Weiterführende Literatur ■Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.), Berufen zur Caritas (Die Deutschen Bischöfe, Nr. 91), Bonn 2009. ■Erzbistum Paderborn, Grundsätze zur Personal- und Organisationsentwicklung im Erzbistum Paderborn (Leitlinien und Regelungen 1), Paderborn 2009. ■Klostermann, Siegfried, Management im kirchlichen Dienst. Über Sinn und Sorge kirchengemäßer Führungspraxis und Trägerschaft, Bonifatius Verlag, Paderborn 1997. ■Schmitz, Ulrich / Zwierlein, Eduard, Management und Spiritualität. Ein Erfahrungs- und Arbeitsbuch, Echter Verlag, Würzburg 2009. ■Reber, Joachim, Spiritualität in sozialen Unternehmen. Mitarbeiterseelsorge – spirituelle Bildung – spirituelle Unternehmenskultur, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2009. Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V. Weiterführende Unterstützung und Angebote durch den Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V. ■Paderborner caritas.forum Christliches Management ■Paderborner caritas.diskurs Ethik ■Inhouse-Veranstaltungen Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V. Am Stadelhof 15 33098 Paderborn Telefon05251 209-0 Telefax 05251 209-202 [email protected] www.caritas-paderborn.de auf Anfrage und Beratung Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V. Das Proprium kirchlicher Einrichtungen im Erzbistum Paderborn – Grundlegende Standards Caritas im Erzbistum Paderborn Caritas im Erzbistum Paderborn Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V. Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V. Ein Wort zuvor Warum „grundlegende Standards“? Seit Mitte der 90er-Jahre haben auch kirchliche Träger Leitbilder für ihre Organisationen entwickelt. Sie beschreiben das eigene Selbstverständnis, stehen für Verlässlichkeit und Kontinuität. Aus ihren Vorgaben werden Konzepte, Programme und Geschäftsfelder abgeleitet; zudem können gelebte Elemente der Organisationskultur am formulierten Anspruch gemessen und abgeglichen werden. Alle Leitbilder haben eines gemeinsam: Sie sind verbindlich. Ein beliebiger Umgang mit ihnen diskreditiert eine Organisation sowohl bei Mitarbeiter(inne)n als auch in der Öffentlichkeit. Gleichwohl aber brauchen Leitbilder Spielräume, Interpretationsmöglichkeiten und individuelle Ausgestaltungen. Dabei zählt die Balance zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Wo „Leitbild“ als Titel steht, da muss auch die Umsetzung als glaubwürdig wahrgenommen werden können – intern von allen Beteiligten und extern von den Nutzer(inne)n der Dienste. Leitbilder kirchlich-caritativer Träger stehen dabei vor einer besonderen Herausforderung. Sie müssen beschreiben, was das eigentliche Profil einer Organisation ausmacht, deren Auftrag sich aus dem Evangelium ableitet. Die Gründe für diese Herausforderung sind hinreichend beschrieben: Die Kluft zwischen der sozialstaatlichen Realität mit ihren wirtschaftlichen Zwängen einerseits und dem eigenen, am christlichen Menschenbild orientierten Anspruch von Caritas-Trägern andererseits hat sich in Weihbischof Manfred Grothe Bischofsvikar für die Caritas Grundlegende Standards zur Realisierung des Propriums in kirchlichen Einrichtungen im Erzbistum Paderborn den letzten Jahren deutlich vergrößert. Diese Kluft lässt sich zwar beklagen, darf aber nicht dazu führen, dass Anstrengungen aufgegeben werden, das eigene Proprium nach innen und außen offensiv zu vertreten und mit Leben zu füllen. Was ist das kirchliche Proprium einer Caritas-Einrichtung? Eine Antwort auf diese Frage sollen und müssen nicht nur die Träger und Einrichtungen finden. Letztlich hat auch die Kirche den Auftrag zu beschreiben, was sie unter kirchlich-caritativen Einrichtungen versteht, was sie für wichtig und wesentlich hält. Im Mai 2009 hat der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker konkrete Kriterien benannt und durch