Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerraten in Schweizer Spitälern Richard Eisler, Geschäftsführer comparis.ch Zürich, 21. August 2007 © 2007 by comparis.ch Inhalt Zusammenfassung ...........................................................................................................................................................................3 1 Einleitung.................................................................................................................................................................................4 2 2.1 2.2 Methodik ..................................................................................................................................................................................5 Befragung ...........................................................................................................................................................................5 Spitäler................................................................................................................................................................................5 2.2.1 Definition Spital...............................................................................................................................................................5 2.2.2 Ausgewählte Spitäler......................................................................................................................................................6 2.3 Fragebogen ................................................................................................................................................................................7 2.4 Bewertungsskala ........................................................................................................................................................................7 2.5 Signifikanzen und Konfidenzintervall..........................................................................................................................................8 3 Wiedereintritte .........................................................................................................................................................................9 3.1. Wiedereintritte im «Spital Schweiz» ........................................................................................................................................9 3.1.1 Wiedereintritte, abhängig vom heutigen Gesundheitszustand ..............................................................................9 3.1.2 Wiedereintritte, abhängig vom Schweregrad des Eingriffs oder der Behandlung ...............................................10 3.1.3 Wiedereintritte, abhängig vom Spitalniveau ........................................................................................................11 3.1.4 Wiedereintritte, abhängig von der Sprachregion .................................................................................................12 3.1.5 Wiedereintritte, abhängig von der Siedlungsart ..................................................................................................13 3.1.6 Wiedereintritte, abhängig vom Geschlecht..........................................................................................................14 3.1.7 Wiedereintritte, abhängig vom Alter ....................................................................................................................15 3.1.8 Wiedereintritte, abhängig von der Bildung ..........................................................................................................16 3.2 Wiedereintritte pro Spital .......................................................................................................................................................17 3.2.1 Wiedereintrittsrate pro Spital ...............................................................................................................................17 3.2.2 Über und unter dem Durchschnitt .......................................................................................................................17 4 4.2 5 5.1 5.2 Infektionen .............................................................................................................................................................................20 4.1 Infektionen im «Spital Schweiz» ..............................................................................................................................20 4.1.1 Infektionen, abhängig vom heutigen Gesundheitszustand..................................................................................20 4.1.2 Infektionen, abhängig vom Schweregrad des Eingriffs .......................................................................................21 4.1.3 Infektionen, abhängig vom Spitalniveau..............................................................................................................22 4.1.4 Infektionen, abhängig von der Sprachregion.......................................................................................................23 4.1.5 Infektionen, abhängig von der Siedlungsart ........................................................................................................24 4.1.6 Infektionen, abhängig vom Geschlecht ...............................................................................................................25 4.1.7 Infektionen, abhängig vom Alter ..........................................................................................................................26 4.1.8 Infektionen, abhängig von der Bildung ................................................................................................................27 Infektionen pro Spital.............................................................................................................................................................28 4.2.1 Infektionsrate pro Spital.......................................................................................................................................28 4.2.2 Über und unter dem Durchschnitt .......................................................................................................................28 4.2.3 Exkurs: Erhebungen der Infektionen durch «Swiss Noso» .................................................................................28 Fehlerraten ............................................................................................................................................................................31 Fehlerraten im «Spital Schweiz» ...........................................................................................................................................31 5.1.1 Fehler, abhängig vom heutigen Gesundheitszustand .........................................................................................31 5.1.2 Fehler, abhängig vom Schweregrad des Eingriffs...............................................................................................32 5.1.3 Fehler, abhängig vom Spitalniveau .....................................................................................................................33 5.1.4 Fehler, abhängig von der Sprachregion ..............................................................................................................34 5.1.5 Fehler, abhängig von der Siedlungsart ...............................................................................................................35 5.1.6 Fehler, abhängig vom Geschlecht.......................................................................................................................36 5.1.7 Fehler, abhängig vom Alter .................................................................................................................................37 5.1.8 Fehler, abhängig von der Bildung .......................................................................................................................38 Fehler pro Spital ....................................................................................................................................................................39 5.2.1 Fehlerrate pro Spital ............................................................................................................................................39 5.2.2 Über und unter dem Durchschnitt .......................................................................................................................39 6 Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate .......................................................................................................42 6.1 Berechnung kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate......................................................................42 6.2 Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate im «Spital Schweiz» ........................................................43 6.3 Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate pro Spital .........................................................................44 6.4 Über und unter dem Durchschnitt ............................................................................................................................44 6.5 Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate