Neun Monate bei bester Gesundheit Ratschläge für werdende Mütter Ernährung in der Schwangerschaft Unangenehme Begleiterscheinungen Neun Monate bei bester Gesundheit S ie sind schwanger? Herzlichen Glückwunsch! Eine Schwangerschaft ist ein ganz besonderer Lebensabschnitt. Im Laufe der nächsten Monate werden Sie unbeschreibliche neue Gefühle kennenlernen und Sie werden sich unzählige Fragen stellen. Welches sind die Anzeichen einer Schwangerschaft? Warum ist die medizinische Überwachung besonders wichtig? Wie sollte sich eine Schwangere ernähren? Wie kann man den kleinen Unannehmlichkeiten einer Schwangerschaft vorbeugen? Lassen sich Beruf und Schwangerschaft vereinbaren? Worauf müssen Sie achten, wenn Sie in Urlaub fahren? Was müssen Sie in Ihrer sexuellen Beziehung beachten? Wie sollten Sie Stress entgegentreten? usw. Diese Broschüre gibt Ihnen Antwort auf häufig gestellte Fragen in Bezug auf Ihre Gesundheit in der Schwangerschaft. Selbstverständlich kann unser Ratgeber nicht auf alle Aspekte eingehen und schließlich verläuft jede Schwangerschaft unterschiedlich. Bei spezifischen Fragen sollten Sie sich an Ihren Arzt oder an eine Hebamme wenden. Wir wünschen Ihnen eine glückliche und gesunde Schwangerschaft. Neun Monate bei bester Gesundheit Schwanger ? S ie wünschen sich ein Kind? Dann ist es manchmal sinnvoll, Ihrem Arzt schon vor der Schwangerschaft einen Besuch abzustatten. Dieser kann eine erste Blutanalyse vorsehen und Ihnen gegebenenfalls Vitamine zur Nahrungsergänzung verordnen, die das Risiko bestimmter Komplikationen und Missbildungen verringern. Der Arzt kann Ihnen zudem Ratschläge für einen gesunden Lebenswandel geben, der Ihnen und Ihrem Baby zugute kommt. Erste Anzeichen einer Schwangerschaft Ihre Menstruation hat noch nicht eingesetzt, obwohl die Blutungen schon vor einigen Tagen eingetreten sein sollten? Neben dem Ausbleiben der Regel gibt es auch einige andere Zeichen, die auf eine mögliche Schwangerschaft schließen lassen: morgendliche Übelkeit, Ekel oder Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel, Empfindlichkeit oder Schwellung der Brüste, häufiger Harndrang, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, ... Schwangerschaftstest Um sicher zu sein, ob Sie schwanger sind oder nicht, können Sie einen Schwangerschaftstest durchführen. Diese Tests sind ohne Rezept in Apotheken erhältlich. Sie weisen das Schwangerschaftshormon HCG (Humanes ChorionGonadotropin) im Urin nach. Bei korrekter Anwendung sind Schwangerschaftstests ziemlich zuverlässig. Einige der Produkte können Sie schon am Tag nach der ausgebliebenen Re- gel anwenden; allerdings kann es vorkommen, dass der Test bei einer verfrühten Anwendung das HCG noch nicht nachweisen kann und fälschlicherweise ein negatives Resultat liefert. Ein positiver Schwangerschaftstest? Herzlichen Glückwunsch! Sie sind schwanger. Im Laufe der folgenden Monate wird Ihr Kind in Ihrem Bauch wachsen und sich entwickeln. Im Durchschnitt dauert eine Schwangerschaft etwa 280 Tage, also 40 Wochen oder etwas länger als neun Monate. Sobald Sie von Ihrer Schwangerschaft erfahren haben, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren. Neun Monate bei bester Gesundheit Medizinische Betreuung während der Schwangerschaft E ine Schwangerschaft bringt große Veränderungen mit sich. Ihre eigene Gesundheit und die Entwicklung Ihres Babys sollten daher regelmäßig von einem Arzt untersucht werden. Komplikationen und negative Erlebnisse können so vielfach vermieden werden. Die medizinische Betreuung während einer Schwangerschaft kann durch einen Allgemeinmediziner, einen Gynäkologen, eine Hebamme oder durch mehrere dieser Pflegeleistenden gewährleistet werden. Der erste Arztbesuch Sobald Sie glauben, ein Kind zu erwarten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen (spätestens zwischen der sechsten und achten Schwangerschaftswoche). Beim ersten Besuch wird er überprüfen, ob Sie tatsächlich schwanger sind und mit Ihnen das voraussichtliche Geburtsdatum errechnen. Sicher werden auch einige Fragen erörtert über Ihren allgemeinen Gesundheitszustand, Ihren Medikamentenkonsum, die Einnahme der Verhütungspille, über eventuell vorangegangene Schwangerschaften und über Ihre Lebensweise. Anhand von Blut- und Urinanalysen können weitere, bislang nicht entdeckte Störungen diagnostiziert werden. Desweiteren