Ernährung und Verdauung

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Ernährung und Verdauung
1
Panta rhei-alles fließt
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Leben ist Bewegung, das erst mit dem Tode zum Stillstand kommt.Zu diesem Leben
benötigt der Körper Energie und Bausteine, also Brenn-und Baustoffe, die ihm in
Form von Nahrungsmitteln zugeführt werden müssen.
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Leben ist zwingend an Eiweis gebunden ! Protein muß dem Körper zugeführt werden
und kann durch keinen anderen Nährstoff ersetzt werden,da der Organismus
vorallem aus Eiweisbausteinen besteht ,insbesondere die Zellen,Hormone,
Abwehrstoffe und biologischen Katalysatoren(Enzyme).
• 
Leben benötigt zwingend Energie.Auch in völliger körperlicher Ruhe wird zur
Aufrechterhaltung der Lebensvorgänge (Körpertemperatur,Atmung,Herzkreislauf,
Verdaung,Zellstoffwechsel )Energie benötigt. Auch das `Denken`verbraucht Energie.
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Die Nahrungsmittel werden mit Hilfe der Verdauungsorgane erfaßt und zerkleinert
und schließlich unter Einwirkung biologischer Katalysatoren(Verdauungsfermente)
soweit in ihre Bestandteile gespalten,daß sie vom Körper aufgenommen werden
können. Die dem Stoffwechsel unterliegenden Um-und Abbauprodukte werden von
der Leber entgiftet und über den Darm (Kot,Wasser, Gase),die Nieren
(Salze,Wasser, Säuren,Basen),die Drüsen und die Ausatmungsluft (Kohlendioxid,
Wasser) ausgeschieden.
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Nahrungsmittel setzen sich zusammen
a)Nährstoffe:
Kohlehydrate und Fette : liefern Energie
Eiweise(Proteine) :
dienen als Baustoffe
b)Wasser
: Körperflüssigkeit
c)Wirkstoffe
Vitamine,Mineralien,Spurenelemente:
regeln die Körperfunktionen
d)Ballaststoffe : regeln Verdauung/Entgiftung
e)Geschmackstoffe
: fördern den Appetit
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Energiebedarf
•  In Österreich wird von vielen zu fett, zu kalorienreich, zu süß und zu
salzig gegessen und zu viel Alkohol getrunken. Andererseits
nehmen wir zu wenig Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe zu
uns.
•  Eine ausgewogene Ernährung sollte aus 55% Kohlenhydrate, 10%
Eiweiß und 35% Fett (Energieprozent!) bestehen. Dazu sollte
mindestens 1,5l Flüssigkeit pro Tag getrunken werden.
•  Eine abwechslungsreiche Kostzusammenstellung gewährleistet
eine ausreichende Versorgung mit allen lebensnotwendigen
Nährstoffen und Wirkstoffen. Viele Zivilisationskrankheiten können
durch gesunde Ernährung vermieden werden
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Nahrungspyramide
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Energiebedarf
Der Energiebedarf setzt sich zusammen aus Grundumsatz, Arbeitsumsatz und Thermogenese. Die Tabelle zeigt
die empfohlene tägliche Energiezufuhr für Normalgewichtige.
Bei den Empfehlungen handelt es sich um grobe Richtlinien, da der Energieverbrauch sowohl geschlechts - und
altersspezifisch als auch individuell unterschiedlich ist und von der Intensität der körperlichen Aktivität abhängt. 30
% der Nahrungsenergie sollte höchstens aus Fett, 10 bis 15 Prozent aus Eiweiß und 50 bis 55 Prozent aus
Kohlenhydraten (= Energieprozent) stammen.
1,Beispiel
Tagesbedarf für einen 70 kg schweren Erwachsenen :ca 10.000 Kilojoule =2400Kilokalorien
Kohlehydrate 300-350 g.
(1g ~17,2kJ)
~ 5 Teile
Fette
70g
(1g ~38,9kJ)
~ 1 Teil
Eiweiß
70 g
(1g ~17,2 kJ)
~ 1 Teil
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2.Beispiel
Goldene Regel: 55 - 15 - 30. Das heißt 55% Kohlenhydrate, 15 % Eiweiß und 30 % Fett.
Um das in Grammangaben zu übersetzten, müssen Sie wissen, wie viel Kalorien ein Gramm der verschiedenen
Nährstoffe enthält:
1g Kohlenhydrate = 4 kcal(17,2 kJ)
1g Eiweiß = 4 kcal (17.2kJ)
1g Fett = 9 kcal (38,9 kJ)
Gehen wir von 2520 kcal Tagesenergiebedarf aus, so bedeutet dies:
Kohlenhydrate pro Tag: 2520 kcal x 0,55 = 1386 : 4 = 346,5
Eiweiß pro Tag:
2520 kcal x 0,15 = 378 : 4 = 94,5 g = 1,35 g pro Kg Körpergewicht
Fett pro Tag :
2520 kcal x 0,30 = 756 : 9 = 84,0 g
Die Gesamtkalorienanzahl sollte idealer Weise auf 5 - 6 Mahlzeiten ? verteilt zu sich genommen werden.
Frühstück 25 % des Tagesbedarfs
Zwischenmahlzeit 10 % des Tagesbedarfs
Mittagessen 30 % des Tagesbedarfs
Zwischenmahlzeit 10 % des Tagesbedarfs
Abendessen 25 % des Tagesbedarf
1.
2.
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Body-Mass-Index (BMI)
Der Body-Mass-Index (BMI) ist definiert als das Körpergewicht (in Kilogramm) dividiert durch das Quadrat der
Körpergröße (in Meter) und gilt als das beste indirekte Maß für die Körperfettmasse. Zur Bestimmung des
Ausmaßes des Übergewichts bzw. der Adipositas gibt es eine auf dem BMI beruhende Klassifizierungstabelle der
WHO. Diese Grenzen gelten seit 1998 und definieren einen BMI zwischen 18,5 und 24,9 als Normalgewicht,
zwischen 25,0 und 29,9 als Übergewicht und einen BMI von 30,0 und mehr als Adipositas.
Body-Mass-Index (BMI)
.
wobei m die Körpermasse (in Kilogramm) und l die Körpergröße (in Metern) angibt
Beispiel: 52 kg und 1,60 m groß 1,60 x 1,60 = 2,56 52:2,56 = 20,3 Der BMI beträgt also 20,3.
BMI Bedeutung (nach WHO):
BMI-Wert
Bedeutung
unter 19
19 bis 25
Untergewicht
Normalgewicht
25 bis 30
Übergewicht
30 bis 35
35 bis 40
Adipositas (Fettsucht) Grad 1
Adipositas (Fettsucht) Grad 2
über 40
Adipositas (Fettsucht) Grad 3
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Verdauungssystem
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Übersicht von
vorne
hinten
9
Übersicht von
rechts
links
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Verdauungsapparat
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Verdauungsapparat
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Mund mit Speicheldrüsen
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Die Speiseröhre (Ösophagus) verbindet
den Mund und Rachenraum mit dem
Magen; in ihr findet keine Verdauung statt.
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Magen
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Darm bestehend aus Dünndarm
(Einmündung des Gallengangs von der
Leber und der Bauchspeicheldrüse) und
Dickdarm
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Verdauung findet im Mund, Magen und
Dünndarm statt. Dort werden auch
verschiedene Verdauungssäfte produziert.
Nach dem Magen mündet der Gallengang,
der den Gallensaft von der Leber
transportiert und der Ausführgang der
Bauchspeicheldrüse, die Bauchspeichel
produziert.
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Funktion des Magens
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Im Magen, der einen muskulösen Sack von ca. 1,2 - 1,8 L Volumen darstellt, wird
der Speisebrei weiter durch die Verdauungsbewegungen (= Peristaltik) des Magens
gemischt und teilweise gespeichert. Ihre Dauer richtet sich nach der Qualität und der
Menge der Nahrung.
Die Fette z.B. verzögern die Produktion von Magensaft und führen zu einer
langsameren Verdauung. Bei einer mittleren Mahlzeit vergehen ca. 3-4 Stunden, bis
die Nahrungsmittel durch intensive mechanische und chemische Aktivität zersetzt
werden.
Die peristaltische Kontraktionen der Muskulatur, die während der Verweildauer der
Nahrung im Magen ablaufen, führen zur Durchmischung und Entleerung. Aber man
kann auch trotz leeren Magens intensive Kontraktionen haben, und zwar dann, wenn
man hungrig ist.
Der Magensaft ist eine Mischung verschiedener Substanzen, die von den einzelnen
Drüsen und vom eigentlichen schleimbildenden Deckgewebe gebildet werden. Die
Hauptbestandteile des Magensaftes, der wie Wasser aussieht, sind Salzsäure und
Pepsin,ein Verdauungsenzym, durch das die großen Eiweißmoleküle in lösliche, die
Peptide, umgewandelt werden.
Die Salzsäure hat außerdem eine antiseptische Eigenschaft
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Funktion von Dünndarm und Dickdarm
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Funktion von Dünndarm und Dickdarm
Die Funktion von Dünndarm und Dickdarm ist die Verdauung (Digestion) und die Aufnahme (Resorption) der
Nahrung. Der Darm ist gegliedert in den fast 5 Meter langen Dünndarm und den etwa anderthalb Meter langen
Dickdarm, der im 20 Zentimeter langen Mastdarm (Rektum) endet.
Der Dünndarm
Der Dünndarm beginnt direkt hinter dem Magen (Magenausgang = Pförtner = Pylorus). Er gliedert sich in den
Zwölffingerdarm (Duodenum) und den Gekrösedarm (Jejunum =Leerdarm und Ileum=Krummdarm). Durch Falten
des Bauchfells (Mesenterium) wird er an der hinteren Bauchwand festgehalten.
