Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Zusammenfassung der Vorlesung 'Physik für Ingenieure (Maschinenbau)' WS 2013/2014 (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 1 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Klausurinformationen – Hauptklausur Datum: Zeit: 24.03.2014 14:00 s.t. - 16:00 Uhr Räume: A – E → HZO-30 F – I → HZO-40 J – N → HNB O – Z → HNA Material: Taschenrechner Stifte (nicht rot, kein Bleistift) Lineal/Geodreieck Studentenausweis Bonuspunkte: in der Übung ab 50 % .. . ab 90 % ab 95 % für die Klausur → → → 1% .. . 9% 10 % – keine zusätzliche Anmeldung nötig – keine Formelsammlung erlaubt – Zum Bestehen der Klausur reichen 50 % (inkl. Bonus) Nachschreibeklausur: 22.09.2014 P ngstprüfung: 13.06.2014 (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 2 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Übersicht Einheiten Mechanik Kinematik Kreisbewegung Newton'sche Axiome Reibung Gravitation Arbeit Leistung/Energie Impuls/Stöße Schwingungen starre Körper Drehmoment Rotationsenergie Drehimpuls Zentripetalkraft Hydrostatik/Hydrodynamik Druck Schweredruck Kompressibilität Auftrieb Kontinuitätsgleichung Bernoulli-Gleichung Viskosität/Hagen-Poiseuille Wärmelehre Temperatur Zustandsgleichung thermische Ausdehnung Wärmekapazität latente Wärme Elastizität (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 3 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Einheiten Jede zusammengesetzte Einheit lässt sich in die 7 SI-Basisgrößen zerlegen. Größe Einheit Abkürzung Masse Länge Zeit Stoffmenge Temperatur Stromstärke Lichtstärke Kilogramm Meter Sekunde Mol Kelvin Ampere Candela kg m s mol K A cd Beispiel: Kraft [F] = [m a] = Newton = N = (Ruhr-Universität Bochum) kg m s2 05. Februar 2014 4 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Mechanik (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 5 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Kinematik – Bewegung einer Punktmasse (= die Masse eines Körper ist in einem Punkt konzentriert und hat keine Ausdehnung) gleichförmige Bewegung – v(t) = konstant [v] = m/ s Beispiel – Freier Fall: – mittlere Geschwindigkeit v̄(t) = (x2 − x1 )/(t2 − t1 ) = ∆x/∆t – momentane Geschwindigkeit v(t) = dx/dt gleichförmig beschleunigte Bewegung – a(t) = konstant 6= 0 [a] = m/ s2 – v(t) = a · t + v0 – x(t) = 1/2 · a · t2 + v0 · t + x0 Schiefer Wurf → x- und y-Komponenten können unabhängig voneinander behandelt werden (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 6 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Winkel ebener Winkel: – Gradmaß → Vollkreis 360° – Bogenmaß → Vollkreis 2π Einheit [ϕ] = rad ϕ= Kreisbogenlänge Radius = ∆s r Umrechnung: Vollkreis = b 360° = b → Dreisatz: (Ruhr-Universität Bochum) 2π r r ϕ° = = 2π 360° 2π ϕrad 05. Februar 2014 7 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Kreisbewegung s ∆s = = rϕ r ∆ϕ Tangentialgeschwindigkeit vT = ds dϕ =r dt dt |{z} ω → vT = r · ω Tangential- (aT ) und Winkelbeschleunigung (ω̇): Umlaufzeit T: Zeit für eine Umdrehung ϕ = 2π ω · T = 2π T = 2π ω (Ruhr-Universität Bochum) → aT = r · ω̇ [ω] = s−1 = rad/ s [ω̇] = s−2 = rad/ s2 Frequenz f: Anzahl der Umdrehungen pro Zeit f = 1/T [f] = s−1 = Hz → ω = 2π f 05. Februar 2014 8 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Ursachen der Bewegung / Newton'sche Axiome – Durch eine Kraft wird eine Änderung der Geschwindigkeit erreicht – Die Kraft ist eine vektorielle Größe 1. Newton'sche Axiom: 'Ohne äußere Ein üsse verbleibt jeder beliebige Körper in Ruhe oder in gleichförmiger Bewegung' ~a = d~v =0 dt für v = 0 m/ s oder v = const. (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 9 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Ursachen der Bewegung / Newton'sche Axiome 