überprüft der Arzt, ob Sie gefährdet sind, während der Schwangerschaft Komplikationen zu erleiden und ob Ihr Zustand zusätzliche Untersuchungen notwendig macht. Falls bestimmte Faktoren das Risiko einer Frühgeburt erhöhen (Rauchen, Bluthochdruck, sehr junges oder sehr hohes Alter der Schwangeren, erlittene Fehlgeburten, besondere Arbeitsbedingungen, ...), so wird die Schwangerschaft besonders intensiv überwacht. Die weiteren Arztbesuche Bei einem normalen Verlauf der Schwangerschaft sollten Sie monatlich zum Arzt gehen (etwa in der 12., 16., 20., 24. und 30. Schwangerschaftswoche); ab der 32. Schwangerschaftswoche dann alle zwei Wochen. Bei jeder Kontrolle werden Ihr Blutdruck und die Gewichtszunahme kontrolliert. Selbstverständlich werden auch Entwicklung und Wachstum des Babys sowie dessen Herzschlag überwacht. Ultraschall-Untersuchungen und vorgeburtliche Vorsorge Während der gesamten Schwangerschaft sind mindestens drei Ultraschall-Untersuchungen notwendig: zwischen der 11. und der 14. Woche, zwischen der 18. und der 22. Woche sowie zwischen der 30. und der 34. Woche. Dabei werden die Entwicklung und das Gewicht des Fötus, seine Position, sein Geschlecht, die Beschaffenheit des Mutterkuchens, usw. kontrolliert. Zudem kann bei der Ultraschall-Untersuchung festgestellt werden, ob es sich um eine einfache oder um eine Zwillings- bzw. Mehrlings-Schwangerschaft handelt und ob Organschäden oder Missbildungen vorliegen. Neun Monate bei bester Gesundheit Schwangerschaft und Ernährung Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen! E ine abwechslungsreiche Ernährung liefert Ihnen alle Nährstoffe, die für die Entwicklung Ihres Kindes von Bedeutung sind. Die aktive Ernährungspyramide zeigt Ihnen, wie es geht. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr an: • Kalzium (Milchprodukte, kalziumreiches Mineralwasser, Sojaprodukte die mit Kalzium angereichert wurden); • Eisen (Fleisch, Fisch, Linsen und bestimmte Gemüse wie Brokkoli, Zucchini, ...); • Vitamin D (fetter Fisch: z.B. Hering, Lachs, Makrele; Eier und Vollmilchprodukte); • Omega 3-Fettsäuren (fetter Fisch, Rapsöl, grünes Gemüse, ...). • Jod (Fisch, Milch- und Getreideprodukte); N.B.: Nehmen Sie wöchentlich zwei Portionen Fisch zu sich. Nahrungsergänzung Vitamin B9, auch Folsäure genannt, hilft dabei, das Risiko bestimmter schwerwiegender Missbildungen und Wachstumsstörungen einzugrenzen. Der Bedarf an Folsäure ist zum Zeitpunkt der Empfängnis sowie während den ersten Schwangerschaftswochen besonders hoch. Selbst eine ausgewogene Ernährung kann in diesem Fall eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin B9 meist nicht gewährleisten. Deshalb raten Experten, dem Körper bereits etwa einen Monat vor der Empfängnis zusätzliche Folsäure in Form einer Nahrungsergänzung zuzuführen. Dies sollten Sie bis zur Neun Monate bei bester Gesundheit zwölften Schwangerschaftswoche fortführen. Vitamin B9 wird häufig als Einzelpräparat oder als Multivitaminprodukt für Schwangere angeboten. Auch die zusätzliche Einnahme von Eisen ist manchmal ratsam. Reden Sie mit Ihrem Arzt darüber. Gewichtskontrolle Eine Schwangere muss nicht „für zwei“ essen. Die Qualität der Nahrung ist viel wichtiger als die Menge. Ab der zehnten Schwangerschaftswoche ist eine kleine Zwischenmahlzeit in Form von Obst oder Joghurt empfehlenswert. Anhand einer ausgewogenen Ernährung und täglicher Bewegung wird es Ihnen gelingen, Ihr Gewicht zu kontrollieren. Im Durchschnitt ist bei einer Schwangerschaft mit einer Gewichtszunahme von 9 bis 13 kg zu rechnen. Selbstverständlich können Sie hin und wieder etwas naschen, denn eine strikte Diät in der Schwangerschaft ist nicht notwendig. Sie sollten jedoch vermeiden, zu viele ungesunde Snacks zu sich zu nehmen. Während den ersten Schwangerschaftswochen ist es möglich, dass Sie etwas an Gewicht verlieren. Machen Sie sich darüber keine Sorgen, es ist völlig normal. Ernährungsbedingte Infektionen Manche ernährungsbedingte Erkrankungen, wie z.B Toxoplasmose und Listeriose, können dem Fötus gefährlich werden. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten Sie auf eine besonders gründliche Lebensmittelhygiene achten. Toxoplasmose Bei der ersten Blutuntersuchung überprüft Ihr Arzt, ob Sie gegen eine Toxoplasmose immun sind. Dabei handelt es sich um eine Infektion mit Toxoplasma gondii-Parasiten. Für gesunde Erwachsene birgt diese Erkrankung keine größeren Gefahren. Während der Schwangerschaft sollten Sie jedoch einige Vorkehrungen treffen, falls bei Ihnen keine Immunität festgestellt wurde. • Essen Sie nur durchgegartes Fleisch. Meiden Sie rohes, geräuchertes oder Hackfleisch (auch z.B. Salami). • Waschen Sie Obst und Gemüse besonders gründlich. • Waschen Sie sich bei der Essenszubereitung regelmäßig die Hände und säubern Sie die Arbeitsflächen und ­ -utensilien gründlich; vor allem, wenn diese in Kontakt mit ro­hem Fleisch oder ungewaschenem Gemüse gekommen sind. • Tragen Sie bei der Gartenarbeit Einweghandschuhe. • Meiden Sie Kontakt zu Katzen. Lassen Sie Ihren Partner die Katzentoilette säubern. Listeriose Listeriosa-Bakterien sind in rohen Lebensmitteln (Fleisch, Fisch, Milch, Gemüse, ...) sowie in vorbereiteten Gerichten (Weichkäse, Hotdog, kalte Platte, ...) vorhanden. • Meiden Sie Meeresfrüchte, rohen und geräucherten Fisch. • Essen Sie nur Weich- oder Edelpilzkäse (Feta, Brie, Camenbert, Roquefort, Gorgonzola, ...) auf dessen Verpackung angegeben ist, dass er aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. • Meiden Sie Pasteten. • Säubern Sie rohes Gemüse gründlich und achten Sie darauf, dass tierische Produkte durchgegart werden. Neun Monate bei bester Gesundheit Zu vermeidende Infektionsquellen Zytomegalie (CMV oder ZMV) Diese Viruserkrankung gefährdet den Fötus bei einer Infektion der werdenden Mutter. Anhand einer Blutuntersuchung kann der Arzt Ihr Ansteckungsrisiko feststellen und wird Ihnen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen empfehlen. Windpocken Windpocken stellen ein besonderes Risiko dar, vor allem bei einer fortgeschrittenen Schwangerschaft. Sobald sich die ersten Anzeichen einer Windpocken-Infektion bei der Schwangeren bemerkbar machen, sollte sie sich zur Behandlung in ein Krankenhaus begeben. Röteln Eine Rötel-Infektion in den ersten Schwangerschaftsmonaten kann schwerwiegende Folgen für das Kind haben. Häufig kommt es zu Herzfehlern, Taubheit oder Fehlfunktionen an Augen oder Gehirn. Nicht selten treten mehrere dieser Missbildungen gleichzeitig auf. In manchen Fällen erleidet die Schwangere sogar eine Fehlgeburt. Neun Monate bei bester Gesundheit Zigaretten, Alkohol, Drogen und Medikamente Zigaretten Babys und Ungeborene sind sehr empfindlich in Bezug auf Zigarettenqualm. Wenn Sie rauchen oder dem Rauch ausgesetzt sind, hat das auch für Ihr Kind Konsequenzen. Das Risiko einer Frühgeburt, von Wachstumsstörungen oder eines niedrigen Geburtsgewichts ist in diesem Fall besonders hoch. Auch sind später der plötzliche Kindstod, Mittelohrentzündungen, Erkrankungen der Atemwege (Asthma, Bronchitis, Schnupfen) sowie Verhaltensstörungen häufiger bei Kindern anzutreffen, die Zigarettenqualm ausgesetzt werden. Schützen Sie Ihr Kind vor dem Rauch: • Geben Sie das Rauchen auf. Schwangere können für die professionelle Hilfe eines anerkannten Tabakologen beim Rauchstopp eine Erstattung durch die gesetzliche Krankenversicherung erhalten. Hierzu müssen Sie die Raucherentwöhnung (mindestens acht Sitzungen) spätestens drei Monate vor dem errechneten Geburtstermin beginnen. Falls Ihr Partner ebenfalls raucht, kann auch er eine Unterstützung für die Entwöhnungssitzungen sowie für eine medikamentöse Behandlung erhalten. Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie auf unserer Internetseite: www.freie.be> Erstattungen>Raucherentwöhnung. • Verwandeln Sie Ihr Haus in einen Nichtraucher-Bereich. Bitten Sie Ihre Gäste, draußen zu rauchen. • Meiden Sie Orte, an denen viel geraucht wird. Alkohol Während der Schwangerschaft sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken. Ein zu hoher Alkoholkonsum kann bei Ihrem Baby das so genannte fötale Alkoholsyndrom hervorrufen. Dieses hat oft schwere Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Sollte es Ihnen schwer fallen, die Alkoholmenge während der Schwangerschaft zu reduzieren, so reden Sie mit Ihrem Arzt darüber. Drogen Jeder weiß, dass sich Schwangere von Drogen fernhalten sollten! Wenn Sie dennoch Rauschmittel zu sich nehmen, riskieren Sie bei Ihrem Kind schwere Folgeschäden und schlimme gesundheitliche Konsequenzen. Zudem hat der Drogenkonsum negative Auswirkungen auf den Verlauf Ihrer Schwangerschaft sowie auf Ihr Verhalten als Mutter. Medikamente