Im Dünndarm wird die Nahrung, die im Magen angedaut wurde, in ihre Bestandteile zerlegt. Die Verdauungssäfte
werden in der Leber (Galle) und in der Bauchspeicheldrüse produziert und gelangen von diesen Organen durch
kleine Kanäle in den Zwölffingerdarm.
Die Darmzotten
Eine besonders wichtige Funktion in der Verdauungsarbeit erfüllen die Darmzotten. Die gesamte
Dünndarmschleimhaut ist mit vielen Zotten und Falten ausgestattet, was zur Oberflächenvergrößerung der
Schleimhaut beiträgt. Sie enthalten Drüsen, die anfallende Stoffwechselprodukte des Körpers in den Darm
ausscheiden und die Enzyme aus dem Bauchspeichel aktivieren. Durch die Darmzotten, die stark durchblutet
sind, werden die Nährstoffe ins Blut aufgenommen. Die Muskelbewegungen des Darms (Peristaltik) helfen dabei,
den Nahrungsbrei zu durchmischen und in Richtung Dickdarm zu befördern.
Abfallstoffe aus körpereigenen Zellerneuerungen werden durch Blut und Lymphflüssigkeit abtransportiert und
dann durch die Ausscheidungsorgane Darm, Haut, Nieren und Lunge aus dem Körper ausgeschieden. Der Darm
ist also ein sehr wichtiges Blut- und Körperreinigungsmittel.
Der Dickdarm
Der Dünndarm mündet in den Dickdarm (Kolon). Unterhalb der Einmündungsstelle liegt der Blinddarm mit
seinem Wurmfortsatz (Appendix). Oberhalb der Einmündungsstelle beginnt der aufsteigende Ast des Dickdarms,
der in der Nähe der Leber in den quer verlaufenden Ast des Dickdarms übergeht. Unter dem linken Rippenbogen
beginnt der absteigende Ast des Dickdarms. Dieser geht in den sog. S-Darm und anschließend in den Mastdarm
über. Der Mastdarm endet am After.
Im Dickdarm wird die Verdauung beendet und der restliche Nahrungsbrei durch Rückgewinnung von Wasser und
Salzen eingedickt. All jene Stoffe, die der Körper nicht verdauen und nicht gebrauchen kann, gelangen in den Kot.
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Gastrointestinaltrakt
Der Verdauungstrakt oder auch Gastrointestinaltrakt, ist ein Kanal, der vom Mund bis zum After reicht. An jeder Stelle ist er mit einer Schleimhaut
ausgekleidet und durchschnittlich insgesamt neun Meter lang.
Mundhöhle/Speiseröhre
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Chemische Umwandlung der Nahrung in verwertbare Bestandteile.
Die Hauptaufgabe des Magen-Darm-Traktes besteht in der Aufnahme, Spaltung und Resorption der für den Körper lebensnotwendigen Nährstoffe, Elektrolyte und Wasser.Die
Nahrung wird durch den Mund aufgenommen und über die Speiseröhre in den Magen transportiert. Im Magen wird der Speisebrei durch Salzsäure und Pepsin auf einen pH von
2-3 angesäuert und zersetzt. Nach einer Verweildauer von 1 bis 5 Stunden erfolgt der Weitertransport in den Dünndarm, wo durch eine weitere Freisetzung von Bikarbonat und
Enzymen durch die Bauchspeicheldrüse und die Gallenblase eine Alkalisierung und enzymatische Spaltung der einzelnen Nahrungsbestandteile bewirkt wird und somit die
Resorption der gespaltenen Kohlenhydrate, Proteine und Fette durch die Darmschleimhaut ermöglicht wird. Nach der Passage durch den Dünndarm wird der Chymus im
Dickdarm durch Resorption von Wasser und Elektrolyten eingedickt und durch den Enddarm als Faeces ausgeschieden .
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Was geschieht mit der Nahrung, wenn sie diesen Weg
durchläuft?
Haben wir einen Teil vom z.B .Brot abgebissen, so wird er im
Mund mit den Zähnen grob zerkleinert und mit Speichel
vermischt.
Auf seinem weiteren Weg wird das Brot in seine Bestandteile
zerlegt. Dabei werden Mehrfachzucker (Kohlenhydrate) in
einfache Zucker aufgespalten, Eiweiße werden in
Aminosäuren und Fette in Glyzerin und Fettsäuren
umgewandelt. Der Grund dafür ist, dass der Körper die
Bestandteile in ihrer ursprünglichen Form nicht verwenden
kann. Sie würden einfach wieder ausgeschieden. Nur in der
umgewandelten Form können die Nahrungsbestandteile durch
die Darmwand in das Blut aufgenommen werden. Danach
benutzt der Körper die Bestandteile als Rohstoffe, um eigene
Produkte herzustellen, z. B. Hormone und Enzyme. Einen Teil
der umgewandelten Nahrungsbestandteile wandelt der Körper
aber auch wieder um in körpereigenes Fett, Eiweiß und
Zucker. Das geschieht hauptsächlich in der Leber.
Und weiter geht's mit unserem Brötchen. Als Speisebrei
gelangt es über den Rachen und die Speiseröhre in den
Magen. Im Magen wird es mit Magensaft vermischt, der
Enzyme und Salzsäure enthält.
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Vom Magen gelangt der Speisebrei in den Dünndarm. Im
oberen Teil des Dünndarms, dem Zwölffingerdarm, münden
die Gänge der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase. An
dieser Stelle werden dem Speisebrei Verdauungssäfte
(Enzyme) zugefügt, die die Nahrung weiter aufspalten. Der
Dünndarm, der fünf bis acht Meter lang ist, ist der eigentliche
Ort der Verdauung. Die Darmzotten (Villi intestinales) sind
finger- oder blattförmige Ausformungen der Schleimhaut. Sie
vergrößern die Fläche, auf der die Nahrungsbestandteile vom
Darm in das Blut aufgenommen werden, um das Fünffache.
Diesen Vorgang nennt man Resorption. Über das Blut
gelangen die Nährstoffe in die Leber und werden dort weiter
verarbeitet.
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Nachdem nun von unserem Brötchen kaum noch Nährstoffe
vorhanden sind, gelangt es vom Dünndarm in den Dickdarm.
Wo diese beiden Organe ineinander übergehen, befindet sich
der kurze Blinddarm mit dem fünf bis acht Zentimeter langen
Wurmfortsatz. Im Dickdarm passiert der Speisebrei den
aufsteigenden, den querverlaufenden und den absteigenden
Teil. Auf diesem Wegstück wird ihm jetzt fortlaufend
Flüssigkeit entzogen.
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Zuletzt bleiben nur noch die unverdaulichen Bestandteile des
Brötchens übrig. Sie gelangen vom Dickdarm in den
Mastdarm. Der Mastdarm ist deutlich enger. Hier entsteht bei
Eintritt des Speisebreis, der jetzt als Kot bezeichnet wird, der
Stuhldrang. Über den After wird dann der Kot ausgeschieden.
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Verdauung beginnt beim Abbeissen und beim Kauen
Speichel dient der Verdauung, dem Gewebeschutz, als Gleitmittel, ist fungizid, antibakteriell und antiviral, dient der Mineralisation der Zähne
und puffert den Speisebrei.
Der Speichel enthält
•  das Kohlenhydrat-spaltende Enzym Amylase,
•  wenig Zungen- Lipase zur Fettspaltung und
•  Stoffe zur bakteriellen Abwehr wie Lysozym oder SCN- -Ionen zusammen mit Peroxidase,
•  daneben Muzine (MUC1 und MUC 2) als Gleitmittel.
•  Auch Ionen zur Mineralisation der Zähne wie Ca2+ und F- , sowie HCO3- sind enthalten.
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Der Weg der Nahrung
Am oberen und unteren Ende der Speiseröhre befindet sich jeweils ein Verschlussmechanismus: der obere und untere Ösophagussphinkter. Die
Muskulatur dieser beiden Verschlüsse steht hier unter einem höheren Tonus als die Wandmuskulatur im übrigen Teil der Speiseröhre. Die verstärkte
Spannung der Muskulatur sorgt an diesen Stellen für den nötigen Verschluss zum Rachen und Magen hin. Im Bereich des unteren
Ösophagussphinkters geht die Speiseröhre in den Magen über. Deshalb wird dieser Bereich auch oft als Magenmund oder Kardia bezeichnet.
"Unterer Ösophagussphinkter", "Magenmund" und "Kardia" sind synonym verwendete Begriffe. Der Magenmund liegt etwa 1 bis 4 cm unterhalb des
Zwerchfells.
Bevor die Nahrung heruntergeschluckt werden kann, muss sie gründlich gekaut und mit Speichel vermischt werden. Die Zunge formt daraufhin einen
Bissen (Bolus), der durch seine Form leicht die Speiseröhre hinuntergleiten kann. Der Speisebrei ist jetzt schluckfertig gemacht worden. Durch eine
bewusste Bewegung der Zunge wird der Schluckakt eingeleitet. Der obere Ösophagussphinkter erschlafft beim Schlucken, um der Speise den Durchtritt
zu gewähren. Zu Beginn, in der oralen Phase, ist dieser Vorgang noch willkürlich steuerbar. Die Nahrung wird bewusst heruntergeschluckt. Sobald sie
jedoch den Zungengrund und damit den Rachen (Pharynx) erreicht, hat der Mensch keine Gewalt mehr über den Schluckvorgang. Das vegetative
Nervensystem übernimmt jetzt alle weiteren Funktionen. Ab dieser pharyngealen Phase geschieht nun alles nur noch rein reflektorisch.
