Es kommt immer - Allgeier

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D a s
A k t u e l l e
T h e m a
Es kommt immer
anders, als man denkt
v o n
I
m Grunde genommen ist unser
Leben voller Unsicherheiten. Wir
können uns auf nichts verlassen,
wir können nichts festhalten, wir
können an vielen Entwicklungen
im Privat- und Berufsleben nichts ändern. Und auch in der Welt ist auf
nichts Verlass. Hier die Eurokrise, Naturkatastrophen, Reaktorunfälle, dort
die Kriegsgefahr, Amokläufe usw. Alles und jeder ist einem stetigen dynamischen Wandel unterworfen. Die böse
Überraschung, das unvorhergesehenesEreignis, das spontane Geschehen,
das unser schönes Leben über Nacht
verändern kann, schwebt wie ein Damoklesschwert über uns und kann uns
misstrauisch, ängstlich und übertrieben vorsichtig machen. Bei vielen
Menschen wird diese Angst derartig
groß, dass sie in regelrechter Lebensangst und Depression versinken. Der
„Normalmensch“ kann diese Angst oft
gerade so noch händeln. Aber auch
ihm wird die Brust klamm, wenn er
über die Zukunft nachdenkt und sich
dabei vorstellt, was alles passieren
kann.
Leider müssen davon ausgehen, dass
in unserer modernen Zeit, in der sich
die Ereignisse überschlagen, in der die
permanenten Veränderungen oftmals
dramatische Züge annehmen und uns
jede Ruhe und Übersicht nehmen, dieses oft zutiefst unsichere Lebensgefühl
bei vielen Menschen weiter zunehmen
wird. Ein großes Problem der Gegenwart, das wir nur lösen können, indem
wir lernen mit Unsicherheit zu leben.
Und gerade dies dürfte die größte Herausforderung sein. Denn natürlicherweise scheut der Großteil der Menschen unsichere Situationen und hat
den Wunsch, ein geordnetes und überschaubares Leben zu führen.
Mit Sicherheit sind Gründe für diese
Übervorsicht in unserer Evolution zu
finden. Denn in früheren Zeiten, in
m i c h a e l
a l l g e i e r
denen die Menschen von Hunger und
Gewalt noch sehr viel direkter bedroht
waren, war es wichtig die Sensoren,
die vor Gefahren warnten, zu entwickeln und zu schärfen, um einfach nur
zu überleben.
Diese Probleme haben wir in unserer
modernen westlichen Welt nicht mehr.
Was Krankenkasse, Altersvorsorge, Sozialeinrichtungen etc. betrifft, sind wir
trotz aller Mängel abgesichert wie nie
zuvor in der Geschichte der Menschheit. Und trotzdem werden wir immer
noch unsicherer und ängstlicher.
Sicherheit in sich selbst finden
Sicherheit finden, um mit Unsicherheiten gut leben zu können, kann man
letztlich nur in sich selbst. Und natürlich hat diesbezüglich der Glaube immer schon eine bedeutende Rolle gespielt. Doch auch hier nehmen die
Verunsicherungen zu, was die massenhaften und ungebremsten Kirchenaus-
D a s
A k t u e l l e
T h e m a
Warum wir auch mit
der Astrologie das Leben
nicht kontrollieren können
tritte beweisen. Die etablierten Kirchen
können mit der schnellen Zeit längst
nicht mehr Schritt halten.
In sich selbst Sicherheit finden heißt
zu allererst zu begreifen und vor allem
zu akzeptieren, dass das Leben nicht
kontrolliert werden kann. Denn es
kommt meist alles anders, als man
denkt. Viele unserer Befürchtungen,
die die Zukunft betreffen, erweisen
sich schlicht als falsch. Wir hätten sie
uns sparen und damit leichter und
gelassener leben können. Mit all den
Ängsten und Befürchtungen schaffen
wir zudem Blockaden, die uns an einer
Weiterentwicklung hindern und die
letztlich erst für eine düstere Zukunft
verantwortlich sind. Wir sind das, was
wir denken, wir ziehen unweigerlich
das an, worauf wir uns konzentrieren.
Das ist ein geistiges Gesetz. Schenken
wir negativen Erwartungen übergroße
Beachtung, senden wir ihnen damit
ungewollt Energie, die sie am Leben
erhalten und immer wahrscheinlicher
werden lassen. Umgekehrt ziehen wir
sicher positive Geschehnisse an und
können Großes bewegen, wenn wir in
der Lage sind, Visionen einer schönen
Zukunft in uns zu entwickeln.