Die Einnahme von Medikamenten kann die Entwicklung des Fötus negativ beeinflussen. Gehen Sie während der Schwangerschaft also vorsichtig mit Arzneimitteln um. Fragen Sie Ihren Arzt stets nach seiner Meinung, ehe Sie ein Medikament einnehmen. Neun Monate bei bester Gesundheit Körperpflege W ährend der Schwangerschaft sollten Sie gut für sich sorgen und auf Ihren Körper achten. Im Folgenden finden Sie einige Ratschläge zur Pflege von Haut, Zähnen, Haaren, ... Schwangerschaftsstreifen Während der Schwangerschaft können sich leicht Schwangerschaftsstreifen bilden, wenn die Haut nicht ausreichend dehnbar ist. Dabei handelt es sich um rote bis blaurote Striemen, die auf dem Unterbauch, an den Brüsten sowie an Ober- und Unterschenkeln auftreten können. Solchen Schwangerschaftsstreifen können Sie teilweise vorbeugen, indem Sie von Beginn der Schwangerschaft an täglich Massageöl oder eine Feuchtigkeit spendende Körperlotion an diesen Stellen einmassieren. So wird Ihre Haut geschmeidiger und dehnbarer. Mund- und Zahnhygiene Zahnfleisch und Zähne sind während einer Schwangerschaft sehr sensibel. Aufgrund eines erhöhten Hormonspiegels ist das Risiko einer Zahnfleischentzündung besonders hoch. Eine gründliche Mundhygiene ist also sehr wichtig. Putzen Sie Ihre Zähne drei Mal täglich mit einer Zahncreme, die Fluor enthält. Verwenden Sie hierzu eine Zahnbürste mit weichen Borsten, die das Zahnfleisch nicht verletzen. Schränken Sie den Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln ein und ersetzen Sie diese durch gesunde Nahrung. Lassen Sie Ihr Gebiss vom Zahnarzt kontrollieren und dabei auch Zahnbelag und Zahnstein entfernen. Bauchnabel In den letzten Schwangerschaftsmonaten ist es durchaus möglich, dass Ihr Bauchnabel unter dem Druck der Gebärmutter hervortritt. Dies ist eine völlig normale Erscheinung, die sich nach der Geburt wieder zurückbildet. Haare Während der Schwangerschaft können die Haare schneller wachsen, dichter, glänzender oder weicher werden. Viele Schwangere berichten auch von verstärkt fettigem Haar. Verwenden Sie in dieser Zeit zarte Shampoos und Pflegemittel. Brust Überlegen Sie schon während der Schwangerschaft, wie Sie Ihr Kind ernähren möchten. Besonders empfehlenswert ist das Stillen. Eine entsprechende Vorbereitung der Brustwarzen während den letzten Schwangerschaftswochen kann später das Anlegen des Kindes erleichtern. Reden Sie mit Ihrem Arzt oder mit der Hebamme darüber. 10 Neun Monate bei bester Gesundheit Unangenehme Begleiterscheinungen in der Schwangerschaft E ine Schwangerschaft ruft körperliche und hormonelle Veränderungen hervor, die einige Unannehmlichkeiten verursachen. Im Folgenden stellen wir die häufigsten davon vor und geben Tipps, wie Sie ihnen vorbeugen können. Übelkeit und/oder Erbrechen Die häufigsten Begleiterscheinungen im ersten Drittel einer Schwangerschaft sind Übelkeit und Erbrechen. Die Übelkeit kann zu jeder Tageszeit auftreten, meist jedoch in den Morgenstunden. In der Regel dauern die Beschwerden bis zur 14. Schwangerschaftswoche an. Vollständig verschwinden Übelkeit und Erbrechen meist in der 22. Schwangerschaftswoche. Bei einer starken und sehr häufig auftretenden Übelkeit sollten Sie mit Ihrem Arzt reden. Nehmen Sie keinesfalls eigenständig Medikamente ein. Folgendes können Sie tun, um der Übelkeit vorzubeugen: • Nehmen Sie Ihr Frühstück im Bett liegend ein. Bevorzugen Sie leichte Nahrungsmittel, wie bspw. Zwieback oder Toastbrot. Trinken Sie dazu ein Glas Wasser (nicht zu kalt), Fruchtsaft oder Tee. • Essen Sie regelmäßig kleine Portionen und vermeiden Sie große Hungergefühle. • Meiden Sie fette, frittierte oder stark gewürzte Speisen. • Lüften Sie Ihre Wohnung regelmäßig, damit die Küchengerüche nicht in den Zimmern bleiben. Wenn Ihnen beim Kochen übel wird, bitten Sie Ihren Partner, dies für Sie zu übernehmen. Sodbrennen Im letzten Drittel der Schwangerschaft tritt häufig Sodbrennen auf. Anhand folgender Maßnahmen können Sie das unangenehme Aufsteigen der Magensäure vermeiden. Helfen diese Tipps nicht, so reden Sie mit Ihrem Arzt darüber. • Nehmen Sie regelmäßig kleine Mahlzeiten ein, meiden Sie fetthaltige Nahrungsmittel. Essen Sie in Ruhe und kauen Sie gründlich. • Tragen Sie bequeme Kleidung. • Erhöhen Sie das Kopfteil Ihres Bettes oder verwenden Sie ein zusätzliches Kopfkissen. • Legen Sie sich