Fragen zur Herkunft und Wirkungsweise der Homöopathie F.: Seit wann gibt es Homöopathie? Die Homöopathie ist eine Arzneiheilkunde, die vor über 200 Jahren von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann entdeckt und ausgearbeitet wurde. Sie ist in der Medizin offiziell anerkannt und die Ausbildung wird durch die Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer geregelt. Die homöopathischen Arzneien sind somit anerkannte Heilmittel. F.: Kann man die Wirkung der Homöopathie wissenschaftlich erklären? Hahnemanns herausragende Lehre und das von ihm weitergereichte Erbe wurde erst durch die wissenschaftlichen Entdeckungen des letzten Jahrhunderts erklärbar. Es war und ist die Physik, die seine Lehre für uns rational und wissenschaftlich erklärt. Hahnemann verstand Erkrankung als eine „Verstimmung der Lebenskraft“, was unzweifelhaft so ist. Heute ist bekannt, dass der Körper ein eigenes Energiefeld elektromagnetischer Natur besitzt und dass dieses elektromagnetische Feld den biochemischen Steuer- und Regulationsvorgängen übergeordnet ist. Die Lebenskraft ist der vitale Ausdruck der elektromagnetischen Natur des Lebens. F.: Woraus bestehen homöopathische Arzneimittel? Homöopathischen Arzneien werden aus natürlichen Ausgangsstoffen (Mineralien, Pflanzen oder tierisches Produkt) hergestellt, die durch eine besondere Weiterverarbeitung mit Verdünnung und Verschüttelung (Potenzierung) dynamisiert und damit für die Anwendung am Menschen aufbereitet werden. Bei dieser Aufbereitung werden unterschiedliche Potenzierungen hergestellt. Wir unterscheiden Tiefpotenzen (gute Wirkung bei akuten Erkrankungen) und Hochpotenzen (gute Wirkung bei chronischen Erkrankungen). Auch die Kombination beider ist möglich. Homöopathische Arzneimittel regen den Körper zur Eigenregulation an und wirken gezielt entblockierend und energetisierend. F.: Wie viele homöopathische Mittel gibt es? Das Prinzip der Homöopathie ist die individuelle Mittelfindung für jeden Menschen. Somit ist die Homöopathie eine zutiefst individuelle Therapie. Dabei wird um die Individualität der Symptome festzustellen, eine umfangreiche spezielle Anamnese (Homöopathische Erstanamnese) durchgeführt. Die Mittelauswahl erfolgt aus etwa 2000 homöopathischen Einzelmitteln. Dabei kommt es darauf an, das oder die Mittel zu finden, die die Gesamtheit der Symptome eines Menschen erfassen. F.: Stimmt es, dass homöopathische Mittel keinen Stoff enthalten und deshalb auch nicht wirken? Homöopathische Hochpotenzen enthalten keinen stofflichen Anteil der Ausgangssubstanz, das ist richtig. Da die homöopathischen Mittel aber in einem speziellen Vorgang potenziert wurden, ist ihre Wirkung sogar stärker als wenn sie noch Stoff der Ausgangssubstanz enthalten würden. Die Potenzierung erhöht die Wirkungskraft. Fragen zu speziellen Krankheitsbildern F.: Welches homöopathische Mittel wirkt gegen Kopfschmerz? Homöopathische Arzneien wirken nicht wie andere Medikamente gegen ein Symptom. Homöopathische Mittel wirken für den Körper, regen im Sinne der Resonanz an und führen zur Verbesserung der Eigenregulation, die bei Erkrankungen meist gestört ist. Bei einer homöopathischen Behandlung erhalten Menschen mit demselben Symptom meist unterschiedliche Heilmittel, da die Menschen unterschiedlichen Typen entsprechen und deshalb differente Heilmittel benötigen. F. Mein Arzt stellte bei mir erhöhte Leberwerte, ein schlechtes Blutbild und eine Fettleber fest. Kann hier Homöopathie helfen? Die Homöopathie ist keine Methode, die sich vordergründig an quantitativen Messwerten, wie Leber- oder Blutwerten orientiert. Sie orientiert sich an den qualitativen Symptomen des Patienten. Im Rahmen einer Konstitutionsbehandlung, bei der alle den Patienten betreffenden Beschwerden zusammengetragen werden, um das individuelle Mittel für ihn zu finden, können auch Laborwerte verbessert werden. F. Mein Kind leidet unter Heuschnupfen. Vom Arzt wurde uns nun eine Hyposensibilisierung vorgeschlagen. Gibt es eine Alternative? Hier müssen wir zwischen eine akuten und einer chronischen Behandlung unterscheiden. Kommt der Patient bereits mit Heuschnupfensymptomen in die Praxis, werden zunächst die vordergründigen, aktuellen Beschwerden erfragt und ein Akutmittel verschrieben. Dies lindert die momentanen Beschwerden, ist aber häufig nicht in der Lage, den Heuschnupfen auch in den kommenden Jahren zu lindern oder zu heilen. Somit ist es dann sinnvoll, eine Konstitutionsbehandlung anzuschließen, um das chronische Mittel des Patienten zu finden, welches den Heuschnupfen dauerhaft heilen kann. F. Ich muss seit Jahren nachts mehrmals aufstehen zum Wasserlassen. Mein Hausarzt hat eine Prostatavergrößerung festgestellt, welche auch operiert wurde. Die Beschwerden halten allerdings an. Am Tag ist der Harndrang normal, aber nach 16 Uhr geht es los. Kann Homöopathie helfen? Homöopathie kann immer dann helfen, wenn die Krankheit auffallende, ungewöhnliche und charakteristische Symptome hervorbringt. In ihrem Fall ist die Zeitangabe (nach 16 Uhr) sehr hilfreich für die Mittelfindung. Somit könnte ein individuelles Mittel (Konstitutionsmittel) gefunden werden, das die Beschwerden lindert oder beseitigt. F.: Mein Kind hat Neurodermitis, kann Homöopathie helfen? Ja, sie kann. Zur homöopathischen Behandlung zusätzlich sinnvoll sind die Testung von unverträglichen Nahrungsmitteln und die Testung auf eine Belastung durch Schadstoffe mit entsprechender Behandlung. F. Gibt es in der Homöopathie Mittel zu Leistungssteigerung bzw. gegen Infektanfälligkeit? Zunächst sollten Sie von Ihrem Hausarzt abklären lassen, ob eine Unterversorgung (z.B. Eisenmangel) Ursache für diese Beschwerden ist. Wenn dies nicht der Fall ist, kann mit Methoden der Naturheilkunde geholfen werden. Die klassische Homöopathie orientiert sich an den Beschwerden des Patienten und an den Symptomen der Krankheit. Somit kann ein geeignetes Konstitutionsmittel, welches die Gesamtheit der Beschwerden des Patienten berücksichtigt, also auch die Infektanfälligkeit und die Schwäche, welche ja Ausdruck einer gestörten Regulation des Körpers sind, diese auch beseitigen.