für einzelne Spitäler.........................................................47 7 Schlusswort: Der Zusammenhang zwischen der Patientenzufriedenheit und den Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerraten in Schweizer Spitälern........................................................................................................................................48 Über comparis.ch ...........................................................................................................................................................................49 © 2007 comparis.ch Abdruck, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe «comparis.ch» 2 Zusammenfassung Studienanlage Die vorliegende Studie von comparis.ch basiert auf der Umfrage, welche die Grundlage bildete für die Studie «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern»1. In einem zweiten Schritt hat comparis.ch nun aus den Befragungen die Raten von ungeplanten Wiedereintritten, Infektionen und Fehlern sowie die kombinierte Rate aus diesen so genannt «unerwünschten Ereignissen» während eines Spitalaufenthalts errechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass die klaren Unterschiede in der Patientenzufriedenheit zwischen den Sprachregionen und zwischen den Spitalgrössen kaum zufällig sein können. Weniger Wiedereintritte bei den kleinen Spitälern und in der italienischen Schweiz Durchschnittlich kam es bei jedem fünften Patienten, der sich in einem Universitätsspital behandeln liess, zu einem ungeplanten Wiedereintritt. Bei den kleinen Grundversorgungsspitälern mit weniger als 6000 stationären Fällen pro Jahr ist diese Rate mit 11 Prozent nur halb so hoch. In der Romandie ist die Wiedereintrittsrate mit 17 Prozent am höchsten und damit signifikant höher als in der Deutschschweiz (12%). Am meisten ungeplante Wiedereintritte verzeichnete das Universitätsspital Genf mit 29 Prozent, am wenigsten das Spital Thun mit 5 Prozent. Ausser Thun liegt auch das Spital Bülach signifikant unter dem landesweiten Durchschnitt von 13 Prozent. Signifikant darüber sind neben Genf das Kantonsspital Liestal und das Universitätsspital Lausanne. Am meisten Infektionen in der Romandie In den Universitätsspitälern ist die Infektionsrate mit 11 Prozent am höchsten und damit signifikant höher als der Durchschnitt (7%). In den kleineren Grundversorgungsspitälern gaben hingegen nur halb so viele Patienten an, dass sie eine Infektion erlitten hatten. Die Tendenz ist klar: Je grösser das Spital, desto grösser auch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion. Die Vermutung, in Universitätsspitälern würden signifikant häufiger schwere Eingriffe vorgenommen, wird durch die befragten Patientinnen und Patienten nicht bestätigt.2 Patientinnen und Patienten aus der Romandie gaben ausserdem signifikant häufiger (9%) als der Durchschnitt und als solche aus der deutschen (7%) und italienischen Schweiz (5%) an, dass sie bei ihrer Behandlung im Spital eine Infektion bekommen hätten. Universitätsspitäler: Fehler bei jedem vierten Patienten Die meisten Fehler passierten laut den befragten Patienten im Universitätsspital Zürich (26%), die wenigsten (4%) im Ospedale della Beate Vergine in Mendrisio. Der Gesamtdurchschnitt liegt bei 17 Prozent. Jeder vierte befragte Patient, der sich in einem Universitätsspital behandeln liess, war von einem Fehler betroffen. In den Spitälern der italienischen Schweiz ist die Fehlerrate mit 8 Prozent nur halb so hoch wie in den Spitälern der Romandie (17%) und der Deutschschweiz (18%). Wäre die tiefere Patientenzufriedenheit3 in der Romandie auf kulturelle Unterschiede – zum Beispiel auf eine kritischere Haltung der Patienten gegenüber den Spitälern – zurückzuführen, wäre zu erwarten, dass die befragten Personen in der Romandie deutlich häufiger von Behandlungs- oder Betreuungsfehlern berichten würden als die übrigen Schweizer. Denn es ist gerade diese Frage, die den grössten Raum offen lässt für eine subjektive Wertung der Patienten. Die mit 17% resp. 18% voneinander nicht signifikant unterschiedlichen Ergebnisse für die Romandie und die Deutschschweiz deuten darauf hin, dass die tiefere Patientenzufriedenheit nicht einfach mit kulturellen Unterschieden zu erklären ist. Zusammenhang mit der Patientenzufriedenheit liegt nahe Zusätzlich zu den einzelnen Raten wurde im Rahmen der Studie die kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate der einzelnen Spitäler errechnet. Diese beträgt im Durchschnitt aller 53 verglichenen Spitälern 29 Prozent. Am tiefsten ist sie mit 16 Prozent in Mendrisio, am höchsten mit 49 Prozent im Universitätsspital Genf. Insgesamt lagen drei Spitäler signifikant unter dem Durchschnitt, bei fünf war die Rate signifikant höher. Eine Regressionsanalyse zeigt, dass die Patientenzufriedenheit zu über 50 Prozent mit der kombinierten Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate der einzelnen Spitäler erklärt werden kann. Sie ist somit kein Zufallsergebnis, das auf subjektiven Einschätzungen der Patienten beruht, sondern zu einem grossen Teil das Resultat aus unerwünschten Ereignissen wie Infektionen, Fehlern und ungeplanten Wiedereintritten. 1 Studie von comparis.ch vom 7. August 2007 «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern». Downloadbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/studien/kk/Studie_Patientenzufriedenheit_2007.pdf 2 Studie von comparis.ch «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern», Seite 15. 3 Studie von comparis.ch «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern», Seite 16. 3 1 Einleitung Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat am 7. August 2007 die erste Erhebung der Patientenzufriedenheit in 53 grossen Schweizer Spitälern veröffentlicht, welche öffentlich zugänglich und schweizweit vergleichbar ist. Die Patientinnen und Patienten können sich seither auf www.comparis.ch informieren, wie hoch die Patientenzufriedenheit in den einzelnen Spitälern ist. Doch auch andere Aspekte sind für die Wahl des Spitals entscheidend. Deshalb veröffentlicht comparis.ch nun auch die Erhebung der Wiedereintritts-, Fehler- und Infektionsraten sowie die kombinierte Rate dieser drei Arten von unerwünschten Ereignissen von 53 grossen öffentlichen Akutspitälern aus allen Sprachregionen der Schweiz. Alle Resultate basieren auf Aussagen von Patientinnen und Patienten und nicht auf medizinisch erhobenen Indikatoren. comparis.ch hat diese Aussagen weder gewertet noch gewichtet. 4 2 Methodik 2.1 Befragung Um die Raten der ungeplanten Wiedereintritte, Infektionen und Fehler in Schweizer Spitälern aus Sicht der Patienten erheben zu können, befragte das Marktforschungsinstitut IHA-GfK im Auftrag von comparis.ch über 5800 Personen, die in den letzten zwölf Monaten mindestens eine Nacht in einem der ausgewählten Spitäler4 verbracht haben. Diese Befragung erfolgte zusammen mit der Erhebung für die Studie «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern». Diese Studie ist downloadbar unter http://www.comparis.ch/comparis/press/studien/kk/Studie_Patientenzufriedenheit_2007.pdf 2.2 Spitäler 2.2.1 Definition Spital Die Definition der Spitäler hat comparis.ch vom Bundesamt für Statistik (BFS) übernommen. Detailliertere Informationen dazu in der oben erwähnten Studie «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern» ab Seite 5. 4 Für die Auswahl der Spitäler siehe 2.2. 5 2.2.2 Ausgewählte Spitäler comparis.ch hat für die Befragung Sprachregionen berücksichtigt: Niveau 1 (Universitätsspitäler) CHUV Lausanne Hôpitaux Universitaires de Genève (HUG) Inselspital Bern Universitätsspital Basel Universitätsspital Zürich Niveau 2 Bürgerspital Solothurn Hôpital Cantonal de Fribourg Hôpital La Chaux-de-Fonds Hôpital Pourtalès Neuchâtel Kantonsspital Aarau Kantonsspital Baden Kantonsspital Bruderholz Kantonsspital Frauenfeld Kantonsspital Graubünden Kantonsspital Liestal Kantonsspital Luzern Kantonsspital Münsterlingen Kantonsspital St.Gallen Kantonsspital Winterthur Ospedale San Giovanni Bellinzona Sede Civico Lugano Spital Sion-Sitten Spital Thun Spitalzentrum Biel-Bienne Stadtspital Triemli Zürich Stadtspital Waid Zürich 53 grosse öffentliche Akutspitäler aus allen Niveau 3 Hôpital de Morges Kantonales Spital Sursee-Wolhusen Kantonsspital Olten Kantonsspital Schaffhausen Ospedale La Carità Locarno Tiefenauspital Bern Zieglerspital Bern Spital Bülach Spital Interlaken Spital Limmattal Spital Uster Spital Wetzikon Spital Zollikerberg St. Claraspital Basel Zuger Kantonsspital Niveau 4 und 5 Kantonales Spital Appenzell Kantonsspital Glarus Kantonsspital Nidwalden Kantonsspital Obwalden Kantonsspital Uri Ospedale regionale Mendrisio Spital Grabs Spital Herisau Spital Männedorf Spital Schwyz Spital Wil Spital Zofingen Spitäler der Kategorien 4 und 5 werden in der vorliegenden Studie zusammengefasst betrachtet. Erhoben wurden die Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerraten jeweils für das Spital als Ganzes und nicht für einzelne Kliniken. Sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Öffentlichkeit nehmen ein Spital in der Regel als Summe aller Kliniken wahr. Alle Resultate basieren auf Aussagen von Patientinnen und Patienten und nicht auf medizinisch erhobenen Indikatoren. comparis.ch hat diese Aussagen weder gewertet noch gewichtet. 