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Südliche Leineaue – ein Landschaftsraum erzählt
Dreistacheliger Stichling
(Gasterosteus aculeatus)
Dieser kleine Fisch lebt in Uferzonen pflanzenreicher Gewässer. Er wird 5 bis 9 cm lang
und fällt durch seine drei beweglichen Stacheln auf dem
Rücken auf. In der Paarungszeit bekommen die Männchen
einen leuchtend roten Bauch
und gründen Reviere, die sie gegen Rivalen verteidigen. Das Männchen baut
am Boden in einer kleinen Mulde ein röhrenförmiges Nest aus Pflanzenteilen
mit Ein- und Ausgang. Ein dickes, laichreifes Weibchen wird heftig umworben
und schließlich ins Nest bugsiert. Dort laicht es ab. Anschließend besamt
das Männchen die Eier und übernimmt dann die Brutpflege. Es fächelt frisches
Wasser herbei und bewacht die frisch geschlüpften Jungen noch tagelang.
Stichlinge sind für den Eisvogel eine bevorzugte Beute.
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Uferschwalbe
(Riparia riparia)
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Leine
Uferbänke sind Grenzlebensraum zwischen Land und Wasser. Sie werden von zahlreichen Wassertieren, wie Zuckmückenlarven oder Larven von Eintagsfliegen bewohnt.
Die Leine entspringt aus mehreren Quellen im Städtchen Leinefelde (Eichsfeld).
Sie ist ca. 281 km lang.
Storch
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Turm
Infotafel
Standort
Gewässer
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Das heutige Tal der Leine entstand nach der Saale-Eiszeit (vor ca. 235.000 bis
125.000 Jahren). Die durch das Eis heran transportierten gewaltigen Geröllmassen hatten die alten Flusstäler verschüttet. Nachdem die Leine wieder nach Norden strömen konnte, grub sie sich durch die Gesteinsmassen und schuf ihr heutiges
Flusstal. Dieses wird von markanten Terrassenkanten begrenzt. Die Kanten der Mittelterrassen sind noch deutlich bei Koldingen, Reden und Harkenbleck und weniger
ausgeprägt bei Rethen, Grasdorf und Alt-Laatzen sichtbar.
Die Leine weist im Bereich der Südlichen Leineaue nur mäßig veränderte Strukturen
auf. Ihre Ufer sind zwar vielerorts zur Sicherung der Uferböschung ausgebaut worden. Allerdings zeigt die Leine noch einen gewundenen, mäandrierenden Verlauf
mit Steilufern, Prall- und Gleithängen, sowie Gehölzsäumen und Auewaldresten.
In den Steilufern brüten Uferschwalbe und Eisvogel. Auch Insekten nutzen die Steilwände und graben ihre Gänge. Die durch Abbruch und Anschwemmung entstandenen
Die Uferschwalbe ist die
kleinste Schwalbe in Europa.
Sie lebt gesellig und brütet in
Kolonien. Im April kommt die
Uferschwalbe aus ihrem afrikanischen Winterquartier nördlich des Äquators zurück. Dann
gräbt sie mit Schnabel und
Krallen an vegetationsfreien Steilwänden eine ca. 70 cm lange, waagerechte
Brutröhre. Das Weibchen legt 4 bis 7 weiße Eier, die im Wechsel von den Eltern ausgebrütet werden. Gemeinsam ziehen sie die Jungen auf. Flussausbau
und -begradigung haben die Brutmöglichkeiten stark verringert. Die Steilwände von Kies- und Sandgruben bieten zeitweilig einen Ersatzlebensraum. Uferschwalben stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten.
Das Flussbett der Leine ist im Strömungsbereich überwiegend sandig und kiesig. An
ruhigeren Stellen hat sich Lehm und Schlamm abgelagert. In diesem Flussabschnitt
kommen Barben, Rotauge, Rotfeder, Zander, Barsch und Aal vor.
