Richtlinie des Kantons Wallis zur nachhaltugen Bauweise

Werbung
Departement für Verkehr, Bau und Umwelt
Dienststelle für Hochbau, Denkmalpflege und Archäologie
Energie und Installationen / Aussenanlagen
Tel.: 027 606 38 20 - 606 38 00
RICHTLINIE DES KANTONS WALLIS ZUR NACHHALTIGEN BAUWEISE
STAATLICHER ODER STAATLICH SUBVENTIONIERTER GEBÄUDE
AUSGABE MÄRZ 2016
Diese erste Seite des Dokuments ist der DHDA ausgefüllt und unterzeichnet zu retournieren, und zwar bereits mit der Anmeldung zum
Projektwettbewerb, sofern ein solcher vorgesehen ist, oder dann in der allerersten Projektphase, noch vor dem ersten Kostenvoranschlag.
Die Seite mit den Unterschriften des Planungsbüros (vorletzte Seite des Dokuments) ist von den Büros gleich nach Erhalt des Auftrags
ausgefüllt und unterzeichnet zu retournieren.
Die Seite mit den Unterschriften der Bauunternehmen (letzte Seite des Dokuments) ist von jenen Unternehmen auszufüllen, zu
unterzeichnen und zu retournieren, welche die Arbeiten in direktem Auftrag und nicht über ein Planungsbüro ausführen. In diesem Fall sind
die Unternehmen für die vorschriftsmässige Ausführung direkt verantwortlich.
Im Falle einer Differenz zwischen den Deutsch und Französisch Versionen, ist der Französisch-Version durchsetzen
Bezeichnung des Gebäudes………………………......................….
Baukategorie
Art der Bauarbeiten
☐Neubau
☐Verwaltungsgebäude
☐Erneuerung / Umbau
☐Schule
☐Erweiterung / Anbau
☐APH
☐Erneuerung technischer Anlagen
☐…………………………………….
☐Neue Wärmeversorgung
Adresse ……………………………………………………………….….
ISOS-klassiertes Gebäude ☐Schutzstufe …………
Gemeinde ………………………………………………………..…….…
Baujahr (bei bestehendem Gebäude) ……………
Der Gesuchsteller…………………………………Tel.: ……………..………
vertreten durch ……………..…………… E-Mail: …………………………..
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
Der Architekt ………………………………Tel.: ……………..………
vertreten durch Hr./Fr. ……………..…………… E-Mail: ………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
2
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
INHALTSVERZEICHNIS
1.
Einleitung
3
4.4.2 Kaltwasser
13
1.1
Ziele
3
4.5
Lüftung
13
1.2
Subventionierung
3
4.6
Strom
14
1.3
Grundlagen, Gesetze, Normen und Labels
3
4.7
Beleuchtung
14
1.3.1 Minergie
3
5.
Anforderungen
14
1.4
Gebäudeerneuerung
3
5.1
Architektonisches Konzept
14
2.
Generelle Prinzipien
4
5.1.1 Gestaltung Aussenbereich & Langsamverkehr
14
2.1
LEBENSZYKLUSKOSTEN
4
5.1.2 Dämmung und Dichtigkeit
14
2.2
Komfort / Gesundheit
4
5.1.3 Abfallbewirtschaftung und Rückbau
15
2.3
Bauphysik
5
5.2
15
2.3.1 Kondenswasser und Schimmel
5
5.2.1 Fenster, Türe und Windfang
15
2.3.2 Wärmeübertragung
5
5.2.2 Dichtigkeit
15
2.3.3 Gebäudedämmung
5
5.2.3 Komfort
15
2.4
Raumaufteilung
6
5.3
16
2.5
Demo-Gebäude (Simulation)
6
5.3.1 Belagstoffe
16
2.6
Angewandte Bauphysik
Gebäudehülle
Baustoffe
6
5.3.2 Innenausbau: Mobiliar
16
2.6.1 Formfaktor
6
5.4
16
2.6.2 Wärmebrücke
6
5.4.1 Leistungsverzeichnis
16
2.6.3 Dichtigkeit
6
5.4.2 Kennzeichnung und Beschriftung
16
2.6.4 Fenster: Sonnenschutz und -nutzung
7
5.4.3 Technische Anlagen
17
2.6.5 Natürliche Beleuchtung
8
5.4.4 Technikräume
17
2.6.6 Interne Gewinne, Trägheit und Wärmeabbau in der Nacht
8
5.4.5 Energiezählung
18
2.6.7 Überhitzung im Sommer
8
5.4.6 Bemessung
18
2.6.8 Baustoffe
8
5.4.7 Regulierung
18
2.6.9 BERECHNUNG HEIZBEDARF: MONATL. OD. STÜNDL.?
8
5.5
18
2.6.10 Widersprüchlichkeiten
9
5.5.1 Wärmeverteilung- und abgabe
18
3.
Grünflächen
9
5.6
19
3.1
Inventar der Grün-Elemente auf der Parzelle
9
5.6.1 Klimatisierung für Personen
19
3.1.1 Vegetationstypen
9
5.6.2 Klimatisierung für Geräte
19
3.1.2 Gewässer und Gesteinsmaterial
9
5.6.3 Luftbefeuchtung
19
3.1.3 Bodengefüge
9
5.7
19
3.2
9
5.7.1 Filter und Kanäle
19
9
5.7.2 Monoblock
19
9
5.8
Aussenanlagen, Pärke und Gärten
3.2.1 Aussengestaltungsplan
3.2.2 Zufahrt und Parkplätze
Technik
Heizung
Klimatisierung
Lüftung
Sanitäre Einrichtung
19
3.3
Begrünte Dächer und Tröge
10
5.8.1 Brauchwarmwasser
20
3.4
Wassermanagement
10
5.9
Leitungen und technische Dämmung
20
3.4.1 Bewässerung
10
5.10
Strom
20
3.4.2 Entwässerung
10
5.10.1 Verteilung Starkstrom und Schwachstrom
20
3.5
10
5.10.2 Photovoltaik
20
3.5.1 Baumbepflanzung auf Parkplätzen und bei Zufahrten
10
5.10.3 Beleuchtung
21
4.
Technische Prinzipien
11
5.10.4 Elektrogeräte und Haushaltsgeräte
21
4.1
Einfachheit und Rationalisierung
11
5.11
Provisorische Abnahme
21
4.2
Gebäudeautomation (GA)
11
5.12
Optimierung (Phase 6, SIA)
22
4.3
Wärme und Kälte
11
5.13
Abnahme
22
4.3.1 Wärmeübertragung
12
5.14
Benützung und Betrieb
22
4.3.2 Wärmeerzeugung
12
5.14.1 Hauswartsdienst
22
4.3.3 Kälteerzeugung
12
5.14.2 Gebäudebenützer
22
4.3.4 Wärme- und Kälteverteilung
13
4.4
Sanitäre Einrichtung
13
4.4.1 Brauchwarmwasser (BWW)
13
Begrünungen
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
3
Ausgabe März 2016
1.3.1
Minergie ist ein von Bund und Kantonen getragener Verein, der ein
Label eingeführt hat, mit welchem die Lebensqualität gesteigert und
der Energieverbrauch in den Gebäuden gesenkt werden soll. Über
die Jahre sind verschiedene Label hinzugekommen. In der
folgenden Tabelle werden die Standardanforderungen mit den
Anforderungen von Minergie und Minergie-P verglichen. Es gibt
auch noch ein Minergie-A-Label, das nur für Wohnhäuser gilt und
Null- oder Plusenergiehäuser beinhaltet, sowie das Minergie-ECOLabel, das sich mit den anderen kombinieren lässt und besonders
gesundheitsbewusste und ökologische Bauweisen fördert. Die
wichtigsten Elemente werden in dieser Richtlinie aufgegriffen.
Minergie-P
Erneuerungen
Über sein Gebäudeprogramm subventioniert der Bund
Erneuerungsvorhaben, die bestimmte Anforderungen erfüllen,
wobei letztere einem zeitlichen Wandel unterliegen können. Durch
die kostendeckende Einspeisevergütung subventioniert er zudem
auch Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien.
Der Kanton Wallis subventioniert Minergie-P-Projekte, MinergieBauerneuerungen, thermische Solaranlagen, Fernwärmenetze,
Holzheizungen sowie unter bestimmten Voraussetzungen die
Auswechslung von Elektroheizungen.
Manche Gemeinden leisten Subventionen, die in Ergänzung zu
jenen des Bundes und des Kanton bezogen werden können.
Dieser Richtlinie liegen eine ganze Reihe verbindlicher und
unverbindlicher Normen, Gesetze und Labels zugrunde, die hier
übersichtshalber aufgeführt werden, auf die aber nicht durchgehend
und für jede einzelne Anforderung extra verwiesen wird.
Primäranforderung Anforderun
Dichtigkeit Beleuchtu
Lüftung
[kWh/m2]
g [kWh/m2]
[/h]
ng
Minergie
SUBVENTIONIERUNG
GRUNDLAGEN, GESETZE, NORMEN UND LABELS
obligatorisch
Empfohlen
SIA-Norm 380/1
nicht anwendbar
Keine Anforderung
Minergie-P
O
E
SIA
N/A
-
Minergie
Legende:
Subventionen sind auf allen Ebenen möglich, ob für ein Gebäude
des Kantons, der Gemeinde, einer Institution oder eines Privaten.
1.3
MINERGIE
Minergie-P
1.2
Empfehlungen
Minergie
Die Energiepolitik von Bund und Kanton führt dazu, dass Gebäude
künftig mindestens so viel Energie produzieren werden müssen, wie
sie für ihren Eigenbedarf benötigen. Solange das nicht möglich ist,
muss der Restbedarf aus erneuerbaren und lokalen Energien
gedeckt werden. In Kenntnis dieser Erfordernisse sollt man jedes
Neubauprojekt so ausrichten, dass es diesem Ziel so nah wie
möglich kommt. Daher gilt es, bei der Gebäudehülle das Optimum
herauszuholen, damit der Verbrauch für Wärme, Abluft,
Beleuchtung und Klima, auch dank einfacher und genau
regulierbarer technischer Installationen, so tief wie möglich gehalten
werden kann.