6 2.3 Fragebogen comparis.ch wollte wissen, ob die Patientinnen und Patienten ungeplant oder notfallmässig zurück ins Spital gehen mussten und ob es zu Infektionen und/oder Fehlern bei ihrer Betreuung oder Behandlung im Spital gekommen sei. Erhoben wurden die Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerraten im Rahmen der Umfrage zur Patientenzufriedenheit in 53 grossen öffentlichen Akutspitälern in allen Sprachregionen. Über 5800 Personen, die in den letzten zwölf Monaten mindestens eine Nacht im Spital verbrachten, wurden befragt5. Für die Erhebung der Raten der ungeplanten Wiedereintritte, Infektionen und Fehler in Schweizer Spitälern waren die folgenden drei Fragen massgebend: a) Wiedereintritte Haben Sie ungeplant oder sogar notfallmässig zurück ins Spital gehen müssen wegen der gleichen Krankheit? b) Infektionen Haben Sie im Spital eine Infektion bekommen? c) Fehler Hat es bei Ihrer Behandlung oder Betreuung Fehler gegeben? 2.4 Bewertungsskala Alle Resultate basieren auf Aussagen von Patientinnen und Patienten und nicht auf medizinisch erhobenen Indikatoren. comparis.ch hat diese Aussagen weder gewertet noch gewichtet. comparis.ch konnte die Aussagen der Patienten nicht verifizieren, da die Umfrage anonym durchgeführt wurde. Auch hat comparis.ch die Resultate vor der Publikation der Studie nicht den Spitäler vorgelegt, da diese aus Datenschutzgründen keine Auskünfte über Patientendaten erteilen dürfen. Die befragten Patienten haben angegeben, dass sie ungeplant oder notfallmässig wieder ins Spital zurückkehren mussten, eine Infektion erlitten haben oder dass bei ihrer Behandlung oder Betreuung im Spital ein Fehler passierte. Die Aussagen der Patientinnen und Patienten beziehen sich auf ihren letzten Spitalaufenthalt in den 12 Monaten vor der Befragung. comparis.ch hat die Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerraten auf ganze Prozentzahlen gerundet. Die Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerraten haben keinen Einfluss auf die Punktzahl der Patientenzufriedenheit. 5 Detaillierte Informationen zum Fragebogen in der Studie «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern» ab Seite 8. Downloadbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/studien/kk/Studie_Patientenzufriedenheit_2007.pdf 7 Skala a) Frage: Haben Sie ungeplant oder sogar notfallmässig zurück ins Spital gehen müssen wegen der gleichen Krankheit? Die Antwortmöglichkeiten waren «ja, notfallmässig und ungeplant», «ja, ungeplant» oder «nein». comparis.ch hat die Antworten aus den Kategorien «ja, notfallmässig und ungeplant» und «ja, ungeplant» für die Wiedereintrittsrate gezählt, da nur entscheidend war, ob der Wiedereintritt aus Sicht des Patienten ungeplant oder notfallmässig war. Skala b) Frage: Haben Sie im Spital eine Infektion bekommen? Die Antwortmöglichkeiten waren «ja» oder «nein». comparis.ch hat jede «ja»-Antwort für die Infektionsrate gezählt, da nur entscheidend war, ob es aus Sicht des Patienten eine Infektion gegeben hat. Skala c) Frage: Hat es bei Ihrer Behandlung oder Betreuung Fehler gegeben? Die Antwortmöglichkeiten waren «ja, viele», «ja, ein paar wenige» und «nein, keine». comparis.ch hat die Antworten aus den Kategorien «ja, viele» und «ja, ein paar wenige» für die Fehlerrate gezählt. comparis.ch hat die vorgefallenen Behandlungs- und Betreuungsfehler nicht gewertet oder gewichtet. Auch ein aus Patientensicht vermeintlich kleiner Fehler, wie beispielsweise eine Verwechslung beim Namen oder Essen, kann im Spital unter Umständen gravierende Folgen haben. 2.5 Signifikanzen und Konfidenzintervall Die Ergebnisse einer Stichproben-Untersuchung sind zwangsläufig statistisch ungenau, da sich der wahre Wert der Wiedereintritte, Infektionen und Fehler (gemäss Wahrnehmung der Patienten) nur bei einer lückenlosen Befragung sämtlicher Patienten, einer so genannten Vollerhebung, bestimmen liesse. Durch statistische Vergleiche der Befragungsergebnisse kann man Aussagen darüber machen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein echter Unterschied in der Grundgesamtheit zu einem beobachteten Unterschied in der Stichprobe führt. Alle statistischen Vergleiche wurden mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 Prozent berechnet. Bei einer gegebenen Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 Prozent kann man davon ausgehen, dass sich der wahre Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit innerhalb des Konfidenzintervalls befindet. Überall, wo in der Studie die Aussage «signifikant» oder «nicht signifikant» gemacht wird, liegt ein solcher statistischer Vergleich zugrunde. Beispiel Signifikant weniger als der Durchschnitt gaben Personen über 65 Jahre gaben an, dass bei ihrer Behandlung oder Betreuung Fehler passiert sind. 8 3 Wiedereintritte 3.1. Wiedereintritte im «Spital Schweiz» Die nachfolgenden Resultate basieren auf Aussagen von Patientinnen und Patienten. Diese haben angegeben, dass sie wegen der gleichen Krankheit ungeplant oder notfallmässig wieder ins Spital zurückkehren mussten. comparis.ch hat diese Aussagen weder gewertet noch gewichtet. 3.1.1 Wiedereintritte, abhängig vom heutigen Gesundheitszustand Wiedereintrittsrate, abhängig vom Gesundheitszustand 30% 25% 25% 20% Prozent 17% 15% 13% 13% 9% 10% 5% 0% "Spital Schweiz" Grafik 1 schlecht mässig gut sehr gut Quelle: comparis.ch Im Durchschnitt («Spital Schweiz») sagten 13 Prozent der befragten Patientinnen und Patienten, dass sie nach dem Spitalaustritt ungeplant oder sogar notfallmässig zurückkehren mussten. Hinsichtlich des heutigen Gesundheitszustands der befragten Patientinnen und Patienten ergibt sich ein klares Bild für die Rate der ungeplanten Wiedereintritte ins Spital: Personen, die ihren Gesundheitszustand heute als «mässig» oder «schlecht» bezeichnen, sagten das signifikant häufiger als der Durchschnitt aller Befragten. Bei jenen mit einem heute «schlechten» Gesundheitszustand war ein Viertel aller befragten Personen von einem Wiedereintritt betroffen. Von den Personen, die ihren heutigen Gesundheitszustand als «sehr gut» bezeichnen, gaben dies hingegen nur 9 Prozent an – signifikant weniger als der Durchschnitt. 9 3.1.2 Wiedereintritte, abhängig vom Schweregrad des Eingriffs oder der Behandlung Wiedereintrittsrate, abhängig vom Schweregrad des Eingriffs 25% 23% 20% Prozent 16% 15% 13% 12% 10% 10% 5% 0% "Spital Schweiz" Grafik 2 sehr schwer schwer mittelschwer leicht Quelle: comparis.ch Gewichtet nach dem Schweregrad des im Spital durchgeführten Eingriffs bzw. der Behandlung ergeben sich signifikante Abweichungen: So sagte fast jede vierte befragte Person, dass es nach einem «sehr schweren» Eingriff zu einem ungeplanten Wiedereintritt gekommen ist. Von den Patientinnen und Patienten, die einen «schweren» Eingriff hinter sich hatten, waren es immer noch über 16 Prozent. Hingegen kommt es nach «mittelschweren» oder «leichten» Eingriffen signifikant weniger häufig zu ungeplanten Wiedereintritten. Aufgrund der Befragungsresultate hat die Schwere eines medizinischen Eingriffs also einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit eines ungeplanten Wiedereintritts ins Spital. 10 3.1.3 Wiedereintritte, abhängig vom Spitalniveau Wiedereintrittsrate, abhängig vom Spitalniveau 25% 20% 20% Prozent 15% 13% 13% 13% 11% 10% 5% 0% "Spital Schweiz" Grafik 3 Niveau 1 Niveau 2 Niveau 3 Niveau 4/5 Quelle: comparis.ch Jeder fünfte befragte Patient, der sich in einem der fünf Universitätsspitäler (Niveau 1) der Schweiz behandeln liess, musste ungeplant oder sogar notfallmässig zurück ins Spital gehen. Dies ist signifikant höher als im schweizweiten Durchschnitt und auch signifikant höher als bei allen anderen Spitalniveaus. Bei den kleinen Grundversorgungsspitälern (Niveau 4/5) hingegen ist diese Quote mit 11 Prozent nur halb so hoch – und signifikant tiefer als der Durchschnitt der in der Befragung aufgeführten Spitäler. Die signifikant höhere Rate der ungeplanten Wiedereintritte bei den Universitätsspitälern kann nicht mit dem Schweregrad der Behandlung erklärt werden, da sich dieser nach Spitalniveaus nicht signifikant unterscheidet.6 6 Detaillierte Informationen in der Studie «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern», Seite 15. Downloadbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/studien/kk/Studie_Patientenzufriedenheit_2007.pdf 11 3.1.4 Wiedereintritte, abhängig von der Sprachregion Wiedereintrittsrate, abhängig von der Sprachregion 20% 17% 18% 15% 16% Prozent 14% 13% 12% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% "Spital Schweiz" Grafik 4 Deutschschweiz Westschweiz Italienische Schweiz Quelle: comparis.ch Patientinnen und Patienten aus der französischen Schweiz gaben signifikant häufiger als solche aus der deutschen Schweiz und als der Durchschnitt an, dass sie nach ihrem Spitalaufenthalt ungeplant oder sogar notfallmässig wegen der gleichen Krankheit zurück ins Spital mussten: 17 Prozent der Patienten aus der Romandie antworteten mit «Ja» auf diese Frage, während es in der Deutschschweiz 12 Prozent und in der italienischen Schweiz 15 Prozent waren. Woran kann das liegen? Die Vermutung, es könnte an einer Übervertretung von grossen Spitälern in der Westschweiz liegen, konnte entkräftet werden7. Gemäss Aussagen von Patienten treten in der Westschweiz allerdings mehr «sehr schwere» und «schwere» Fälle auf. Dies könnte die höhere Wiedereintrittsrate erklären. Ob in der Westschweiz mehr schwere Eingriffe vorgenommen werden oder ob die Romands eine andere Messlatte für die Schwere eines Eingriffs anwenden, muss an dieser Stelle offen bleiben. 