Leben Sie gesund. Newsletter 9/2011 Alina Joél, RND 40 Jahre alt, hat BWL in Frankfurt am Main und Ernährungsberatung in München studiert. Seit 2003 selbständig, seit 2008 für Akuna® tätig, seit 2009 lizenzierte metabolic balance® Ernährungsberaterin. Ihre Ansicht: unsere Gesundheit wurde uns nicht in die Wiege gelegt. Gesundheit muss man sich „erarbeiten“. Man ist nie zu jung, um prophylaktisch gegen mögliche Krankheiten vorzugehen, und nie zu alt, um den Gesundheitszustand wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei sollte man in erster Linie zu den Mitteln greifen, die uns Mutter Natur gegeben hat. Vitalität, Gesundheit und Schönheit sind ein Geschenk der Natur für diejenigen, die mit der Natur im Einklang leben. VERDAUUNGSORGANE UND IHRE FUNKTIONEN Liebe Akuna Manager, liebe Akuna Distributoren, Essen ist für uns die natürlichste Sache der Welt. Wir essen, weil wir Hunger haben, und weil wir dem Körper Energie, Nähr- und Baustoffe dadurch zuführen (ich erwähne nicht die „Naschkatzen“, die auch aus anderen Gründen gerne und oft essen). Aber was passiert mit der Nahrung in unserem Körper? Wo wandert sie hin? Warum beklagen sich manche über Verdauungsprobleme? In dieser Ausgabe möchte ich Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Verdauungsorgane verschaffen und ihre Aufgaben kurz erläutern, damit wir uns noch noch bewusster ernähren und eventuelle Verdauungsprobleme in den Griff bekommen. Die Verdauung beginnt nicht erst im Magen - wie vielleicht manch einer denkt. Die Verdauung beginnt mit dem ersten Bissen, den wir in den Mund nehmen. Wir unterscheiden zwischen mechanischer und chemischer Verdauung. Die mechanische Verdauung erfolgt durch das Kauen im Mund (noch mal zur Erinnerung: gut gekaut ist halb verdaut!) und das Zerteilen der Nahrung in immer kleinere Happen durch die Magen- und Darmmotorik. Sie funktioniert wie ein pulsierendes Fließband und wird durch Muskelkraft betrieben. Danach folgt die chemische Verdauung, bei der Enzyme und Hormone eine wichtige Rolle spielen. Dabei geben die Speicheldrüsen, die Leber, die Galle und die Bauchspeicheldrüse ihre Sekrete in den Verdauungskanal ab. Es kommt zur chemischen Aufspaltung der Nahrung von Eiweiß in Aminosäuren, Kohlenhydraten in Einfachzucker und Fetten in Fettsäuren. Anschliessend erfolgt die Aufnahme der Spaltprodukte über die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf. Es finden in der Zeit unzählige Stoffwechselvorgänge statt. Es ist aber ein sehr langer Weg, bis unser Körper die Nahrung richtig verwerten kann. SCHLUND UND SPEISERÖHRE Der Schlund verbindet die Mundhöhle mit der Speiseröhre und bereitet jeden Nahrungsbissen vor, damit dieser in die Speiseröhre geschluckt werden kann. Dieser Schluckvorgang erfolgt beim Menschen täglich zwischen 1000 bis 3000 mal. Die Nahrung wird zerkleinert und der Speichel zugemischt. Der Speichel besteht aus Wasser, Schleimstoffen, Kalksalzen und Alpha-Amylase (Enzym) zur Verdauung der Kohlenhydrate (die Kohlenhydrate werden bereits zum Teil im Mund verdaut!). Das Essen wird durch Ring- und Längsmuskulatur der Speiseröhre nach unten transportiert. Die Speiseröhre ist ein ca. 25 cm langer Schlauch, der den Rachen mit dem Magen verbindet. Der Speisebrei erreicht dann den Magen. MAGEN Der Magen ist ein „aufblasbarer Sack“, der im vollen Zustand 20 mal größer sein kann als im leeren. Er ist aus sich überkreuzenden Muskelschichten aufgebaut. Er produziert täglich ca. 3 Liter hochsauren Magensaft (Salzsäure), der Pepsin (Enzym) enthält, der für die Eiweißverdauung wichtig ist. Der Magen erfüllt eine wichtige Aufgabe, indem er die Nahrung auffängt, mit dem Magensaft durchmischt und für den Weitertransport vorbereitet. Leben Sie gesund. Newsletter 9/2011 Zuerst speichert er die aufgenommene Nahrung und zerkleinert sie mechanisch mit typisch wellenartigen Bewegungen. Je länger wir