Hinzu kommt, dass diese Energie ganz oder
teilweise vor Ort erzeugt werden muss, durch Nutzung von
Solarenergie, Abwärme oder einer anderen Form erneuerbarer
Energie.
SIA-Empfehlungen
SIA-Merkblätter
Europäische Normen
Labels
181, 232/1, 329, 331, 342, 343, 384/6, 385/1, 385/9,
386/110, 431, 493
380/3, 430
2021, 2024, 2025, 2026, 2028, 2031, 2039, 2040, 2044
12524, 12464-1, 61000-3-2
Minergie-P, Minergie-A, Minergie-ECO, LEEDS,
Naturemade Star, Natureplus, Oekotex
bfu, WHO, BFS
Minergie-P
ZIELE
SIA-Normen
Neubauten
1.1
Folgende Grundlagen und Quellen sind nicht verbindlich:
Minergie
Die Richtlinie ist zwar für die Bauherrschaften und Auftragnehmer
von staatlichen oder quasi-staatlichen Objekten bestimmt, sie kann
aber auch anderen Objekten als Leitfaden dienen.
Energiegesetz, Verordnung betreffend die rationelle
Energienutzung, kantonaler Abfallbewirtschaftungsplan
EN779, VDI 4707
Minergie
Minergie-P [%]
Der Ingenieur Energie und Installationen der DHDA kann in jeder
Projektphase um Auskunft gebeten werden, zur Validierung der
diversen Konzepte, zur Abnahme der technischen Anlagen und in
deren Kontrollphase wird er aber auf jeden Fall hinzuziehen sein.
108, 112, 118, 180, 380/1, 380/4, 382/1
StG?, ArGV 3, ArGV 4, StoV
Minergie [%]
Diese Richtlinie soll keine Patentrezepte liefern sondern lediglich
klarstellen und erläutern, welche Ziele gelten und wie deren
Erreichung überprüft werden kann. Immerhin hebt sie aus Erfahrung
und laut Gesetz zu vermeidende Lösungen hervor und enthält auch
einige hilfreiche Hinweise.
SIA-Normen
Gesetze/Verordnungen
CH
Gesetze/Verordnungen
VS
Europäische Normen
Labels
90
90
90
90
90
90
90
90
90
90
90
90
150% 150% 100
60
60
60
60
60
60
60
60
60
60
60
N/A
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
N/A
38
38
40
40
40
45
40
70
20
20
25
60
60
55
55
55
65
60
85
40
35
40
-
30
30
25
25
25
40
40
45
15
15
20
N/A
30
30
25
25
25
40
40
45
35
15
15
N/A
O
O
O
O
O
O
O
O
E
E
O
O
O
O
E
O
E
O
E
O
E
E
E
O
O
O
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
N/A
O
O
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
N/A
-
0.6
0.6
0.6
0.6
0.6
0.6
0.6
0.6
0.6
0.6
0.6
N/A
1.5
1.5
1.5
1.5
1.5
1.5
1.5
1.5
1.5
1.5
1.5
N/A
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
N/A
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
SIA
N/A
SIA
Gebäude, die der Staat Walliser errichtet oder subventioniert, haben
laut kantonaler Gesetzgebung bezüglich Energieeffizienz vorbildlich
zu sein. Daher müssen sie nicht nur dem Minergie-Standard
entsprechen sondern auch den Auswirkungen auf Verkehr und
Ressourcen Rechnung tragen, wobei ihr Hauptzweck Komfort und
Folgende Grundlagen und Quellen sind verbindlich:
Qh,li0
∆Qh,li
1. EINLEITUNG
Mehrfamilienhaus
Einfamilienhaus
Verwaltung
Schulen
Verkauf
Restaurants
Versammlungslokale
Spitäler
Industrie
Lager
Sportbauten
Hallenbäder
Mehrfamilienhaus
Einfamilienhaus
Verwaltung
Schulen
Verkauf
Restaurants
Versammlungslokale
Spitäler
Industrie
Lager
Sportbauten
Hallenbäder
1.4
13 14
16 14
12 14
16 14
8 13
16 14
18 14
19 15
10 13
12 13
16 13
15 16
150%
150%
150%
150%
150%
150%
150%
150%
150%
GEBÄUDEERNEUERUNG1
Auch bei Gebäudeerneuerungen ist der Minergie-Standard
einzuhalten, das gilt auch für Lüftungsanlagen. Wenn die
_________________________________________________________________________
Die Anforderungen für eine Renovation sind manchmal tiefer als
für Neubauten; diese Werte sind in geschweifte Klammer
{Erneuerung} angegeben.
1
4
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
Bauarbeiten nicht die gesamte Hülle oder technische Installation
umfassen, so ist noch vor Beginn der ersten Bauphase ein
Gesamtkonzept vorzulegen, wie die Minergie-Anforderungen
schrittweise erreicht werden sollen.
Folgende Tabelle zeigt, wann das Minergie-Label verlangt bzw.
wann, je nach Umfang der Arbeiten, eine Abweichung erlaubt ist.
Arbeitsbeschrieb - Vorhaben
Minergie Abweichung Bemerkungen
Punktuelle Sanierung der
einzuhaltender Wert
✖
✖
Gebäudehülle, U  90% U-GW für
Neubaute
Punktuelle Sanierung der
zu vermeidender Wert
Gebäudehülle, U > 90% U-GW
✖
✖
für Neubaute
Punktuelle Sanierung der
Gebäude unter
Gebäudehülle, U > U-GW für
✖
✔
Denkmalschutz
Renovation gem. SIA380/1
Ersetzung der Wärmeerzeugung
Überprüfung des
✖
✖
durch fossile Energie
erneuerbaren Anteils
Ersetzung der Wärmeerzeugung
✖
✖
durch erneuerbare Energie
Sanierung der Lüftungsanlage
Überprüfung der
✖
✖
Wärmerückgewinnung
Neue Lüftungsanlage
✖
✖
Wärmerückgewinnung
Sanierung der Beleuchtung
gem. SIA380/4 (Minergie✖
✖
Wert)
Gesamtsanierung der
Qh  90% Qh,li
Gebäudehülle (Fassaden u.
✖
✔
Dach), bei gleichbleibender
Wärmeerzeugung (foss. Energie)
Gesamtsanierung der
Mechanische Lüftung
Gebäudehülle (Fassaden u.
obligatorisch
✔
✖
Dach), mit neuer
Wärmeerzeugung (foss. Energie)
Gesamtsanierung der
Gebäudehülle (Fassaden und
Dach), mit neuer
✔
✖
Wärmeerzeugung (erneuerbare
Energie), Lüftungsanlage
2. GENERELLE PRINZIPIEN
2.1
LEBENSZYKLUSKOSTEN
Die Anschaffungskosten sind nicht allein ausschlaggebend für die
Wahl der Bauweise einer technischen Anlage oder eines Gebäude.
Die Lebenszykluskosten eines Objekts bestehen aus: den
Anschaffungskosten
(Erstinvestition),
Installationsund
Inbetriebnahmekosten,
Energiekosten,
Betriebskosten
(Personalkosten),
Wartungsund
Reparaturkosten,
Produktionsausfallkosten, Umweltkosten, Stilllegungs- und
Rückbaukosten. Dies gilt sowohl für ein Gebäude als auch für eine
technische Anlage oder ein Gerät. Bei der Auftragsvergabe gilt es,
die Varianten der Angebote im Hinblick auf die Lebenszykluskosten
des Produkts zu vergleichen.
Graue Energie ist die für die Herstellung und Entsorgung eines
Produkts benötigte Energie, im Verhältnis zu dessen Lebensdauer.
2.2
KOMFORT / GESUNDHEIT
Komfort ist ein subjektiver Begriff, den jede Person wieder anders
für sich definiert. Bei einer bestimmten Raumtemperatur wird dem
einen Benutzer zu kalt, dem anderen zu warm sein. Von einem
ausreichenden Komfortniveau kann man sprechen, wenn 90 % der
Benutzer ihre Zufriedenheit darüber äussern.
Der Temperaturunterschied zwischen der Luft und Wänden, Boden
und Decke sollte möglichst gering und nicht über 3°C sein. Damit
die Temperatur als angenehm empfunden wird, muss ein
thermisches Gleichgewicht herrschen. Dieses Gleichgewicht hängt
nicht nur von der Temperatur ab, sondern auch von der Tätigkeit
und der Bekleidung der Benützer.
In den Räumen muss ein ausreichender Luftaustausch stattfinden,
damit die Benutzer frische Luft atmen können und es zu keiner
Kondenswasserbildung kommt, die dem Gebäude schaden kann.
Luft setzt sich zusammen aus 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff,
Spurengasen und Schadstoffen. Als Schadstoffe kommen
hauptsächlich vor: das CO2, die VOC, das Radon und die
Geruchsstoffe (gemischte flüchtige chemische Verbindungen).
CO2 ist ein farb- und geruchloses Gas, das bei der Verbrennung
organischer Materie, beim Stoffabbau von Pflanzen, in Gebäuden
aber vor allem durch atmende Lebewesen entsteht. Der CO2-Gehalt
in der Aussenluft liegt bei ungefähr 400 ppm, in der Innenluft kann
er bei ungenügendem Luftaustausch auf einige tausend ppm
ansteigen. Bis zu einer Konzentration von 700 ppm wird die
Luftqualität noch als einwandfrei, bis 1000 noch als sehr gut
bezeichnet. Ab 1000 ppm kann CO2 Asthma auslösen oder zu
Konzentrationsverlust führen. Die maximal zulässige Obergrenze an
einem Arbeitsplatz liegt bei 5000 ppm, bei noch höheren Werten
besteht die Gefahr eines Atemstillstands, sprich Lebensgefahr.