7 Detaillierte Informationen in der Studie «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern» Seite 16. Downloadbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/studien/kk/Studie_Patientenzufriedenheit_2007.pdf 12 3.1.5 Wiedereintritte, abhängig von der Siedlungsart Wiedereintrittsrate, abhängig von der Siedlungsart 16% 14% 15% 13% 13% 12% 12% 11% Prozent 10% 8% 6% 4% 2% 0% "Spital Schweiz" Grafik 5 Grossstadt Stadt Dorf Land Quelle: comparis.ch Spitalpatienten, die in Grossstädten (mehr als 200'000 Einwohnerinnen und Einwohner) leben, gaben signifikant häufiger an, dass sie ungeplant oder notfallmässig zurück ins Spital mussten als der Durchschnitt aller Befragten und jene, die in Städten oder auf dem Land (weniger als 2000 Einwohner) wohnen. Je ländlicher das Gebiet, umso niedriger die Wahrscheinlichkeit eines ungeplanten Wiedereintritts. 13 3.1.6 Wiedereintritte, abhängig vom Geschlecht Wiedereintrittsrate, abhängig vom Geschlecht 16% 14% 13% 14% 13% 12% Prozent 10% 8% 6% 4% 2% 0% "Spital Schweiz" Grafik 6 Mann Frau Quelle: comparis.ch Etwas mehr Männer (14 Prozent) als Frauen (13 Prozent) gaben bei ihrer Befragung an, dass sie ungeplant oder notfallmässig wegen der gleichen Krankheit ins Spital zurückkehren mussten. Die Unterschiede sind aber nicht signifikant. 14 3.1.7 Wiedereintritte, abhängig vom Alter Wiedereintrittsrate, abhängig vom Alter 18% 16% 16% 14% 13% 13% 13% 13% Prozent 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% "Spital Schweiz" Grafik 7 bis 30 Jahre 31 - 50 Jahre 51 - 65 Jahre über 65 Jahre Quelle: comparis.ch Patientinnen und Patienten, die jünger als 30 Jahre sind, gaben signifikant häufiger als Personen aus den Altersgruppen der 31 bis 50-Jährigen und der über 65-Jährigen an, dass sie ungeplant oder notfallmässig ins Spital zurück mussten. 15 3.1.8 Wiedereintritte, abhängig von der Bildung Wiedereintrittsrate, abhängig von der Bildung 18% 15% 16% 14% 13% 14% 13% 15% 12% 11% Prozent 12% 10% 8% 6% 4% 2% Grafik 8 Universität, Hochschule höhere Fachschule höhere Fachausbildung Mittelschule Berufslehre obligatorische Schule "Spital Schweiz" 0% Quelle: comparis.ch Der Bildungsstand der befragten Patientinnen und Patienten scheint keinen Einfluss darauf zu haben, ob sie mehr oder weniger häufig sagten, dass sie ungeplant oder notfallmässig ins Spital gehen mussten. Die Unterschiede sind nicht signifikant. 16 3.2 Wiedereintritte pro Spital 3.2.1 Wiedereintrittsrate pro Spital Die höchste Rate ungeplanter oder notfallmässiger Wiedereintritte, die eines der 53 verglichenen Spitäler erreicht hat, liegt bei 29 Prozent, die tiefste bei 5 Prozent. Die Wiedereintrittsrate im «Spital Schweiz» beträgt 13 Prozent. Die einzelnen Spitäler wurden zur besseren Vergleichbarkeit entsprechend ihrer Grösse (Niveau gemäss Bundesamt für Statistik BFS) in der Grafik 9 auf der nächsten Seite aufgeführt. 3.2.2 Über und unter dem Durchschnitt Von den verglichenen 53 Spitälern haben 30 eine Wiedereintrittsrate, die sich unter dem «Spital Schweiz» befindet. Signifikant unter dem Durchschnitt sind zwei Spitäler. Es sind dies Thun und Bülach mit je 5 Prozent. In diesen beiden Spitälern kommt es gemäss den Patienten signifikant seltener zu ungeplanten Wiedereintritten (siehe Grafik 10). Höher als das «Spital Schweiz» mit 13 Prozent liegen 23 Spitäler. Signifikant über dem Durchschnitt sind 3 Spitäler: Kantonsspital Liestal (22%), CHUV Lausanne (24%) sowie das Universitätsspital Genf (Hôpitaux Universitaires de Genève) mit 29 Prozent. In diesen drei Spitälern kommt es gemäss den Patienten signifikant häufiger zu ungeplanten Wiedereintritten. 17 20 17 18 5 0 Niveau 1 Grafik 9 17 15 14 13 13 13 13 10 11 11 11 11 12 Niveau 2 14 14 17 16 15 12 9 9 5 Niveau 3 Spital Schwyz Spital Wil Kantonsspital Nidwalden Kantonsspital Uri Kantonales Spital Appenzell Spital Herisau Spital Zofingen Kantonsspital Obwalden Spital Männedorf Ospedale della Beata Vergine Mendrisio Kantonsspital Glarus Spital Grabs 25 Spital Bülach Spital Zollikerberg Spital Wetzikon Zuger Kantonsspital Spital Interlaken Spital Limmattal St. Claraspital Basel Zieglerspital Bern Kantonsspital Schaffhausen Spital Uster Ospedale La Carità Locarno Hôpital de Morges Kantonsspital Olten Spital Sursee-Wolhusen Tiefenauspital Bern 30 Spital Thun Kantonsspital Graubünden Kantonsspital Frauenfeld Kantonsspital Winterthur Kantonsspital Münsterlingen Bürgerspital Solothurn Spital Sion-Sitten Hôpital de Pourtalès Neuchâtel Kantonsspital Bruderholz Ospedale San Giovanni Bellinzona Kantonsspital Fribourg Stadtspital Waid Zürich Ospedale Civico Lugano Kantonsspital Aarau Kantonsspital Luzern Hôpital de La Chaux-de-Fonds Spitalzentrum Biel-Bienne Kantonsspital St.Gallen Kantonsspital Baden Stadtspital Triemli Zürich Kantonsspital Liestal 10 Universitätsspital Basel Inselspital Bern Universitätsspital Zürich CHUV Lausanne Hôpitaux Universitaires de Genève Prozent Wiedereintrittsrate in Prozent 29 24 22 19 19 15 15 17 17 16 12 12 13 14 14 12 10 11 10 10 10 8 8 8 17 13 11 9 7 5 Niveau 4/5 Quelle: comparis.ch 18 Grafik 10 0 CHUV Lausanne Hôpitaux Universitaires de Genève Tiefenauspital Bern Spital Sursee-Wolhusen Kantonsspital Liestal Stadtspital Triemli Zürich Inselspital Bern Universitätsspital Zürich Kantonsspital Olten Spital Grabs Kantonsspital Baden Kantonsspital Glarus Kantonsspital St.Gallen Hôpital de Morges Spitalzentrum Biel-Bienne Spital Uster Ospedale La Carità Locarno Kantonsspital Aarau Kantonsspital Schaffhausen Kantonsspital Luzern Hôpital de La Chaux-de-Fonds "Spital Schweiz" Ospedale Civico Lugano Zieglerspital Bern Ospedale San Giovanni Bellinzona Kantonsspital Fribourg Stadtspital Waid Zürich Spital Männedorf St. Claraspital Basel Ospedale della Beata Vergine Mendrisio Spital Interlaken Kantonsspital Bruderholz Spital Limmattal 95%Konfidenzintervall Zuger Kantonsspital Spital Sion-Sitten Bürgerspital Solothurn Hôpital de Pourtalès Neuchâtel 35 Kantonsspital Winterthur Kantonsspital Obwalden Kantonsspital Münsterlingen Mittelwert Spital Wetzikon Spital Herisau Spital Zofingen 30 Kantonsspital Frauenfeld Universitätsspital Basel Kantonales Spital Appenzell Spital Zollikerberg Kantonsspital Uri Kantonsspital Graubünden 15 Spital Schwyz Spital Wil Kantonsspital Nidwalden Spital Thun Spital Bülach Prozent Spitäler im Vergleich zum "Spital Schweiz" * Wiedereintrittsrate in Prozent 40 signifikant höher als "Spital Schw eiz": 3 Spitäler höher als "Spital Schw eiz": 20 Spitäler gleich w ie "Spital Schw eiz": kein Spital tiefer als "Spital Schw eiz": 28 Spitäler signifikant tiefer als "Spital Schw eiz": 2 Spitäler 25 20 Mittelw ert: "Spital Schw eiz" (13%) 10 5 * Eignet sich nicht zum Erstellen einer Rangliste. Zeigt lediglich auf w elche Spitäler signifkant höhere resp. tiefere Prozentzahlen als das "Spital Schw eiz" erreicht haben. Quelle: comparis.ch 19 4 Infektionen 4.1 Infektionen im «Spital Schweiz» Die nachfolgenden Resultate basieren auf Aussagen von Patientinnen und Patienten. Diese haben angegeben, dass sie während des Spitalaufenthalts eine Infektion erlitten haben. comparis.ch hat diese Aussagen weder gewertet noch gewichtet. 4.1.1 Infektionen, abhängig vom heutigen Gesundheitszustand Infektionsrate, abhängig vom heutigen Gesundheitszustand 14% 12% 12% 10% Prozent 10% 8% 7% 7% 6% 6% 4% 2% 0% "Spital Schweiz" Grafik 11 schlecht mässig gut sehr gut Quelle: comparis.ch Im Durchschnitt («Spital Schweiz») sagten 7 Prozent der befragten Patientinnen und Patienten, dass sie während ihres Spitalaufenthalts eine Infektion erlitten hatten. 12 Prozent der Patienten, die ihren Gesundheitszustand heute als «schlecht» bezeichnen, gaben an, dass sie während ihres Spitalaufenthalts eine Infektion bekommen haben – das ist jeder Achte und signifikant höher als der Gesamtdurchschnitt aller Befragten. Auch jede zehnte befragte Person, die ihren heutigen Gesundheitszustand als «mässig» bezeichnet, berichtete signifikant häufiger als der Durchschnitt aller Befragten von einer Infektion. Beide Werte liegen auch signifikant höher als jene von Personen, die ihren heutigen Gesundheitszustand als «gut» oder «sehr gut» bezeichnen. Personen, die sich heute «sehr gut» fühlen, sagten signifikant weniger häufig als der Durchschnitt, dass sie im Spital eine Infektion bekommen hätten. Damit zeigt sich eine klare Tendenz: Je schlechter sich ein Patient heute fühlt, desto wahrscheinlicher hat er während seines Spitalaufenthalts eine Infektion erlitten. Allerdings darf daraus nicht geschlossen werden, dass zwischen einer während des Spitalaufenthalts erlittenen Infektion und dem heutigen Gesundheitszustand des Patienten ein kausaler Zusammenhang besteht. 20 4.1.2 Infektionen, abhängig vom Schweregrad des Eingriffs Infektionsrate, abhängig vom Schweregrad des Eingriffs 16% 14% 14% 12% Prozent 10% 8% 9% 7% 6% 6% 5% 4% 2% 0% "Spital Schweiz" Grafik 12 sehr schwer schwer mittelschwer leicht Quelle: comparis.ch Patientinnen und Patienten, die während ihres Spitalaufenthaltes einen «sehr schweren» oder «schweren» Eingriff über sich ergehen lassen mussten, gaben signifikant häufiger an, dass sie bei ihrer Behandlung eine Infektion erlitten hätten als der Durchschnitt aller Patienten. Hingegen kam es bei Patienten, die einen «leichten» Eingriff hatten, signifikant weniger häufig zu einer Infektion während ihres Spitalaufenthalts. 