Stundenprotokoll vom 11.09.2009 – Leistungskurs Sport 12 - Philipp P. - Nach dem Beginn der Unterrichtsstunde befassten wir uns wieder einmal mit organisatorischen Dingen, verteilten verschiedene Referatsthemen ( Trainings Prinzipien, Trainings Methoden u. Belastungs-Normativa ) und begannen anschließend mit dem eigentlichen Unterricht. Ebenfalls wiederholten wir die Themen: Anatomie, Physiologie und Adaption des Herzens. (siehe Protokoll 4.09.09) Windkesselfunktion: Als Windkesseleffekt oder biologische Windkesselfunktion bezeichnet man den Druckausgleich durch die Elastizität der herznahen Arterien (vor allem der Aorta). Hierdurch wird die starke Druckdifferenz zwischen Systole (Phase des Blutauswurfs durch Kontraktion des Herzmuskels) und Diastole (Entspannung des Herzmuskels) verringert. Dabei vergrößert sich das Volumen des Aortenbogens – gleichzeitig steigt die Wandspannung durch Vergrößerung des Durchmessers. Auf diese Weise wird ein Teil der Energie aus der Herzarbeit gespeichert und nach Verschluss der Aortenklappe durch Abfluss aus dem Aortenbogen in Arbeit gegen den Gefäßwiderstand und Bewegungsenergie umgesetzt. Die Stärke des Pulses und der Blutstrom (durch die kurzzeitige Speicherung von Blut) werden so harmonisiert. Das bedeutet, dass der ursprünglich in Herznähe vorhandene Druck soweit abgebaut wird, dass er in den Kapillaren keine Zerstörung bewirkt und der Blutstrom zu einem relativ konstanten Fluss wird. Obwohl der Windkesseleffekt äußerst gering ist – bei einem jungen Erwachsenen entspricht er lediglich einer Volumenänderung von etwa 40 ml – spielt er eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Blutdrucks. Daneben ist die zur Aufdehnung der Arterien benötigte Arbeitsleistung des Herzens ein wesentlicher Bestandteil der Nachlast. Blutdruck: Unter Blutdruck versteht man den in den Gefäßen herrschenden Druck, im engeren Sinn den arteriellen Blutdruck im Körperkreislauf. Die „Pumpe“ Herz wirft das Blut stoßweise während der Systole in die Aorta aus, der arterielle Blutdruck (systolischer Druck) steigt. Während der Diastole, wenn der Abfluss überwiegt, fällt der Blutdruck ( diastolischer Druck ). In den Arteriolen und Kapillaren verwandelt sich dieser Blutauswurf in eine kontinuierliche Strömung, welche in der Peripherie die gleichmäßige Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff ermöglicht. Der Blutdruck in der Aorta un den großen Arterien schwankt zwischen einem maximalen Wert in der Systole und einem minimalen Wert in der Diastole. In Ruhe gelten im Sitzen folgende Normwerte: - Systolischer Druck: 120 mmHg Diastolischer Druck: 80 mmHg Blutdruckamplitude: 40 mmHg Korrekterweise wird der Blutdruck in Pascal (Pa) gemessen. Der Blutdruck hängt mit der Dehnbarkeit der Gefäße zusammen. Da diese im Alter starrer werden, steigt der systolische Blutdruck dann an. Der diastolische Druck nimmt hingegen im alter kaum zu. Der Bluthochdruck (Hypertonie) stellt einen Risikofaktor für Arteriosklerose dar. Als Arteriosklerose werden Veränderungen der Gefäßwände bezeichnet, welche unter anderem Herzinfarkt und Schlaganfall zur Folge haben können. Eine Hypertonie liegt vor, wenn der Blutdruck in Ruhe die Werte 140 mmHg systolisch und 90 mmHg diastolisch überschreitet. Folgende Maßnahmen wirken dem Bluthochdruck entgegen: - Übergewicht abbauen Kochsalzkonsum auf ca. 4-6 g pro Tag senken Rauchen einstellen Alkoholkonsum stark veringern Moderates Ausdauertraining betreiben Der menschliche Blutdruck ist bestimmten Schwankungen unterworfen. Er fällt beispielsweise im Schlaf und während der Verdauung, steigt bei psychischen Belastungen und fällt beim Übergang vom Liegen zum Stehen. Auch während sportlicher Belastung seigt der Blutdruck an. Besonders stark ist dies bei der isometrischer Muskelkontraktion (haltende Muskelarbeit) oder der Pressatmung ausgeprägt. (Optimales Sportwissen, S. 75 + 76) Herzkranzgefäße: Als Koronar- oder Herzkranzgefäß wird eine Arterie bzw. Vene bezeichnet, die den Herzmuskel mit Blut versorgt oder dieses aus ihm abführt. Die Herzkranzgefäße sind kranzförmig um das Herz angeordnet. Das Wort stammt vom lateinischen „coronarius“, was kronen- oder kranzförmig bedeutet. Unter Umständen kann es vorkommen das sich eins oder mehrere diese Gefäße verstopfen. Das passiert dadurch das sich über einen meist längeren Zeitraum Plaque in dem jeweiligen Gefäß sammelt und es nach und nach immer mehr verengt. Ist der Zeitpunkt gekommen an dem das betroffen Gefäß (fast) vollkommen verschlossen ist, stirbt der Bereich den das Gefäß hätte versorgen müssen innerhalb weniger Minuten ab, die Folge -> Herzinfarkt. Herzinfarkt: Der Herzinfarkt, Herzanfall oder Myokardinfarkt (umgangssprachlich auch Herzkasper) ist eine akute und lebensbedrohliche Erkrankung des Herzens. Eine in der Humanmedizin gebräuchliche Abkürzung ist AMI (acute myocardial infarction). Es handelt sich um Absterben oder Gewebsuntergang (Infarkt) von Teilen des Herzmuskels (Myokard) auf Grund einer Durchblutungsstörung (Ischämie), die in der Regel länger als 20 Minuten besteht. Leitsymptom des Herzinfarktes ist ein plötzlich auftretender, mehr als 20 Minuten anhaltender und meist starker Schmerz im Brustbereich, der in die Schultern, Arme, Unterkiefer und Oberbauch ausstrahlen kann. Er wird oft von Schweißausbrüchen, Übelkeit und evtl. Erbrechen begleitet. Allerdings treten bei etwa 25 % aller Herzinfarkte nur geringe oder keine Beschwerden auf. Im Gegensatz zum AnginaPectoris-Anfall kommt es beim Herzinfarkt immer zum kompletten Gewebsuntergang eines Teils des Herzmuskels, in den meisten Fällen durch Blutgerinnsel in einer arteriosklerotisch veränderten Engstelle eines Herzkranzgefäßes. In der Akutphase eines Herzinfarktes treten häufig gefährliche Herzrhythmusstörungen auf. Auch kleinere Infarkte führen nicht selten über Kammerflimmern zum Sekundenherztod, etwa 30 % aller Todesfälle beim Herzinfarkt ereignen sich vor jeder Laienhilfe oder medizinischen Therapie. Sportherz: „Unter dem Begriff des Sportherzens werden physiologische Anpassungen des Herzens unter einem Ausdauertraining verstanden“ (R. Rost: Lehrbuch der Sportmedizin, 2001). Im Gegensatz zum krankhaft vergrößerten Herz, dessen Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, ist die Leistungsbreite des Sportherzens vergrößert. Während sich unter krankhaften Bedingungen meist nur einzelne Anteile des Herzens vergrößern, ist beim Sportherz stets das gesamte Herz betroffen, also alle vier Herzhöhlen. Bei einer ausdauertrainingsbedingten harmonischen Sportherz-Hypertrophie vergrößern sich demnach die Herzhöhlen (Dilatation) und die Herzwanddicken (Dicken- und Längenzunahme der einzelnen Herzmuskelfasern) synchron (exzentrische Hypertrophie). Ebenso wie bei den quergestreiften Skelettmuskelzellen wird die Hypertrophie der Herzmuskelzellen in erster Linie durch Neubildung der kontraktilen Eiweißfäden (Aktin und Myosin) in den Sarkomeren der Zellen bewirkt, obwohl sich auch die anderen Bestandteile der Herzmuskelzellen- insb. die Mitochondrienproportional vermehren. Das Sportherz als dimensionale Anpassung ist nach Rost nur bei Ausdauerleistungssportlern zu beobachten. Hierbei kann sich das Herz durch Training in seiner Größe in etwa verdoppeln. Während ein untrainiertes Herz ca. 300g wiegt, erreicht ein trainiertes Herz ein Gewicht von max. 500g. (> max. HMV beim UT = 20-25l/min; beim AT = über 40l/min. Das erhöhte SV des AT ist in erster Linie auf eine Dilatation der Herzhöhlen zurückzuführen. Es beträgt beim AT bis zu 200ml; beim UT hingegen nur etwa = 60-90ml. Die Ursache für eine trainingsbedingte Vergrößerung des Herzens ist überwiegend auf den vermehrten venösen Rückstrom bei intensiver Muskeltätigkeit sowie auf die regulative Weitstellung des Herzens (regulative Dilatation) auf nervalem Wege zurückzuführen. Das Sportherz verfügt mit seinen erweiterten Hohlräumen über eine größere Restblutmenge als das Herz des UT. Unter Belastung kann diese Restblutmenge, wenn die Durchblutungsanforderungen der Muskulatur sprunghaft ansteigen, als Schlagvolumenreserve dienen oder z.B. bei der Pressatmung ein Sofortdepot darstellen. Die funktionelle Dilatation des Herzens bedeutet energetisch eine wesentliche Ökonomisierung des Herzens. Wie die folgende Abb. deutlich macht, benötigt das Sportherz für die gleiche Auswurfmenge (SV) eine wesentlich geringere Faserverkürzung. Des Weiteren wird vermutet, dass es eine weitere morphologische Form des Sportlerherzens gibt: Das krafttrainierte Herz . Somit soll es bei Sportlern, die hauptsächlich isometrische Belastungen (z.B. Gewichtheber) durchführen, zur Entwicklung einer überwiegenden Zunahme der Wanddicke ohne Volumenaufweitung des Herzens kommen (konzentrische Hypertrophie). Ursächlich dafür ist eine Druckbelastung, die sich beim Krafttraining aus einer Erhöhung des peripheren Widerstands ergibt. Adaptive Veränderungen im Bereich der kardialen Gefäßversorgung Parallel zur Vergrößerung des Herzens kommt es durch Ausdauertraining zu einer Erweiterung der Koronareingänge, zu einer Querschnittszunahme der Herzkranzarterien sowie zur verstärkten Ausbildung von Kollateralen- also zu einer Verbesserung der Blutversorgung der Herzmuskulatur in Ruhe und Belastung. (Quellen: - http://h-schlenke.de/ Adaption des HKS – Zusammenstellung www.sportunterricht.de www.netdoktor.de www.wikipedia.de )