nicht direkt nach einer Mahlzeit hin. Setzen Sie sich aufrecht, sodass Ihr Magen mehr Platz hat. • Meiden Sie den Genuss von Alkohol, Nikotin, Kaffee, starkem Tee sowie von sprudelnden und säurehaltigen Getränken (z.B. Fruchtsaft). Neun Monate bei bester Gesundheit Müdigkeit Die Veränderungen während der Schwangerschaft verbrauchen eine Menge an Energie. Es kann also vorkommen, dass Sie sich sehr müde fühlen, vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel. Dieser Zustand bessert sich in der Regel in der 14. Schwangerschaftswoche. Manche Schwangere sind jedoch während der gesamten Schwangerschaft von einer mehr oder minder starken Müdigkeit betroffen. Ist dies der Fall, so sollten Sie sich unbedingt schonen. Gehen Sie früh zu Bett und ruhen Sie sich möglichst auch tagsüber hin und wieder aus. Verstopfung Unter dem hormonellen Einfluss verlangsamt sich die Darmtätigkeit während der Schwanger- 11 schaft. Ein Mangel an Ballaststoffen in der Nahrung und die Einnahme eines Eisenpräparates sind häufig Grund für eine Verstopfung. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft bessern sich die Stuhlprobleme jedoch. Um einer Verstopfung vorzubeugen, können Sie folgendes tun: • Essen Sie bevorzugt faserreiche Nahrungsmittel, wie bspw. Vollkornbrot, Müsli, rohes Gemüse (gründlich gewaschen), Obst, ... Vielen hilft auch ein frisch gepresster Obstsaft, Honigkuchen oder am Morgen ein Glas lauwarmes Wasser auf nüchternem Magen. • Trinken Sie täglich mindestens 1,5 Liter Wasser. • Bewegen Sie sich regelmäßig (spazieren, Fahrrad fahren, schwimmen, ...). • Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, zur Toilette zu gehen. 12 Neun Monate bei bester Gesundheit Erhöhter Harndrang Aufgrund der hormonellen Veränderungen und durch den Druck, den der Fötus auf die Blase ausübt, verspüren viele Schwangere einen verstärkten Harndrang. Wenn auch Sie häufiger zur Toilette müssen, sollten Sie jedoch nicht weniger trinken, sondern den Umstand einfach annehmen. Bei einer Harninkontinenz sollten Sie mit einem Kinesitherapeuten sprechen, der Ihnen hilft, Ihre Beckenbodenmuskulatur zu stärken. Krampfadern Krampfadern sind erweiterte Gefäße, die vorwiegend an den Beinen auftreten. Sie können Juckreiz, Schmerzen, nächtliche Krämpfe und ein Gefühl von Schwere hervorrufen. Je nach Ausmaß der Krampfadern empfiehlt Ihnen der Arzt vielleicht das Tragen von Kompressionsstrümpfen (Stützstrümpfe). • Bewegen Sie sich regelmäßig und vermeiden Sie langes Sitzen oder Stehen. Legen Sie Ihre Füße im Sitzen etwas hoch und kreuzen Sie die Beine nicht. • Tragen Sie Kompressionsstrümpfe, die Sie schon im Liegen anziehen. • Spülen Sie nach dem Bad oder nach der Dusche Ihre Beine mit kaltem Wasser ab. • Massieren Sie Ihre Beine regelmäßig und lagern Sie sie hoch. Wasseransammlungen Wasseransammlungen, so genannte Ödeme, treten häufig gegen Ende der Schwangerschaft auf, vorwiegend in den Abendstunden. Füße, Knöchel und Hände schwellen und fühlen sich schwer an. • Ruhen Sie sich regelmäßig aus. Legen Sie Ihre Beine häufig hoch und platzieren Sie in der Nacht ein Kissen am Fußende Ihres Bettes. • Tragen Sie Stützstrümpfe und meiden Sie langes Stehen. • Ziehen Sie Ihre Ringe aus, ehe die Finger anschwellen. • Bei plötzlich auftretenden Wasseransammlungen sollten Sie Ihren Arzt benachrichtigen. Bluthochdruck, das Vorhandensein von Eiweißen im Urin, Ödeme und/oder Kopfschmerzen sind möglicherweise Anzeichen einer so genannten Gestose (früher auch als Schwangerschaftsvergiftung bekannt). Es handelt sich um einen Sammelbegriff für verschiedene Stoffwechselkrankheiten, die nur in der Schwangerschaft auftreten. Bei Verdacht auf eine Gestose sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um Komplikationen für Sie selbst und für Ihr Kind zu vermeiden. Wehen Als Wehen bezeichnet man das Zusammenziehen der Gebärmutter. Etwa während der 30. Schwangerschaftswoche beginnt Ihre Gebärmutter mit dem „Üben“ dieser Bewegungen. Dies ist kein Zeichen zur Beunruhigung! Falls Sie zu einem früheren Zeitpunkt der Schwangerschaft jedoch schon häufig Wehen verspüren, sollten Sie sich unbedingt schonen und mit Ihrem Arzt darüber reden. Neun Monate bei bester Gesundheit Risiko einer Fehlgeburt Bei etwa jeder fünften Frau treten innerhalb der 20 ersten Schwangerschaftswochen Blutungen auf. Diese können das Anzeichen