Damit es nicht zum Verschlucken kommt und die Nahrung tatsächlich den richtigen Weg findet, sind Schluckvorgang und Atmung genau
aufeinander abgestimmt. So verschließt der Kehldeckel (Epiglottis) die Luftröhre (Trachea) beim Schlucken, indem er sich nach unten bewegt und
die Luftröhre abdichtet. Auf diese Weise kann nichts an Speisen oder Flüssigkeiten in die Luftröhre gelangen. Obwohl dieser Mechanismus
reflexartig geschieht, passiert es aber trotzdem manchmal, dass er etwas verspätet einsetzt, z.B. wenn die Koordination zwischen Schluckvorgang
und Atmung durch Sprechen oder plötzliches Lachen aus dem Takt gerät. Man "verschluckt" sich: Jetzt können kleine Mengen an Flüssigkeit oder
fester Nahrung in den Kehlkopf gelangen. Sofort führt dieser Kontakt reflexartig zu einem Verschluss der Stimmlippen und unwillkürlich treten starke
Hustenstöße auf. Durch die Kraft des Hustens werden die Fremdkörper aus dem Kehlkopf heraus befördert und der Atemweg ist wieder frei.
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Speiseröhre (Ösophagus)
Die Speiseröhre ist der Transport- und Verbindungsweg
zwischen Rachen und Magen. Sie ist ein elastischer, etwa 25
cm langer, Muskelschlauch mit einer durchschnittlichen
Weite von etwa 2 cm. Beim Schlucken von Speisen oder
Flüssigkeiten kann sie sich jedoch auf bis zu 3,5 cm Weite
aufdehnen. In ihr finden keine Verdauungsvorgänge statt, sie
dient ausschließlich als Transportweg. Die Speiseröhre
befindet sich zwischen Luftröhre und Wirbelsäule, wobei sie
sich im weiteren Verlauf nach unten, zum Magen hin, von der
Wirbelsäule entfernt. Die Weite der Speiseröhre ist nicht über
ihre ganze Länge gleich. Auf ihrem Weg zum Magen muss
die Speiseröhre drei anatomisch bedingte Engstellen
passieren: die erste Enge wird durch den Kehlkopf
verursacht. Sie ist von allen die engste Stelle und die am
wenigsten erweiterungsfähige. Auf dem weiteren Weg nach
unten verengt dann als nächstes die Aorta die Speiseröhre,
weshalb diese Stelle auch als Aortenenge bezeichnet wird.
Die letzte Enge besteht beim Durchtritt durch das Zwerchfell.
An diesen drei Stationen kann sich die Speiseröhre bei
Nahrungsaufnahme nicht so weit ausdehnen, wie an ihren
anderen Stellen. Sie behält dort ihre Weite von etwa 2 cm
konstant bei. Normalerweise bleiben diese Engpässe
unbemerkt. Es gibt aber Situationen, in denen sich die
Engstellen bemerkbar machen, z. B. wenn jemand zu hastig
zu viel Nahrung auf einmal herunterschluckt oder die
Nahrung nur ungenügend gekaut wird. Es besteht aber dann
trotzdem kein Grund zur Besorgnis, da der Speisebrei nach
kurzem Stocken auch schnell wieder weiter Richtung Magen
befördert wird. Nur die nächsten Bissen sollten dann wieder
etwas kleiner ausfallen.
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Der Weg der Nahrung
Speiseröhre (Ösophagus) ist die schlauchförmige Verbindung zwischen der Mundhöhle und dem Magen. Sie besteht aus einem
Muskelschlauch, der innen mit einer Schleimhaut ausgekleidet ist. An ihrem oberen und unteren Ende wird sie von zwei ringförmigen
Schließmuskeln (Ösophagussphinkteren) verschlossen. Mit jedem Schluckvorgang wird die Nahrung aus dem Mund in die Speiseröhre
geschoben. Die wellenförmig - peristaltisch – ablaufende Muskelbewegung der Speiseröhrenwand transportiert die Nahrung in den Magen.
Am Ende des Schluckvorgangs öffnet sich der untere Speiseröhrenschließmuskel (Ösophagussphinkter), der üblicherweise den
Mageneingang dicht verschlossen hält.
Auf seinem weiteren Weg Richtung Magen wird der Nahrungsbrei mit Hilfe der Muskulaturschichten transportiert. Dies geschieht innerhalb von 6
bis 8 Sekunden durch wellenförmige Kontraktionen der Muskulatur in Richtung Magen. Diese Art der Fortbewegung der Speise nennt sich
Peristaltik. Dabei kontrahiert die Muskulatur hinter dem Speisebrei und drückt ihn nach unten. Gleichzeitig erschlafft die davor gelegene
Muskulatur reflektorisch. So geht es abwechseln - kontrahierend und erschlaffend - weiter, bis der Magen erreicht ist. Der Transport der Nahrung
vom Rachen in den Magen ist wegen dieser Muskelarbeit ein aktiver Prozess. Diese Unterscheidung ist wichtig. Sie könnten sogar auf dem Kopf
stehend essen. Die Nahrung würde nach dem Schlucken dennoch in den Magen transportiert werden.
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Refluxkrankheit und Ösophagusulcera
Erkrankungen der Speiseröhre
• Aufbau und Funktion der Speiseröhre
• Diagnostik der Speiseröhrenerkrankungen
• Refluxkrankheit und refluxbedingte Speiseröhrenentzündung
• Nicht-refluxbedingte Speiseröhrenentzündungen
• Speiseröhren-Beweglichkeitsstörung
• Speiseröhrendivertikel
• Schluckauf
• Zwerchfellbruch
• Speiseröhren-Krampfadern
• Speiseröhrenkrebs
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Magen - venter
Aufbau und Funktion des Magen-Darm-Traktes
Die Hauptaufgabe des Magen-Darm-Traktes besteht in der Aufnahme, Spaltung und Resorption der für den Körper lebensnotwendigen Nährstoffe, Elektrolyte
und Wasser.Die Nahrung wird durch den Mund aufgenommen und über die Speiseröhre in den Magen transportiert. Im Magen wird der Speisebrei durch
Salzsäure und Pepsin auf einen pH von 2-3 angesäuert und zersetzt. Nach einer Verweildauer von 1 bis 5 Stunden erfolgt der Weitertransport in den
Dünndarm, wo durch eine weitere Freisetzung von Bikarbonat und Enzymen durch die Bauchspeicheldrüse und die Gallenblase eine Alkalisierung und
enzymatische Spaltung der einzelnen Nahrungsbestandteile bewirkt wird und somit die Resorption der gespaltenen Kohlenhydrate, Proteine und Fette durch
die Darmschleimhaut ermöglicht wird. Nach der Passage durch den Dünndarm wird der Chymus im Dickdarm durch Resorption von Wasser und Elektrolyten
eingedickt und durch den Enddarm als Faeces ausgeschieden .
Neben der Verdauung und Resorption von Nährstoffen erfüllt der Magen-Darm-Trakt noch eine weitere wichtige Funktion: den Schutz des Organismus vor dem
Eindringen von in der Nahrung enthaltenen Noxen und Antigenen sowie die Aufrechterhaltung eines stabilen inneren Milieus gegenüber der Umwelt
Der Magen liegt vor dem eigentlichen Verdauungstrakt, dem Darm. Seine Funktion besteht hauptsächlich darin, den Speisebrei
zu desinfizieren, zu speichern und durch seine Muskeltätigkeit zu durchmischen. Nach der Magenverdauung gibt er durch
Muskelkontraktionen den Nahrungsbrei in kleinen Portionen in den Darm ab. Dort wird die Verdauung dann weiter fortgesetzt.
Die Steuerung aller dieser Vorgänge, wie Speicherung, Magensaftsekretion und Weiterleitung in den Darm, erfolgt durch das
autonome vegetative Nervensystem
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Der Magen (Gaster, Venter, Stomachus)
Der Magen (Gaster, Venter, Stomachus) ist ein muskulöses
Hohlorgan und liegt im linken bis mittleren Oberbauch. Er
unterteilt sich in mehrere Abschnitte. Am oberen,
rechtsseitigen Ende des Magens, befindet sich der
Magenmund (Kardia). Hier mündet die Speiseröhre in den
Magen. Dann folgt, linksseitig vom Magenmund gelegen, eine
obere Ausbuchtung. Diese "Magenkuppel" liegt teilweise dem
Zwerchfell an und bildet den oberen Abschluss des
Magengrundes (Fundus). Der Fundus liegt unter dem Herzen
und ist gleichzeitig die höchste Magenregion bei einem
aufrecht stehenden Menschen. Hier sammelt sich auch die
beim Essen mitgeschluckte Luft an. Der größte Teil des
Magens, der eigentliche Magenkörper (Korpus), schließt sich
dem Magengrund an. Der Korpus geht dann in den unteren
Bereich des Magens über. Das ist der Abschnitt, der nach
unten hin immer enger wird und direkt vor dem Magenausgang
liegt. Er beginnt mit einem weiten Vorraum, dem Antrum
pyloricum und ist gleichzeitig auch die tiefste Stelle des
Magens. Der Vorraum geht über in den Pförtnerkanal, den
Canalis pyloricus, der schließlich mit dem Magenpförtner
endet. Der Magenpförtner ist der Magenausgang und wird
meistens kurz Pylorus oder Pförtner genannt. Der Pförtner
bildet eine natürliche Enge. Die Muskulatur der Magenwand ist
hier stark verdickt und deshalb sehr kräftig. Dadurch entsteht
ein relativ enger, abschließender Übergang vom Magen zum
Zwölffingerdarm (Duodenum). Der Pförtner ist aber kein
Schließmuskel im eigentlichen Sinne, da er nicht eigenständig
tätig ist Er kann sich nicht selbständig öffnen und schließen.
