Vom Konzept des Glücklichseins / Körpereigene Drogen

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Vom Konzept des Glücklichseins / Körpereigene Drogen
„Der Sinn des Lebens besteht im Streben nach Glück“ Dalai Lama
Von Leoni Hahn und Romina Neuß
Eine Möglichkeit Glück zu empfinden, ist für manche Menschen der Konsum
von Drogen. Allerdings ist die Aufnahme giftiger und chemischer Substanzen
gar nicht notwendig, denn unser eigener Körper ist in der Lage, etwas zu
produzieren, das ähnliche Gefühle auslöst. Man bezeichnet es als „Glück“.
Glücksforscher haben festgestellt, dass der wohlige Zustand, den man als
„glücklich sein“ empfindet, in unserem Gehirn, als sogenannte „Botenstoffe“
entsteht. Diese, für das freudige Gefühl verantwortlichen Botenstoffe werden
allgemein auch als „Glückshormone“ bezeichnet.
Die perfekt aufeinander abgestimmten Neurotransmitter und Hormone ergeben die
Mischung des Glückscocktails, bei welcher die folgenden Zutaten zum Einsatz
kommen:
Dopamin: ist sozusagen für das Sprichwort „Vorfreude ist die schönste
Freude“ verantwortlich. Der Neurotransmitter bringt uns dazu, die Dinge auch
tatsächlich zu tun, auf die wir uns im Vorfeld schon freuen. Es regt die Nervenzellen
des Belohnungszentrums im Gehirn an oder hemmt sie
Endorphin: ist aus der Wortkreuzung „Endogenes Morphin“ entstanden, also
selbsterzeugtes Analgetikum. Das ist das Hormon, welches man im alltäglichen
Sprachgebrauch als „Glückshormon“ bezeichnet. Es ist auch in einigen
Lebensmitteln wie Schokolade wiederzufinden und kann auch als unser natürliches
Opium bezeichnet werden. In Ausnahmesituationen wird es verstärkt
ausgeschüttet, beispielsweise bei starker körperlicher Anstrengung, Stress, zur
Unterdrückung von Schmerzen, zur Konzentration oder anderen Hochgefühlen wie
etwa beim verliebt sein. Eine regelmäßige Produktion von Endorphinen kann zu
einer Stärkung des Immunsystems führen
Serotonin: ist dafür verantwortlich, psychisch stabil zu sein und zu bleiben.
Den Botenstoff können die Nervenzellen selbst produzieren. Serotonin ist auch in
vielen Lebensmitteln wie z.B. Kartoffeln oder Nudeln zu finden ist. Auch Licht ist für
die Produktion von Serotonin von Nöten – dabei gilt: je mehr, desto besser. Denn
gerade jetzt in der grauen, dunklen Jahreszeit fällt es uns schwer, positiv gestimmt
zu sein. Zusätzlich kann Serotonin bei körperlicher Betätigung ausgeschüttet
werden. (Oftmals wird psychisch labilen Menschen deshalb geraten, öfter an die
frische Luft zu gehen und sich mehr zu bewegen.)
Noradrenalin: wirkt in niedriger Dosis für den Menschen anregend, wird aber
zu viel Nordadrenalin produziert, schlägt die Anregung in Aufregung über.
„Gamma-Aminobutter-Acid“ hält das Glücksgefühl am Boden, dämpft die Erregung
und beruhigt.
Oxytocin: wird oftmals mit emotionalen Bindungen in Bezug gebracht, wenn
wir Zuneigung oder Empathie für jemanden verspüren. Aus diesem Grund fühlen
wir uns in der Nähe von Freunden oder Familienmitgliedern so geborgen.
Interessant ist, dass nachgewiesen werden konnte, dass Bereiche im Gehirn, die
vermehrt beansprucht werden, wachsen können. Werden also vermehrt positive
Emotionen gezeigt, nimmt die Größe dieser Zentren zu. Gleichzeitig verringern sich
die Areale, in denen sich negative Emotionen auswirken. Unser Gehirn verändert
sich also fortlaufend entsprechend der Umwelteinflüsse, die auf uns einwirken.
Falls nicht schon so veranlagt, kann man sich, genau wie einen Sixpack, auch
positive Gedanken antrainieren. Dazu muss man ‚einfach’ wiederholt Aktivitäten
ausüben, die einem Freude bereiten und mit der Zeit vergrößert sich der positive
Teil des Gehirns über einen längeren Zeitraum wie ein Muskel.
Das Zentrum für Glück in unserem Hirn wird aktiv, wenn etwas passiert, das besser
ist als erwartet. Die kleinen Glücksboten werden frei gelassen und weitergeleitet:
einmal ins untere Vorderhin, sowie direkt ins Frontalhirn. Wenn diese dort
ankommen, werden von den dortigen Neuronen opiumähnliche Stoffe gebildet =
„körpereigene Drogen“. Dadurch fühlen wir uns euphorisch und glücklich. Allerdings
flaut ein Glücksgefühl auch wieder ab, was natürlich auch gut ist, denn laut
Hirnforscher Manfred Spitzer ist „unser Gehirn nicht dafür gebaut, dauernd
glücklich zu sein. Aber es ist süchtig danach, nach Glück zu streben“.
Jeder ist also fähig, die größtmögliche Dosis Glück aus seinem Gehirn zu holen.
Diese ist in grenzenloser Menge vorhanden, nicht gesundheitsschädlich, kostenlos
und für Menschen aller Altersgruppen geschaffen.
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