einer drohenden Fehlgeburt sein, welche rund jede zehnte Schwangerschaft frühzeitig beendet. Die Ursachen für das Sterben des Kindes im Mutterleib sind Missbildungen, Einnistungsprobleme des Embryos in die Gebärmutter, Infektionen, hormonelle Störungen, ... Falls bei Ihnen eine Blutung auftritt, so suchen Sie schnellstmöglich einen Arzt auf. Arbeiten während der Schwangerschaft In den meisten Fällen bedeutet das Ausüben einer beruflichen Tätigkeit während der Schwangerschaft kein zusätzliches Risiko. Bestimmte Arbeitsbedingungen jedoch können das Risiko einer Frühgeburt, eines geringen Geburtsgewichts oder die Gefahr von Missbildungen des Fötus erheblich steigern. Wenn Sie unter bestimmten Bedingungen arbeiten, z.B. in der ­­Nacht, meist im Stehen, schwere körperliche Arbeit verrichten, bei großem Lärm oder tiefen Temperaturen, wenn Sie in Kontakt kommen mit Giftstoffen oder schädlichen Strahlen ausgesetzt sind, reden Sie unbedingt mit Ihrem Arbeitsmediziner darüber. Er wird Ihnen gegebenenfalls raten, bestimmte Vorkehrungen zu treffen. 13 Sport und Bewegung während der Schwangerschaft Regelmäßige Bewegung während der Schwangerschaft verbessert Ihre körperliche Verfassung und tut auch der Figur und Ihrem Baby gut. Spazieren, Fahrrad fahren, Schwimmen, usw. werden den meisten Schwangeren empfohlen. Diese Sportarten verbessern die Blutzirkulation und halten fit. Zudem verringert Sport das Risiko von Hämorrhoiden, Krampfadern, Verstopfung, usw. Achten und hören Sie jedoch auf Ihren Körper und überanstrengen Sie sich nicht. Vermeiden Sie plötzliche Bewegungen, Stürze und Stöße. Zweifeln Sie, ob eine bestimmte Sportart für Sie in Frage kommt? Nehmen Sie in diesem Fall kein unnötiges Risiko in Kauf und reden Sie mit Ihrem Arzt darüber. 14 Neun Monate bei bester Gesundheit Stress und Emotionen während der Schwangerschaft D ie Schwangerschaft kann eine sehr stressige Zeit sein, mit viel Unsicherheit und zahlreichen Gefühlsausbrüchen. Während Sie in einem Moment noch überglücklich sind, machen sich kurze Zeit später vielleicht schon die unterschiedlichsten Sorgen bemerkbar. Emotionaler Stress hat einen großen Einfluss auf Ihre Schwangerschaft. Deshalb sollten Sie Aufregung möglichst vermeiden und einige Vorkehrungen treffen: • Informieren Sie sich über den Verlauf einer Schwangerschaft und über die Geburt. Je mehr Sie und Ihr Partner zum Thema wissen, desto mehr Selbstvertrauen werden Sie haben. • Entspannen Sie sich, wann immer es möglich ist. Machen Sie kleine Spaziergänge oder Radtouren, lesen Sie ein Buch oder machen Sie es sich einfach bequem. Ruhen Sie sich mehrfach am Tag aus und sorgen Sie für ausreichend Schlaf. • Besuchen Sie einen Geburtsvorbereitungskurs oder Yoga-Kurse. Dies hilft Ihnen, sich in aller Ruhe auf die Geburt vorzubereiten und gibt Ihnen Gelegenheit, sich mit anderen Schwangeren auszutauschen. • Verstecken Sie Ihre Gefühle nicht und sagen Sie, was Ihnen auf dem Herzen liegt. Es tut gut, mit jemand zu reden. Bitten Sie in schwierigen Situationen Ihren Partner, Ihre Familie oder Freunde um Hilfe. • Reden Sie mit Ihrem Arzt, wenn der Druck zu groß wird. Schwangerschaft und Sexualität Normalerweise ist gegen sexuelle Kontakte während der Schwangerschaft nichts einzuwenden. Lediglich wenn die Gefahr einer Frühgeburt besteht, eines Zerreißens der Fruchtwasserblase oder einer Scheidenblutung, ist besondere Vorsicht geboten. Jede Frau erlebt ihre Sexualität unterschiedlich, auch in der Schwangerschaft. Manche werdende Mütter haben weniger Lust auf Geschlechtsverkehr, sehnen sich jedoch nach mehr Zärtlichkeit und Nähe. Bei anderen Paaren sorgt die Schwangerschaft für mehr Schwung und Aufregung in der Beziehung. Reden Sie mit Ihrem Partner über Ihre Gefühle. Zögern Sie bei Unsicherheiten nicht, Ihren Arzt oder die Hebamme zu kontaktieren. Neun Monate bei bester Gesundheit 15 Schwangerschaft und Reisen W enn Sie eine Reise planen, so sollte diese möglichst zwischen dem vierten und dem sechsten Schwangerschaftsmonat stattfinden. Die schlimmsten Nebenwirkungen einer Schwangerschaft sind zu diesem Zeitpunkt abgeklungen, die Gefahren einer Fehl- oder einer Frühgeburt sind in dieser Zeitspanne ziemlich gering. Allerdings können nicht alle Risiken vollständig ausgeschlossen werden. Bereiten Sie Ihre Reise deshalb sorgfältig vor. • Informieren Sie sich über