kauen, also das Essen im Mund quasi „zermahlen“, umso besser und einfacher kann der Magen den Brei zerkleinern. Wenn Menschen nach dem Essen über Magenbeschwerden klagen, ist das oft ein Zeichen dafür, dass sie die Nahrung „verschlingen“ und schnell essen, anstatt sich Zeit für das lange Kauen zu nehmen. In der Schleimhaut des Magens liegen sehr viele Drüsen, die den Magensaft absondern. Der Magensaft leitet die Eiweißverdauung ein. Wie lange der Speisebrei im Magen bleibt, hängt von der Verdaubarkeit der Nahrung im Magen ab: - Kohlenhydrate werden nach ca. 2-3 Stunden entlassen - Eiweiße (Proteine) nach ca. 3-4 Stunden - Fette nach ca. 5-8 Stunden. DÜNNDARM Der Dünndarm folgt direkt auf den Magen und erinnert an eine 3-5 m lange „Schlange“. Von innen ist er mit einer Schleimschicht ausgekleidet. Die Innenwand ist ca. 200 qm groß. Die Vergrößerung der Oberfläche geschieht durch fingerartige Zotten. Die Wand enthält mehrere Schichten von Muskelfasern, die für die Durchmischung des Darminhalts mit Verdauungssäften und für die Weiterbeförderung sorgt. Der Dünndarm ist von drei Abschnitten gekennzeichnet: - Zwölffingerdarm -Leerdarm -Krummdarm. Im ersten kurzen Dünndarmabschnitt - Zwölffingerdarm - findet die eigentliche Verdauung statt. Bauchspeicheldrüse und Gallenblase leiten die dort produzierten Enzyme in den Speisebrei. Es folgt die chemische Zergliederung des Speisebreis in kleinste Moleküle organischer Nährstoffe. Zwölffingerdarm ist eher unbeweglich, dagegen zeichnen sich Leerdarm und Krumm durch eine große Beweglichkeit aus. Die Ring- und Längsmuskulatur der drei Dünndarmbereiche durchmischt den Speisebrei. Die Dünndarmzotten transportieren die Nahrungsmoleküle zum Blut und Lymphsystem. 8-10 Stunden nach der Nahrungsaufnahme haben die Nährstoffe den Blutstrom erreicht. DICKDARM Der rund 1,5 m lange Dickdarm ist der letze Teil des Verdauungstraktes. Auch hier kommt es zu Misch- und großen Rollbewegungen, um für den Weitertransport des Darminhalts zu sorgen. Gleichzeitig entzieht er diesem viel Flüssigkeit, dickt den Stuhl ein, um nicht zu viel Wasser zu verlieren. Dort findet auch die restliche Verdauung durch Darmbakterien statt. Sie sorgen für die Aufspaltung zu vieler Bakterien, was oft zu Blähungen führen kann. Der etwa 20 cm lange Mastdarm oder Enddarm geht in den Afterkanal über, der mit dem Afterschließmuskel endet. BAUCHSPEICHELDRÜSE Die Bauchspeicheldrüse (auch Pankreas genannt) liegt an der Hinterwand der Bauchhöhle und wird zum größten Teil vom Magen verdeckt. Sie besteht aus einem Kopf, einem Körper und einem Schwanz und ist vergleichsweise ein kleines Organ (70 Gramm leicht). Ihre Hauptaufgabe besteht in der Produktion von Verdauungsenzymen und -Hormonen. Das wichtigste Hormon der Bauchspeicheldrüse ist das Insulin, das den Blutzuckerspiegel senkt und Glukose in Muskel- und Fettzellen transportiert. Gleichzeitig sondert die Bauchspeicheldrüse Enzyme in den Dünndarm ab, die die Nahrung in ihre Moleküle zerlegen. LEBER Ohne Leber kein Leben! Die Leber ist die größte Anhangdrüse, eine sogenannte Chemiefabrik des Körpers. Sie ist sehr regenerationsfähig - auch wenn 2/3 der Zellen zerstört sind. Die Aufgaben der Leber sind lebenswichtig: sie produziert Gallensaft (0,5 lt pro Tag), baut Eiweiße weiter ab, speichert Kohlenhydrate und Speicherfette, setzt Cholesterin frei, entgiftet das Blut und scheidet Abfallstoffe aus. Darüber hinaus speichert sie Eisen, Glukose, Vitaminen und Mineralstoffe und gibt sie bei Bedarf ab. Sie nimmt die Zentralstellung im Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Mit ihrer Riesen-Filter-Funktion lässt sie bis zu 2 lt Blut pro Minute durchfliessen. GALLENBLASE Die Gallenblase ist ca. 10 cm lang und 2,5 cm dick. Dort wird die von der Leber produzierte Gallenflüssigkeit (bzw. der überschüssige Teil der Gallenflüssigkeit) gesammelt, gespeichert, eingedickt