Fünf Millionen Euro in neue Stallanlagen investiert

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Fünf Millionen Euro in neue Stallanlagen investiert
Während anderswo
Proteste gegen Ferkelzuchtanlagen laufen, ging
es am Samstag beim Hoffest in Pappendorf eher
ruhig und interessiert zu.
VON UWE LEMKE
PAPPENDORF — Computergesteuerte
Fütterung, strengste Hygienebestimmungen und nur noch acht
Tierpfleger für die Betreuung von
1600 Muttertieren – da gab es am
Samstag eher staunende statt kritische Blicke. Die Niederländer Marten und Klaas Tigchelaar, die die marode Schweinezuchtanlage im Striegistaler Ortsteil Pappendorf 2008
kauften und modernisierten, hatten
anlässlich des fünfjährigen Bestehens zum Hoffest eingeladen.
„Man kann es kaum glauben,
dass nur noch acht Leute die vielen
Tiere betreuen. Wir waren zuletzt
über 60“, erinnerte sich Hermine
Berger, die unweit der Anlage wohnt
und diese Anfang der 1970er Jahre
als LPG mit gegründet hatte. Besucherin Anita Illgen aus Mobendorf
schwelgte am Samstag ebenfalls in
Erinnerungen. „Auch damals hatten
wir strenge Hygienevorschriften.
Wer von den Mitarbeitern den Stall
betrat, musste durch eine Hygienewanne. Ich war für das Waschen der
Arbeitssachen zuständig“, blickte
sie noch einmal zurück.
Die Ställe selbst waren am Samstag für die Besucher tabu. „Wir produzieren hier schließlich ein Lebensmittel“, begründete Produkti-
onsleiter Frank Ulbricht. Was er jedoch den interessierten Gästen zeigen konnte, waren die bis zu 50 Tonnen Getreide und andere Futterstoffe fassenden Rundsilos und das
Herzstück – die Futtermischanlage.
„Wir füttern nachts“, verriet er. Per
Computer werde passgenau das unterschiedlich zusammengestellte
Futter über Leitungen zu den 1600
Muttertieren, 4000 Ferkeln und die
400 Jungsauen transportiert. Zwischen 800 und 900 Ferkel werden
pro Woche in der Pappendorfer
Zuchtanlage geboren. Zwischen 500
und 1000 verlassen wöchentlich die
Anlage und werden an Mäster nach
Niedersachsen und teilweise auch
nach Bayern verkauft.
„Rund fünf Millionen Euro haben wir in den Umbau der Altsubstand investiert“, sagte Inhaber Marten Tigchelaar, der mittlerweile in
Pappendorf wohnt und auch noch
eine Anlage in Großenhain mit vier
Beschäftigten betreibt. Für Tiere, die
verenden, sei ein großes Kühlhaus
gebaut worden, wo diese bis zur Ab-
holung vier Wochen lang lagern
können. Martens Bruder Klaas
wohnt in den Niederlanden und ist
dort ebenfalls im Bereich der
Schweinezucht tätig.
Im Festzelt auf dem Gelände der Schweinezuchtanlage konnte man am SamsFOTO: FALK BERNHARDT
tag auch diese Muttersau mit ihren Ferkeln anschauen.
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