die Qualität der medizinischen Pflege in Ihrem Aufenthaltsland, vor allem wenn es sich nicht um einen Mitgliedsstaat der EU handelt. • Um das Risiko einer Thrombose auf langen Strecken möglichst gering zu halten, sollten Sie Ihre Beine regelmäßig bewegen, öfter mal auf- und abgehen und viel trinken. Gegebenenfalls wird Ihnen Ihr Arzt Kompressionsstrümpfe empfehlen. • Falls Sie mit dem Auto verreisen, sollten Sie eine bequeme und entspannte Sitzposition einnehmen. Legen Sie auch während der Schwangerschaft stets den Sicherheitsgurt an. Platzieren Sie dabei den unteren Teil des Gurtes unterhalb Ihres Bauches (nicht darüber). Während der Fahrt sollten Sie regelmäßige Pausen einlegen. • Verläuft die Schwangerschaft problemlos, so birgt eine Flugreise keine besonderen Risiken. Einige Wochen vor der Geburt sollten Sie jedoch nicht mehr fliegen. Informieren Sie sich bei der Fluggesellschaft über die bestehenden Regeln. In Belgien ist es Schwangeren generell untersagt, in den fünf Wochen vor dem errechneten Geburtstermin eine Flugreise zu unternehmen. • Wenn Sie in ein Land reisen, welches eine bestimmte Impfung oder einen MalariaSchutz verlangt, reden Sie darüber mit Ihrem Arzt. • Schützen Sie sich ausreichend gegen die Sonne. Suchen Sie bei großer Hitze und starker Sonneneinstrahlung schattige Plätze und cremen Sie sich zusätzlich gründlich ein. Die Sonnencreme sollte dabei einen hohen Lichtschutzfaktor haben. Schwangere laufen Gefahr einer verstärkten Bildung von Krampfadern sowie einer stärkeren Pigmentierung der Haut (Schwangerschaftsmaske), wenn Sie sich den Sonnenstrahlen aussetzen. 16 Neun Monate bei bester Gesundheit Warten auf ein Geschwisterchen N icht nur für die werdenden Eltern ist die Geburt eines Babys eine spannende Sache. Auch die älteren Geschwister warten auf die Ankunft des neuen Familienmitglieds. Um Eifersucht und Unstimmigkeiten möglichst zu vermeiden, sollten Sie sie auch in die Schwangerschaft mit einbeziehen: • Ein günstiger Moment Ihrem Kind den neuen Nachwuchs anzukündigen ist, wenn sich Ihr Bauch schon etwas wölbt. Erklären Sie ihm die Situation mit einfachen Worten und gehen Sie auf all seine Fragen ein. Erzählen Sie ihm jedoch nicht, dass es bald einen neuen Spielkameraden bekommt. Ihr Kind wird nämlich enttäuscht sein, wenn das Baby in den ersten Monaten nur schläft, trinkt und weint. • Erzählen Sie Ihrem Kind Geschichten über Neugeborene oder schauen Sie gemeinsam Fotos von seinen ersten Lebensmonaten an. • Beteiligen Sie Ihr Kind an den Vorbereitungen für die Ankunft des Babys. Nehmen Sie es mit, wenn Sie neue Kleider oder Spielsachen kaufen. Suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind ein Geschenk für das Geschwisterchen aus und lassen Sie es auch eines für sich selbst wählen. • Muss Ihr Kind wegen des Babys in ein anderes Schlafzimmer umziehen, so sollte dies schon einige Zeit vor der Geburt geschehen. Ihr Kind darf keinesfalls das Gefühl haben, durch den Neuankömmling vertrieben zu werden. Stellen Sie es eher so dar, dass es nun groß genug ist, um in einem neuen Zimmer zu schlafen. Neun Monate bei bester Gesundheit 17 Geburtsvorbereitungen E s ist sehr wichtig, dass Sie sich gewissenhaft und in aller Ruhe auf die Geburt vorbereiten. So können Sie dem großen Tag unbesorgt entgegensehen. Dabei helfen Schwimm- oder Yogakurse für Schwangere, Geburtsvorbereitungskurse oder pränatale Kinesitherapie. Reden Sie mit Ihrem Arzt darüber, was für Sie am ehesten in Frage kommt. Kinesitherapeutische Begleitung Zwar ist es aus medizinischer Sicht nicht immer unbedingt notwendig, doch eine kinesitherapeutische Begleitung kann für Sie (und Ihren Partner) durchaus hilfreich sein. Die Behandlungen können in Gruppen oder aber als Einzelsitzungen stattfinden. Der ideale Zeitpunkt zum Beginn der pränatalen Kinesitherapie ist in etwa die 28. Schwangerschaftswoche. Anhand der pränatalen Gymnastik lernen Sie, den Unannehmlichkeiten zum Ende der Schwangerschaft (Rückenschmerzen, Beckenbeschwerden, Inkontinenz, ...) entgegenzuwirken bzw. ihnen vorzubeugen. Dehnungstechniken, kreislaufstärkende Übun­ gen sowie Massageanwendungen helfen gegen Krampfadern und Krämpfe. Zudem lernen Sie mehr über die Veränderungen in Ihrem Körper: Ihre Haltung, das Gleichgewicht, die Muskelkraft, die Atmung, ... Durch gezielte Übungen wird sich außerdem Ihre körperliche Verfassung verbessern. Ein Atem- und Entspannungstraining bereitet Sie auf die Geburt vor und lässt - während dieser angewandt - die Schmerzen erträglicher werden. Auch Ihr Partner erlernt bestimmte Massagetechniken, die Ihnen die Geburt erleichtern sollen. Der Kinesitherapeut lernt Ihnen, wie Sie Ihr Becken während der Geburt richtig halten und bewegen und wie Sie richtig pressen, um Ihr Kind möglichst ohne Komplikationen zur Welt zu bringen. 