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Magen
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Im nüchternen Zustand besitzt der Magen die Form eines
schmalen Schlauches. Je nach Füllungsgrad und Körperlage
kann seine Form jedoch stark variieren. Während einer
Mahlzeit bei einem Erwachsenen ist er imstande im Extremfall
bis zu 2,4 Liter Nahrung und Flüssigkeit zu fassen. Bei
Neugeborenen beträgt das Fassungsvermögen 0,03 Liter. Ist
der Magen bei einem Erwachsenen mäßig gefüllt, ist er
ungefähr 30 cm lang. Seine Form ist jetzt vereinfacht mit
einem gefüllten, länglichen Beutel zu vergleichen. Der Beutel
hängt aber nicht einfach gerade herunter, sondern wölbt sich
im linken Oberbauch erst in einer Art "Buckel" nach oben, in
Richtung Herz. Am unteren Ende verengt er sich und biegt
dann wieder nach rechts in Richtung Bauchmitte ab. Der
Magen dehnt sich also hauptsächlich zur linken Körperseite
hin bogenförmig aus. Er bildet so eine kleine
Innenkrümmung, die kleine Kurvatur, und eine äußere große
Krümmung, die große Kurvatur.
Wandaufbau
Grundsätzlich ist der Wandaufbau ist im gesamten
Verdauungstrakt gleich. Er unterscheidet sich jedoch in den
verschiedenen Drüsenarten, die in der Wand vorkommen
können. Die Magenwand ist etwa 3 mm dick und besteht aus
vier Schichten. Von außen nach innen:
Serosa ist die seröse Haut, von der die gesamten
Bauchorgane überzogen sind. Serös bedeutet, dass diese
Haut eine serumartige Flüssigkeit bildet.
Muskularis: Muskelschicht
Submukosa: Schicht unter der Schleimhaut
Mukosa: Schleimhaut
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Magen
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Verdauung im Magen
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Der Magen liegt vor dem eigentlichen Verdauungstrakt, dem
Darm. Seine Funktion besteht hauptsächlich darin, den
Speisebrei zu desinfizieren, zu speichern und durch seine
Muskeltätigkeit zu durchmischen. Nach der Magenverdauung
gibt er durch Muskelkontraktionen den Nahrungsbrei in
kleinen Portionen in den Darm ab. Dort wird die Verdauung
dann weiter fortgesetzt. Die Steuerung aller dieser Vorgänge,
wie Speicherung, Magensaftsekretion und Weiterleitung in
den Darm, erfolgt durch das autonome vegetative
Nervensystem
Durch Muskelkontraktionen der Magenwand wird der
Nahrungsbrei gleichmäßig durchmischt und vorwärts bewegt.
Etwa alle 20 Sekunden erfolgen wellenförmige Kontraktionen,
die sich über den gesamten Magen erstrecken. Diese
Kontraktionen verlaufen von oben nach unten und werden
auch als Peristaltik bezeichnet. Mit Hilfe dieser Peristaltik wird
der Nahrungsbrei vermischt und gleichzeitig langsam
Richtung Magenausgang transportiert.
Die ständige Durchmischung ist sehr wichtig. Sie dient der
mechanischen Zerkleinerung der Nahrung und besonders
auch der leichteren Fettverdauung. Die schlecht
wasserlöslichen Fetttröpfchen neigen nämlich dazu, sich zu
großen Fetttropfen zusammenzuballen. Dann sind sie aber
nur schwer durch die fettspaltenden Enzyme (Lipasen)
angreifbar. Wird der Nahrungsbrei dagegen ständig in
Bewegung gehalten, bleiben die Fetttröpfchen getrennt und
können so besser verdaut werden.
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Die Drüsen des Magens produzieren täglich etwa 2 Liter
Magensaft. Seine Produktion beginnt, sobald die Nahrung mit
der Schleimhaut in Kontakt getreten ist und der Magen sich
ausdehnt. Aber auch, wenn der Magen nur mit der Möglichkeit
der Nahrungsaufnahme "rechnet", wird die Produktion von
Magensaft angeregt. Die Bildung von Magensaft vollzieht sich
in drei Phasen: In der nervalen oder kephale Phase herrschen
Steuerungsprozesse des Gehirn vor. In dieser Phase bereitet
sich der Magen auf die Nahrungsaufnahme vor. Schon vor
dem Essen können Reize die Magensaftsekretion anregen.
Nase, Auge und Ohr stimulieren den Nervus Vagus. Diese
Stimulation kann auch durch erlernte Verhaltensweisen
erfolgen, z. B. das Händewaschen vor dem Essen. Stress und
Ärger führen ebenfalls zu einer Stimulation. Durch die
Erregung des Vagusnervs wird einerseits die Produktion von
Magensäure, als auch von Gastrin aus den G-Zellen angeregt.
Die Magenphase oder gastrische Phase beginnt, wenn
Nahrung den Magen erreicht. Dehnreflexe am Fundus und vor
allem angedaute Eiweiße im Bereich von Antrum und Pylorus
führen zu einer verstärkten Freisetzung von Gastrin, das
seinerseits die Produktion von Magensäure anregt. Besonders
viel Gastrin wird ausgeschüttet, wenn die Speisen mit vielen
Gewürzen durchsetzt sind. Auch Alkohol, Nikotin und Koffein
fördern die Freisetzung von Gastrin.
Die dritte Phase, die intestinale Phase, beginnt, wenn ein Teil
der Nahrung den Dünndarm erreicht hat. Dann wird, ausgelöst
durch mechanische und chemische Reize im Zwölffingerdarm,
das Hormon Sekretin ausgeschüttet. Sekretin verringert die
Magensäureproduktion und fördert die Produktion von
Pepsinogen aus den Hauptzellen. An der Regulation der
Magensäureausschüttung sind weitere Hormone beteiligt, z.
B. Somatostatin und Neurotensin.
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Verdauung im Magen
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Die Salzsäure greift alle Eiweißstoffe (Proteine) an und
zerbricht ihre Struktur. Dieser Vorgang wird auch als
Denaturierung der Proteine bezeichnet. Neben dieser
Funktion bekämpft die Salzsäure zusätzlich alle mit der
Nahrung aufgenommenen Bakterien und Viren.
Eingedrungene Krankheitserreger werden auf diese Weise
abgetötet. Eine wichtige Rolle spielt die Salzsäure auch in der
Enzymumwandlung. Sie wandelt die inaktive Vorstufe
"Pepsinogen" in die aktive Form "Pepsin" um.
Pepsine sind eiweißspaltende Enzyme, die ein saures Milieu
benötigen, um ihre Funktion zu erfüllen. Sie entstehen erst
unter Mitwirkung von Salzsäure aus ihrer Vorstufe
"Pepsinogen", das von den Hauptzellen der
Magenschleimhaut produziert wird. Die Pepsine führen
während ihrer Verdauungsarbeit aber noch nicht zur
vollständigen Spaltung der Eiweiße. Diese werden im Magen
erst einmal nur in grobe Bruchstücke gespalten. Die
eiweißhaltige Gerüstsubstanz von pflanzlichen
Nahrungsmitteln, beispielsweise, und die bindegewebige Hülle
von tierischen Nahrungsmitteln werden im Magen
aufgebrochen. Dadurch wird es erst möglich, dass deren
wichtige Nährstoffe freigesetzt werden.
Der Magenschleim wird von bestimmten Zellen, den
Oberflächenzellen und den Nebenzellen der
Magenschleimhaut, produziert. Der Schleim bildet einen
geschlossenen Film, der den gesamten Magen von innen
auskleidet. Er bildet so einen schützenden Belag vor dem
Angriff der Salzsäure und den Enzymen. Auf diese Weise wird
verhindert, dass der Magen sich selbst verdaut.
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Der Intrinsic factor ist ein Eiweiß (Protein), das mit Vitamin
B12 eine Verbindung eingeht. Diese Verbindung ist wichtig für
die Aufnahme des Vitamins aus dem Darm. Das Vitamin
alleine würde sonst, ohne den begleitenden Schutz des
Intrinsic factors, von den Darmbakterien zerstört werden. Es
käme zu erheblichen Mangelzuständen. Menschen, die unter
einem Mangel an diesem Eiweiß leiden, erkranken an einer
schweren Blutarmut, der perniziösen Anämie ("perniziös"
bedeutet im medizinischen Sinne gefährlich, bösartig). Neben
der Anämie kann es auch zu Schädigungen der
Nervenfunktionen und der Schleimhaut kommen.
In kleinen Portionen entlässt der Magen den Nahrungsbrei in
den Zwölffingerdarm (Duodenum). Dabei zieht sich in
regelmäßigen Abständen die Muskulatur des unteren Magens
zusammen. Während der Erschlaffungsphase öffnet sich der
Magenpförtner und ein kleiner Teil des Speisebreis wird in den
Darm abgegeben.
In welcher Zeit sich dieser Vorgang abspielt, bis der Magen
endgültig leer ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Der Magen entlässt immer nur so viel Nahrung in den Darm,
wie dieser verarbeiten kann. Die Speise kann insgesamt
zwischen zwei und sieben Stunden im Magen liegen. Am
kürzesten verweilen kohlenhydratreiche Speisen.
26
Magen - venter
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Drüsen
Die Schleimhaut (Mukosa) ist im nüchternen Zustand in
längliche Falten gelegt, die am Magenpförtner
zusammenlaufen. Die Einsenkungen zwischen diesen Falten
werden auch als "Magenstraßen" bezeichnet. In der
Schleimhaut befinden sich verschiedene Drüsen (Glandulae
gastricae). Die nur Schleim bildenden Drüsen, die mukoiden
Drüsen, sitzen vorwiegend im Abschnitt des Magenmundes,
dem Antrum und Pförtnerbereich. Hier wird auch kein
Verdauungssaft gebildet. Die Drüsen im Fundus und Corpus
bilden hauptsächlich den verdauenden Magensaft.Schleim
und Verdauungssäfte werden von drei unterschiedlichen
Zelltypen produziert:
Belegzellen: Sie befinden sich vorwiegend im mittleren und
unteren Teil der drüsenhaltigen in tiefen Falten liegenden
Magenschleihaut. Belegzellen produzieren Salzsäure,
Bicarbonat und den Intrinsic factor, der Aufnahme von Vitamin
B12 fördert.