Schlammpeitzger
(Misgurnus fossilis)
Bruchriede
Die Bruchriede wird nördlich von Wirringen durch eine Wasserscheide geteilt. In einem Graben fließt sie durch intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Schließlich
fließt sie durch Rethen, teils in einem Betonbett, dann wieder in einem naturnah
gestalteten Bachbett und mündet hier unterhalb der Brücke in die Leine.Die naturnahen Uferabschnitte der Bruchriede sind streckenweise mit Schilf, Sumpfschwertlilien, Blutweiderich, Weiden und Schwarz-Erlen bestanden. Nicht selten dienen die
schmalen Schilfstreifen Teichrohrsängern als Brutplatz. Schilfeulenraupen finden hier
Nahrung. Die Schilfhalme werden von Insektenlarven als Schutzröhre genutzt.
Wanderweg
Der bis zu 30 cm lange
Schlammpeitzger bewohnt
pflanzenreiche Gewässer mit
schlammigem Grund. Sein
langgestreckter Körper ist
vorne rund und hinten abgeflacht. Zehn Barteln, mit
denen er Nahrung aufspürt,
umgeben das Maul. Die Nahrung besteht aus Insektenlarven, kleinen Krebsen,
Schnecken und Muscheln. Aufgrund des sauerstoffarmen Lebensraumes verfügt der Schlammpeitzger über eine Darmatmung. Aus der an der Oberfläche
geschluckten Luft wird der Sauerstoff im stark durchbluteten Darm entzogen
und die Restluft quietschend wieder abgegeben. Der Schlammpeitzger ist aufgrund der Entschlammung von Gewässern in seinem Bestand gefährdet.
Privatweg
/-pfad
Impressum
Imp
pressum
Herausgeber:
NABU Laatzen e.V.,
Region Hannover
Texte:
D.. Laske
Fotos:
D. Laske
M. Kam
Kammereit
mmereit
K. Steinbrink
W. Stern
J. Dietrich
Illustration:
R. Osswa
Osswald
ald
Weitere Informationen:
www.nabu-laatzen.de
www.hannover.de
www.enercity.de
www.laatzen.de
www.laatz
zen.de
gefördert durch:
Knollen-Platterbse
(Lathyrus tuberosus)
In Mähwiesen und an Wegrainen kommt
vereinzelt die Knollen-Platterbse vor.
Sie ist eine niederliegende bis kletternde,
mehrjährige Pflanze und liebt nährstoffreiche, kalkhaltige Lehmböden. An den Fiederblättern sitzen kleine Ranken. Ihre karminroten, etwa 16 mm langen Blüten erscheinen
von Juni bis Juli. Sie hängen einseitig in
Trauben und duften. Die Blüten werden von
verschiedenen Bienenarten und Faltern besucht. Die Knollen-Platterbse wurde früher als
Nutzpflanze angebaut. Ihre Wurzelknöllchen
wurden wie Kartoffeln gekocht.
Echte Schlüsselblume (Primula veris)
Sie ist ein echter Frühlingsbote und auch
ihr botanischer Name verrät es: Primula,
d.h. „der kleine Erstling“. In den Wiesen,
an Gehölzsäumen und in lichten Laubwäldern kommt die Echte Schlüsselblume vor.
Sie wächst an Standorten mit kalkhaltigen,
trockenen bis wechselfeuchten Böden. Ihre
Blätter sind deutlich geadert. Die goldgelben Blüten sitzen in Dolden an bis zu 30 cm
hohen Blütenstielen. Sie duften angenehm
nach Honig.
Die Schlüsselblume ist eine Heilpflanze. Ihre
Blüten und Wurzeln werden bei Entzündungen der Atemwege eingesetzt. Die Pflanze
ist gesetzlich geschützt.
Wiesen-Bärenklau
(Heracleum sphondylium)
Diese hohe Pflanze wächst auf feuchten, stickstoffreichen Wiesen, an Ufern
und Gräben, in Auenwäldern und Hochstaudenfluren. Sie fällt durch ihren hohen Wuchs, die dicken borstigen und
gefurchten Stängel sowie die weißen
Blütendolden auf. Der Pflanzensaft des
Wiesen-Bärenklau enthält fotosensibilisierende Stoffe. Gelangt der Saft
auf die Haut, können unter Sonneneinstrahlung Hautrötungen und Entzündungen entstehen, die einem Sonnenbrand ähnlich sind. Problematisch ist
sein Verwandter, der Riesen-Bärenklau
(H. mantegazzianum). Er bildet große Bestände und verdrängt heimische
Pflanzenarten.
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