21 4.1.3 Infektionen, abhängig vom Spitalniveau Infektionsrate, abhängig vom Spitalniveau 12% 11% 10% Prozent 8% 8% 7% 7% 6% 6% 4% 2% 0% "Spital Schweiz" Grafik 13 Niveau 1 Niveau 2 Niveau 3 Niveau 4/5 Quelle: comparis.ch 11 Prozent der befragten Patienten, die sich in einem der fünf Universitätsspitäler (Niveau 1) behandeln liessen, gaben an, während ihres Spitalaufenthalts eine Infektion erlitten zu haben. Die Infektionsrate ist damit signifikant höher als im «Spital Schweiz» und in jedem anderen Niveau. In den kleineren Grundversorgungsspitälern (Spitalniveau 4/5) beträgt diese Rate mit 6 Prozent nur knapp die Hälfte. Hinsichtlich der Grösse des Spitals ist also eine klare Tendenz auszumachen: Je grösser das Spital, umso grösser auch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion. Was sind die Gründe dafür? Die Vermutung, dass in Universitätsspitälern signifikant häufiger schwere Eingriffe vorgenommen werden, wird durch die befragten Patientinnen und Patienten nicht bestätigt.8 Hingegen stimmen diese Ergebnisse mit der unterschiedlichen Patientenzufriedenheit je nach Spitalniveau überein: In kleineren Spitälern sind die Patientinnen und Patienten zufriedener. Es ist möglich, dass ein Zusammenhang zwischen der Infektionsrate und der Patientenzufriedenheit besteht: Wer während eines Spitalaufenthalts eine Infektion erleidet, dürfte mit dem Spital weniger zufrieden sein als jemand, der keine Infektion erleidet. 8 Detaillierte Informationen in der Studie «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern», Seite 15. Downloadbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/studien/kk/Studie_Patientenzufriedenheit_2007.pdf 22 4.1.4 Infektionen, abhängig von der Sprachregion Infektionsrate, abhängig von der Sprachregion 10% 9% 9% 8% 7% 7% 7% Prozent 6% 5% 5% 4% 3% 2% 1% 0% "Spital Schweiz" Grafik 14 Deutschschweiz Westschweiz Italienische Schweiz Quelle: comparis.ch Patientinnen und Patienten aus der französischen Schweiz gaben signifikant häufiger als der Durchschnitt und als solche aus der deutschen und italienischen Schweiz an, dass sie bei ihrer Behandlung im Spital eine Infektion bekommen hätten. Bei der Infektionsrate nach Sprachregionen zeigt sich ein ähnliches Ergebnis wie bei der Patientenzufriedenheit: Die Patienten sind dort am zufriedensten, wo am wenigsten Infektionen auftreten – in der italienischen Schweiz mit 5 Prozent. Es stellt sich die Frage, ob die signifikant höhere Infektionsrate von 9 Prozent die signifikant tiefere Patientenzufriedenheit in der Romandie erklären kann. Dabei ist an dieser Stelle der gleiche Hinweis wie unter Punkt 3.1.4 auf Seite 13 vorzunehmen: Die Vermutung, die höhere Infektionsrate nach Sprachregionen könnte an einer Übervertretung von grossen Spitälern in der Westschweiz liegen, konnte entkräftet werden.9 Gemäss eigenen Aussagen von Patienten treten in der Westschweiz allerdings mehr «sehr schwere» und «schwere» Fälle auf. Dies könnte die höhere Wiedereintrittsrate erklären. Ob in der Westschweiz mehr schwere Eingriffe vorgenommen werden oder ob die Romands eine andere Messlatte für die Schwere eines Eingriffs anwenden, muss an dieser Stelle offen bleiben. 9 Detaillierte Informationen in der Studie «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern» auf Seite 16. Downloadbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/studien/kk/Studie_Patientenzufriedenheit_2007.pdf 23 4.1.5 Infektionen, abhängig von der Siedlungsart Infektionsrate, abhängig von der Siedlungsart 9% 8% 8% 8% 7% 7% 7% 6% Prozent 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% "Spital Schweiz" Grafik 15 Grossstadt Stadt Dorf Land Quelle: comparis.ch Patienten, die in Städten (10'000-199'999 Einwohner) leben, gaben am wenigsten häufig an, dass sie im Spital eine Infektion bekommen hätten. Patientinnen und Patienten aus Grossstädten (mehr als 200'000 Einwohner) haben laut eigener Aussage während ihres Spitalaufenthalts am häufigsten eine Infektion erlitten. Hinsichtlich der verschiedenen Siedlungsarten sind aber keine signifikanten Unterschiede auszumachen. 24 4.1.6 Infektionen, abhängig vom Geschlecht Infektionsrate, abhängig vom Geschlecht 10% 9% 8% 7% 7% 7% "Spital Schweiz" Mann 7% Prozent 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% Grafik 16 Frau Quelle: comparis.ch Gleich viele Frauen wie Männer gaben bei ihrer Befragung an, dass sie im Spital eine Infektion bekommen hätten. 25 4.1.7 Infektionen, abhängig vom Alter Infektionsrate, abhängig vom Alter 9% 8% 8% 8% 8% 7% 7% 6% Prozent 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% "Spital Schweiz" Grafik 17 bis 30 Jahre 31 - 50 Jahre 51 - 65 Jahre über 65 Jahre Quelle: comparis.ch Patientinnen und Patienten, die 31 bis 50-jährig sind, gaben bei ihrer Befragung signifikant weniger häufig (6%) als der Durchschnitt aller Befragten und als die Befragten der anderen Altersgruppen an, dass sie im Spital eine Infektion erlitten hätten. 26 4.1.8 Infektionen, abhängig von der Bildung Infektionsrate, abhängig von der Bildung 9% 8% 8% 7% 7% 7% 7% 6% 6% 6% Prozent 7% 5% 4% 3% 2% 1% Grafik 18 Universität, Hochschule höhere Fachschule höhere Fachausbildung Mittelschule Berufslehre obligatorische Schule "Spital Schweiz" 0% Quelle: comparis.ch Patienten mit der obligatorischen Schule als höchster abgeschlossener Bildung haben häufiger mit «Ja» als der Durchschnitt der Befragten auf die Frage geantwortet, ob sie im Spital eine Infektion bekommen hätten. Am wenigsten häufig sagten dies Befragte mit einem Mittelschul- oder einem Fachhochschulabschluss als höchster schulischer Bildung. Allerdings unterscheiden sich all diese Werte weder signifikant vom Durchschnitt noch signifikant voneinander. 27 4.2 Infektionen pro Spital 4.2.1 Infektionsrate pro Spital Die höchste Infektionsrate, die für eines der 53 verglichenen Spitäler ermittelt wurde, liegt bei 15 Prozent, die tiefste bei 1 Prozent. Die Infektionsrate im «Spital Schweiz» beträgt 7 Prozent. Die einzelnen Spitäler wurden mit dieser Rate verglichen und entsprechend ihrer Grösse (Niveau gemäss Bundesamt für Statistik BFS) in der Grafik 19 auf der nächsten Seite aufgeführt. 4.2.2 Über und unter dem Durchschnitt Von den verglichenen 53 Spitälern haben 31 eine Infektionsrate, die sich unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt befindet. Signifikant unter dem Durchschnitt sind zwei Spitäler. Es sind dies Thun mit 1 Prozent und Mendrisio mit 2 Prozent. Gemäss Patienten treten in den Spitälern von Thun und Mendrisio signifikant seltener Infektionen auf als im «Spital Schweiz» (siehe Grafik 20). Höher als das «Spital Schweiz» mit 7 Prozent liegen 21 Spitäler. Signifikant über dem Durchschnitt sind zwei Spitäler: das Inselspital Bern mit 13 Prozent und das Spital in La Chaux-de-Fonds mit 15 Prozent. Gemäss Patienten treten in diesen beiden Spitälern signifikant häufiger Infektionen auf als im «Spital Schweiz». Dem «Spital Schweiz» am nächsten bezüglich Infektionen kommt das Spital Münsterlingen. Es weist mit 7 Prozent denselben Wert auf wie der Durchschnitt aller Spitäler. 4.2.3 Exkurs: Erhebungen der Infektionen durch «Swiss Noso» Studien von Swiss Noso, einer medizinischen Zeitschrift, deren Inhalt den nosokomialen Infektionen (Infektionen, die während eines Spitalaufenthaltes passiert sind) gewidmet ist, haben für die Jahre 1996, 1999 und 2002 ergeben, dass sich die Infektionsrate zwischen 9,8 und 13,5 Prozent (1996), 2,4 und 13,3 Prozent (1999) sowie 0 und 16 Prozent (2002) bewegt. Die durchschnittlichen Raten für die drei Erhebungsjahre betragen entsprechend 11,6, 10,1 und 8,1 Prozent. Die Aussagen von Swiss Noso beruhen auf den Erhebungen und Aussagen von Hygienefachleuten (Infektologen, Spitalhygieniker, Hygienefachpersonal). Zu den Zahlen von Swiss Noso ist weiter zu sagen, dass die Zahl der untersuchten Spitäler laufend zugenommen hat: 1996 wurden vier Universitätsspitäler untersucht, 1999 waren es 18 Spitäler, und in der Untersuchung von 2002 wurden die Daten von 60 Spitälern erhoben. Die Zahl der Patienten stieg entsprechend an: 1349 (1996), 4252 (1999) und 7540 (2002). Die sukzessive Ausweitung der Studienanlage von Swiss Noso von ursprünglich 4 auf 60 Spitäler im Jahr 2002 dürfte unter anderem ein Grund dafür gewesen sein, dass die durchschnittliche Infektionsrate gesunken ist. Es wurden immer mehr kleine Spitäler in der Untersuchung berücksichtigt. Die vorliegende Studie von comparis.ch, die ausschliesslich die Patientensicht berücksichtigt, wird im Ergebnis – je kleiner das Spital, desto geringer die Infektionsrate – durch die Studien von Swiss Noso bestätigt. Zur Erinnerung: Die von comparis.ch ermittelte durchschnittliche Infektionsrate der Universitätsspitäler (Niveau 1-Spitäler) liegt bei 11 Prozent. 