Veröffentlichung im Kirchlichen Amtsblatt mit einer hohen Verbindlichkeit versehen. Mit den „Grundlegenden Standards zur Realisierung des Propriums in kirchlichen Einrichtungen im Erzbistum Paderborn“ gibt der Erzbischof konkrete Hinweise und „Erkennungsmerkmale“. Es handelt sich um inhaltliche und formale Kriterien, die als Orientierung zu verstehen sind, wie kirchliche Einrichtungen zu einer eindeutigen Identität auf allen Ebenen finden können. Der nochmalige Abdruck der „Grundlegenden Standards“ in dieser Publikation soll das Bemühen um das kirchliche Proprium wachhalten und die permanente Umsetzung auf allen Ebenen der Einrichtungen fordern und fördern. Paderborn, im März 2011 Josef Lüttig Diözesan-Caritasdirektor Formale Voraussetzungen Öffentlichkeitsorientierung ■Der ■Die Einrichtung kommuniziert ihr Proprium offensiv nach außen. Rechtsträger unterliegt in geregelter Form der bischöflichen Aufsicht. ■Verbindliche kirchliche Vorgaben werden in allen Belangen ■Das Corporate Design spiegelt die konfessionelle Ausrichtung und institutionelle Einbindung wider. anerkannt. ■Ein Leitbild des Trägers ist aktuell vorhanden, vermittelt und wird bei Entscheidungen einbezogen. ■Es finden jeweils in der vom Erzbischof von Paderborn für das Erzbistum Paderborn in Kraft gesetzten Fassung Anwendung die Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse nebst den diözesanen Ausführungsbestimmungen, die Kirchliche Arbeitsund Vergütungsordnung (KAVO) bzw. die Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes (AVR) und die Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO). ■Leitende Aufgaben sollen an Personen übertragen werden, die der katholischen Kirche angehören. Orientierung am Ideal der Dienstgemeinschaft ■Träger, Leitungen und Mitarbeiter beachten die christliche Dimension ihres Dienstes und pflegen und fördern den kirchlichen Charakter der Einrichtung. ■Im Rahmen des Dritten Weges unterstützen Leitungsverantwortliche die Mitarbeitervertretung. ■Der Träger lädt seine Mitarbeiter ein, regelmäßig an religiösen bzw. ethischen Bildungsangeboten teilzunehmen. ■Die Führungskräfte orientieren sich an den „Grundsätzen zur Organisations- und Personalentwicklung“ des Erzbistums Paderborn. Veröffentlicht im Kirchlichen Amtsblatt für die Erzdiözese Paderborn vom 25.05.2009 (Stück 5, Nr. 55) Orientierung am ganzheitlichen Heil ■Christliche Was heißt „Proprium“? Aus dem Lateinischen übersetzt, meint Proprium das Besondere oder das Eigentümliche. In der Philosophie wird mit dem Proprium nicht das Wesen eines Dinges bezeichnet, aber etwas, was nur ihm zukommt. Damit sind eine notwendige Eigenschaft und ein wesentliches Merkmal charakterisiert. Bezogen auf die Person, stellt sich beim Begriff Proprium die Frage nach der Ich-Identität und einem Selbstkonzept: Wer bin ich und wer möchte ich für andere sein? Auch in der Liturgie der christlichen Kirchen gibt es ein Proprium: Hier sind es die eigentlichen und wesentlichen Bestandteile des Gottesdienstes, auch wenn sie inhaltlich variieren und einer festgelegten Gesetzmäßigkeit unterworfen sind. Werte werden durch die Führungskräfte aktiv in die Alltagsgestaltung eingebracht. ■Ethische Fragestellungen werden in festgelegten Strukturen beraten und prägen das Handeln. ■Die besondere Verpflichtung gegenüber den Armen und Bedrängten aller Art wird ausgewogen und verantwortet gestaltet. ■Die lebendige Einbindung in einen Pastoralverbund ist der Einrichtung ein grundsätzliches Anliegen. ■Ein Konzept für Seelsorge im Sinne des Erzbischofs (vgl. Perspektive 2014, Abschnitt „Zum Abschluss“, S. 21) liegt vor. Seelsorgerische Angebote werden regelmäßig unterbreitet. ■Bedeutsame Feste und Zeiten im Kirchenjahr werden in der Einrichtung gestaltet. ■Ein geeigneter liturgischer Raum ist dauerhaft eingerichtet. ■Christliche Symbole und Zeichen sind sichtbar angebracht.