Die VOC (volatile organic compounds) sind flüchtige organische
Verbindungen, die über die Jahre vom Mobiliar und von Belägen in
die Luft abgegeben werden. Meist stammen sie aus in den
Baustoffen verarbeiteten Lösungsmitteln und Klebstoffen. Ihre
Eigenschaften und Einwirkung auf die menschliche Gesundheit sind
heute noch nicht vollständig erforscht. Die bekannteste und am
weitesten verbreitete VOC ist das Formaldehyd, das als
höchstwahrscheinlich krebserregend gilt. Es ist nicht
auszuschliessen, dass es in naher Zukunft ähnlich wie Asbest
behandelt werden wird. Zu den giftigsten, beim Bauen verwendeten
VOC gehören: White spirit, Trichloräthylen, Perchloräthylen,
Chlorbenzol und Toluol. Es gibt Bauweisen, die vollkommen ohne
VOC auskommen.
Radon ist ein natürlich im Untergrund vorkommendes, radioaktives
Gas. Steigt es in ungenügend durchlüftete Räume auf, kann sich da
seine Konzentration stark erhöhen. Nach dem Rauchen ist Radon
die zweitwichtigste Ursache für Lungenkrebs in der Schweiz.
Vom bedeutendsten Schadstoff, dem CO2, produziert ein
Erwachsener, der Büroarbeit verrichtet, 18 l pro Stunde. Damit die
CO2-Konzentration unter 1000 ppm gehalten werden kann, müssen
pro Stunde und Person 30 m3 Luft ausgetauscht werden. Spitzen
bis zu 1400 ppm sind tolerierbar.
Neben CO2 geben Lebewesen und Pflanzen auch Wasserdampf
ab, der auch beim Kochen oder Wäschetrocknen entsteht. Auch
das Gebäude selber gibt nach dem Bau noch 2 Jahre lang Wasser
ab. Für den Menschen sollte die relative Luftfeuchtigkeit zwischen
30 und 70 % liegen. Bei zu trockener Luft kann das Wachstum
bestimmter Bakterien und Viren zu Infektionen, Allergien und einem
erhöhten Ozon-Gehalt führen. Aber auch zu feuchte Luft begünstigt
Bakterien, Viren sowie Milben und kann zu Schimmelbildung und
Allergien führen. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit in Gebäuden bildet
sich in dessen kälteren Zonen Kondenswasser, wodurch Schimmel
und Pilze entstehen können, die gesundheitsschädlich sind. Zu
trockene Luft kann das Entstehen von Spannungsüberschlägen
begünstigen. Zur Abführung des von einer Person abgegebenen
Wasserdampfs müssen 20 m3 Luft/Std. ausgetauscht werden.
Temperaturunterschiede zwischen den Bauteilen bewirken
Luftbewegungen. Diese werden von Gebäudebenützern
wahrgenommen und sind auf unter 0.1 m/s zu beschränken.
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
5
Ausgabe März 2016
In Gebäuden mit Lüftungsanlage können die Geschwindigkeiten in
den Schächten höher sein, für Aufenthaltsräume gilt aber dieselbe
Obergrenze. Der Luftzug in den Schächten verursacht ein
Geräusch. Bei einer Geschwindigkeit ab 2-3 m/s können, je nach
Schachtdurchmesser, störende Zischgeräusche auftreten.
Zum Gebäudekomfort gehört auch ein gemässigter Lärmpegel, der
die Arbeitsleistung und die Gesundheit der Benützer nicht
beeinträchtigt. Lärmquellen sind vielfältig, städtische Gebiete sind
voller aggressiver Geräusche, die durch Mauern und Fenster
dringen. Auch innerhalb des Gebäudes gibt es Lärmquellen:
technische Anlagen mit Ventilatoren und Kompressoren, Bürogeräte
sowie Gesprächs- und Arbeitsgeräusche. Je nach ihrer Art können
sich solche Lärmgeräusche über die Luft oder über feste Stoffe
übertragen.
2.3
2.3.1
BAUPHYSIK
KONDENSWASSER UND SCHIMMEL
Luft kann eine bestimmte Menge Wasserdampf enthalten, die von
der Temperatur abhängig ist. Je wärmer die Luft, umso mehr
Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Wasser, das die
Aufnahmekapazität der Luft bei einer gegebenen Temperatur
überschreitet, wird wieder abgegeben (es kondensiert). In einem
Gebäude kann sich an Schwachstellen Kondenswasser bilden,
welche oft bei Kältebrücken oder schlecht ausgeführter
Wärmedämmung vorkommen. Bei doppelverglasten Fenstern mit
Aluminium-Randverbund kommt es in kalten Winternächten oft zu
Kondenswasserbildung am Fensterrand. Dieses Kondenswasser
kann an manchen Materialen Schäden verursachen und bildet auch
einen idealen Nährboden für Pilze und Schimmel, welche aber gar
nicht auf Kondenswasser angewiesen sind, denn zur
Schimmelbildung reicht es schon, wenn der Wasserdampf in der
Luft bzw. die relative Luftfeuchtigkeit längere Zeit über 80 % beträgt.
In der Gebäudehülle fällt die Temperatur von 20°C im Innern auf
einen Wert, der im Aussenbereich unter dem Gefrierpunkt liegen
kann. Je nach Material, aus dem die Hülle besteht, kann dies
innerhalb der Dämmstoffe selber zu einer grossen Menge
Kondenswasser führen. Einmal feucht, verlieren sie ihre
Dämmwirkung und der Taupunkt wird sich immer weiter ins Innere
verlagern. Dieser Vorgang kann in nur wenigen Jahren ein
Dachgebälk vollständig zerstören. Wenn dieses Risiko besteht, wird
üblicherweise von der warmen Seite, also vom Gebäudeinneren
her, eine Dampfsperre eingebaut, damit der Dampf nicht eindringen
und zu Kondenswasserbildung führen kann. Schon kleinste Fehler
beim Einbau der Sperre können diese komplett nutzlos machen.
2.3.2
WÄRMEÜBERTRAGUNG
So wie Wasser immer von oben nach unten, so fliesst Wärme
immer vom wärmeren in den kälteren Bereich, was auf eine der
vier folgenden Weisen geschieht:
wieder zurückgewonnen. Suppe oder Kaffee kühlen sich
hauptsächlich durch Verdampfung ab und bleiben länger heiss,
wenn man sie unter einem Deckel hält.
2.3.3
GEBÄUDEDÄMMUNG
Die Wärmedämmung soll: verhindern, dass die Innentemperatur der
Aussenwände zu tief ist (= Komfortmangel) und dass sich Schimmel
und Kondenswasser bilden kann (ungesundes Raumklima); den
Energieverbrauch (aus ökonomischen und ökologischen Gründen)
sowie Lärmimmissionen (Komfortmangel) begrenzen.
Allen Wärmedämmstoffen liegt als Prinzip die möglichst vollständige
Immobilisierung der Luft zugrunde. Bei der Schalldämmung geht es
darum, das Ausbreiten der Schallwellen zu verhindern.
Dämmstoff
Glaswolle
EPS
Steinwolle
XPS
Schafwolle
Stroh
Zelluloseflocken
Pavatex
PUR
Kork
Schaumglas
rezykliertes EPS
Lambda
[W/m2K]
0.032
0.031
0.034
0.03
0.042
0.052
0.037
0.038
0.021
0.042
0.038
0.036
Dichte
[kg/m3]
40
40
60
30
60
83
55
55
30
70
100
40
NRE
[MJ]
45.77
105.36
15.36
99.55
7
1
7.43
11.043
101.34
25
17.67
15.42
Opt. Dicke Dicke U=0.1
[m]
[m]
0.32
0.32
0.22
0.31
0.52
0.34
0.25
0.30
0.84
0.42
1.30
0.52
0.74
0.37
0.58
0.38
0.21
0.21
0.38
0.42
0.38
0.38
0.60
0.36
Das finanzielle Optimum ist nicht quantifizierbar, da die
Energiepreisentwicklung der nächsten 20 Jahre, zumal aus heutiger
Warte (Atomkraft-Ausstieg, neue erneuerbare Energien, ElektroFahrzeuge etc.) unabsehbar ist. Die optimale Energiebilanz ist
einfacher zu ermitteln, wobei die graue Energie mit einzuberechnen
ist. Aber auch diese kann fehleranfällig sein, denn ein heute noch
nicht rezyklierbarer Stoff, könnte dereinst, wenn das Produkt seine
Lebensdauer erreicht, durchaus rezyklierbar sein, was seinen GrauEnergieanteil merklich verringert und bedeutet, dass die
vorgegebenen Stoffdicken sicher tiefer als in Realität sind.
Eine Kurve der optimalen Dicke erhält man, wenn die graue Energie
des Dämmstoffs mit dem Verbrauch des Gebäudes auf 30 Jahre
(=theoretische Lebensdauer der Dämmung) zusammen verrechnet.
Davon ausgehend, dass die Lebensdauer sicherlich um einiges
höher ist, werden die optimalen Dicken wohl zu tief angegeben.
1
0.8
0.6
0.4
0.2
0
Opt. Dicke [m]
Dicke U=0.1 [m]
Wärmeleitung ist die Übertragung von Molekül zu Molekül, wenn die
in Schwingung geratenen Moleküle an einander stossen. Beispiel:
Der Stiel eines in die Suppe getauchten Löffels wird warm.
Wärmemitführung ist der (natürliche oder erzwungene) Transport
von Wärme durch ein warmes Medium zu einer kalten Zone oder
umgekehrt. Beispiel: die Übertragung von Wärme vom Heizkessel
in die Radiatoren durch Wasserzirkulation.
Wärmestrahlung ist Wärmeübertragung durch Abgabe oder
Aufnahme elektromagnetischer Strahlung über die Oberflächen von
Körpern. Beispiele: Sonnenstrahlung oder Ofenkacheln?
Beim Verdampfen-Kondensieren wird die zwecks Verdampfung auf
einen Körper übertragene Wärme an der Kondensationsoberfläche
Der optimale U-Wert für alle der hier analysierten Stoffe liegt unter
0.15 W/m2K Einigt man sich auf einen U-Wert von 0.1 W/m2K, der
dem Zielwert der SIA 380/1 entspricht, so falten die folgenden
Stoffe weg: nicht rezykliertes EPS, XPS und Kork.
6
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
2.4
RAUMAUFTEILUNG
150%
Räume werden ungleichmässig genutzt, weshalb auch nicht für alle
dieselben Anforderungen in Bezug auf Komfort und Technik gelten.