28 0 Grafik 19 11 11 12 10 2 Niveau 1 11 11 10 10 8 6 6 4 Niveau 2 11 9 9 8 7 7 7 7 7 7 6 5 5 4 4 1 Niveau 3 Ospedale della Beata Vergine Mendrisio Spital Herisau Spital Grabs Kantonsspital Uri Kantonsspital Nidwalden Kantonsspital Obwalden Kantonales Spital Appenzell Spital Männedorf Spital Wil Kantonsspital Glarus Spital Zofingen Spital Schwyz 16 Spital Zollikerberg Kantonsspital Olten Spital Wetzikon Hôpital de Morges Ospedale La Carità Locarno Spital Bülach Zieglerspital Bern Kantonsspital Schaffhausen Spital Limmattal Spital Interlaken St. Claraspital Basel Spital Sursee-Wolhusen Spital Uster Zuger Kantonsspital Tiefenauspital Bern 12 Spital Thun Ospedale Civico Lugano Kantonsspital Graubünden Hôpital de Pourtalès Neuchâtel Ospedale San Giovanni Bellinzona Kantonsspital Fribourg Kantonsspital Baden Bürgerspital Solothurn Kantonsspital St.Gallen Stadtspital Waid Zürich Kantonsspital Luzern Kantonsspital Münsterlingen Kantonsspital Aarau Kantonsspital Winterthur Kantonsspital Liestal Spital Sion-Sitten Stadtspital Triemli Zürich Spitalzentrum Biel-Bienne Kantonsspital Frauenfeld Kantonsspital Bruderholz Hôpital de La Chaux-de-Fonds Universitätsspital Basel Hôpitaux Universitaires de Genève Universitätsspital Zürich CHUV Lausanne Inselspital Bern Prozent Infektionsrate in Prozent 15 14 13 12 11 9 8 8 8 6 6 6 6 5 5 5 4 4 6 7 7 7 7 7 5 5 3 4 4 2 Niveau 4/5 Quelle: comparis.ch 29 * Eignet sich nicht zum Erstellen einer Rangliste. Zeigt lediglich auf w elche Spitäler signifkant höhere resp. tiefere Prozentzahlen als das "Spital Schw eiz" erreicht haben. Grafik 20 0 Quelle: comparis.ch Hôpital de La Chaux-de-Fonds Kantonsspital Bruderholz Tiefenauspital Bern Inselspital Bern CHUV Lausanne Universitätsspital Zürich Spitalzentrum Biel-Bienne Zuger Kantonsspital Kantonsspital Frauenfeld Universitätsspital Basel Hôpitaux Universitaires de Genève Stadtspital Triemli Zürich Spital Uster Spital Sion-Sitten St. Claraspital Basel Spital Sursee-Wolhusen Kantonsspital Liestal Spital Interlaken Kantonsspital Winterthur Kantonsspital Münsterlingen Kantonsspital Aarau Spital Schwyz Spital Zofingen "Spital Schweiz" Kantonsspital Glarus Stadtspital Waid Zürich Kantonsspital Luzern Kantonsspital St.Gallen Spital Männedorf Spital Wil Kantonales Spital Appenzell Bürgerspital Solothurn Kantonsspital Schaffhausen Kantonsspital Obwalden Spital Limmattal Zieglerspital Bern Kantonsspital Baden 95%Konfidenzintervall Ospedale La Carità Locarno Spital Bülach Kantonsspital Fribourg Mittelwert Kantonsspital Nidwalden Kantonsspital Uri 20 Hôpital de Pourtalès Neuchâtel Ospedale San Giovanni Bellinzona Hôpital de Morges Spital Grabs Kantonsspital Olten Spital Wetzikon Spital Herisau Kantonsspital Graubünden Ospedale della Beata Vergine Mendrisio Spital Zollikerberg Ospedale Civico Lugano Spital Thun Prozent Spitäler im Vergleich zum "Spital Schweiz" * Infektionsrate in Prozent signifikant höher als "Spital Schw eiz": 2 Spitäler höher als "Spital Schw eiz": 19 Spitäler gleich w ie "Spital Schw eiz": 1 Spital tiefer als "Spital Schw eiz": 29 Spitäler signifikant tiefer als "Spital Schw eiz": 2 Spitäler 15 10 Mittelw ert: "Spital Schw eiz" (7%) 5 30 5 Fehlerraten 5.1 Fehlerraten im «Spital Schweiz» Die nachfolgenden Resultate basieren auf Aussagen von Patientinnen und Patienten. Diese haben angegeben, dass während ihres Spitalaufenthalts ein Fehler passiert sei. comparis.ch hat diese Aussagen weder gewertet noch gewichtet. Insbesondere wurden Fehler ohne sichtbare Konsequenzen gleich bewertet wie solche mit unter Umständen schwerwiegenden Folgen. Einerseits ist eine Kategorisierung der Fehler, so wie sie die Patienten wahrgenommen haben, ohne das für den Patienten zuständige Fachpersonal kaum möglich. Andererseits können aus Patientensicht vermeintlich kleine Fehler – wie eine Verwechslung beim Namen oder Essen – im Spital unter Umständen gravierende Folgen haben. 5.1.1 Fehler, abhängig vom heutigen Gesundheitszustand Fehlerrate, abhängig vom Gesundheitszustand 35% 33% 30% 25% Prozent 20% 20% 17% 15% 15% 14% 10% 5% 0% "Spital Schweiz" Grafik 21 schlecht mässig gut sehr gut Quelle: comparis.ch Im Durchschnitt («Spital Schweiz») gab jeder sechste der befragten Patienten an, dass bei der Behandlung oder Betreuung Fehler passiert seien. Bei Personen, die ihren Gesundheitszustand heute als «schlecht» bezeichnen, sind es 33 Prozent – das ist jeder dritte Patient. Diese Zahl ist signifikant höher als jene des Durchschnitts aller befragten Patienten («Spital Schweiz» mit 17 Prozent) und auch signifikant höher als jene der Personen, die ihren heutigen Gesundheitszustand als «mässig» bezeichnen (20%). Hingegen sagten im Vergleich zum Durchschnitt signifikant weniger Personen, die ihren Gesundheitszustand heute als «sehr gut» bezeichnen, dass es während ihres Spitalaufenthaltes zu Fehlern gekommen sei (14%). Die Frage, ob Personen, die ihren Gesundheitszustand heute als «mässig» oder gar «schlecht» bezeichnen, dies tun, weil es zu Fehlern gekommen ist, kann damit aber nicht beantwortet werden. 31 5.1.2 Fehler, abhängig vom Schweregrad des Eingriffs Fehlerrate, abhängig vom Schweregrad des Eingriffs 25% 22% 20% 20% 17% 16% Prozent 15% 15% 10% 5% 0% "Spital Schweiz" Grafik 22 sehr schwer schwer mittelschwer leicht Quelle: comparis.ch Jeder fünfte Patient, der einen «schweren» oder «sehr schweren» Eingriff über sich ergehen lassen musste, gab an, dass bei seiner Behandlung oder Betreuung ein Fehler passiert sei. Das ist signifikant häufiger als der Durchschnitt aller befragten Personen und auch signifikant häufiger als bei Personen, die einen «mittelschweren» oder gar «leichten» Eingriff hinter sich haben. Ob zwischen der Schwere des Eingriffs und dem Fehlerrisiko bei der Behandlung oder Betreuung der Patienten eine Korrelation besteht, kann daraus jedoch nicht abgeleitet werden. 32 5.1.3 Fehler, abhängig vom Spitalniveau Fehlerrate, abhängig vom Spitalniveau 30% 24% 25% 20% 18% Prozent 17% 16% 14% 15% 10% 5% 0% "Spital Schweiz" Grafik 23 Niveau 1 Niveau 2 Niveau 3 Niveau 4/5 Quelle: comparis.ch In den fünf Universitätsspitälern von Basel, Bern, Genf, Lausanne und Zürich (Niveau 1) war gemäss Aussagen der Patienten jeder Vierte von einem Fehler betroffen. Dieser Wert ist damit signifikant höher als der Durchschnitt und auch signifikant höher als bei allen anderen Spitalniveaus. Aber auch der Wert für die Niveau-2-Spitäler (grössere Kantonsspitäler) liegt mit 18 Prozent signifikant über dem Wert der Spitäler der Niveaus 4/5 (kleinere Grundversorgungsspitäler), wobei letzterer mit 14 Prozent seinerseits signifikant unter dem Durchschnitt liegt. Hinsichtlich der Häufigkeit von Fehlern nach Spitalniveaus zeichnet sich eine klare Tendenz ab: Je kleiner das Spital, umso weniger häufig gaben die Patienten an, dass Behandlungs- oder Betreuungsfehler passiert seien. 33 5.1.4 Fehler, abhängig von der Sprachregion Fehlerrate, abhängig von der Sprachregion 20% 18% 18% 17% 17% 16% Prozent 14% 12% 10% 8% 8% 6% 4% 2% 0% "Spital Schweiz" Grafik 24 Deutschschweiz Westschweiz Italienische Schweiz Quelle: comparis.ch Patientinnen und Patienten aus der italienischen Schweiz gaben signifikant weniger häufig als solche aus der Deutschschweiz und der Romandie an, dass bei ihrer Behandlung oder Betreuung Fehler passiert seien. Die Fehlerrate in den Spitälern der italienischen Schweiz ist mit 8 Prozent halb so hoch wie in den Spitälern der restlichen Schweiz. Dieses Ergebnis ist besonders interessant, wenn man es mit den Resultaten der Patientenzufriedenheit vergleicht10. Diese liegt bei den befragten Personen aus der Romandie signifikant tiefer als in der übrigen Schweiz. Wäre die tiefere Patientenzufriedenheit in der Romandie auf kulturelle Unterschiede zurückzuführen – zum Beispiel, dass die Romands die kritischeren Patienten sind als die übrigen Schweizer – dann wäre auch zu erwarten, dass sie deutlich häufiger als die übrigen Schweizer angeben würden, dass es bei ihrer Betreuung oder Behandlung zu Fehlern gekommen sei. Denn gerade diese Frage bietet grossen Raum für eine subjektive und kritische Wertung durch die Patienten. 10 Detaillierte Informationen in der Studie «Patientenzufriedenheit in Schweizer Spitälern», Seite 16. Downloadbar unter: http://www.comparis.ch/comparis/press/studien/kk/Studie_Patientenzufriedenheit_2007.pdf 34 5.1.5 Fehler, abhängig von der Siedlungsart Fehlerrate, abhängig von der Siedlungsart 20% 18% 19% 18% 17% 16% 16% 15% Prozent 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% "Spital Schweiz" Grafik 25 Grossstadt Stadt Dorf Land Quelle: comparis.ch Patienten, die in Grossstädten mit mehr als 200'000 Einwohnerinnen und Einwohnern leben, gaben mit 19 Prozent signifikant häufiger als der Durchschnitt aller Befragten (17%) an, dass bei ihrer Behandlung oder Betreuung Fehler passiert seien. Es ist aber keine eindeutige Stadt-Land-Tendenz auszumachen. 35 5.1.6 Fehler, abhängig vom Geschlecht Fehlerrate, abhängig vom Geschlecht 20% 18% 18% 17% 16% 16% Prozent 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% "Spital Schweiz" Grafik 26 Mann Frau Quelle: comparis.ch Mehr Frauen (18%) als Männer (16%) gaben bei der Befragung an, dass bei ihrer Behandlung oder Betreuung Fehler passiert seien. Der Unterschied ist jedoch nicht signifikant. 