Hauptzellen: Sie liegen im unteren Teil der Schleimhautfalten
und dienen der Produktion von eiweißspaltenden Enzymen
(Pepsinogen) und fettspaltenden Enzymen (Lipasen)
Nebenzellen: Mehr oberflächlich gelegen produzieren sie den
Magenschleim, der die Magenwand vor der aggressiven
Salzsäure schützt.
Die Drüsen im Bereich des Magenmundes, des Antrums und
des Pförtnerbereiches bestehen nur aus Nebenzellen, da sie
ausschließlich Schleim bilden.
Eine vierte Zellart befindet sich in der Schleimhaut des
Antrums und des Pförtners. Dies sind die G-Zellen, die das
Hormon Gastrin produzieren.
27
Gastroskopie
28
Zwölffingerdarm
Der Zwölffingerdarm (Duodenum) ist der obere, etwa 25 cm lange Abschnitt des Dünndarms. An sein Ende schließt sich der zweite Teil des Dünndarms, der
Leerdarm (Jejunum), an. Dieser mündet schließlich in den Krummdarm (Ileum). Die einzelnen Abschnitte gehen ohne scharfe Abgrenzung fließend ineinander
über.Der Name Zwölffingerdarm kommt daher, weil er in seiner gesamten Länge der Breite von zwölf Fingern entspricht. Er liegt im rechten Oberbauch und
folgt unmittelbar auf den Magen. Mit seiner gebogenen Form umschließt der Zwölffingerdarm den Kopf der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Durch diese Lage
ist er - im Gegensatz zum Leerdarm und Krummdarm - nicht sehr beweglich. In der Mitte des Zwölffingerdarms befindet sich in einer Schleimhautfalte eine
kleine Erhebung (Papilla duodeni major). Hier münden der Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse und der Gallengang ein.
Im Zwölffingerdarm werden dem angedauten, sauren Speisebrei weitere Verdauungsenzyme beigefügt. Die Enzyme hierfür werden zum Teil aus der
Bauchspeicheldrüse und zum Teil aus der Gallenblase freigesetzt und in den Zwölffingerdarm abgegeben. Gleichzeitig wird der saure Speisebrei durch
alkalisches Sekret neutralisiert. Dieser gesamte Prozess wird ausgelöst, sobald der saure Nahrungsbrei mit der Darmschleimhaut in Kontakt tritt. Die
Schleimhaut produziert nun zwei Hormone, das Sekretin und das Pankreozymin-Cholezystokinin. Dieses Hormon löst über den Blutweg die Ausschüttung
der Bauchspeicheldrüsenenzyme aus. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass sich die Gallenblase rhythmisch zusammenzieht. Dadurch wird die Gallensekretion in
der Leber angeregt. Es wird so vermehrt Gallensaft durch den Gallengang in den Zwölffingerdarm freigesetzt. Neben diesen beiden Hormonen produziert die
Darmschleimhaut auch eigene Enzyme, die Enterokinasen und Disaccharidasen. Die Enterokinasen wandeln ein eiweißspaltendes Enzym der
Bauchspeicheldrüse, das inaktive Trypsinogen, in das aktive Trypsin (= Pankreatin) um. Bei den Disaccharidasen handelt es sich um zuckerspaltende
Enzyme
Damit der Speisebrei auch gut mit den Verdauungssäften durchmischt wird und die Nährstoffe aufgenommen werden können, verfügt der gesamte Dünndarm
über verschiedene Beweglichkeitsmechanismen. Rhythmisches Zusammenziehen der Ringmuskulatur und pendelartige Bewegungen durch die
Längsmuskulatur bewirken eine sorgfältige Vermischung. Durch die Bewegung der Zotten wird ein intensiver Kontakt zwischen Schleimhaut und Nahrungsbrei
ermöglicht. Dies verbessert die Resorptionsfähigkeit. Währenddessen muss der Speisebrei aber auch weiter in Richtung Dickdarm bewegt werden. Deshalb
verlaufen sich vorwärts bewegende, wellenförmige Muskelkontraktionen, die peristaltischen Wellen, über die gesamte Darmwand hinweg. Bis der Speisebrei
den Dünndarm endgültig passiert hat, können bis zu 10 Stunden vergehen.
29
Dünndarm (Intestinum tenue)
Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum)
Der Dünndarm besitzt bei einer Länge von etwa 3,75 m in vivo in tonisiertem Zustand eine absorbierende Fläche von ca. 200 m² (Thews und Vaupel 2001),
insgesamt beträgt die Länge des Gastrointestinaltraktes in relaxiertem Zustand (post mortem) ca. 9 m (Saladin 2001), die Gesamtoberfläche des Magen-DarmTraktes entspricht in ungefähr der Größe eines Tennisplatzes („double-size tennis court“, Silverthorn 2001), was ca. 260 m² entspricht.Bei dieser enormen
Kontaktfläche mit der Umgebung kommt der Darmmucosa eine wichtige Bedeutung in der Abwehr von in der Umwelt vorhandenen Mikroorganismen
und exogenen Noxen zu.
Der Gastrointestinaltrakt verfügt über ein spezifisches Immunsystem, das so genannte GALT (gut-associated lymphoid tissue) (Mayrhofer 1984). Die aus dem
Darmlumen eingedrungenen Antigene werden über M-Zellen in die Peyer-Plaques und Lymphfollikel aufgenommen, dort werden sie B- und T-Zellen des
Immunsystems präsentiert. Die so stimulierten Lymphozyten gelangen zunächst aus der Mucosa in die mesenterialen Lymphknoten und in den Ductus
thoracicus, nach ihrer Differenzierung (Homing) wandern sie zurück in die Lamina propria mucosae. In der Mucosa üben diese speziell differenzierten Zellen
dann gemeinsam mit intraepithelialen Lymphozyten Effektorfunktionen aus und sind direkt an der Abwehr von Antigenen beteiligt (Stallmach und Zeitz 1999).
Von wesentlicher Bedeutung für die darmspezifische Immunabwehr sind die von Zellen des intestinalen Immunsystems freigesetzten Zytokine. Sie sind sowohl
an der Entstehung von Entzündungen wie auch an der Regulation der Immunantwort beteiligt.
Die Oberfläche des Zwölffingerdarms, und auch des
übrigen Dünndarms, ist stark vergrößert. Dadurch können
möglichst viele Nährstoffe und Vitamine aufgenommen
werden. Die Vergrößerung dieser Resorptionsfläche
entsteht, indem sich die Schleimhaut in zahlreiche hohe,
ringförmige Falten legt. Dies sind die "Kerckring-Falten".
Die Falten der Schleimhaut sind zusätzlich von winzigen
Ausstülpungen (Zotten) und Einsenkungen (Krypten)
übersäht. Dadurch wird die Oberfläche noch einmal
vergrößert. Die Krypten werden auch als "Lieberkühn"Krypten bezeichnet und dienen der Sekretion des
Dünndarmsaftes.
Die größte Erweiterung der Oberfläche aber geht von den
Millionen von mikroskopisch kleinen, fingerähnlichen
Fortsätzen der Darmzellen (Enterozyten) in der
Schleimhaut aus. Diese Fortsätze werden wegen ihrer
stäbchenartigen Form auch Mikrovilli genannt (lat. villus =
zottiges Haar). Sie bilden in ihrer Gesamtheit eine Art
Bürstensaum, der die Nährstoffe aufsaugt und in die
Blutbahn befördert.
Würde die Oberfläche des gesamten Dünndarms
ausgebreitet, ergäbe sich eine Fläche von etwa 200
Quadratmetern. Eine enorme Größe ist also hier auf
kleinstem Raum zusammengefasst.
30
Dünndarm
Der Dünndarm folgt direkt auf den Magen und ist etwa 3,75 m lang mit einem Durchmesser von ungefähr 2,5
cm. Im Gegensatz zum Zwölffingerdarm, dem Anfangsteil des Dünndarms, sind die folgenden beiden
Abschnitte, Leerdarm und Krummdarm, wieder sehr beweglich. Diese Beweglichkeit verdanken sie einer
besonderen Befestigungsform im Körper. Die beiden Dünndarmabschnitte hängen in ihrer ganzen Länge an
einem Band. Dieses Aufhängeband wird auch als Mesenterium bezeichnet. Das Mesenterium besteht aus
fettreichem Bindegewebe. Es enthält Gefäße, Lymphknoten und Nerven. Es versorgt den Dünndarm
ausreichend mit Blut. Das Mesenterium heftet an der hinteren Bauchwand fest und verläuft in einer nahezu
geraden Linie vom Zwölffingerdarm aus schräg nach rechts unten bis zur Einmündung in den Dickdarm. Die
dabei entstehende Linie beträgt nur etwa 16 cm und nennt sich Mesenterialwurzel (Radix mesenterii). Die
relativ kurze Länge von 16 cm würde ohne eine Raffinesse der Natur nicht ausreichen, den Leerdarm und
Krummdarm ausreichend zu befestigen. Beide zusammen sind ungefähr zwanzigmal länger als die
Mesenterialwurzel. Aus diesem Grund legt sich das Mesenterium in zahlreich, leicht verschiebbare kleine
Falten. So ist es möglich, die gesamte Länge der beiden Dünndarmabschnitte auf 16 cm Strecke
unterzubringen. Durch die starke Fältelung ähnelt das Mesenterium sehr einer Krause, weswegen es auch als
Dünndarmgekröse bezeichnet wird.
Die Hauptaufgabe des Dünndarms besteht darin, die lebensnotwendigen Bestandteile des Nahrungsbreis in
kleinste Bruchstücke zu aufzuspalten. Solange, bis nur noch einzelne Moleküle von ihnen übrig sind. Damit ist
die Umwandlung in die resorptionsfähige Form beendet. Die Nährstoffe können nun über die
Dünndarmschleimhaut ins Blut gelangen. Übrig bleiben jetzt nur noch nichtresorbierbare Nahrungsbestandteile
und Wasser.