2. Newton'sche Axiom: 'Durch einwirkende Kräfte erfährt ein Körper eine Beschleunigung, die der Kraft proportional ist und deren Richtung besitzt' ~F = m~a [F] = [m a] = Newton = N = kg m s2 3. Newton'sche Axiom: 'Übt ein Körper A auf einen Körper B eine Kraft aus (actio), so übt auch B auf A eine entgegengesetzt gleichgroße Gegenkraft (reactio) aus.' ~FA→B = −~FA←B (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 10 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Reibung Reibungsarten – Haftreibung (µH ) – Gleitreibung (µG ) – Rollreibung (µR ) Reibungszahl: µ= |~FR | = µ |~FN | Die Reibung hängt von der Beschaffenheit der Oberäche ab (µ), jedoch nicht von der Größe der Au age äche. Reibungskraft Normalkraft = |~ FR | |~ FN | µH > µ G Schiefe Ebene: |~FH | = |~FG | sin α |~FN | = |~FG | cos α |~ FH | |~ FG | = sin α cos α = tan α = µH (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 11 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Gravitation Massen ziehen sich gegenseitig an, gemäß: m1 ·m2 r2 |~F| = G Gravitationskonstante G = 6,67 · 10−11 m3 kg−1 s−2 Beispiel – Die Erde wiegen: (rErde = 6370 km) F = mg=G → M= m·M r2 g r2 G M ≈ 6 · 1024 kg (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 12 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Arbeit Die Arbeit erhält man aus dem Produkt von Kraft und Weg ~ = ~F · ~s W [W] = N · m = Joule = J ~ = |~F| · |~s| · cos (~s, ~F) betragsmäßig: |W| Hubarbeit: Beschleunigungsarbeit: W=F·h=mgh W= 1 2 m v2 In der Mechanik benutzen meist in Form der potentiellen (Epot = mgh) und man diese Größen der kinetischen Energie Ekin = 1 mv2 2 (Ruhr-Universität Bochum) . 05. Februar 2014 13 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Leistung, Energie Leistung = Energie pro Zeit P= ∆W ∆t [P] = Watt = W = J s = kg m2 s3 Energie kann als Vorrat an Arbeitsvermögen gesehen werden. [W]=[E] – leistet man am System Arbeit, so fügt man Energie hinzu – leistet das System Arbeit, so wird Energie abgeführt – die Gesamtenergie im abgeschlossenen System bleibt jedoch konstant. Energieerhaltung: Ekin + Epot = Eges = konstant Beispiel – Freier Fall: (Ekin + Epot )h0 = (Ekin + Epot )h=0 m g h0 = → vmax = 1/2 m v2 p 2 g h0 (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 14 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Impuls / Stöße Impuls = Masse mal Geschwindigkeit Der Impuls verknüpft die Masse mit der Geschwindigkeit ~p = m~v [p] = kg m s Kraftstoß: Rt2 p = F dt t1 ~F = d~ p dt =m d~v dt = m ~a Stoßvorgänge: a) elastischer Stoß – es gilt Impulserhaltung – es gilt Energieerhaltung – nach dem Stoß gehen beide Stoßpartner ihren eigenen Weg b) inelastischer Stoß – es gilt Impulserhaltung – die Energie in Bezug auf die Translation muss nicht erhalten bleiben – nach dem Stoß bewegen sich die Stoßpartner gemeinsam weiter (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 15 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Beschreibung von Schwingungen Eine harmonische Schwingung lässt sich darstellen durch x(t) = x0 · sin(ωt + ϕ0 ) ungedämpfte Schwingungsgleichung ẍ(t) + ω 2 x(t) = 0 Lösung für – Federpendel: ω= – Fadenpendel: ω= q D m q g l (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 16 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Ausgedehnte starre Körper homogene Körper – die Masse ist gleichmäßig über das Volumen verteilt Dichte: ρ = m V [ρ] = kg m−3 inhomogene Körper – die Masse ist ungleichmäßig über das Volumen verteilt – Zerteilung des Körpers in Volumenelemente mit homogener Dichte, die mit der 'Punktmechanik' beschrieben werden. ρi = mGesamt = ∆mi ∆Vi X ρi ∆Vi i Die Summierung aller Effekte auf die einzelnen Massenteile, ergibt den Effekt für den gesamten starren Körper. (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 