INFORMATIONSBROSCHÜRE FÜR PATIENTEN E A D V Vulvo-vaginale Mykose (Pilzinfektion des weiblichen Genitalbereichs) task force “skin disease in pregnancy” Ziel dieser Broschüre Diese Broschüre dient dazu, Ihnen ein besseres Verständnis für die vulvo-vaginale Mykose (Pilzinfektion im Genitalbereich) zu vermitteln. Sie erklärt, was darunter zu verstehen ist, wodurch sie verursacht wird, was man dagegen tun kann und wo Sie weitere Informationen dazu finden können. Was ist eine vulvo-vaginale Mykose? Die vulvo-vaginale Mykose ist eine Hefeinfektion der Vagina und der Vulva (innerer und äußerer weiblicher Genitalbereich (Scheide)). Was verursacht eine vulvo-vaginale Mykose? Die vulvo-vaginale Mykose wird meist von dem Hefepilz Candida Albicans verursacht. Candida Albicans ist für über 85% aller durch Hefepilze hervorgerufenen vulvo-vaginalen Infektionen verantwortlich, wobei sich andere Arten der Candida Spezies immer mehr verbreiten. Ist vulvo-vaginale Mykose vererblich? Nein. Was sind die Symptome der vulvo-vaginalen Mykose? Juckreiz (Pruritus) und verstärkter Scheidenausfluss sind die typischsten Beschwerden. Andere Symptome sind individuell unterschiedlich: Wundsein und Brennen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, schmerzhaftes Urinieren (Dysurie). Diese Symptome können auch bei anderen Scheideninfektionen auftreten. Eine Candida-Vaginitis (Scheidenentzündung) tritt besonders häufig bei Schwangeren auf, vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel. Die Symptome einer Scheidenentzündung sind während der Schwangerschaft die gleichen wie bei nicht schwangeren Frauen, allerdings klagen viele Schwangere über weniger ausgeprägte Beschwerden. Wie sieht eine vaginale Mykose aus? Rötungen (Erythem) der Vagina und Vulva treten häufig auf. Bei schweren Infektionen ist ein charakteristischer weißer, dickflüssiger, klebriger Scheidenausfluss zu beobachten, allerdings kann auch ein farbloser Ausfluss auftreten. Männliche Partner können nach dem Geschlechtsverkehr unter Juckreiz leiden und es können winzige rote Pickel und Pusteln (gelbe/weiße Flecken) auf der Eichel auftreten. Wie wird die Diagnose gestellt? Die Untersuchung eines Abstrichs unter dem Mikroskop ermöglicht bei etwa 75% der unangenehmen Pilzinfektionen die Diagnosestellung. Sollte die mikroskopische Untersuchung der Scheidenflüssigkeit einer Patientin mit Beschwerden negativ ausfallen, ist der Nachweis mit Hilfe von Laborkulturen indiziert. Kann die vulvo-vaginale Mykose geheilt werden? Ja; allerdings kann sie bei einigen Frauen immer wieder auftreten. Wie sollte sie behandelt werden? Während der Schwangerschaft ist eine Behandlung mit Miconazol- oder Clotrimazol-Salbe oder Zäpfchen zu bevorzugen; diese Behandlung muss möglicherweise mehrmals wiederholt werden; gelegentlich kann eine prophylaktische (vorbeugende) Behandlung erforderlich sein. Eine orale antimykotische Behandlung (mit Tabletten) der vulvo-vaginalen Pilzinfektionen darf während der Schwangerschaft nicht erfolgen! Die vaginale Mykose ist keine sexuell übertragbare Infektion und der Partner muss nicht behandelt werden, sofern er keine Beschwerden aufweist. Was kann ich tun? Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Juckreiz und/oder Ausfluss im Scheidenbereich feststellen. Wo kann ich weitere Informationen zur vaginalen Mykose finden? Links zu detaillierten Broschüren: http://www.localhealth.com/article/vaginal-candidiasis http://www.dermnetnz.org/fungal/vaginal-candidiasis.html Bücher: The Sanford Guide to Antimicrobial therapy, 20. Auflage der Ausgabe für Belgien/Luxemburg, 20062007. Obwohl größte Sorgfalt aufgewendet wurde, um sicherzustellen, dass die in dieser Broschüre aufgeführten Informationen zutreffend sind, sind nicht alle Behandlungen für alle Patienten geeignet oder wirksam. Ihr Arzt kann Ihnen dazu genauere Ratschläge geben. Diese Broschüre wurde von der Arbeitsgruppe „Hautkrankheiten in der Schwangerschaft“ der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie EADV angefertigt und gibt nicht notwendigerweise den offiziellen Standpunkt der EADV wieder. Stand Juli 2013