitte Januar bis 31. Mai Bernd Loebe Chefdramaturgin der Intendant der Oper Frankfurt Deutschen Oper am Rhein am Main Prof. Heiner Goebbels Programmleitung über die Website der Akademie Christine Mielitz Komponist, Regisseur, Sonja Ecker Musiktheater heute möglich. Operndirektorin Professor für Angewandte Catherine Sondermann am Theater Dortmund Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig- Dr. Gérard Mortier Universität Gießen 2008 ausschließlich online Redaktionelle Anmerkung: Direktor der Opéra National de Paris Prof. Dr. Peter Mussbach Intendant und Künstlerischer Albrecht Puhlmann Intendant der Staatsoper erfolgten mit bestem Wissen und Gestaltung Weigand Design und Kommunikation GmbH Druck Druckerei Imbescheidt Bildnachweise Titelseite: © Matthias Baus Seite 2: © Sebastian Hannak Seite 3: © Karin Schander Seiten 4 bis 11 © Masayuki Carvalho Seiten 12, 13: © Karin Schander Seite 14: © Maurice Korbel Seite 15: © Sebastian Hannak Seiten 24, 26: © Stephan Walzl Seite 27: © Stefan Kresin (oben), © Christoph Balzar (unten) Seiten 28, 29: © Karin Schander Seite 30: © A. T. Schaefer Seite 31: © Maurice Korbel Rückseite: © Masayuki Carvalho wurden mit größter Sorgfalt und Um- Bild linke Seite: „fremd“ (UA) von Hans Thomalla, Forum Neues Leiter der Staatsoper Unter sicht aus unterschiedlichen Quellen Musiktheater, Stuttgart (März 2006). ML: Michael Alber, Regie: den Linden zusammen gestellt. Eine Haftung für Hans-Werner Krösinger, Bühne: Sebastian Hannak, Ensemble Portraitbilder Stipendiaten Ascolta, Sänger des Staatsoperchores Christof Belka Stuttgart Juliane Votteler Prof. Dr. Peter Ruzicka Alle Angaben in diesem Magazin Redaktion Sonja Ecker Laura Krautkrämer die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Angaben kann dennoch nicht Foto: © Sophie Belka Intendantin am Theater übernommen werden. Allen Beteilig- Augsburg ten, die an der Erstellung dieses Bild rechte Seite: „Louder – Can You Hear Me” (UA), Theater David Maiwald Künstlerischer Leiter Magazins mitgewirkt haben, danken Freiburg / Rokokotheater Schwetzingen (Oktober 2006). Foto: © Jochen Klenk der Münchener Biennale wir für die Unterstützung. Choreografie: Eun-me Ahn, Musik: Yong-Gyu-Jang, Bühne: Juliane Votteler Gedruckt auf RecySatin von Intendantin am Theater Schneidersöhne. Das Papier ist Augsburg aus 80 Prozent Sekundärfasern Rückseite: Probe des West-Eastern Divan Orchestras, hergestellt. 10. August 2007, Salzburger Festspiele Komponist, Dirigent, Sebastian Hannak www.musiktheater-heute.org