Der Dünndarm hat aber noch eine weitere wichtige Aufgabe zu erfüllen. Täglich werden bis zu 7 Litern
Verdauungssaft produziert. Der Verdauungssaft besteht aus Speichel, Magensaft, Galle,
Bauchspeicheldrüsensekret und Dünndarmsekret. Damit von diesem wertvollen Saft nicht zuviel verloren geht,
wird ein großer Teil im Dünndarm ebenfalls über die Schleimhaut dem Körper wieder zugeführt.
Dieses beträchtliche Resorptionsvermögen wird erreicht durch die stark vergrößerte innere Oberfläche des
Dünndarm. Der Dünndarm ist von innen nicht glatt, sondern ausgestattet mit tiefen Falten, die mit Zotten und
Krypten bedeckt und von Millionen feiner Mikrovilli bedeckt sind. So wird die Resorptionsfläche auf bis zu 200
Quadratmetern vergrößert.
31
Dünndarm
32
Dickdarm (Intestinum crassum)
Der Dickdarm und der sich anschließende Mastdarm sind der
letzte Abschnitt des Verdauungskanals. Zusammen sind sie etwa
1,5 Meter lang.
• Der Dickdarm wird in mehrere Abschnitte unterteilt: Er beginnt blind
im rechten unteren Bauchraum mit einem etwa 7 cm langen
Anfangsteil, dem Blinddarm (Caecum) und seinem Wurmfortsatz
(Appendix vermiformis). Der Blinddarm ist der weiteste (7 cm
Durchmesser) aber auch gleichzeitig der kürzeste Abschnitt des
gesamten Dickdarms.
• Der nächste Abschnitt des Kolons verläuft, seinem Namen "Colon
ascendens" oder aufsteigender Grimmdarm entsprechend, von unten
aufwärts bis zur Leber. Dabei liegt er der rechten Bauchwand an.
• Kurz unterhalb der Leber geht der Weg weiter nach links bis in die
Nähe der Milz. Wegen seiner jetzt erlangten Lage wird dieser Teil als
"Colon transversum" oder querliegender Grimmdarm, bezeichnet. Er
ist an dieser Stelle komplett von Bauchfell überzogen und sehr
beweglich.
• Von hier aus geht es in einer scharfen Kurve, wieder an der
Bauchwand entlang, abwärts, weshalb dieser Abschnitt "Colon
descendens" oder absteigender Grimmdarm genannt wird.
• Im unteren Bereich löst sich das Kolon wieder von der Bauchwand.
Hier bildet es dann eine S-förmige Schleife und geht in den letzten
Abschnitt über. Diesen letzten Teil des Kolons bildet das Sigma
(Colon sigmoideum). Das Sigma tritt vom Bauchraum aus in das
kleine Becken über.
• Im Bereich des kleinen Beckens folgt nun auf das Kolon der Mastoder Enddarm (Rektum). Das Rektum ist 15 - 20 cm lang, S - förmig
wie das Sigma und ist nicht mehr von Bauchfell überzogen.
33
Dickdarm
Im Dickdarm wird dem Darminhalt Wasser entzogen
Der Wandaufbau des Dickdarms entspricht dem des übrigen
Verdauungstraktes. Die Schleimhaut des Dickdarms weist aber im Vergleich
zur Dünndarmschleimhaut eine Besonderheit auf. Zotten, die für die
Nährstoffresorption im Dünndarm unerlässlich waren, finden sich hier nicht
mehr. Das ist auch nicht nötig, da die Verdauung und Aufnahme (Resorption)
von Nährstoffen beendet ist. Jetzt besteht die Aufgabe des Dickdarm darin,
dem Darminhalt Wasser zu entziehen, damit dieses dem Körper nicht
verloren geht. Der Körper würde sonst sehr schnell austrocknen.
Die Aufnahme von Wasser und den darin gelösten Elektrolyten aus dem Darminhalt hat zur
Folge, dass der Stuhl auf seinem Weg durch den Dickdarm immer fester wird. Damit er aber
dadurch nicht seine Gleitfähigkeit verliert, gibt es im Dickdarm zahlreiche tiefe
Einstülpungen. Sie werden als Dickdarmkrypten bezeichnet. Die Krypten bestehen
hauptsächlich aus schleimbildenden Becherzellen. Sie ermöglichen eine erhöhte
Schleimproduktion. Der Schleim ist wichtig, damit der Stuhl ungehindert vorwärtsbewegt
werden kann.
34
Darmtrakt und Immunabwehr
Der Gastrointestinaltrakt verfügt über ein spezifisches Immunsystem, das so
genannte GALT (gut-associated lymphoid tissue) (Mayrhofer 1984). Die aus
dem Darmlumen eingedrungenen Antigene werden über M-Zellen in die
Peyer-Plaques und Lymphfollikel aufgenommen, dort werden sie B- und TZellen des Immunsystems präsentiert. Die so stimulierten Lymphozyten
gelangen zunächst aus der Mucosa in die mesenterialen Lymphknoten und in
den Ductus thoracicus, nach ihrer Differenzierung (Homing) wandern sie
zurück in die Lamina propria mucosae. In der Mucosa üben diese speziell
differenzierten Zellen dann gemeinsam mit intraepithelialen Lymphozyten
Effektorfunktionen aus und sind direkt an der Abwehr von Antigenen beteiligt
(Stallmach und Zeitz 1999). Von wesentlicher Bedeutung für die
darmspezifische Immunabwehr sind die von Zellen des intestinalen
Immunsystems freigesetzten Zytokine. Sie sind sowohl an der Entstehung
von Entzündungen wie auch an der Regulation der Immunantwort beteiligt.
Bakterien der Dickdarmflora halten uns gesund
Ein weiterer Unterschied zum Dünndarm besteht in der Besiedelung mit
Bakterien. Im Gegensatz zum Dünndarm wird der Dickdarm von wesentlich
mehr Bakterien bewohnt, die in ihrer Gesamtheit die Darmflora bilden. Dazu
gehören hauptsächlich Escherichia coli, Enterokokken, Bacillus acidophilus
und Bacillus bifidus = Lactobacillus bifidus. Diese Bakterien sind für eine
intakte Darmwelt unerlässlich. Sie räumen unentwegt den Darm auf. Alle
Nahrungsbestandteile, die vorher nicht verdaut wurden, werden von ihnen
weiter durch Fäulnis- und Gärungsprozesse abgebaut. Eingedrungene,
schädigende Bakterien werden von ihnen bekämpft. So sorgen sie immer für
ein gesundes Klima im Darm. Dieses Gleichgewicht kann jedoch durch
verschiedene Einflüsse gestört werden. Beispielsweise können
Infektionskrankheiten oder die Einnahme von Antibiotika von Zeit zu Zeit dazu
führen, dass sich das Gleichgewicht zu Ungunsten der schädigenden
Bakterien verlagert. Die Bakterien der natürlichen Darmflora sind dann
zahlenmäßig nicht mehr in der Lage, die Wirkung schädlicher Eindringlinge
oder unverdauten Darminhalt auszugleichen.
35
Appendicitis….
36
Mastdarm
Mastdarm (Rektum): 15 - 20 cm langer Enddarmabschnitt. An den Mastdarm schließt sich der
Afterkanal (Canalis analis) an.
Die Aufnahme von Wasser und den darin gelösten Elektrolyten aus dem Darminhalt hat zur Folge, dass der Stuhl auf seinem Weg durch den
Dickdarm immer fester wird. Damit er aber dadurch nicht seine Gleitfähigkeit verliert, gibt es im Dickdarm zahlreiche tiefe Einstülpungen. Sie werden
als Dickdarmkrypten bezeichnet. Die Krypten bestehen hauptsächlich aus schleimbildenden Becherzellen. Sie ermöglichen eine erhöhte
Schleimproduktion. Der Schleim ist wichtig, damit der Stuhl ungehindert vorwärtsbewegt werden kann.
Durch den Entzug von Wasser verkleinert sich das Volumen des Darminhaltes auf etwa 200 ml pro Tag. Der Stuhl wird dann im Rektum solange
gespeichert, bis ein ausreichendes Volumen erreicht ist, das den Entleerungsreflex (Defäkationsreflex) auslöst.
Mastdarm
Canalis analis
37
Mastdarm
Bedenkt man, dass die über dem Enddarm liegenden Darmabschnitte des Dünndarms und des Dickdarms mehrere Meter lang sind, dann ist der
Enddarm mit ungefähr 15 bis 30 Zentimetern recht kurz. Der Enddarm wird auch als Mastdarm oder Rektum bezeichnet. Der obere Teil des Enddarms
wird Ampulle genannt. Die Ampulle kann sich stark erweitern. Sie hat die Aufgabe, den Kot zu sammeln, bis er ausgeschieden wird.
Der innere Schließmuskel besteht aus glatter Muskulatur und unterliegt nicht dem Willen. Steuern können wir lediglich den äußeren Schließmuskel, der aus
quergestreifter Muskulatur besteht. Ein weiterer wichtiger Schließmuskel ist der Muskulus puborectalis, der mit einer Schlinge von vorne um den Mastdarm
herumzieht. Er ist Teil der Beckenbodenmuskulatur. Wird er verletzt, so kommt es sehr häufig zur Inkontinenz.
1 = Enddarm / Mastdarm / Rektum
2 = Schwellkörper (Corpus cavernosum recti): Aus diesen Schwellkörpern
können Hämorrhoiden entstehen.
3 = Krypten oder Sägezahnlinie
4 = empfindliche Haut des unteren Analkanals
5 = Venengeflecht
6 = innerer Schließmuskel
7 = äußerer Schließmuskel
8 = Kohlrauschfalte
9 = Ampulle des Enddarms
10 = M. puborectalis: Willentlich bewegter Muskel, der den Mastdarm umgibt.