145%
In Wohnhäusern ist in den Aufenthaltsräumen ein Maximum an
Solargewinnen erwünscht, Schlafzimmern dagegen sollten kühler
sein. In Schulen oder Verwaltungen wiederum werden an alle
Räume in etwa die gleichen Ansprüche gestellt, was eine ideale
Raumaufteilung erschwert. Generell besteht an der Westfassade
das Problem des tiefen Sonnenstandes gegen Tagesende.
135%
Aus technischer Sicht verhilft das Zusammenlegen von Räumen mit
gleicher Nutzung und gleichen Bedürfnissen zu Einsparungen in der
Energieverteilung und bei den Energieverlusten.
2.5
DEMO-GEBÄUDE (SIMULATION)
Am Demo-Gebäude lassen sich die diversen physikalischen und
technischen Vorgänge und deren Auswirkungen simulieren. Das
Demo-Gebäude wäre dann ein Primar- oder OS-Schulhaus mit 30
Zimmern, einem Foyer, einer Aula und einer Turnhalle.
Die ökologischste und billigste Energie ist jene, die man gar nicht
braucht. Ausgehend von dieser Überlegung stellt sich dann die
Frage, ob sich nicht das Raumbelegungsprogramm straffen lässt.
Könnte zum Beispiel eine Aula, die nur hie und da genutzt wird,
nicht in das Foyer oder in die Turnhalle integriert werden? Dieselbe
Überlegung ist auf alle Räume anzuwenden, die nicht permanent
genutzt werden, wie Informatik- oder Musikzimmer, um so die
Baumasse zum vornherein zu begrenzen.
Die Belegungsrate von Schulräumen liegt bei nur 24 % während der
Semester, auf das ganze Jahr gesehen gar nur bei 17 %. Für
Verwaltungsgebäude liegt diese Jahresrate bei 28 %. Die
Belegungsrate einer Turnhalle lässt sich durch die ausserschulische
Nutzung von Sportvereinen verbessern. Das käme auch für
Schulzimmer in Betracht, wenn sie nebenbei von der
Volkshochschule oder Kulturvereinen genutzt würden. So wäre ev.
zu vermeiden, dass dafür separate Lokale erstellt werden müssen.
L=l
140%
L=2l
L=3l
130%
L=4l
125%
120%
115%
110%
105%
100%
2
3
4
5
6
7
8
9
Das Demo-Gebäude dürfte also 4 Geschosse haben, Varianten mit
über 7 Geschossen wären energetisch nicht mehr sinnvoll.
2.6.2
WÄRMEBRÜCKE
Wärmebrücken haben grossen Einfluss auf den Energieverbrauch
eines Gebäudes. Bei einer linienförmigen Wärmebrücke an der
Deckenstirn mit 0.4 W/mK müsste die Dämmstoffdicke das 5-fache
betragen, bei einem Wert von 0.5 W/mK bereits das 30-fache und
bei noch höheren Werten wäre der Wärmeverlust der
Wärmebrücken gar nicht mehr auszugleichen. Ohne besondere
Vorkehrungen ist von einem Wärmebrückenwert von 0.9 W/mK
auszugehen. Durch Kragplattenanschlüsse können Werte von ca.
0.2 W/mK erreicht werden, was einer Verdickung der Dämmstoffe
(mit einem U-Wert von 0.15W/m2K) um 67 bis 150 % entspricht. Je
geringer der U-Wert, um so grösser der Einfluss der
Wärmebrücken.
épaisseur d'isolation
10000%
Das Demo-Gebäude umfasst also 30 Zimmer, ein Foyer und eine
Turnhalle, sein Gesamtvolumen beträgt rund 18'000 m3.
2.6
2.6.1
ANGEWANDTE BAUPHYSIK
FORMFAKTOR
Der Bedarf an grauer Energie und Wärmeenergie ist stark von der
Gebäudeform abhängig. Je kompakter seine Form, umso tiefer ist
der Energiebedarf des Gebäudes. Nach dieser Regel wären Kugeln
und Zylinder eigentlich die besten geometrischen Formen, die aber
im Hochbau schwerlich umsetzbar sind. Besser geeignet für den
Bau sind Würfel für kleine Volumen und quaderförmige Körper bei
grösseren Volumen.
Folgende Graphik zeigt den Energieverbrauch in %
(der
kompaktesten Möglichkeit, ohne Fenster u. Türen) in Abhängigkeit
der Geschossanzahl und dem Länge-Breite-Verhältnis, bei
gleichförmiger Dämmung.
1000%
100%
0
2.6.3
0.1
0.2
0.3
0.4
0.5
DICHTIGKEIT
Auf nachfolgender Grafik wird ein Energieverbrauch von 100 %
erreicht, unter Berücksichtigung der gemäss SIA-Norm 380/1
zulässigen Aussenluftrate von 0.7m3/hm2. Die Aussenluftrate ist
abhängig von der Qualität der Gebäudedichtigkeit und der
Raumlüftung. Wird kein besonderer Wert auf die Dichtigkeit gelegt,
so kann diese Aussenluftrate bei alten Gebäuden, aber auch bei
neuen, weit höher liegen. Eine Aussenluftrate von 2 kann den
Heizenergiebedarf um den Faktor 6 erhöhen, (selbst) bei einem
stark isolierten Gebäude.
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
7
Ausgabe März 2016
700%
simple S
double S
double E/O
triple S
triple N
600%
500%
400%
300%
200%
100%
0%
0
0.5
1
1.5
2
Woraus sich zeigt, dass der Heizenergiebedarf stark von der
Aussenluftrate in den Räumen abhängt. Um die Einhaltung dieser
Aussenluftrate zu gewährleisten, ist das Hereinziehen von Luft auf
ein Minimum zu reduzieren. Für den Erhalt eines P- oder A-Labels
wird ein Dichtigkeitstest verlangt.
2.6.4
FENSTER: SONNENSCHUTZ UND -NUTZUNG
Die Sonne schickt Energie in Form von Licht zur Erde. Auch nach
Durchdringen der Atmosphäre ist dieser Energiestrom am
Höhepunkt des Tages noch rund 1000 W/m2 stark. Lässt man
diese Energie im Winter in das Gebäude hinein, senkt sich dessen
Heizenergieverbrauch. Im Sommer aber, wenn diese Energie am
stärksten ist, will man sie lieber draussen haben. Immerhin hat es
die Natur so eingerichtet, dass sich der Eintrittswinkel des Lichts auf
den Boden nach den Jahreszeiten verändert. So steht die Sonne im
Sommer am höchsten (max. Einfallswinkel 67°am 21.06.) und im
Winter am tiefsten (min. Einfallswinkel 20° am 21.12.). An
Südfassaden sind Vordächer eine relativ einfache Lösung: im
Sommer schützen sie vor direkter Einstrahlung, im Winter lassen
sie die willkommenen Strahlen durch. An West- und Ostfassaden ist
die Sache etwas schwieriger, weil da vor Sonnenuntergang das
Sonnenlicht sehr direkt auf die Fassade auftrifft.
0
10
20
30
40
50
60
70
Aus der Grafik lässt sich ableiten, dass es bei ausreichend vielen
und gut verglasten Fenstern theoretisch möglich wäre, ganz ohne
Heizung auszukommen. Praktisch ist das wegen des Wohnkomforts
nicht möglich, denn der tiefe Sonnenstand im Winter blendet und
stört. Also muss man sich auch im Winter vor der Sonne schützen.
Dem Blendeffekt kann auf verschieden Weise entgegengewirkt
werden. Soweit möglich sollte man so viel Wärme wie nötig
reinkommen lassen und das Licht erst verteilen, wenn es das Glas
durchdrungen hat. Das lässt sich leicht bewerkstelligen, indem man
Gardinen oder Innenstoren aus hellfarbigem Stoff anbringt. Für
Schulgebäude ist das nicht immer die beständigste Einrichtung. Die
Verwendung von Lamellenstoren vor der Fensteraussenseite
schützt zwar auch vor dem Blenden, doch entgeht dem Gebäude so
eine grosse Menge Gratis-Sonnenwärme im Winter.
Die folgende Grafik zeigt den Einfluss der Einstellung der
Aussenstoren in Abhängigkeit der Solarenergiemenge, die auf das
Fensterglas auftrifft.
triple S
triple S 100
triple S 200
Seit jeher brachte man Licht in ein Gebäude, indem man es mit
Öffnungen versah. Aus Kosten- und Komfortgründen wurden diese
Öffnungen klein gehalten. Mit dem Fortschritt in der Glastechnik
wurden die Fenster immer grösser, bis sie die Aussenmauern
komplett ersetzten, was aber ein neues Problem mit sich brachte.
Das Gute an Fenstern: sie lassen Tageslicht und Sonnenwärme in
das Gebäude herein und bieten dem Bewohner einen Ausblick auf
die Umgebung. Das Schlechte an Fenstern: sie isolieren nicht so
gut wie Mauern, zu viel Licht stört, weil es blendet, die im Sommer
eintretende Wärme ist unerwünscht und bei einem zu grossen
Einblick von draussen genieren sich die Bewohner.
Der Einfluss eines Fensters auf den Heizenergieverbrauch variiert
stark, je nach dessen thermischen Eigenschaften und Ausrichtung.
Folgende Graphik zeigt die Auswirkung auf den Heizenergiebedarf
am quadratischen Demo-Gebäude mit 7 Geschossen. Für alle vier
Himmelsrichtungen und für drei verschieden Verglasungen sowie
bei einer Fensterzahl von 0 bis 70.
0
10
20
30
40
50
60
70
Je nach Empfindlichkeit, Tätigkeit und Fenstergrösse setzt der
Blendeffekt zwischen 100 und 200 W/m2 ein. Werden Aussenstoren
als Sonnenschutz verwendet, so wirken Doppelverglasungen nicht
mehr als Wärmekollektoren sondern tragen zum Wärmeverlust bei.
Selbst bei einer Dreifachverglasung ist die Bilanz dann kaum
besser, wobei ab 200 W/m2 noch ein kleiner Gewinn herausspringt.
