Programm Ludwig van Beethoven (1770-1827) Klaviersonate c-Moll, op.13 „Pathétique“, 1.Satz Bearbeitung für Orchester von Anton Bruckner (1824-1896) - URAUFFÜHRUNG Peter Tschaikowsky (1840-1893) 1. Klavierkonzert b-Moll, op. 23 1. Allegro non troppo e molto maestoso – Allegro son spirito 2. Andantino semplice 3. Allegro con fuoco - Pause - Johannes Brahms (1833-1897) 3. Sinfonie F-Dur, op. 90 1. Allegro con brio 2. Andante 3. Poco allegretto 4. Allegro Ausführende: Dmitry Rodionov, Klavier Orchester-Gemeinschaft Nürnberg Leitung: Christian Hutter Beethoven/Bruckner: „Pathétique“ Anton Bruckner, neben Brahms der bedeutendste Symphoniker seiner Zeit, wirkte anfangs als Schullehrer in Oberösterreich. Nebenher im Orgelspiel ausgebildet, wurde er 1850 Stiftsorganist in St. Florian. 1855 zum Domorganisten in Linz ernannt, fühlte er aber mehr und mehr seine Berufung als Komponist. Um sich musiktheoretisch weiterzubilden, wurde der frühere Lehrer wieder zum Schüler: Von 1857 bis 1861 betrieb er bei Simon Sechter in Wien gründliche Musiktheoriestudien, denen bis 1863 die Praxis der Komposition (Formenbau und Instrumentation) beim Linzer Theaterkapellmeister Otto Kitzler folgte. Als Vorübung vor der Komposition eigener Werke bearbeitete Bruckner im August 1862 den ersten Teil des 1. Satzes von Beethovens „Pathétique“ für Orchester. Da das KitzlerStudienbuch erst 2014 veröffentlicht wurde, handelt es sich bei der heutigen Aufführung um die erste Wiedergabe überhaupt. Tschaikowsky: 1. Klavierkonzert Am 21. November 1874 schrieb Tschaikowski an seinen Bruder Anatol: „Ich bin ganz in die Komposition eines Klavierkonzerts versunken. (…) Die Arbeit geht sehr langsam vorwärts und will nicht recht gelingen.“ Doch von solchen Problemen ist in diesem berühmten Werk, auf das kein Klaviervirtuose verzichtet, nichts zu hören: Helle Fanfarenklänge eröffnen den ersten Satz, in welche das Orchester einfällt und nach wenigen Takten der Solist. Celli und Violinen lassen die berühmte Des-Dur-Melodie weitschwingend aufblühen, begleitet von den mächtigen raschen Akkorden des Solisten. Es dürfte eines der bekanntesten Themen Tschaikowskis sein und lässt ein ukrainisches Volkslied anklingen. Der Kopfsatz nimmt nahezu drei Fünftel des Konzerts ein, was Kritiker zwar verärgerte, jedoch nicht das Publikum, das von dem spannungsvollen Wechsel zwischen der vorwärts drängenden Musik und den dazwischen fahrenden, donnernden virtuosen Akkorden des Klaviers meist hingerissen ist. Der zweite Satz beginnt mit einer lyrischzarten Weise in der Flöte, dann nehmen Violoncello und Oboe das Thema auf, das vom Klavier mit hellen Arabesken umspielt wird. Im schnellen scherzoartigen Mittelteil gibt es einen Walzer, der auf ein französisches Chanson zurückgeht, das Tschaikowski und sein Bruder gerne sangen. War der zweite Satz fast von kammermusikalischer Subtilität, so setzt das Allegro ungestüm ein, und die beiden Themen dieses temperamentvollen Finales tragen ebenfalls russische Elemente in sich. (Uraufführung: 1875 in Boston) Brahms: 3. Sinfonie Zu den frühen Bewunderern dieses Werks gehörte Antonín Dvořák. In einem Brief an den Verleger Fritz Simrock betonte er, das Opus 90 übertreffe die beiden voran gegangenen Sinfonien an Schönheit: „Es ist eine Stimmung darin, wie man sie bei Brahms nicht oft findet! Welch herrliche Melodien sind da zu finden! Es ist lauter Liebe und das Herz geht einem dabei auf. Denken Sie an meine Worte und wenn Sie die Sinfonie hören, werden Sie sagen, dass ich gut gehört habe.