17 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Kinematik starrer Körper / Drehmoment Ein starrer Körper kann mehrere Bewegungsformen – auch gleichzeitig – ausführen – Translation des Schwerpunktes – Rotation um eine oder mehrere Achsen Drehmoment = Hebelarm⊥ mal Kraft ~ = |~r × ~F| = |~r| · |~F| · sin (~r, ~F) |M| (Ruhr-Universität Bochum) [M] = N · m = Joule = J 05. Februar 2014 18 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Gleichgewicht Ein Gleichgewicht ist erreicht, wenn alle angreifende Drehmomente sich zu Null summieren siehe Beispiele aus der Vorlesung: P ~ i Mi = 0 – Balken mit Gewichten – Wippschaukel – ... zweiarmiger Hebel – Drehachse zwischen den Angriffspunkten der Kräfte einarmiger Hebel – Drehachse außerhalb der Angriffspunkte der Kräfte (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 19 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Rotationsenergie Die kinetische Energie eines starren Körpers setzt sich zusammen aus seiner Translationsenergie des Schwerpunktes und aus seiner Rotationsenergie um eine oder mehrere Achsen. Ekin = Etrans + Erot = 12 m v2 + 12 Θω 2 R Das Trägheitsmoment Θ = r2 dm hängt sowohl von der Geometrie des Körpers ab, als auch von der Lage seiner Drehachse. [Θ] = kg m2 Zylindermantel um eine Hauptachse – Θ = m r2 Vollzylinder um eine Hauptachse – Θ= 1 m r2 2 Der Steiner'sche Satz ndet Anwendung wenn die Drehachse parallel verschoben wurde ΘA2 = ΘA1 + md2 (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 20 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Drehimpuls Drehimpuls: ~j = ~r × ~p = Θ~ ω [j] = kg m2 s In einem abgeschlossenen System ist der Drehimpuls erhalten Analogie zur Impulserhaltung der Translation. (Ruhr-Universität Bochum) P~ j = const., in 05. Februar 2014 21 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Zentripetalkraft Bei einer gleichförmigen rotierenden Bewegung (|~v| = const.) führt die Richtungsänderung des Geschwindigkeitsvektors zu einer Beschleunigung des Körpers zum Mittelpunkt hin. Radialbeschleunigung: aR = v2 r = ω2 r Dies ist verbunden mit einer Kraft, die ebenfalls zum Zentrum hin wirkt und den Körper somit auf der Kreisbahn hält. Zentripetalkraft: 2 FR = m aR = m vr = m ω 2 r Für den Körper – im rotierenden System – existiert eine der Zentripetalkraft gleich große entgegengesetzte Kraft, die Zentrifugalkraft FZ . (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 22 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Zusammenstellung Translation Weg: ~r Geschwindigkeit: ~v Beschleunigung: ~a Kraft: ~F = m~a Impuls: ~p = m~v Energie: Ekin = 21 mv2 ~F = d~ p dt Rotation Winkel: ϕ W.-Geschw.: ω = ϕ̇ W.-Beschl.: ω̇ = ϕ̈ ~ = Θω Drehmoment: M ~˙ Drehimpuls: ~j = Θ~ ω Rot.-Energie: Erot = 12 Θω 2 ~ = M Verknüpfung s = rϕ v = rω a = rω̇ ~ = ~r × ~F M ~j = ~r × ~p d~j dt Wir sehen, wir können die Rotation eines starren Körpers formal genauso behandeln, wie die Translation einer Punktmasse. Aber es muss das Trägheitsmoment Θ bezüglich der Drehachse bekannt sein. (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 23 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Quiz Welche Aussage ist zu dem Zeitpunkt richtig, bei dem die maximale Auslenkung aus der Ruhelage einer Schwingung erreicht wird? Die Beschleunigung ist null. Die Geschwindigkeit hat ein Maximum. Die potentielle Energie hat ein Maximum. Ein Mensch der Masse m = 100 kg besteigt einen Hügel der Höhe h = 500 m. Die dabei verrichtete Hubarbeit W ist (≈) 5000 N 500 N/ m 500 kJ 50000 J Ein Sprinter benötigt für die 100- m-Strecke 10 s. Dann beträgt seine mittlere Geschwindigkeit. 