8
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
2.6.5
NATÜRLICHE BELEUCHTUNG
Das menschliche Auge ist auf Sonnenlicht eingestellt. Sonnenlicht
gewährt eine perfekte Farbenwahrnehmung und erfordert keinen
Energieaufwand. Leider reicht aber die natürliche Beleuchtung
aufgrund witterungsbedingter, jahreszeitlicher und baulicher
Faktoren nicht aus und muss durch künstliche Beleuchtung ergänzt
werden.
Je höher eine Gebäudeöffnung angebracht ist, umso tiefer kann das
Licht in den Raum eindringen. Ideal sind Oberlichter, diese bieten
natürliche Beleuchtung in höchstmöglicher Qualität. Doch besteht
bei solchen im Sommer grosse Überhitzungsgefahr, zudem lassen
sie sich nur im Dachgeschoss einbauen.
2.6.6
INTERNE GEWINNE, TRÄGHEIT UND WÄRMEABBAU IN DER
NACHT
Früher war die Wärme, welche Benützer und Elektrogeräte in einem
Gebäude abgaben, angesichts des hohen Heizbedarfs
vernachlässigbar. Seit die Gebäude energieeffizienter und die
Geräte immer zahlreicher werden, ist dem nicht mehr so. Im Winter
kann so der Heizbedarf gesenkt werden, im Sommer erhöht sich die
Überhitzungsgefahr. Die Normen gehen von Standardwerten aus,
die nicht der Realität entsprechen. Doch mit der Entwicklung der
Nutzungsweise des Gebäudes könnte sich das stark ändern. Daher
gilt es, vom ungünstigsten Fall zwischen Norm und Realität
auszugehen, d. h. vom tiefsten Wert für den Winter und vom
höchsten Wert für den Sommer. Auf diese Weise kann die
Temperatur auch bei sich ändernden Bedingungen sowohl im
Winter als auch im Sommer garantiert werden.
In alten, massiven Gebäuden ist es auch im Sommer immer kühler
als in leichter gebauten Häusern. Das liegt an der Trägheit. Will
man die Temperatur in einem Zimmer verändern, muss man für
eine Temperaturänderung in den Baustoffen sorgen, aus denen es
besteht. Je mehr Wärme ein Baustoff speichern kann, umso
weniger schnell wird sich die Zimmertemperatur verändern. Die
Wärmeträgheit ist also von grossem Nutzen für Sommers wie
Winters regelmässig benützte Räumlichkeiten. Im Sommer werden
extreme Temperaturen vermieden. Im Winter kann so mehr
Sonnenwärme gewonnen und gespeichert werden, ohne zu starken
Temperaturanstieg tagsüber. Nachts kann diese Wärme dann
wieder abgegeben und so Heizenergie gespart werden.
In nur zeitweilig genutzten Lokalen kann eine geringe Trägheit im
Winter vorteilhaft sein, weil sie dann bei Bedarf schneller aufgeheizt
werden können, im Sommer hingegen bringt das keinen Vorteil.
Damit die Wärmespeicherung effizient wirkt, muss die Temperatur
bei Beginn der Speicherphase genug tief sein, d.h.: die während
des ganzen Tages gespeicherte Wärme muss über Nacht wieder
abgebaut werden, nur so wird das Prinzip auch tags darauf wieder
richtig funktionieren. Dazu können, sobald die Aussentemperatur
unter der Innentemperatur liegt, einfach die Fenster geöffnet
werden. So befördert der entstehende Luftzug die überschüssige
Wärme nach draussen. In Wohnhäusern funktioniert das
problemlos, denn die Benutzer sind in der Regel da und können das
Öffnen und Schliessen der Fenster manuell besorgen. In anders
genutzten Gebäuden ist das ein Problem, denn das Öffnen der
Fenster sollte in der heissesten Phase des Sommers erst etwa um
22 Uhr erfolgen, doch um diese Zeit arbeitet ja niemand mehr. Es
ist natürlich möglich, diese Funktion automatisch zu steuern, doch
dann muss das Unwetter-Problem richtig bedacht werden. Dabei
sollten sich die Fenster bei Unwetter nicht einfach wieder
schliessen, denn Niederschlagsperioden bringen oft die schnellste
Abkühlung. Der Wärmeabbau kann auch durch mechanische
Lüftung erfolgen, die jedoch zu beträchtlichem Energieverbrauch
und vor allem zu einer Überdimensionierung der Lüftung führen
kann, weil für den Wärmeabbau gewöhnlich grössere Luftmassen
umgewälzt werden müssen als für den Luftaustausch.
2.6.7
ÜBERHITZUNG IM SOMMER
Infolge Solargewinne und interner Wärmegewinne kann die
Innentemperatur so stark ansteigen, dass sie zu für die Benutzer
unbehaglicher Überhitzung führt. Wird nicht schon bei der Planung
des Gebäudes auf dieses Problem geachtet, so wird das Gebäude
später unweigerlich gekühlt oder klimatisiert werden müssen, um für
die Benützer annehmbare Bedingungen zu schaffen. In
Extremfällen kann der Energieverbrauch für die Kühlung 5- bis 6mal höher sein als der Energiebedarf zur Beheizung des Gebäudes.
Werden diesem Umstand und den Standard-Nutzungsbedingungen
(SIA) von Projektbeginn an Rechnung getragen, so ist es sogar
möglich, ganz auf eine Kühlung zu verzichten. Diese Problematik
wurde in den Anfängen der Minergie-Bauweise unterschätzt, was zu
enormen Unannehmlichkeiten geführt hat.
Nicht alle Gebäude haben denselben Energiebedarf. Dieser hängt
auch von der darin verrichteten Tätigkeit und Arbeit ab. Manche
Einrichtungen erzeugen Wärme. Um diese Wärme zu nutzen, muss
natürlich zu dem Zeitpunkt ein Bedarf bestehen, wo sie erzeugt
wird. Dann kann z. B. eine Kühlanlage zur Bereitstellung von
Warmwasser genutzt werden. Das Hauptproblem bei der Nutzung
von Abwärme besteht meist darin, dass sie nicht an dem Ort und zu
der Zeit zur Verfügung steht, wo sie gebraucht wird.
2.6.8
BAUSTOFFE
Die Baustoffe müssen so beschaffen sein, dass sie den
strukturellen, statischen, funktionellen, energetischen und
architektonischen Anforderungen genügen und den Benutzern eine
gesunde Umgebung bieten. Zudem sind auch die
Lebenszykluskosten zu berücksichtigen; d.h. dass ein Baustoff, der
zu höheren Baukosten führt, dafür ev. weniger Unterhaltskosten
verursacht und eine längere Lebensdauer hat. Auch bei den
Energiekosten gibt es Unterschiede. Es sollten Stoffe bevorzugt
werden, welche den Energieverbrauch möglichst tief halten und die
Gebäudestruktur leichter machen. Es gibt auch immer mehr
rezyklierte Baustoffe mit guten Eigenschaften. Deren Verwendung
ermöglicht grosse Einsparungen an Ressourcen und Energie.
Holz ist ein regionaler und erneuerbarer Baustoff, der die Umwelt
viel weniger belastet als Stahl und Beton. Dessen mögliche
Verwendung ist daher systematisch zu prüfen.
Den perfekten Baustoff gibt es nicht, jeder hat seine Vor- und
Nachteile: physikalische und ästhetische Eigenschaften,
Lebensdauer, Finanzierungs-, Unterhalts- und Energiekosten. Diese
Aspekte gilt es, gegen einander abzuwägen, um so für eine
bestimmte Situation das passendste Material auszuwählen.
2.6.9
BERECHNUNG HEIZBEDARF: MONATL. OD. STÜNDL.?
Die zur Ermittlung des Heizwärmebedarfs hinzuzuziehende SIANorm 380/1 basiert auf einer monatlichen Betrachtungsweise. D. h.
es wird nur für jeden Monat ein Mittelwert verwendet. Diese
Berechnungsweise ist einfach, sie ermöglicht aber keine korrekte
Bewertung für ein Gebäude, bei welchem Solargewinne eine grosse
Rolle spielen. An einem sonnigen Wintertag kann es, trotz
Aussentemperaturen unter null, vorkommen, dass die Storen
heruntergelassen werden müssen, um eine Überhitzung zu
vermeiden und dass ein Teil der Solargewinne nicht verwertet
werden können.
Damit der Wärmeeintrag der Sonne, aber auch jener von Benutzern
und Elektro-Geräten genauer bewertet werden können, ist der
Wärmebedarf unbedingt in viel kürzeren Intervallen zu ermitteln. Bei
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
9
Ausgabe März 2016
Simulationen ist er daher auf einer Stundenbasis zu berechnen.
Dadurch kann sowohl der Heizbedarf feiner bestimmt als auch der
Gefahr der Überhitzung im Sommer besser vorgebeugt werden. Je
grösser die Solargewinne, umso wichtiger ist die Berechnung auf
Stundenbasis.
2.6.10
WIDERSPRÜCHLICHKEITEN
Zwischen den bisher erwähnten Prinzipien gibt es
Widersprüchlichkeiten. Ein hervorragender Formfaktor oder ein
hochwirksamer Sonnenschutz wird sich unweigerlich negativ auf die
Nutzung der natürlichen Beleuchtung auswirken. Die perfekte
Lösung gibt es mit den heutigen Baustoffen nicht. Es wird immer
darum gehen, einen Kompromiss zu finden, bei dem sich der
Benutzerkomfort mit minimalem Energieaufwand erreichen lässt.
Humus
Vorzunehmende Untersuchungen:
- Visualisierung seiner Zusammensetzung zur Bestimmung
seiner Qualität/Beschaffenheit?
- Wird der Humus für den Bau eines Sportplatzes verwendet, ist
eine Laboranalyse vorzunehmen bezgl.: Materialkörnung
(A?%, U?%, FS %, GS %), Anteil Kies und organisches
Material in %, PH-Wert, Kalziumkarbonat (CaCo3), Stickstoff
(N?), Phosphat (PO?), Kali (KO) und das Magnesium (Mg).