“ Das Prinzip der Entwicklung und Ableitung aus einem Keimmotiv bestimmt auch den Bau der Dritten, der konzentriertesten und in ihren thematischen Formulierungen knappsten der Brahmsschen Sinfonien. Bestimmte eine Art pastorale Lyrik den „Ton“ der Zweiten, so ist die Dritte von kraftvoller Energie bestimmt, und das Schwanken zwischen Dur und Moll ist charakteristisch für das gesamte Werk. (Uraufführung: 1883 in Wien) Dmitry Rodionov wurde 1989 in Russland geboren und studierte von 2008 bis 2014 am Moskauer Peter-Tschaikowsky-Konservatorium bei Elena Kuznetsova. Seine erste Wettbewerbsauszeichnung erhielt er schon 1999 beim „Goedicke-Wettbewerb“ für junge Pianisten. Es folgten mehrere erste Preise bei wichtigen russischen Wettbewerben, 2011 wurde er zweiter Preisträger des internationalen Klavierwettbewerbs „Muses of the World“, und 2015 gewann er den „Steinway Wettbewerb Nürnberg“. Darüber hinaus konzertierte er zusammen mit einigen bedeutenden Orchestern, zum Beispiel dem Ulyanovsk Staatsorchester, dem russischen Kammerorchester „Cantus Firmus“ und dem Sinfonieorchester der Zentralen Musikschule Moskau. Solokonzerte spielte er in Moskau, St. Petersburg, Nowgorod, Jekaterinburg und in anderen russischen Städten. 2010 wurde Rodionov in die Auswahl des Projektes „River of Talents“ aufgenommen, einer Produktion des Musikhauses St. Petersburg. Hier hinein werden die größten Talente Russlands eingeladen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in Meisterkursen weiterzubilden und Konzerterfahrung zu sammeln. Zwischen 2013 und 2015 gab er Konzerte in Krefeld, Essen, Bayreuth, Ulm, Darmstadt, Neumarkt u.a. deutschen Städten. 2014 gewann Rodionov das Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, und seit Oktober 2014 studiert er an der Nürnberger Musikhochschule bei Professor Wolfgang Manz. 2015 erhielt er den Preis der Hochschule als der beste ausländische Student. Christian Hutter wurde 1969 in Nürnberg geboren. Nach dem Abitur studierte er am MeistersingerKonservatorium Dirigieren und Klavier. Während dieser Zeit war er auch Stipendiat des „RichardWagner-Verbandes“ und Preisträger des „Kulturforum Franken“ und dirigierte einige Konzerte des „Westböhmischen Sinfonieorchesters Marienbad“. Von September 1997 bis Februar 2013 war er als Solorepetitor und Kapellmeister an der Oper des Staatstheaters Nürnberg engagiert, wo er u.a. zahlreiche Opern-, Operetten- und Musical- Aufführungen sowie mehrere Kinderopern und Kinderkonzerte dirigierte. Außerdem tritt er regelmäßig als Klavierbegleiter von Lieder- und Opernabenden auf, arbeitet häufig als Dirigent mit Laien- und Jugendorchestern zusammen. Orchester-Gemeinschaft Nürnberg e.V. Geschäftsstelle: Schlegelstraße 14, 90491 Nürnberg Telefon 0911-591309, Fax 0911-594836 Die Orchester-Gemeinschaft Nürnberg e.V. gehört zu den großen und traditionsreichen Amateurorchestern in Bayern. Mitspieler sind jederzeit willkommen. Wir proben immer mittwochs (außer in den Schulferien) von 20 bis 22 Uhr, momentan im Saal des August-Meier-Heims, Regensburger Straße 380 in Nürnberg. http://www.orchester-gemeinschaft.de. Eintrittskarten: 25/20/15 € (Schüler/Studenten 5 € nach Vorlage des Ausweises) Abendkasse: ab 18.30 Uhr Nächstes Konzert: 26.11.2016, Meistersingerhalle, kleiner Saal. 19.30 Uhr,