1 km/ s 1 m/ min 1/10 m/ s 36 km/ h (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 24 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Elastizität Eine Zug– bzw. Schubspannung σ an einem Festkörper bewirkt eine Längenänderung Spannung σ= F A rel. Längenänderung [σ] = Pascal = Pa = ∆l l – elastischer Bereich (I) Hook'sches Gesetz: σ = E Proportionalität ist der Elastizitätsmodul E – plastischer Bereich (II) – Einschnürung und Bruch (III) (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 25 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Elastizität Wenn ein Körper in einer Dimension gedehnt oder gestaucht wird, so führt dies auch zu Änderungen in den anderen Dimensionen. Querkontraktionszahl: µ = − ∆d/d ∆l/l Scherung Scherspannung: τ = Fs /A Scherung: γ = ∆x/l = tan α Schubmodul: G = τ γ = Fs /A tan α (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 26 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Hydrostatik und Hydrodynamik (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 27 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) ideale/reale Flüssigkeit Eine ideale Flüssigkeit ... – ist inkompressibel – hat keine innere Reibung (Viskosität) – ist homogen (sie hat überall die gleiche Dichte) – ießt immer laminar Eine reale Flüssigkeit muss diese Eigenschaften nicht haben; kann turbulent ießen. Laminar: Turbulent: Strömungslinien können bei turbulenter Strömung abreißen und Wirbel bilden Abschätzung der Strömungsart durch die Reynoldszahl Re = ρrv η laminar . 1000 . turbulent (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 28 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Druck / Kompressibilität Der hydrostatische Druck verteilt sich gleichmäßig und ist in der gesamten Flüssigkeit gleich groß. Druck: p= Kraft Fläche = F A [p] = Pascal = Pa Eine allseitige Druckausübung auf einen Körper für zu einer Kompression desselben. Kompressionsmodul: Anwendung: z.B. hydraulischer Lift → (Ruhr-Universität Bochum) ∆p K = − ∆V/V F1 A1 = [K] = Pa F2 A2 05. Februar 2014 29 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) kommunizierende Rohre / Schweredruck Gleich hoher Flüssigkeitsstand in offenen Rohren, unabhängig von der Form der Gefäße. Der Schweredruck in einer Flüssigkeit nimmt linear mit der Tiefe zu.∗ Gesamtdruck: p = p0 + ρ g h Hydrostatischer Druck + Schweredruck * für eine Flüssigkeit mit konstanter Dichte ρ (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 30 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Auftrieb Die Auftriebskraft entspricht der Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit, und hängt im wesentlichen von dem Volumen ab, welches der Körper verdrängt. Auftriebskraft: FA = ρ üssig gV=m üssig g Ob ein Körper schwimmt/steigt, schwebt oder sinkt hängt nun von der Gewichtskraft des Körpers ab. Dies kann man reduzieren auf den Vergleich der beiden Dichten zueinander. FA>FG FA=FG FA=FG FA<FG rK < rfl. rK £ rfl. rK = rfl. rK > rfl. Schwimmt der Körper auf, so gilt FG = FA ; somit verdrängt der Körper genau das gleiche Gewicht an Flüssigkeit wie er selber wiegt! (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 31 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Grundgleichungen der Hydrodynamik Der Volumenstrom ist die Menge (Volumen) an Flüssigkeit, die pro Zeit durch eine bestimmte Fläche ießt. Volumenstrom: V̇ = ∆V ∆t =A ∆x ∆t =A·υ [V̇] = m3 s Aus der Massen- und Energieerhaltung folgen wichtige Beziehungen für die Dynamik einer idealen Flüssigkeit Massenerhaltung Kontinuitätsgleichung → A υ = konstant Energieerhaltung 2 Bernoulli-Gleichung → p|statisch + 21 ρυ|stau = pges = konstant (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 32 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Flüssigkeit mit Viskosität Viskosität η beschreibt [η] = Pa · s = Poise – innere Reibung von Flüssigkeiten und Gasen – Reibung von festen Körpern in