36 5.1.7 Fehler, abhängig vom Alter Fehlerrate, abhängig vom Alter 25% 22% 21% 20% 17% Prozent 16% 15% 11% 10% 5% 0% "Spital Schweiz" Grafik 27 bis 30 Jahre 31 - 50 Jahre 51 - 65 Jahre über 65 Jahre Quelle: comparis.ch Je jünger die befragten Patientinnen und Patienten waren, desto häufiger gaben sie an, dass bei ihrer Behandlung oder Betreuung Fehler passiert seien. Die Werte von 22 und 21 Prozent bei den Personen im Alter bis 30 Jahre und 31 bis 50 Jahre liegen sowohl signifikant über dem Durchschnitt als auch über den Werten der Personen mit einem Alter von über 50 Jahren. Auch der Wert von 16 Prozent der Personen mit einem Alter von 51 bis 65 Jahren liegt signifikant höher als jener der Personen mit einem Alter von über 65 Jahren. Das Bild ist klar: Je älter die befragten Personen sind, desto weniger häufig geben sie an, dass es bei ihrer Behandlung oder Betreuung zu Fehlern gekommen sei. Wie schon die Resultate zur Patientenzufriedenheit erahnen liessen, stützt auch dies die Vermutung, dass die älteren Patientinnen und Patienten weniger kritisch sind. 37 5.1.8 Fehler, abhängig von der Bildung Fehlerrate, abhängig von der Bildung 21% höhere Fachschule 21% 19% 20% 17% Prozent 22% höhere Fachausbildung 25% 16% 15% 12% 10% 5% Grafik 28 Universität, Hochschule Mittelschule Berufslehre obligatorische Schule "Spital Schweiz" 0% Quelle: comparis.ch Patienten mit der obligatorischen Schule als höchster abgeschlossener Bildung haben mit 12 Prozent signifikant weniger häufig als der Durchschnitt und als alle anderen Gruppen der Befragten angegeben, dass es bei ihrer Behandlung oder Betreuung zu Fehlern gekommen ist. Hingegen haben Patienten, die über eine höhere Fachausbildung, eine Fachhochschule oder einen Universitätsabschluss verfügen, signifikant häufiger als der Durchschnitt aller Befragten und die Befragten mit obligatorischer Schule oder Berufslehre gesagt, dass bei ihrer Behandlung Fehler passiert seien. Es zeichnet sich ab, dass Personen mit hoher Bildung signifikant häufiger als solche mit tiefer Bildung angaben, dass bei ihrer Behandlung oder Betreuung Fehler passiert seien. 38 5.2 Fehler pro Spital 5.2.1 Fehlerrate pro Spital Die höchste Fehlerrate, die für eines der 53 verglichenen Spitäler ermittelt wurde, liegt bei 26 Prozent, die tiefste bei 4 Prozent. Die Fehlerrate im «Spital Schweiz» (durchschnittliche Fehlerrate aller 53 verglichenen Spitäler) liegt bei 17 Prozent. Die einzelnen Spitäler wurden entsprechend ihrer Grösse (Niveau gemäss Bundesamt für Statistik BFS) in der Grafik 29 auf der nächsten Seite aufgeführt. 5.2.2 Über und unter dem Durchschnitt Von den 53 verglichenen Spitälern haben 24 eine Fehlerrate, die sich unter dem «Spital Schweiz» befindet. Signifikant unter dem Durchschnitt sind zwei Spitäler. Es sind dies das Ospedale della Beata Vergine Mendrisio mit 4 Prozent und das Ospedale San Giovanni in Bellinzona mit 6 Prozent. Gemäss Patienten passieren in Mendriso und Bellinzona signifikant weniger Fehler als im «Spital Schweiz» (siehe Grafik 30). Höher als das «Spital Schweiz» mit 17 Prozent liegen 27 Spitäler. Signifikant über dem Durchschnitt sind drei Spitäler: das Universitätsspital Basel mit 25 Prozent, das Kantonsspital Aarau sowie das Universitätsspital Zürich mit je 26 Prozent. Gemäss Patienten passieren in diesen Spitälern signifikant mehr Fehler als im «Spital Schweiz». Dem «Spital Schweiz» am nächsten kommen bezüglich Fehlerrate das Kantonsspital Winterthur und das Spital Zollikerberg. Beide Spitäler weisen mit 17 Prozent denselben Wert wie der Durchschnitt aller Spitäler auf. 39 0 Grafik 29 26 23 24 24 22 Niveau 1 23 23 23 20 19 19 19 17 15 10 10 17 17 17 16 14 13 13 14 10 12 Niveau 2 14 15 5 Niveau 3 Ospedale della Beata Vergine Mendrisio Kantonsspital Obwalden Spital Grabs Spital Herisau Kantonsspital Nidwalden Kantonales Spital Appenzell Kantonsspital Glarus Spital Schwyz Spital Männedorf Spital Zofingen Kantonsspital Uri Spital Wil 25 Ospedale La Carità Locarno Spital Bülach Hôpital de Morges Spital Limmattal St. Claraspital Basel Spital Interlaken Tiefenauspital Bern Spital Uster Spital Zollikerberg Zuger Kantonsspital Spital Wetzikon Zieglerspital Bern Kantonsspital Schaffhausen Kantonsspital Olten Spital Sursee-Wolhusen 25 Ospedale San Giovanni Bellinzona Kantonsspital Graubünden Ospedale Civico Lugano Kantonsspital Fribourg Hôpital de La Chaux-de-Fonds Spital Sion-Sitten Spital Thun Kantonsspital Winterthur Kantonsspital Bruderholz Stadtspital Triemli Zürich Kantonsspital Baden Kantonsspital Frauenfeld Bürgerspital Solothurn Hôpital de Pourtalès Neuchâtel Kantonsspital St.Gallen Kantonsspital Münsterlingen Stadtspital Waid Zürich Spitalzentrum Biel-Bienne Kantonsspital Liestal Kantonsspital Luzern Kantonsspital Aarau Hôpitaux Universitaires de Genève CHUV Lausanne Inselspital Bern Universitätsspital Basel Universitätsspital Zürich Prozent Fehlerrate in Prozent 26 22 23 20 19 20 21 18 18 18 18 16 15 15 13 11 12 12 18 18 16 12 13 13 11 6 4 Niveau 4/5 Quelle: comparis.ch 40 Grafik 30 0 Quelle: comparis.ch Universitätsspital Zürich Inselspital Bern Universitätsspital Basel Kantonsspital Aarau Kantonsspital Luzern CHUV Lausanne Hôpitaux Universitaires de Genève Spitalzentrum Biel-Bienne Kantonsspital Liestal Stadtspital Waid Zürich Spital Sursee-Wolhusen Kantonsspital St.Gallen Kantonsspital Münsterlingen Kantonsspital Olten Bürgerspital Solothurn Hôpital de Pourtalès Neuchâtel Kantonsspital Baden Kantonsspital Frauenfeld Kantonsspital Uri Spital Wil Stadtspital Triemli Zürich Zieglerspital Bern Kantonsspital Schaffhausen Kantonsspital Bruderholz Spital Wetzikon Spital Zofingen Spital Zollikerberg Zuger Kantonsspital Spital Thun "Spital Schweiz" Kantonsspital Winterthur Spital Uster Spital Männedorf Kantonsspital Glarus Tiefenauspital Bern Spital Schwyz Spital Sion-Sitten Spital Interlaken 30 95%Konfidenzintervall Kantonales Spital Appenzell Spital Limmattal St. Claraspital Basel Mittelwert Hôpital de Morges Hôpital de La Chaux-de-Fonds 35 Spital Herisau Kantonsspital Nidwalden Spital Bülach Kantonsspital Fribourg Spital Grabs Ospedale La Carità Locarno Kantonsspital Obwalden 20 Ospedale San Giovanni Bellinzona Kantonsspital Graubünden Ospedale Civico Lugano Ospedale della Beata Vergine Mendrisio Prozent Spitäler im Vergleich zum "Spital Schweiz" * Fehlerrate in Prozent 40 signifikant höher als "Spital Schw eiz": 3 Spitäler höher als "Spital Schw eiz": 24 Spitäler gleich w ie "Spital Schw eiz": 2 Spitäler tiefer als "Spital Schw eiz": 22 Spitäler signifikant tiefer als "Spital Schw eiz": 2 Spitäler 25 Mittelw ert: "Spital Schw eiz" (17%) 15 10 5 * Eignet sich nicht zum Erstellen einer Rangliste. Zeigt lediglich auf w elche Spitäler signifkant höhere resp. tiefere Prozentzahlen als das "Spital Schw eiz" erreicht haben. 41 6 Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate 6.1 Berechnung kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate Für die Erhebung der kombinierten Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate musste aus Sicht des befragten Patienten mindestens eines der unerwünschten Ereignisse «ungeplanter Wiedereintritt», «Infektion» oder «Fehler» eingetreten sein. Die kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate ist eine «Oder-Verknüpfung» der Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerraten. Die Resultate der Patientenbefragung wurden ausgewertet, ob ein Patient ungeplant oder notfallmässig ins Spital zurückkehren musste, ob er eine Infektion erlitten hatte oder ob bei der Behandlung oder Betreuung Fehler passiert sind. Alle Resultate basieren auf Aussagen von Patientinnen und Patienten, nicht auf medizinisch erhobenen Indikatoren. comparis.ch hat diese Aussagen weder gewertet noch gewichtet. Beispiel: Patient A gab an, dass er im Spital eine Infektion erlitten habe, dass während seines Aufenthalts viele Fehler passiert seien und dass er wegen der gleichen Krankheit ungeplant ins Spital zurückkehren musste. Patientin B gab an, dass während ihrer Behandlung einige wenige Fehler passiert seien. Patient C gab an, dass es während seines Spitalaufenthalts zu keinem der drei unerwünschten Ereignisse gekommen sei. Die Aussagen von Patient A und Patientin B werden gleich gewichtet und für die Berechnung der kombinierten Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate mit jeweils 1 Punkt bewertet. Die Aussage von Patient C wird mit 0 Punkten bewertet. 42 6.2 Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate im «Spital Schweiz» Wie hoch liegt die kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate der einzelnen Spitäler? Im Durchschnitt aller 53 verglichenen Spitäler – dem «Spital Schweiz» – liegt dieser Wert bei 29 Prozent. Die tiefste kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate, die eines der 53 verglichenen Spitäler erreicht hat, liegt bei 16 Prozent, die höchste bei 49 Prozent. Im «Spital Schweiz» liegt die Wiedereintrittsrate bei 13 Prozent. Die Bandbreite der verglichenen Spitäler reicht von 5 bis 29 Prozent. Die Infektionsrate beträgt im «Spital Schweiz» 7 Prozent – die Werte der 53 verglichenen Spitäler bewegen sich zwischen 1 und 15 Prozent. Behandlungs- und Betreuungsfehler gab es im «Spital Schweiz» in 17 Prozent der Fälle. Der tiefste Wert liegt bei 4, der höchste bei 26 Prozent. comparis.ch gibt kein Urteil darüber ab, welcher Wert gut und welcher schlecht ist. comparis.ch zeigt lediglich auf, welche Spitäler signifikant höhere oder tiefere Werte als der Durchschnitt – das «Spital Schweiz» – erreicht haben. "Spital Schweiz" 50 50 40 40 29 30 Prozent 30 20 17 20 13 10 10 7 0 0 Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate Wiedereintrittsrate "Spital Schw eiz" Grafik 31 Infektionsrate höchster Wert Fehlerrate tiefster Wert Quelle: comparis.ch 43 6.3 Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate pro Spital Die Spitäler wurden jeweils mit dem gesamtschweizerischen Durchschnitt der kombinierten Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerraten von 29 Prozent verglichen. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Spitäler entsprechend ihrer Grösse (Spitalniveau gemäss BFS) in der Grafik 32 auf der nächsten Seite aufgeführt. 6.4 Über und unter dem Durchschnitt Von den verglichenen 53 Spitälern haben 28 eine kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate, die sich unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von 29 Prozent («Spital Schweiz») befindet. Signifikant unter dem Durchschnitt sind drei Spitäler: Es sind dies das Ospedale San Giovanni in Bellinzona (20%), das Spital Thun (19%) und das Ospedale della Beata Vergine in Mendrisio (16%). In diesen drei Spitälern kommt es gemäss Patienten signifikant seltener zu ungeplanten Wiedereintritten, Infektionen und/oder Fehlern als im «Spital Schweiz» (siehe Grafik 33). Höher als das «Spital Schweiz» liegen 24 Spitäler. Signifikant über dem Durchschnitt sind fünf Spitäler: Spital Sursee-Wolhusen (38%), Kantonsspital Liestal (40%), Universitätsspital Zürich (40%), Universitätsspital (CHUV) Lausanne (42%) sowie das Universitätsspital Genf (Hôpitaux Universitaires de Genève) mit 49 Prozent. In diesen fünf Spitälern kommt es gemäss Patienten signifikant häufiger zu ungeplanten Wiedereintritten, Infektionen und/oder Fehlern als im «Spital Schweiz». Dem «Spital Schweiz» am nächsten kommen bezüglich kombinierter Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate kommt das Kantonsspital Frauenfeld. Es weist mit 29 Prozent denselben Wert wie der Durchschnitt aller Spitäler auf. 44 0 Grafik 32 40 36 35 33 20 Niveau 1 35 35 30 28 29 29 25 23 19 29 30 31 32 32 32 Niveau 2 36 20 21 35 33 33 27 24 25 25 22 26 26 27 Niveau 3 Ospedale della Beata Vergine Mendrisio Kantonsspital Nidwalden Kantonsspital Obwalden Spital Herisau Kantonales Spital Appenzell Spital Wil Spital Grabs Spital Schwyz Kantonsspital Uri Kantonsspital Glarus Spital Zofingen Spital Männedorf 40 Spital Bülach Ospedale La Carità Locarno Spital Zollikerberg Spital Limmattal Hôpital de Morges Spital Wetzikon St. Claraspital Basel Zieglerspital Bern Spital Interlaken Spital Uster Kantonsspital Schaffhausen Zuger Kantonsspital Kantonsspital Olten Tiefenauspital Bern Spital Sursee-Wolhusen 50 Spital Thun Ospedale San Giovanni Bellinzona Kantonsspital Graubünden Ospedale Civico Lugano Kantonsspital Fribourg Kantonsspital Winterthur Kantonsspital Münsterlingen Spital Sion-Sitten Kantonsspital Frauenfeld Stadtspital Waid Zürich Hôpital de Pourtalès Neuchâtel Spitalzentrum Biel-Bienne Kantonsspital Luzern Kantonsspital Aarau Hôpital de La Chaux-de-Fonds Kantonsspital St.Gallen Kantonsspital Bruderholz Bürgerspital Solothurn Stadtspital Triemli Zürich Kantonsspital Baden Kantonsspital Liestal Universitätsspital Basel Inselspital Bern Universitätsspital Zürich CHUV Lausanne Hôpitaux Universitaires de Genève Prozent Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate in Prozent 49 45 42 40 38 36 31 33 28 29 23 25 21 21 25 27 28 28 28 29 23 23 23 16 15 10 5 Niveau 4/5 Quelle: comparis.ch 45 Grafik 33 5 Quelle: comparis.ch Hôpitaux Universitaires de Genève Kantonsspital Liestal Universitätsspital Zürich CHUV Lausanne Inselspital Bern Spital Sursee-Wolhusen Kantonsspital Olten Kantonsspital Baden Tiefenauspital Bern Bürgerspital Solothurn Stadtspital Triemli Zürich Zuger Kantonsspital Kantonsspital Bruderholz Universitätsspital Basel Hôpital de La Chaux-de-Fonds Kantonsspital St.Gallen Kantonsspital Luzern Kantonsspital Aarau Hôpital de Pourtalès Neuchâtel Spitalzentrum Biel-Bienne Kantonsspital Schaffhausen Spital Uster Stadtspital Waid Zürich Kantonsspital Frauenfeld "Spital Schweiz" Spital Männedorf Kantonsspital Münsterlingen Spital Sion-Sitten Kantonsspital Uri Kantonsspital Glarus Spital Zofingen Zieglerspital Bern Spital Interlaken 45 St. Claraspital Basel Spital Schwyz Kantonsspital Winterthur 95%Konfidenzintervall Spital Grabs Spital Wetzikon 55 Spital Limmattal Spital Wil Hôpital de Morges Kantonales Spital Appenzell Kantonsspital Fribourg Mittelwert Spital Herisau Spital Zollikerberg Ospedale La Carità Locarno Kantonsspital Obwalden Ospedale Civico Lugano 30 Spital Bülach Kantonsspital Nidwalden 50 Spital Thun Ospedale San Giovanni Bellinzona Kantonsspital Graubünden Ospedale della Beata Vergine Mendrisio Prozent Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate Spitäler im Vergleich zum "Spital Schweiz" * 60 signifikant höher als "Spital Schw eiz": 5 Spitäler höher als "Spital Schw eiz": 19 Spitäler gleich w ie "Spital Schw eiz": 1 Spital tiefer als "Spital Schw eiz": 25 Spitäler signifikant tiefer als "Spital Schw eiz": 3 Spitäler 40 35 Mittelw ert: "Spital Schw eiz" (29%) 25 20 15 10 * Eignet sich nicht zum Erstellen einer Rangliste. Zeigt lediglich auf w elche Spitäler signifkant höhere resp. tiefere Prozentzahlen als das "Spital Schw eiz" erreicht haben. 46 6.5 Kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate für einzelne Spitäler comparis.ch hat für jedes der 53 verglichenen Spitäler eine Grafik erstellt. Diese Grafiken zeigen auf, wie jedes Spital bei den einzelnen Fragen durch die Patienten bewertet wurde. Ebenfalls wird gezeigt, wie das einzelne Spital im Vergleich zum höchsten und tiefsten erzielten Wert der anderen Spitäler bei der entsprechenden Frage dasteht. Die Grafiken sind auf der Website www.comparis.ch abrufbar. Hier das Beispiel für das Ospedale della Beata Vergine in Mendrisio, das mit 16 Prozent die tiefste kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate erreicht hat. Grafik 34 Quelle: comparis.ch 47 7 Schlusswort: Der Zusammenhang zwischen der Patientenzufriedenheit und den Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerraten in Schweizer Spitälern Eine Regressionsanalyse zeigt, dass die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten mit einem Spital zu über 50 Prozent durch die kombinierte Wiedereintritts-, Infektions- und Fehlerrate dieses Spitals erklärt werden kann. Die von comparis.ch mittels einer Befragung ermittelte Patientenzufriedenheit mit 53 grossen Schweizer Spitälern ist somit kein Zufallsergebnis, das auf subjektiven Einschätzungen der befragten Patientinnen und Patienten beruht, sondern zu einem grossen Teil das Resultat aus unerwünschten Ereignissen wie Infektionen, Fehlern und/oder ungeplanten Wiedereintritten, die den Patienten wiederfahren sind. Angesichts der Tatsache, dass es Spitäler gibt, bei denen es bei jedem zweiten Patienten zu einem der unerwünschten Ereignisse wie Infektionen, Fehlern und/oder ungeplanten Wiedereintritten kommt, ist der Aufbau eines schweizweiten Spitalführers eine absolute Notwendigkeit. Die Patientinnen und Patienten sollen ein Entscheidungswerkzeug zur Verfügung haben, wenn sie wählen müssen, in wessen Hände sie ihr Schicksal legen sollen. 48 Über comparis.ch Richard Eisler ist Gründer und Geschäftsführer des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Heute ist comparis.ch der führende Online-Vergleichsdienst der Schweiz. Die Webseite von comparis.ch verzeichnete im Jahr 2006 über 12,5 Millionen Visits. Drei von vier Internet-Nutzern in der Schweiz kennen comparis.ch. comparis.ch gehört damit zu den meist genutzten und bekanntesten Webseiten der Schweiz. Gegründet wurde comparis.ch im Jahr 1996 in Ettingen/BL. Bereits im August desselben Jahres war auf der Internetseite www.krankenkassen.ch der erste Vergleich von Schweizer KrankenkassenPrämien abrufbar. Seither hat comparis.ch das Angebot laufend erweitert: Heute vergleicht comparis.ch neben Krankenkassen-Prämien auch Auto-, Hausrat-, Privathaftpflicht- und Rechtsschutzversicherungen. Im Bereich Telecom werden die Gebühren von Mobilfunk, Festnetz, ADSL und Voice over IP verglichen; im Bereich Banken sind es Konsumkredite, Kreditkarten und Hypotheken. In der Hypotheken-Börse von comparis.ch können Wohneigentümer (zukünftige und bestehende) online ein Finanzierungsgesuch erstellen und erhalten von Banken und Versicherungen individuelle Angebote. Der Homefinder von comparis.ch sucht auf Schweizer Internet-Plattformen Immobilien-Angebote, stellt sie zusammen und bewertet sie nach ihrem Preis-/Leistungsverhältnis. Der Carfinder sucht und bewertet Autos – egal ob Neuwagen oder Occasionen. Der Pricefinder von comparis.ch vergleicht die Preise von Unterhaltungselektronik – im Vergleich enthalten sind Angebote von Onlineshops, Fachgeschäften und Discountern. Mit dem Mobile Pricefinder erhalten Kunden innerhalb weniger Sekunden an jedem Ort eine Antwort darauf, ob sie im Fachgeschäft oder beim Discounter vor einem günstigen Angebot stehen. comparis.ch erhebt seit 2001 regelmässig die Zufriedenheit der Versicherten mit ihren Krankenkassen. Seither sind Kundenzufriedenheitsumfragen zu Auto-, Hausrat- und Privathaftpflichtversicherungen dazugekommen. Ebenfalls einmal jährlich wird die Zufriedenheit der Mobilfunkkunden mit ihrem Anbieter erhoben. Diese Umfragen sind für die Benutzerinnen und Benutzer von comparis.ch wichtige Informationen, die sie beim Entscheid für einen neuen Anbieter unterstützen. Seit Juni 2000 ist comparis.ch eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Zürich. comparis.ch AG zählt über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Richard Eisler comparis.ch AG Stampfenbachstrasse 48 CH-8006 Zürich T: +41 44 360 52 62 F: +41 44 360 52 72 [email protected] 49