Lagerung der Erde in Haufen (3 m hoch, 5 m lang).
Auf dem Erdhaufen Gründüngung oder VSSG-Mischung einsähen.
Schotterschicht Untersuchung des organischen Gehalts und der Frostunempfindlichkeit zwecks Feststellung einer möglichen Wiederverwendung.
Steine und
Vorhandene Steine und Blöcke können gegebenenfalls in die
Blöcke
Planung der neu entstehenden Aussenanlagen einbezogen werden.
3. GRÜNFLÄCHEN
3.1
VEGETATIONSTYPEN
Die je nach Art erforderlichen Aktionen ausführen und die folgenden
Verzeichnisse erstellen:
Ein-, zweiBaum- u. strauchartige und
Invasive Neophyten
mehrjährige
Bäume und Sträucher Krautpflanzen Bei invasiven Pflanzen alle erforderlichen
von landschaftl., histor. Auflistung der Ausrottungsmassnahmen ergreifen:
oder dendrologischem seltenen und - Aufrechte Ambrosie (Ambrosia
Interesse Zu jedem histor. oder artemisiifolia)
Gewächs ein
landschaftl. - Japanischer Staudenknöterich (Reynoutria
Datenblatt1 anlegen. wertvollen
japonica)
Gesundheitszustand Arten
- Schmetterlingsstrauch (Buldleia davidii)
überprüfen. Auf
- Spätblühende Goldrute (Solidago serotina
Feuerbrand, Gitterrost
«Aiton»)
etc. achten.
- Riesen-Bärenklau (Heracleum
mantegazzianum)
- Falsche Akazie, Robinie (Robinia
pseudoacacia)
- Drüsiges Springkraut (Impatiens gladulifera)
- Götterbaum (Ailantus altissima)
AUSSENANLAGEN, PÄRKE UND GÄRTEN
3.2.1
INVENTAR DER GRÜN-ELEMENTE AUF DER PARZELLE
Das Inventar ist ein Jahr vor Baubeginn zu erstellen, damit die
Samen, Setzlinge oder Pfröpflinge zum richtigen Zeitpunkt
eingesammelt und die erhaltenswerten Pflanzen umgepflanzt
werden können.
3.1.1
3.2
AUSSENGESTALTUNGSPLAN
Vor Arbeitsvergabe sind die Pläne zur Gestaltung des
Aussenbereichs der BH zur Genehmigung vorzulegen:
-
-
-
Situationsplan mit Einzeichnung der Pflanzen von
besonderem (ökologischem oder pädagogischem) Interesse
und der geschützten Flächen.
Gesamtplan der neuen Aussenanlagen: Zugangs- und
Wegführung, unterirdische Leitungen und Kanalisation,
bestehende und neue Begrünung, Wässerungsleitungen
und -schieber, Wasserflächen, Pflanztröge etc.
Inventar der Natur auf der Parzelle: Vegetationstypen,
Bodengefüge, Materialien etc.
Sondierung des Untergrunds vor Beginn der Erdarbeiten.
3.2.2
-
-
-
ZUFAHRT UND PARKPLÄTZE
Zur Festlegung der Parkplatzfläche und zur Einplanung von
Nebenparkplätzen auf unbefestigtem Boden ist eine
fundierte Untersuchung (Benutzerzahl + Benutzungsgrad)
vorzunehmen.
Einzelheiten zur Bauweise von Schotterrasen und
Rasengittern sind bei der DHDA erhältlich.
Die Hauptzufahrten - für Autos, zu Parkplätzen - sind für
Lastfahrzeuge (bis 20 t) und mit einem undurchlässigen
Belag (Natur- od. Betonpflasterung, Teer etc.) einzurichten.
Dabei gilt es, die folgenden Vorkehrungen zu treffen:
Zugang (Autos)
Oberflächenwasser ist in seitliche Abflussrinnen zu leiten.
Zugang (Fussgänger) Fusswege sind von den Fahrzeugzufahrten zu trennen.
3.1.2
GEWÄSSER UND GESTEINSMATERIAL
Bei Platzmangel ist der Fussweg zu kennzeichnen, indem
für ihn ein anderes Belagsmaterial als für die Zufahrt
Quellen
Gebirgsbäche, Kanäle / Bäche Gesteinsmaterial
verwendet wird.
Lage auf Plan
Lage auf Plan einzeichnen
Liste des
Parkplätze
Parkplätze sind unbedingt mit Bäumen zu bepflanzen.
einzeichnen (Tiefe,
(Ursprung, Länge, Zuflüsse
wiederverwendbaren
Besucherparkplätze
Die Fahrbahnen innerhalb des Parkplatzes müssen
geogr. Höhe/Breite
etc.).
Materials erstellen
befahrbar und gleich wie die Zufahrten beschaffen sein.
etc.).
Durchfluss angeben (l/min.). (Trockenmauersteine,
Als Deckschicht ist für die Abstellplätze vorzugsweise ein
Wasserrechte:
couvertes de murs,
durchlässiges Material zu verwenden: Sickerbeläge etc.
Durchfluss angeben
Torbögen, Platten,
Oberflächenwasser ist in Abflussrinnen den Bäumen
(l/min.).
Pflastersteine,
zuzuleiten.
Brunnentröge etc.)
Zeitweilige Parkplätze Die gesamte Oberfläche muss befahrbar und durchlässig
3.1.3
BODENGEFÜGE
sein: Schotterrasen, Rasengitter aus Beton etc.
Die gesamte Oberfläche des Gebiets ist auf dieselbe Art. zu
Vor Beginn der Erdarbeiten ist eine Bodensondierung
behandeln.
vorzunehmen, damit die Bodenschichten bestimmt und die
Wasserzapfstellen sind alle 50 m. vorzusehen.
unterschiedlichen Materialien hernach entsprechend abgelagert
Zufahrt Feuerwehr
Die Fahrfläche muss befahrbar und durchlässig sein:
werden können.
Schotterrasen, Betongitter etc. Kunstrasengitter sind zu
verbieten.
Umgang mit den verschiedenen Bodenschichten:
Einplanung eines Bewässerungssystems
_________________________________________________________________________
1
bei der DHDA erhältlich.
10
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
3.3
Zusammensetzung der
Schichten
Substratschicht (vor
Auftragsvergabe festzulegen)
Dicke in Abhängigkeit der
Bepflanzung
Sickerschicht (Matte):
Wurzelschutz
Drainageschicht:
- Rundgeschliffenes
Material
- Dicke in Abhängigkeit
der Bepflanzung
Wurzelschutz
(Halb-)automat. Bewässerung
Dacheinläufe und -abflüsse
3.4
3.4.1
3.4.2
BEGRÜNTE DÄCHER UND TRÖGE1
Intensive
Dachbegrünung
Je nach gewählter
Bepflanzung
Extensive
Pflanztröge
Dachbegrünung
zu 95 %
Spezialerde
mineralisch
Unverschmutztes Abwasser ist in erster Linie durch natürliche
Versickerung oder Ableitung in ein Trennsystem zu beseitigen.
Einleitungen in die Kanalisation (Mischsystem) sind soweit es geht
zu vermeiden.2
Kontrollierte Entwässerung, sofern die örtlichen Verhältnisse es erlauben
Oberflächenwass Entwässerung der Zufahrten entlang deren Seiten in
er
Rasenstreifen, Pflanzbeeten oder Kiesbetten.
Entwässerung der Parkplätze in Richtung der bepflanzten
Bereiche (Bäume, Hecken).
An tiefer liegenden Stellen einen Überlauf installieren, der das
Wasser in ein Trennsystem abführt.
Bäche und
Bäche und Kanäle in die Gebäudegestaltung einbeziehen.
Kanäle
Wenn immer möglich Bäche und Kanäle nicht eindohlen.
Wenn nötig: Sicherung des Gewässers durch Hecke, Drahtoder Bretterzaun.
Sicherheitsempfehlungen der bfu (Broschüren bei der DHDA
erhältlich).
Teiche und
Kein Wasser der Wasserversorgung zur Speisung solcher
Tümpel
Kleingewässer verwenden!
Oberflächen- und Dachwasser kann hier wiederverwendet
werden.
Sicherung des Bereichs durch Absperrung (Hecken, Drahtoder Bretterzäune etc.).
Beachtung der Sicherheitsempfehlungen der bfu (Broschüren
bei der DHDA erhältlich).
10 cm bis …x...m 8 bis 10 cm
Polyester 200gr/m2
Polyester 200gr/m2
Flusskies, Blähton Kies und
Flusskies,
auf 10 bis 60 cm Substrat durch Blähton
Polyesterfilz
Dicke: 10 % der
(70 gr/m2)
Troghöhe
trennen
zulässig/empfohlen?
Ja
o. Bewässerung Ja
Dacheinläufe zur Dacheinläufe Abfluss und
Klarwasser(Entlüftungen, Wassersammlu
Abführung mit
Kamine,
ng einplanen
eingebauter
Abflüsse etc.)
Kontrollöffnung
und Dachränder
sind mit einer
Drainageschicht
aus Rundkies
zu umgeben.
WASSERMANAGEMENT
3.5
BEWÄSSERUNG
Wo die Möglichkeit besteht, die Bewässerungszeiten des eingebauten Systems zu
steuern, kann Wasser aus der Wasserversorgung verwendet werden.
Robinets cloche au sol vorsehen (keine Kugelventile!).
Für Wasseranschluss und -zufuhr mindestens 3/4-Rohre
verwenden.
Wasserdruck 4 bis 7 Bar. Bewegungskreis mit Schläuchen: 30
m????.
Einplanung von Hähnen zur Säuberung der Zufahrtsflächen.
halbautomatische Bewässerungszonen gemäss ihrer Lage bestimmen (Süd,
Bewässerungen
Nord, Ost u. West).
und automatische Diese Zonen gemäss ihrer Lage in Bewässerungssektoren
aufteilen.
Die Bewässerung an den Vegetationstyp anpassen und einen
Plan der Bewässerungssektoren erstellen.
Wasserdruck 4 Bar.
Die Zahl der Düsen pro Sektor ist abhängig vom
Wasserdurchfluss und -druck.