38
Defäkation
• 
• 
Der Enddarm hat die Aufgabe, den Kot bis zur Ausscheidung
zu sammeln. In den 3 bis 5 Metern Dünndarm, die zwischen
dem Magen und dem Enddarm liegen, werden der Nahrung
die Nährstoffe entzogen. Eiweiße, Fette, Zucker, Salze,
Vitamine werden nach und nach in den Blutkreislauf und in
den Lymphkreislauf abgegeben. Im Dickdarm schließlich wird
dem restlichen Speisebrei langsam Flüssigkeit entzogen. Er
wird immer fester. Weiterbewegt wird der Dickdarminhalt
durch rhythmisches Zusammenziehen der Darmmuskulatur.
So gelangt der Kot langsam, nach und nach, in den Enddarm.
Damit nicht gleich alles "durchläuft" braucht der Enddarm
einen Verschluss. Dieser Verschluss soll verhindern, dass
Kot, Gase und flüssiger Darminhalt sofort über den Anus nach
draußen gelangen. Sonst wären wir inkontinent und müssten
ein Leben lang "Pampers" tragen. Dieser
Verschlussmechanismus besteht aus den Schließmuskeln.
Der innere Schließmuskel kann nicht vom Willen gesteuert
werden. Der äußere dagegen sehr wohl. Zusätzlich zu den
Schließmuskeln befinden sich in der Schleimhaut des
Enddarms sogenannte Schwellkörper. Diese Schwellkörper
werden als Corpus cavernosum recti bezeichnet. Aus ihnen
können sich bei krankhafter Veränderung Hämorrhoiden
entwickeln. Werden die Schwellkörper stark durchblutet,
schwellen sie an und unterstützen den Schließmuskel dabei,
den Darminhalt zu halten. Durch das Anschwellen bilden sich
eine sägezahnförmige Ausbuchtungen, die in der
Fachsprache Krypten genannt werden.
• 
Die Schwellkörper erfüllen eine sehr wichtige Funktion. Sie
sind in der Lage, den Zustand des Darminhaltes genau zu
erkennen. So "wissen" sie, wann sie anschwellen müssen,
und wann das nicht notwendig ist. Der Darminhalt kann, je
nachdem, was der Mensch gegessen hat, eine feste oder eine
eher flüssige Konsistenz haben. Er kann mit einem hohen
Anteil an Gasen versehen sein, z. B. wenn blähende Nahrung
wie Hülsenfrüchte oder Zwiebeln in der Nahrung enthalten
waren. Dieses Gemisch immer zuverlässig zurückzuhalten,
bis der äußere Schließmuskel den Befehl für den Stuhlgang
gibt, kann nur mit Unterstützung der Schwellkörper gelingen.
39
Defäkation
• 
Füllt sich dann die Ampulle, das ist der obere Abschnitt des
Enddarms, wieder langsam mit Inhalt, so weitet sie sich stark
aus. Auch die Schwellpolster schwellen wieder an, bis sie sich
schließlich sogar berühren und wie Zahnräder ineinander
greifen. Dadurch dichten sie den Enddarm vollständig ab.
Über Dehnungsrezeptoren in der Darmwand der Ampulle wird
der Füllungszustand gemessen. Die Dehnungsrezeptoren
senden über Nervenfasern Signale an ein im Bereich des
Kreuzbeins liegendes "Stuhlentleerungszentrum" weiter. Das
Stuhlentleerungszentrum steht wiederum mit dem Großhirn in
Verbindung, das bei einer entsprechenden Füllung der
Ampulle den Befehl "Stuhldrang" erteilt. Jetzt sollten Sie sich
zur Toilette begeben, denn mit dieser Empfindung werden
über Nervenfasern aus dem "Stuhlentleerungszentrum" im
Kreuzbein Befehle an den inneren Schließmuskel zur
Erschlaffung gegeben. Gleichzeitig ziehen sich die in der
Darmwand des Enddarms liegenden Längsmuskel
zusammen. Der Enddarm verkürzt sich und die Kotsäule
schiebt sich langsam nach draußen.
• 
Das kann aber nur geschehen, wenn wir dem willentlich
gesteuerten äußeren Schließmuskel befehlen, ebenfalls zu
erschlaffen. So kann der Stuhlgang über eine längere Zeit
verhindert werden. Das sollte aber nur im Notfall getan
werden. Häufiges Unterdrücken des Stuhldrangs ist eine der
wesentlichsten Ursachen für eine chronische Verstopfung.
Besser ist es, dem natürlichen Impuls nachzugeben.
40
Blutversorgung der Bauchorgane
41
Leber
Leber von vorne
Lebercirrhose
Leber von hinten unten
Histologie
42
Leber und Gallenwege
• 
• 
Leber und Gallenwege
Die Leber ist mit 1 500 g das schwerste innere Organ des
Menschen, und sie erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben. In
zahlreichen biochemischen Reaktionen wandelt sie die über
die Blutbahn (Pfortader) gelieferten Nahrungsbausteine um.
So bildet sie z.B. aus dem Einfachzucker Glukose
Speicherzucker (Glykogen), den sie für Hungerperioden als
Energielieferant zur Verfügung hält. Weiterhin baut sie aus
den Eiweißbausteinen (Aminosäuren) der Nahrung
verschiedene Eiweiße auf, so z.B. Transporteiweiße des Bluts
sowie verschiedene Gerinnungsfaktoren. Vom Körper nicht
benötigte Eiweiße wandelt sie in Glukose um. Außerdem dient
sie als Speicher von Eiweißen und der Vitamine A und B12.
Eine weitere wichtige Funktion der Leber besteht in der
Entgiftung zahlreicher körpereigener Abbauprodukte sowie
fremder Substanzen (z.B. Medikamente und Alkohol) und
deren Vorbereitung für die Ausscheidung durch die
Gallenflüssigkeit. Diese gelbbraune Gallenflüssigkeit (Galle),
die für die Fettverdauung wichtig ist, wird ebenfalls von der
Leber gebildet.
• 
• 
Sie enthält unter anderem Bilirubin, Gallensäuren,
Cholesterin und Phospholipide, die dafür sorgen, dass die
Fette im Dünndarm fein verteilt (emulgiert) und von den
abbauenden Enzymen (Lipasen) chemisch weiter zerlegt
werden können. Ein Teil der Gallenflüssigkeit wird in der
Gallenblase gesammelt und eingedickt; bei Bedarf wird sie
über den Gallengang in den Zwölffingerdarm abgegeben. Ein
großer Teil der Gallenflüssigkeit gelangt im letzten
Dünndarmabschnitt wieder über die Darmwand ins Blut zurück
und wird über den Pfortaderkreislauf dem Leberstoffwechsel
wieder zur Verfügung gestellt.
Die Leber befindet sich im rechten Oberbauch gleich
unterhalb des Zwerchfells. An der Unterseite der Leber, dem
Leberhilus, mündet die Pfortader in die Leber, über die sie das
nährstoffhaltige venöse Blut aus dem Verdauungstrakt erhält.
Darüber hinaus gelangt sauerstoffreiches Blut aus dem
großen Kreislauf über die Leberarterie in die Leber. Den
Leberhilus verlassen nebeneinander die Lebervene und der
Gallengang (Ductus choledochus), über den die von der
Leber produzierte Gallenflüssigkeit in den Zwölffingerdarm
fließt. Bis zur nächsten Nahrungsaufnahme wird die
Gallenflüssigkeit in der Gallenblase zwischengelagert und
eingedickt. Die birnenförmige Gallenblase liegt an der
Unterseite der Leber und ist durch einen kleinen Seitengang,
den Gallenblasengang (Ductus cysticus) mit dem Gallengang
verbunden. Der Gallengang verläuft in seinem letzten
Abschnitt durch die Bauchspeicheldrüse und vereinigt sich
hier bei vielen Menschen mit dem
Bauchspeicheldrüsengang (Pankreasgang, Ductus
pancreaticus), bevor er an der Pankreaspapille (Papilla
Vateri, Vater-Papille = Ausgang des Pankreaskanals) in den
Zwölffingerdarm mündet.
43
Leber Hepar
Die Leber ist das wichtigste Organ für den Abbau stoffwechseleigener und stoffwechselfremder Substanzen. Daneben nimmt sie zentrale
Aufgaben im Rahmen der Aufnahme und Verwertung von Nahrungsbestandteilen ein, sorgt für die Bereitstellung lebenswichtiger Eiweißstoffe
und greift regulierend in das Immunsystem und die Hormone ein.
Um diese vielfältigen Aufgaben zu übernehmen, nimmt die Leber eine zentrale Stellung im Körper ein. Obwohl nur etwa 1500- 2000g schwer,
wird die Leber von 28 % des Blutflusses durchströmt und verbraucht etwa 20 % des gesamten Körpersauerstoffes. Den Blutzustrom erhält sie
einerseits von den Blutgefäßen, die nährstoffreiches Blut vom Darm transportieren, wodurch die Nahrungsbestandteile sofort weiterverarbeitet
werden können. Zum anderen erhält sie sauerstoffreiches Blut aus den Arterien des großen Kreislaufs. Nach dem Durchströmen der Leber
gelangt das Blut bei der zuführender Systeme zurück in den großen Kreislauf, von wo es über das Herz verteilt wird. Die von der Leber
produzierte Gallenflüssigkeit gelangt über das Gallengangsystem in den Darm. Auf diese Weise werden einerseits Abbauprodukte und
Giftstoffe in den Darm abgeleitet und zum anderen die Verdauung unterstützt.