18 Neun Monate bei bester Gesundheit Ungewollt schwanger – was nun? N icht immer ist eine Schwangerschaft ein sofortiger Grund zur Freude. Manche Frauen oder Mädchen werden – oft trotz Verhütung – ungewollt schwanger und sind mit dieser Situation völlig überfordert. Die Gründe für das Ablehnen einer Schwangerschaft sind vielfältig; sie können körperlicher, seelischer, beruflicher, sozialer oder finanzieller Art sein. Es gibt unterschiedliche Beratungsstellen, die das Thema „ungewollte Schwangerschaft“ aufgreifen und an die Sie sich in dieser Situation wenden können. Dort finden Sie Unterstützung und gemeinsam lässt sich oft ein Weg aus der Bedrängnis finden. Manchmal sehen Betroffene nur noch einen Schwangerschaftsabbruch als letzten Ausweg. Jeder Mensch muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass eine Abtreibung alles andere ist, als eine Problemlösung. Denn eine solche Entscheidung kann nie mehr korrigiert werden und es entsteht eine ungeheure, meist lebenslange, psychische Belastung, die in keinem Verhältnis steht zu den Problemen einer ungewollten Schwangerschaft. Für eine Abtreibung bestehen zudem strenge gesetzliche Vorgaben; sie muss innerhalb von 12 Wochen nach der Empfängnis (14 Wochen nach Beginn der letzten Regelblutung) durchgeführt werden. Spätere Abbrüche sind nur möglich, wenn die Gesundheit von Mutter oder Kind ernsthaft gefährdet ist. Vor dem Schwangerschaftsabbruch muss die werdende Mutter mindestens ein Mal einen Allgemeinmediziner oder einen Gynäkologen aufgesucht haben, der Abtreibungen durchführt. Das Gesetz fordert zudem, dass zwischen dem ersten Arztbesuch und dem Schwangerschaftsabbruch mindestens sechs Tage verstreichen. Es gibt spezialisierte Beratungsstellen, die Ihnen im Falle von ungewollter Schwangerschaft zur Seite stehen können. Dort wird geschultes Personal (z.B. Ärzte, Psychologen oder Sozialassistenten) die Lage mit Ihnen besprechen und versuchen, gemeinsam mit Ihnen Lösungen zu finden. Sowohl die Gespräche beim Arzt als auch die Unterredungen in den Beratungszentren werden streng vertraulich behandelt und unterliegen der Schweigepflicht. Ausführliche Informationen zum Thema ungewollte Schwangerschaft finden Sie auf unserer Internetseite: www.freie.be > Gesundheitswissen > Schwangerschaft > ungewollte Schwangerschaft Beratung und Hilfe bei einer ungewollten Schwangerschaft Centre Louise Michel, rue des Bayards 45, 4000 Lüttich – Tel. 042 280 506 * Collectif Contraception, rue Lairesse 91, 4020 Lüttich – Tel. 043 427 341 * Prisma VoG, Neustraße 53, 4700 Eupen - Tel. 087 744 241 * durch das LIKIV anerkanntes Zentrum - nach vorheriger Vereinbarung ist eine Betreuung in deutscher Sprache möglich Neun Monate bei bester Gesundheit Nützliche Adressen Dienst für Kind und Familie (DKF) Ministerium der DG Begleitung durch die Schwangerschaft; Betreuung, Beratung und medizinische Unterstützung nach der Geburt. Gospertstraße 1 4700 Eupen Tel. 087 596 341 E-Mail: [email protected] Internet: www.dglive.be Fonds zum Schutz des ungeborenen Lebens - Ministerium der DG Hilfe für Schwangere in schwierigen Situationen Gospertstraße 1 4700 Eupen Tel. 087 555 204 Sozial-Psychologisches Zentrum (SPZ) Psychologische Beratung Vervierser Straße 14 4700 Eupen Tel. 087 598 059 E-Mail: [email protected] Wiesenbachstraße 5 4780 St. Vith Tel. 080 227 618 E-Mail: [email protected] 19 Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. 4760 Büllingen - Hauptstraße 2 Tel. 080 640 545 4700 Eupen - Vervierser Straße 6A Tel. 087 598 660 4728 Hergenrath – Aachener Straße 1 Tel. 087 659 964 4720 Kelmis – Kirchstraße 13 Tel. 087 558 169 4730 Raeren – Hauptstraße 48 Tel. 087 853 464 4780 St.Vith - Schwarzer Weg 1 Tel. 080 799 515 www.freie.be E-Mail: [email protected] Informationen für Ihre Gesundheit Verantwortlicher Herausgeber: H. Heck, Freie Krankenkasse, Hauptstraße 2, 4760 Büllingen 2008/01