Im individuellen Geburtshoroskop
können wir sehen, zu welchen Sichtweisen ein Mensch neigt, ob er grundsätzlich eher ein Skeptiker oder Optimist, ein ängstlicher oder mutiger Typ
ist usw. Die Astrologie hilft uns aber
noch sehr viel konkreter uns selbst zu
erkennen und an unseren persönlichen
Schwächen zu arbeiten. Umgekehrt
aber auch unsere Stärken zum Ausdruck zu bringen. Darin liegt zweifellos einer ihrer größten Stärken.
Die Astrologie kann, sofern richtig
mit ihr umgegangen wird, sicherlich
auch zur Beruhigung des Lebens beitragen, indem sie uns in Form der
Transite auf künftige Themen hinweist,
mit denen wir uns intensiv im Leben
auseinandersetzen. Ja, wir können
durch ihr Studium und durch die Beobachtung der Sterne sogar sehr viel
von der Dynamik unseres eigenen Lebens und das anderer begreifen lernen.
Und immer, wenn man wirklich etwas
in seinem tiefen Kern erkennt, verliert
es an Angst und Schrecken, sofern es
sich beispielsweise um eine schwierige
Lebenssituation handelt.
Lebenshilfe Astrologie
Die Astrologie ist ihrem Wesen nach
ganzheitlich gerichtet. Sie macht uns
immer erst auf die innere Blockade
und Fehlhaltung aufmerksam, die,
wenn sie verdrängt, missachtet oder
nicht gelöst werden kann, möglicherweise zu einem negativ empfundenen
äußeren Geschehnis führt. Wie innen
so außen, wie oben so unten lautet
einer der wichtigsten astrologischen
Grundsätze.
Astrologie kann wirkliche Lebenshilfe sein, wenn sie eben unser eigentliches Problem aufdeckt, das sich oft
geschickt hinter irgendwelchen vorgeschobenen Schwierigkeiten verbirgt.
Die Erkenntnis ist das Licht, das Gefahren bannt und uns ebenso wie das
wachsende Vertrauen in das Leben und
seine geistigen Gesetze innere Ruhe
und Sicherheit verschaffen kann.
Eines müssen wir uns AstrologieKundige aber auch eingestehen: Wie
alle anderen Menschen können wir
weder die Zukunft kontrollieren oder
in einer fixen Gestalt erkennen. Denn
das Schicksal gestaltet sich aufgrund
unserer Willensfreiheit in jedem Moment. Wir können erkennen, wenn etwa der laufende Saturn gerade auf
unserem Geburtsmerkur steht, welche
Gefahren, Themen und Chancen damit
verknüpft sind. Wie wir aber mit einem Transit umgehen, ist und bleibt
jedoch stets etwas ganz Persönliches.
Etwas, an dem wir nicht rütteln, wovor
wir Respekt haben sollten.
Auch die besten Astrologen müssen
selbst immer wieder die Erfahrung machen, dass Dinge anders eintreffen als
erwartet. Beim einen führt Saturn im
Transit durch Haus 7 zur Trennung,
beim anderen zu Eheschließung. Saturn in 7 kann aber auch Probleme in
der Öffentlichkeit, mit dem Expartner,
eine Beziehung mit einem sehr viel
älteren Menschen usw. bedeuten.
Analoges Denken
Die Analogien der Planeten und Häuser lassen vielfältige Auslösungsmöglichkeiten zu, auf die wir Astrologen
durchaus hinweisen können, um ein
Verständnis für das Thema zu schaffen, mit dem der Betroffene konfrontiert wird. Wir sollten diese Auslösungsmöglichkeiten jedoch nicht missbrauchen, um wie ein schlechter Kartenleger die konkrete Zukunft
vorherzusagen, die dann doch anders
eintrifft.
Das Leben bleibt Gott sei Dank auch
für Astrologen ein Geheimnis und niemals werden wir z.B. ergründen können, wann ein Mensch stirbt. Der eine
geht nämlich unter einem „üblen“ Saturn-Transit, der andere unter einem
wunderschönen Jupiter. Es gibt keine
festgeschriebenen Gesetze, jedoch in
diesem Falle die Erkenntnis, dass ein
Tod nicht immer schwer, sondern
manchmal auch schön und befreiend
sein kann.
Um seriöse Astrologie zu betreiben,
müssen wir aufhören, die Sterne zu
missbrauchen, um unsere Vorurteile zu
belegen. Wer Astrologie nutzt, um das
Leben besser zu verstehen, ist auf dem
richtigen Weg. Wer mit ihr das Leben
kontrollieren will und alle möglichen
Befürchtungen in sie hineininterpretiert, dem tut sie nicht gut.
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