Abbau und Ausscheidung von Stoffen
Die Leber verfügt über Möglichkeiten, Fremdstoffe im Körper abzubauen oder in ungiftige Substanzen umzubauen. Sie vermag nicht- wasserlösliche Stoffe
in eine wasserlösliche Form umzuwandeln. Diese können dann entweder über die Galle, oder über die Nieren ausgeschieden werden. Als Beispiel sei hier
der Abbau des roten Blutfarbstoffes genannt, der von der Leber in Bilirubin abgebaut, über das Gallengangsystem in den Darm geleitet und nachfolgend mit
dem Stuhl ausgeschieden wird. Der Ausfall dieser Leberfunktion äußert sich daher mit dem Rückstau des Bilirubins in den Körper, was an einer Gelbfärbung
der Haut und der Augen sichtbar wird.
Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe
Die Leber stellt dem Körper eine Fülle von Eiweißstoffen zur Verfügung, ohne die der Organismus nicht lebensfähig ist, dazu zählen z.B. das Albumin,
dessen wasserbindende Eigenschaft das Blut in den Gefäßen hält. Albumin ist zudem ein sehr wichtiges Transportprotein, mit dem Substanzen von einem
Ort des Körpers zu einem anderen transportiert werden können. Daneben werden eine Reihe von spezifischen Transportproteinen produziert, die z.B.
Hormone zu den Zielzellen im Körper tragen. Weiterhin werden eine Reihe von Blutgerinnungsfaktoren gebildet, ohne die eine Blutstillung nicht möglich ist.
Verwertung von Nahrungsbestandteilen Die Leber ist ganz eng in die Regulation des Glucose- , Fett- und Eiweißstoffwechsels eingebunden. Für das
Funktionieren des Organismus ist eine Regelung des Blutzuckers (Glucose) unabdingbar. Die Leber nimmt die Glucose aus dem Darmvenenblut auf und
sorgt für eine geregelte Abgabe an den restlichen Körper. Die Leber kann überschüssige Glucose speichern und bei Bedarf abgeben. Im Zustand des
Hungerns vermag sie Glucose aus anderen Nahrungsbestandteilen selbst herzustellen. Durch den zusätzlichen Eingriff in die Hormonsysteme, die den
Blutzucker steuern (z.B. Insulin) vermag sie den Blutzuckerspiegel unabhängig von der Nahrungszufuhr konstant zu halten. Die Eiweißbestandteile im
Darmvenenblut dienen der Herstellung verschiedener Eiweißkörper, ebenso wie den Grundgerüsten für Hormone oder dem roten Blutfarbstoff. Eine weitere
wichtige Energiequelle für den Körper sind die Fette. Die Leber gewinnt aus diesen Fetten Energie, wandelt sie in Speicherfett um und produziert aus
diesen
44
Fetten Grundgerüste, die dann wiederum für die Herstellung von Cholesterin, Hormon- und Gallensäuren vonnöten sind.
Leber hepar
Die Leber als Drüse
Die Leber ist die größte Verdauungsdrüse. Sie produziert pro Tag etwa 600 ml Gallesaft. Durch den Gallesaft können einerseits Fremdstoffe oder
Abbauprodukte des Organismus in den Darm geleitet werden, zum anderen fördern die im Gallesaft enthaltenen Gallesäuren die Verdauung und
Aufnahme von Fetten aus der Nahrung.
Die Leber kann eine Reihe von Hormonen selbst bilden. Daneben ist sie jedoch auch in die Aktivierung von Hormonen eingeschaltet, wie z.B. Vitamin D
oder den Schilddrüsenhormonen. Auf der anderen Seite steuert sie jedoch auch durch den Abbau von Hormonen den Organismus, wie z.B. der
Sexualhormone, des Insulins, oder des Wachstumshormon.
Weitere Aufgaben der Leber
Die Leber ist ein wichtiger Vitaminspeicher und ermöglicht durch gezielte Bereitstellung von Vitamin transportierenden Hormonen deren Verteilung.
Lebenswichtige Spurenelemente, wie Eisen, Kupfer, Zink und Mangan werden ebenfalls in der Leber vorgehalten und bei Bedarf durch entsprechende
Transportproteine in den Körper entlassen.
Als immunologisch aktives Organ verfügt die Leber über eine Reihe von Abwehrmechanismen gegen Viren und Bakterien, die sie entweder vom Darm
oder über den großen Kreislauf erreichen. Aber auch die Erkennung und Elimination von Tumorzellen gehört zu ihren Aufgaben.
Zusammenfassung
Viele dieser Funktionen werden innerhalb des Körpers lediglich von der Leber wahrgenommen. Insofern ist ein Leben ohne Leber nur für wenige
Stunden möglich. Aufgrund der zentralen Bedeutung des Organs ist die Leber jedoch üppig dimensioniert, so dass etwa ein Drittel der Lebermasse
ausreichend sein kann, um alle diese Funktionen noch zu erfüllen.
Prof. Dr. T. Goeser, Universität Köln
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LEBERFUNKTIONEN
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Bauchspeicheldrüse(Pankreas)
Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, ist die wichtigste Drüse für die Verdauungsvorgänge. Als exokrine Drüse produziert der Pankreas den
Bauchspeichel, der in den Darm abgegeben wird und wichtige Verdauungsenzyme enthält. Als endokrine Drüse gibt sie die Hormone Insulin und Glukagon in
das Blut ab.
Geformt ist die Bauchspeicheldrüse ungefähr wie eine Zunge. Sie ist nur etwa 70 bis 100 Gramm schwer. Die Bauchspeicheldrüse ist knapp 15 bis 20
Zentimeter lang, aber nur bis zu 3 Zentimeter dick. Das dünnere Ende, das auch Schwanz genannt wird, liegt in der inneren Wölbung der Milz
Die Produktion des Bauchspeichels, oder Pankreassekret beträgt fast 1,5 Liter Sekret pro Tag
Im Saft der Bauchspeicheldrüse sind Enzyme enthalten, die notwendig sind, damit der Mensch Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette aus der Nahrung in das Blut
aufnehmen kann. Die Nährstoffmoleküle sind in ihrer normalen Form viel zu groß, um in den Blutkreislauf aufgenommen zu werden. Sie müssen erst zerlegt
werden. Dabei helfen die Enzyme des Pankreassaftes.
Hinterm Magen ist etwas und das ist das Pankreas
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Bauchspeicheldrüse(Pankreas)
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Peptidasen spalten Eiweiße
Die eiweißspaltenden Enzyme sind die Peptidasen, deren
wichtigste Vertreter Trypsin, Chymotrypsin und
Carboxypeptidase sind. Damit die Bauchspeicheldrüse sich
nicht selbst verdaut, sind in ihrem Saft nur die Vorstufen
dieser Enzyme enthalten. Die Vorstufen heißen Trypsinogen
und Chymotrypsinogen. Im Dünndarm werden sie zu aktiven
Enzymen umgewandelt und spalten die Eiweiße aus der
Nahrung in verwertbare Bestandteile auf.
Lipasen spalten Fette
Die Namen der fettspaltenden Enzyme des Pankreassaftes
sind Lipase, Phospholipase und Esterasen. Die Lipase ist das
wichtigste fettspaltende Enzym. Es wird in seiner endgültigen
Form in der Bauchspeicheldrüse hergestellt, wird aber erst
aktiv, wenn es mit dem Saft aus der Gallenblase im Dünndarm
in Kontakt kommt. Dort spaltet sie die großen Fettmoleküle in
kleinere Moleküle auf, die dann weiterverarbeitet werden
können. Die Phospholipase wird wieder, wie die
eiweißspaltenden Enzyme, in einer inaktiven Form hergestellt.
Amylasen spalten Kohlenhydrate
Zur Spaltung der Kohlenhydrate enthält der Saft der
Bauchspeicheldrüse die Alpha-Amylase. Die Alpha-Amylase
hat die Aufgabe, pflanzliche Stärke bis zum Zweifachzucker
abzubauen. Die Enzyme Ribonuklease und
Desoxyribonuklease sind für den Abbau von Nukleinsäuren
notwendig.
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Hormone Insulin, Glukagon und Somatostatin
Von den gesamten Zellen der Bauchspeicheldrüse sind nur
zwei Prozent an der Bildung von Hormonen beteiligt. Diese
Zellen bestehen aus kleinen Verbänden, die wie Inseln mitten
im Gewebe der Bauchspeicheldrüse verteilt sind. Deshalb
werden sie auch nach ihrem Entdecker Langerhans-Inseln
oder Inselzellen genannt.
Die A-Zellen produzieren das Hormon Glukagon. Glukagon ist
der Gegenspieler des Insulins. Ungefähr 20 Prozent der
Inselzellen sind A-Zellen.
Die B-Zellen bilden das Hormon Insulin. Mit einem Anteil von
70 Prozent sind die B-Zellen am häufigsten in den Inselzellen
vertreten.
Die D-Zellen bilden das Hormon Somatostatin. Die D-Zellen
kommen im gesamten Verdauungstrakt vor. Somatostatin hat
die Funktion, die Sekretion von Magensaft und Bauchspeichel
zu hemmen.
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Pathologie
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Erkrankungen von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse
Aufbau und Funktion von Leber, Galle und
Bauchspeicheldrüse
Diagnostik bei Leber-, Gallen und
Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
Gelbsucht
Gallensteine
Gallenkolik
Gallenblasenentzündung
Nicht-eitrige chronisch-destruierende Cholangitis und primär
biliäre Zirrhose
Primär sklerosierende Cholangitis
Virushepatitis
Nicht virusbedingte akute Hepatitis
Chronische Leberentzündung
Alkoholische Leberschädigung
Leberzirrhose
Tumore von Gallenwege, Gallenblase und Leber
Aszites
Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung
Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung und
Pankreasinsuffizienz
Bauchspeicheldrüsenkrebs
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Krankheiten
Laktoseintoleranz
Kreuzallergie
Nahrungsmittelallergie
Zöliakie (Gluten-Allergie)
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Bauchorgane-Übersicht
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Bauchorgane
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Darm-Eilauf
Lagerung:
Patient liegt in
Linksseitenlage,
Knie leicht angezogen
Bett auf Arbeitshöhe
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Leistenbruch-Hernie
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Hämorrhoiden
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