Automatische Entleerungen für die Sektoren vorsehen.
Automatische erdverlegte Entleerungen mit einer
Drainageschicht aus 20 lt Kies 8/16 umgeben.
Zur Überwinterung ist unbedingt eine totale Entleerung des
Systems vorzusehen.
Halbautomatische Das Steuermodul sollte wenn möglich im Gebäudeinneren
Bewässerung
angebracht werden, ein eingebauter Ablaufhahn ist
vorzusehen. Im Aussenbereich ist sie in einem robusten und
verschliessbaren Schacht unterzubringen.
Automatische
Die Steuerautomatik ist wenn möglich im Gebäudeinneren
Bewässerung
anzubringen. Im Aussenbereich ist sie in einem wasserdichten
und mit Schlüssel verschliessbarem Metallschrank
unterzubringen.
Zur Hauptversorgung der Bewässerung einen eingebauten
Ablaufhahn vorsehen; für Anlagen über 1000 m2 ein
Regenmessgerät einbauen.
Tropfbewässerung Schlauchdurchmesser hat 16 mm, der max. Druck 3 Bar zu
betragen. Die Tropfer haben einen Durchfluss von 4l/h??? und
sind in bedarfsgerechten Abständen anzubringen.
ENTWÄSSERUNG
BEGRÜNUNGEN
BAUMBEPFLANZUNG
BESTEHENDE
BAUMBEPFLANZUNG
Schutzvorrichtung rund um den
Baum mit einem Abstand von
1,50 m zum Aussenrand der
Baumkrone (Schema bei der
DHDA erhältlich).
Angemessene Pflege gemäss
Steckbrief des Baumes.
Grabarbeiten im Umkreis des
Baumes (von Krone bedeckte
Fläche + 1, 50 m) vermeiden.
Wenn Grabarbeiten unter der
Krone unumgänglich sind, sind
diese von Hand auszuführen,
mindestens mit 3 m Abstand
zum Stamm und ohne Wurzeln
mit einem Ø 4 cm zu
durchtrennen.
3.5.1
NEUE BAUMBEPFLANZUNG
Die Anpflanzung von Wirtspflanzen von
Feuerbrand (Staatsratsbeschluss vom 01.03.99)
und Gitterrost ist untersagt.
Soweit wie möglich die heimische Vegetation
fördern.
Bei Anpflanzungen ist zwingend eine heimische
Baumart zu wählen.
Die Herkunft sämtlicher Gewächse ist abzuklären.
Die Bepflanzung ist vor Ausführung der BH zur
Genehmigung vorzulegen.
Pflanzungen sind im Herbst und im Frühling
auszuführen.
Neupflanzungen sind fachgerecht abzustützen
(Skizze bei der DHDA erhältlich).
Nach Pflanzung besteht eine einjährige
Rücknahmegarantie.
BAUMBEPFLANZUNG AUF PARKPLÄTZEN UND BEI
ZUFAHRTEN
Die Pflanzengruben sind je nach Standort festzulegen:


Standort
im
Fussgängerbereich
(Trottoir)
oder
Verkehrsbereich (Zufahrt), s. Bauskizze der DHDA.
Standort auf Parkplatz oder in Reihenpflanzung
(Pflanzungsskizze bei der DHDA erhältlich).
Die Grubenfüllung hat aus 60% Humus und 40% Kies (mit Körnung
zwischen 4/6 und 30/40) zu bestehen.
Um die Pflanzgrube herum ist in 60 cm Tiefe ein Schlauch der Art.
"Drain-Flex" zu verlegen.
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
1
auf die Tragkraft achten.
2
Kommunales Entwässerungsreglement BUWAL ????
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
11
Ausgabe März 2016
Für grosswüchsige Bäume (Eiche, Spitzahorn etc.) muss die
Pflanzengrube mindestens 15 m3 Humus enthalten (Grubenmasse:
3x5x1 m).
Für
mittelwüchsige
Bäume
(Feldahorn,
Hainbuche,
Schneeballblättriger Ahorn etc.) muss die Pflanzengrube
mindestens 10 m3 Humus enthalten (Grubenmasse: 3x3.5x1 m).
Bei Reihenpflanzungen ist zwingend eine heimische Baumart zu
wählen.
Um für ein gutes Anwachsen zu sorgen, sollten eher junge Bäume
gepflanzt werden (Stamm-Ø 1 m über Boden: 6cm/18cm)
Vor Aufgabe der Bestellung in der Baumschule sind die standortund bedarfsgerechten Kronengrössen der grossen Bäume zu
bestimmen. Für Kleinbäume, deren Krone sich erst nach der
Pflanzung ausbilden wird, ist bei der Bestellung eine besondere
Markierung? anzugeben.
Vom beauftragten Unternehmen ist Auskunft über die Herkunft
sämtlicher Gewächse zu verlangen.
Es sind Pflanzen der höchsten Qualitätskategorie zu verwenden
(gemäss Normen des Verbands Schweizerischer Baumschulen,
VSB).
Vor der Pflanzung wird die BH eine Abnahme der Pflanzen
vornehmen.
Neupflanzungen sind fachgerecht abzustützen (Skizze bei der
DHDA erhältlich).
Für die Baumstämme ist ein Schutz (Rohr-, Bambus- od. JuteMatte) vorzusehen.
RASEN UND WIESEN
Bestehende Rasen
und Blumenwiesen
Die Grünfläche ist abzusperren, um sie vor dem
Begehen und Befahren zu schützen.
Die abgesperrten Flächen sind auch während den
Bauarbeiten zu pflegen.
Für bestehende Rasen ist ein Bewässerungssystem
einzurichten bzw. zeitgemäss zu erneuern.
NEUE BLUMENRASEN, SPORTRASEN UND BLUMENWIESEN
Neue Rasen und Wiesen nur mit Blumen und Schweizer Ökotypen.
Die Wahl der Samenmischung ist von Region und Höhenlage abhängig.
Keinesfalls sind "pseudo-Walliser" Mischungen zu verwenden!
Die Frage, ob es sich um einen "Spielplatz" oder einen
"Sportplatz" handeln soll, ist noch in der Vorprojektphase mit
der BH und dem Benützer zu klären.
Bevor eines von beiden eingerichtet wird, ist unbedingt eine
Bodenanalyse vorzunehmen.
Ein Querschnitt des Bodengefüges und ein Drainageplan sind
Sportrasen
vor Auftragsvergabe anzufertigen.
Zur Geländenivellierung vorwiegend Steine verwenden.
Die Samenmischung darf ausschliesslich für diese Art der
Verwendung geeignete Gräser zu enthalten.
Die Fläche ist zwingend mit einer automatischen
Bewässerung auszustatten.
Blumenrasen
Die Fläche ist zwingend mit einer halb- oder vollautomatischen
Bewässerung auszustatten.
Blumenwiesen
Über die Fläche verteilte Bewässerungsstellen vorsehen.
SPIELPLATZ- UND GARTENEINRICHTUNG
Spielplatzgerät
Es sind zwingend Spielgeräte aus Metall auszuwählen.
Sorgfältige Beachtung der bfu-Sicherheitsnormen.
Garteneinrichtung Die Garteneinrichtung (Bänke, Tische, Abfalleimer etc.)
sollte nach den folgenden Kriterien erfolgen: 1.
Strapazierfähigkeit, 2. Diebstahlsicherheit und 3. Design.
4. TECHNISCHE PRINZIPIEN
4.1
EINFACHHEIT UND RATIONALISIERUNG
Die Gebäudetechnik ist nicht dazu da, um Architekturfehler zu
kompensieren, wenigstens nicht bei Neubauten, sondern um den
Benützern einen angemessenen Komfort zu bieten. Je komplexer
ein System, desto störungsanfälliger ist es, desto schwieriger ist es
für die Gebäudetechniker die Anlagen zu kontrollieren und richtig
einzustellen; und desto höher werden die Unterhaltskosten.
Technische Anlagen und Gebäude leben in Symbiose, doch beide
nach ihrem eigenen Rhythmus. Über die Jahre werden
routinemässige Unterhaltsarbeiten, Reinigungen, Auswechslungen,
Sanierungen und Änderungen auszuführen sein. Deren Ausmass
und Aufwand wird geringer ausfallen, wenn die Anlagen separat
und jederzeit zugänglich sind. Bei sichtbaren Anlagen lassen sich
auch Lecks oder andere Fehler viel leichter und schneller
feststellen.
Für jeden Meter Leitung oder Schacht erhöhen sich die Bau-,
Unterhalts- und Energiekosten. Auch jede zusätzliche Anlage
schlägt diesbezüglich natürlich zu Buche. Sparen kann man, wenn
man Räume mit denselben Nutzungsbedürfnissen neben einander
legt und so unnötige Verteilungseinrichtungen unterdrückt.
4.2
GEBÄUDEAUTOMATION (GA)
Der Bedarf an Lüftung, Heizung, Kühlung, Warmwasser,
Beleuchtung und Sonnenschutz ist ständigen Schwankungen
unterworfen. Automatisierte Öffnungs- und Schliessmechanismen
ermöglichen hier eine bedarfsgerechte Steuerung und grosse
Energieeinsparungen. So reguliert, d.h. durch Herunterfahren von
Heizung, Kühlung und Lüftung in der Nacht, dürfte der Verbrauch
des Gebäudes ausserhalb der Nutzungszeiten stark gedrosselt
werden können. Auch die automatische Steuerung der Storen kann
zu einer grossen Steigerung des Komforts und einer Verringerung
des Wärme- und Kältebedarfs beitragen. Das gilt auch für ältere
Gebäude mit nur durchschnittlich gedämmter Hülle.
Damit technische Anlagen richtig reguliert und so
Energieeinsparungen erzielt werden können, müssen erst einmal
die unterschiedlichen Energieströme gemessen werden. Ohne
Messung ist der Verbrauch ja gar nicht quantifizierbar. Manche
Messungen reichen zwar aus, um Fehler und Verluste zu finden
aber nicht, um die Anlagen genau zu regulieren. Auch Messgeräte
und Zähler haben ihren Preis. Ob sich deren Anschaffung lohnt,
hängt davon ab, wie viel Energie sich mit ihnen sparen lässt. Die
Häufigkeit der Zählerablesungen hat ebenfalls grossen Einfluss auf
die Sparmöglichkeiten. Diese hängt von der Art der Ressource ab.