Flüssigkeiten Reibungskraft eines Objekts, welches durch eine Flüssigkeit gezogen wird: FR = η · A · dv dx Strömungspro l in einem Rohr Volumenstrom durch eine Rohr der Länge L und dem Radius R Gesetzt von Hagen-Poiseuille (Ruhr-Universität Bochum) V̇ = π(p1 −p2 ) 8ηL · R4 05. Februar 2014 33 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Quiz Zwei gleich große Bechergläser sind bis zum Rand mit Wasser gefüllt, wobei in dem einen Glas ein Stück Holz schwimmt. Vergleichen Sie das Gewicht der gefüllten Gläser. Das ohne Holz ist schwerer. Beide sind gleich schwer. Das mit Holz ist schwerer. Ein Taucher taucht in 9 m Wassertiefe unter einen Felsvorsprung, so dass nur noch 3 m Wasser über ihm sind. Wie ändert sich der Schweredruck? Der Druck wird größer, denn über dem Taucher liegen jetzt die 3 m Wasser und der Felsen. Der Druck bleibt gleich. Der Druck wird kleiner, denn über dem Taucher liegen jetzt nur noch 3 m Wasser. (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 34 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Wärmelehre (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 35 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Temperatur Die Temperatur ist eine makroskopische Eigenschaft eines Systems und ein Maß für die mittlere kinetische Energie der enthaltenen Teilchen. Ekin = m 2 v 2 = 32 kB T kB Boltzmannkonstante Gemessen wird die Temperatur über reproduzierbare physikalische Effekte (Gas–/Flüssigkeitsthermometer, Bimetalle, elektrischer Widerstand, ...) Angabe der Temperatur: – Celsius Skala ( °C) – Kelvin Skala ( K) – ... 0 °C = Gefrierpunkt und 100 °C = Siedepunkt von Wasser absoluter Nullpunkt bei 0 K; es gilt TK = T °C + 273,15 (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 36 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Zustandsgleichung für ideale Gase Modellvorstellung ideales Gas – Gasteilchen werden als Massepunkte behandelt – einatomig (Bsp. Edelgase) – Wechselwirkungen der Gasteilchen laufen über ideal elastische Stoßvorgänge ab Zustandsgleichung NkB = n NA kB = n R 1 mol = b 1 · NA = 6,022 · 1023 Teilchen (Ruhr-Universität Bochum) pV = NkB T = n R T N: Teilchenanzahl NA : Avogadrokonstante R: allgemeine Gaskonstante n: Anzahl der Mole 05. Februar 2014 37 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) thermische Ausdehnung Erwärmt man einen Körper so dehnt er sich gleichmäßig in alle Richtungen aus, dabei ist die Größenzunahme proportional zur ursprünglichen Größe relative Längenänderung: ∆L L oder L0 = L(1 + α ∆T) = α ∆T α: linearer Ausdehnungskoef zient für das Volumen gilt: relative Volumenänderung: ∆V V oder V0 = V(1 + β ∆T) = β ∆T β: Volumenausdehnungskoef zient Einheit: [α] = [β] = K−1 Insbesondere gilt für einen isotropen Festkörper β = 3α Flüssigkeiten und Gase besitzen aufgrund ihrer Formeigenschaften nur einen Volumenausdehnungskoef zienten. (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 38 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Wärmekapazität / latente Wärme Das Zu- oder Abführen einer bestimmte Wärmemenge ∆Q resultiert in einer Änderung der Temperatur des Stoffes. (Die Einheit der Wärmemenge ist die der Energie [∆Q] = Joule) ∆Q = m cp ∆T Einheit: [cp ] = J · kg−1 · K−1 Bei einem Phasenübergang – z.B. fest zu üssig – geht die zugeführte (abgeführte) Wärme nicht in die Erhöhung (Erniedrigung) der Temperatur über. Die Energie dient dazu die Kräfte zwischen den Molekülen zu überwinden. Phasenübergänge: (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 39 / 40 Physik für Ingenieure (Maschinenbau) Quiz Die Temperaturdifferenz zweier Körper beträgt in der Celsiusskala 253 °C. In der Kelvinskala beträgt diese Temperaturdifferenz -20 K 20 K 273 K 253 K 526 K (Ruhr-Universität Bochum) 05. Februar 2014 40 / 40