und anschliessend an den Zwölffingerdarm abgegeben. Das geschieht immer dann, wenn der Speisebrei durch den Pförtner den Magen verlässt. Dann zieht sich die Gallenblase zusammen und gibt den Gallensaft frei. Leben Sie gesund. Newsletter 9/2011 NIEREN Nieren regulieren in erster Linie den Wasserhaushalt, entziehen lebenswichtige Stoffe aus dem Blut- und Lymphsystem zur Rückresorption (Elektrolyte wie Natrium, Calcium, Kalium, Glukose und Aminosäuren), steuern das Zellmilieu durch das Entfernen von harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure und Fremdstoffe wie Medikamente und Umweltgifte). Gleichzeitig sorgen sie für die Balance von Salzregulation, Säureund Basenhaushalt, ph-Wert des Blutes und Regulation des Blutdrucks. MILZ Die weiche Milz ist faustgroß, etwa 7 cm breit, 12 cm lang und 3 cm dick und wiegt ca. 200 Gramm. Sie liegt im oberen, linken Bauchraum Richtung Rücken. Viele Schulmediziner behaupten, dass die Milz kein lebenswichtiges Organ sei. Tatsächlich erfüllt sie eine Menge von Aufgaben: sie ist als lymphatisches Organ direkt mit der Blutbahn verbunden, ist Gehirn und Wächter des Immunsystems, filtert das gesamte Blut, organisiert die gesamte Blutbildung beim Fötus und nimmt mit der Lymphe die Stoffwechselprodukte auf. Liebe Leser, das waren die wichtigsten Organe, die an der Verdauung und dem Stoffwechsel im menschlichen Körper teilnehmen. Damit wollte ich Ihnen verdeutlichen, wie kompliziert die Vorgänge sind und wieviel Unterstützung unser Körper von uns benötigt, damit alles reibungslos und „schmerzfrei“ verläuft. Wenn wir schnell essen, nicht richtig kauen, zu wenig Wasser trinken, viele industriell verarbeitete und künstlich hergestellte Produkte aufnehmen, haben es unsere Organe nicht leicht alles richtig zu verdauen, aufzuspalten, zu verarbeiten, weiterzuleiten und auszuscheiden. Zu viele Giftstoffe, die sich in vielen ungesunden Lebensmitteln befinden, können nicht gänzlich ausgeschieden werden, und sie bleiben in unserem Körper. Das ist oft der Anfang vieler Infektionen, Beschwerden und Krankheiten, die einen direkten Zusammenhang mit der Ernährung haben. In der nächsten Ausgaben möchte ich mich bei zwei Verdauungsorgane aufhalten: dem Dickdarm und der Leber. Sie sind die Ursache von ca. 80% aller Krankheiten und verdienen deswegen eine besondere Aufmerksamkeit. Wussten Sie, dass... ? Wasserumsatz: wieviel Wasser wird benötigt? Der Speichel nimmt täglich 1500 ml Wasser, der Magen 2000 ml, Galle 500 ml, Bauchspeicheldrüse 1500 ml und der Dünndarm 1500 ml. Es werden also ca. 9 lt Wasser täglich umgesetzt. Dafür nimmt der Körper 7 lt aus des Körpersekreten auf und 2 lt „von aussen“. Das Wasser wird ebenfalls täglich abgegeben: durch die Lunge (200 ml), durch die Haut (700 ml), durch die Nieren (1500 ml) und den Dickdarm (100 ml). Das sind insg. 7 lt Wasser, die wir „verlieren“. Demnach sollten wir ca. 2 lt Wasser täglich trinken, damit es nicht zu einem Defizit kommt. Jeder kann zuhause selbst testen, ob sein Verdauungssystem richtig arbeitet. Man nimmt 1-2 Esslöffel Saft aus Roter Beete (vor der Einnahme sollte der frisch gepresste Saft 1,5- 2 Stunden stehen). Wenn der Urin danach rötliche Verfärbung aufweist, ist das ein Hinweis dafür, dass Ihr Dickdarm und Ihre Leber nicht richtig entgiften und filtern. Die Giftstoffe gelangen dadurch ins Blutsystem und Nieren und vergiften den Körper. Der ph-Wert des Verdauungsapparates ist unterschiedlich. Mundhöhle weist einen neutralen oder leicht basischen Wert auf, der Magen einen saueren (wenn er leer ist, ist er leicht sauer oder neutral), der Zwölffingerdarm hat einen basischen Wert, der Dünndarm ist leicht basisch und der Dickdarm leicht sauer. Und zum Schluss... mein Lieblingszitat des Monats: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten führt zum Erfolg.“ /Henry Ford/ Bis zum nächsten Mal! Eure, Alina Joél