AutomatenMARKT | April 1999 | Märkte Kennenlernspiele mit Aktionsgeräten Eigenverantwortlich oder zentral gesteuert Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, setzt Löwen Entertainment vorerst auf Aktionsgeräte. Das Motto dabei: Kundenbindung ohne Reue. Nach dem Erfolg mit unserem Majesto sehen wir in Bingen so genannte Aktionsgeräte vorläufig noch als ideale Promotioninstrumente an.” Die Stellungnahme von Löwen Entertainment zu ihrer neuesten Aktion rund um Geldspielgeräte klingt vorsichtig. Soll sie wohl auch, denn schließlich hat das Unternehmen, wie wir bereits auf Seite 38 in diesem Heft berichten, inzwischen ein eigenes Jackpot-System entwickelt. Doch da die Rechtslage dieser Systeme bisher noch ungeklärt sei, wolle man das Produkt lieber noch eine Weile in der Schublade lassen, sagen die Verantwortlichen. Für rechtlich bedenklos dagegen hält Löwen Entertainment seine Aktionen rund um Geldspielgeräte. Schließlich seien alle angebotenen Aktionsgeräte beziehungsweise Promotions mit Highscore-Gewinnspielen vom Landeskriminalamt genehmigt. Somit ließen sich durch diese Kennenlernspiele risikolos Stammkunden animieren und Neukunden gewinnen, sagt das Unternehmen. Christian Arras, Geschäftsführer von Löwen- Automaten, zur Strategie: „Folgende Logik steckt dahinter: Es entstehen dem Aufsteller durch den Kauf des Aktionspaketes keine zusätzlichen Kosten für Hardware. Verkaufsförderung und Promotion werden also ausschließlich unter Verwendung der Werbebudgets der Aufsteller finanziert. Wir verkaufen Geldspielgeräte. An der Werbung der Unternehmer wollen wir nur indirekt verdienen – über den steigenden Absatz.” Bei den Aktionsgeräten handelt es sich um speziell zu Promotionzwecken umgerüstete Geldspielgeräte. Aufstellunternehmer können die Aktionsgeräte inklusive Umrüst-Kit leihen. Leihgebühren entstehen keine. Damit bietet sich ihnen für einen zuvor festgelegten Aktionszeitraum die Möglichkeit, ihre bereits vorhandenen Seriengeräte gleichen Typs zu bewerben. „Wir halten die gezielte gerätegebundene Werbung für Mit solchen Flayern kann der wirkungsvoller, als den allgemeinen Automatenaufsteller für seine Aktionen Rundumschlag”, erklärt dazu Dirk werben. Schwerdling, Produktmanager bei Löwen Entertainment. „Gib Gummi und City Tower von Panther sowie Cash Casino von Löwen sind bereits zum Aktionsgerät umrüstbar.” Und so funktioniert das Ganze: Ein Mitarbeiter der Löwen-Niederlassung übergibt dem Aufsteller das Aktionsgerät inklusive Aktionspaket. Damit rechtlich einwandfreie Highscore-Gewinnspiele zu Werbezwecken veranstaltet werden können, schult der Mitarbeiter den Aufsteller in der Gerätebedienung und im korrekten Aktionsablauf. Der Aktionszeitraum beträgt in der Spielstätte zweimal 14 Tage. Aktueller Hauptgewinn ist ein Ford Puma, der dem Sieger vor seiner Spielstätte werbewirksam übergeben wird. Der Aufsteller zahlt für die ganze Aktion nur die Sachpreise im Wert von 1 000 bis 2 000 Mark. Das Aktionspaket enthält neben den Gewinngutscheinen für die Sachpreise auch Teilnehmerlisten und Werbemittel wie Handzettel und Plakate. Die Vor-OrtOrganisation übernimmt Top-Games, die Veranstaltungsagentur von Gerd Haberkorn mit Sitz in Hamburg. Wer will, kann aber solche Gewinnspiele mit Aktionsgeräten auch eigenverantwortlich veranstalten. Zu den Teilnahmebedingungen: Jeder Spielstättengast kann zweimal täglich am Aktionsgerät mitspielen. Benzingutscheine locken. Der Geldeinwurf ist gesperrt. Mit einer Schlüsseldrehung, bei der 25 höchstwertige Serienspiele aufgebucht werden, startet das Spiel. Es endet, wenn der Kredit Null beträgt oder spätestens nach 15 Minuten. Gewinne werden nicht ausgezahlt. Stattdessen trägt die Spielstättenaufsicht den Highscore-Betrag in eine Teilnehmerliste ein. Die Ziehung des Hauptgewinns erfolgt nach Ablauf der Aktion zentral unter notarieller Aufsicht. Dirk Schwerdling: „Das Spielsystem ist nicht nur rechtmäßig, sondern auch gerecht für den Spieler. Manipulationen haben wir wirksam vorgebeugt.”