Der stark veränderliche Stromverbrauch bedarf einer grösseren
Messhäufigkeit als jener von Heizöl oder Wasser.
4.3
WÄRME UND KÄLTE
Da kein Gebäude über eine perfekte thermische Hülle verfügt,
müssen Wärmeverluste durch ein Heizsystem kompensiert werden.
Dieses muss in erster Linie den Wärmebedarf des Gebäudes aus
den verfügbaren Energieressourcen decken. Je nach Art der
Nutzung kann es auch sein, dass bestimmte Lokale im Sommer,
oder bei konstant grosser Wärmeabgabe das ganze Jahr, gekühlt
werden müssen
12
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
4.3.1
WÄRMEÜBERTRAGUNG
Die spezifische Heizleistung (zur Übertragung der Wärme?) ist von
der Gebäudehülle abhängig. Bei einer Neubaute wird sie unter 15
W/m2, bei einer Renovation unter strengen denkmalschützerischen
Auflagen kann sie auch über 50W/m2 betragen. Dasselbe System
muss sowohl für das günstigst gelegene wie das ungünstigst
gelegene Zimmer geeignet sein.
Wärme kann durch aufgeheizte Flächen oder warme Luft
übertragen werden. Umluftheizungen sind nicht sehr verbreitet.
Damit die Geschwindigkeit und die Temperatur des Luftstroms von
Benützern nicht als unangenehm empfunden werden, sollte die
spezifische Heizleistung nicht mehr als 10 W/m2 betragen.
Komplexe Lüftungsanlagen sind nötig, um alle Zimmer mit
ausreichender Wärme zu versorgen, was zu erhöhten
Luftvolumenströmen und einer starken Austrocknung der Luft
während der Heizperiode führen kann. Diese Lösung ist beim
heutigen Stand der Technik für öffentliche Gebäude ungeeignet.
Wärmeverteilung durch Heizoberflächen kann durch Radiatoren,
Bodenheizung, Wärme-/Kühldecken, Heizleisten oder Heizstrahler
erfolgen. Die erforderliche Wassertemperatur verhält sich
proportional zur zu verteilenden Wärme und umgekehrt proportional
zur Austauschoberfläche und zur Durchflussmenge. Das ideale
System zeichnet sich durch eine sehr geringe Temperatur und
Durchflussmenge sowie eine kurze Reaktionszeit aus, zudem sollte
Wärme von unten nach oben verteilt werden.
Ein träges Wärmeverteilungssystem macht die Regulierung der
Temperatur schwierig, besonders bei abrupt veränderlichem
Wärmebedarf. In einem leeren Schulzimmer von 72 m2 und mit
einer Temperatur von 20°C hat das Betreten des Raums durch 25
Personen dieselbe Wirkung, wie wenn man die Heizung (eines
Neubaus) auf volle Leistung aufdrehen würde. Ohne schnelle
Reaktion des Systems steigt die Zimmertemperatur um mehrere
Grad an und wird unbehaglich. Radiatoren haben eine
Reaktionszeit von wenigen Minuten, während jene von
Bodenheizungen oder Kühldecken mehrere Stunden beträgt.
Letztere Systeme sind daher für Schulen nicht sehr gut geeignet.
Die Kühlleistung (zur Übertragung der Kälte?) in einem Gebäude
wird beschränkt durch hohe interne Gewinne, durch unvollständigen
Wärmeabbau in der Nacht oder auch durch denkmalschützerische
Auflagen. Der Kältebedarf schwankt von Raum zu Raum viel stärker
als der Wärmebedarf, und meist ist es nicht nötig, alle Zimmer zu
kühlen. Kälte wird durch die Lüftung verteilt, bei geringerem Bedarf
auch durch Kälteleisten, Kälteträger, Strahler, Bodenheizung oder
Kühldecke. Die Kühltemperatur wird begrenzt durch die Gefahr der
Kondensation, die sich an Leitungen mit zu kaltem Wasser bilden
könnte. Kälte wird idealerweise von oben nach unten verteilt.
Ein Übertragungssystem, das zugleich Wärme und Kälte liefern soll,
ist meistens weder für den einen noch den anderen Fall optimal,
stellt aber einen wirtschaftlich sinnvollen Kompromiss dar. Aus
diesem Grund entscheidet man sich oft für Kühl-/Wärmedecken.
4.3.2
WÄRMEERZEUGUNG
Unter bestimmten Voraussetzungen kann Wärme gratis aus der
Umwelt bezogen und im Normalfall durch Wärmepumpen verwertet
werden. Wo es keine Pumpen gibt, kann Wärme heute auf
zulässige Weise nur in Verbrennungsprozessen erzeugt werden.
Direkte
Elektroheizungen
sind
verboten,
weil
der
Primärenergiefaktor zu schlecht und der Nutzungsgrad nur mässig
ist. Der Nutzungsgrad der Wärmeerzeugung ist dann am grössten,
wenn die Ausgangstemperatur am tiefsten ist.
Brennstoff
Heizöl
Erdgas
Holz-Pellets
Stückholz
Holzschnitzel
Primärenergiefaktor
1.24
1.15
1.22
1.06
1.14
Erneuerbarer
Treibhausgasemissio
Energieanteil [%] ns-Kennzahl [kg/MJ]
0.7
0.082
0.5
0.067
83
0.010
95.2
0.003
94.6
0.003
Weil fossile Energieträger nicht erneuerbar und deren Versorgung
komplett importabhängig ist, spricht sich die schweizerische
Energiepolitik dafür aus, deren Verwendung auf ein Minimum zu
beschränken. Die VREN verlangt für Neubauten auch, dass der
erneuerbare Energieanteil für Heizen und Warmwasser mindestens
20 % beträgt.
Der Nutzungsgrad eines Brennwertkessels kann nicht grösser als
100% sein. Vor einigen Jahren entschieden die Hersteller, dass der
Heizwert von Öl und Gas nie zur Gänze ausgenutzt werden kann.
So wurde der «untere Heizwert, Hi» erfunden, wodurch der
Nutzungsgrad mit grösseren Zahlen ausgedrückt werden kann. Mit
Brennwertkesseln ist es heute möglich, diese restliche Energie auch
noch zu verwerten, die Hersteller verwenden aber immer noch den
Hi, wodurch sich Nutzungsgrade von über 100 % ergeben, was
natürlich absurd ist.
WP
Wärmepumpen haben einen Leistungskoeffizienten (coefficient of
performance, COP) zwischen 3 und 6, je nach Eigenschaft der
Kältequelle und der zu liefernden Temperatur (3-4 für eine
Luft/Wasser-, 4-5 für eine Sole/Wasser- und 5-6 für eine
Wasser/Wasser-Pumpe). Sie sind allgemein sehr kostspielig in der
Anschaffung, verursachen aber nur geringe Unterhaltskosten.
Heizöl
Die Investitionskosten für einen Heizkessel sind moderat, doch es
braucht auch noch einen Tank sowie den regelmässigen Unterhalt
von Brenner, Tank und Kamin. Brennwertkessel haben einen höheren
Nutzungsgrad, die Heizleistung kann in einem Bereich von 20 - 100 %
schwanken.
Erdgas
Die Investitionskosten für einen Gaskessel sind moderat, doch es
braucht den regelmässigen Unterhalt von Brenner und Kamin.
Brennwertkessel haben einen höheren Nutzungsgrad, die
Heizleistung kann sich im Bereich von 20 – 100 % bewegen.
Holz
Holzheizungen mit automatischer Beschickung sind ziemlich teuer in
der Anschaffung und erfordern Lagerraum. Die Unterhaltskosten sind
hoch und stark von der Qualität und Feuchtigkeit des Holzes
abhängig. Feuchtes Holz verbrennt schlechter, hat einen schlechteren
Nutzungsgrad und verursacht mehr Asche, Russ und Feinpartikel im
Rauch.
Damit die LRV-Anforderungen erfüllt werden können, muss vor allem
für Anlagen ab 500 kW ein sehr kostspieliges Filtersystem eingebaut
werden.
FW
Fernwärme ermöglicht grössenbedingte Einsparungen an der
Wärmeerzeugungsanlage und optimiert deren Betrieb und Unterhalt.
Wegen der Wärmeverluste in den Leitungen ist ihr Nutzungsgrad nicht
unbedingt höher. Ein erneuerbarer Energieanteil von mindestens 20%
ist gemäss VREN Vorschrift. Letztlich sollte er aber natürlich auf die
100% zugehen. Die Investitionskosten sind sehr hoch, und damit es
sich rentiert, ist eine hohe Baudichte Voraussetzung.
Abwärme
Bedarf einer genauen Abklärung. Jeder Fall ist wieder anders, mit
grossen Unterschieden bei der Leistung und bei den Kosten.
Elektroheizung Elektroheizungen sind nicht mehr erlaubt, deren Austausch in
bestehenden Gebäuden wird zurzeit noch subventioniert. Er wird
künftig zur Pflicht.
4.3.3
KÄLTEERZEUGUNG
Manchmal kann Kaltwasser direkt aus dem Grundwasser, einem
See oder Fluss verwendet werden, dann genügt es, einen
Wärmetauscher einzubauen. Doch leider ist das nur selten der Fall.
Ist das Wasser nicht kalt oder der Durchfluss nicht gross genug,
kann eine WP mit einem erhöhten COP für Abhilfe sorgen. Ist keine
Wasserquelle verfügbar, könnte eine Luft/Wasser-WP auch
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
13
Ausgabe März 2016
eiskaltes Wasser liefen, aber nur mit einem mässigen bis
schlechten COP.
4.3.4
WÄRME- UND KÄLTEVERTEILUNG
Eine effiziente Verteilung sorgt für minimale Wärmeverluste, weil sie
gut isolierte Leitungen hat, die Umwälzpumpen sparsam und richtig
eingestellt sind und einen regelmässigen Kreislauf ohne
Verunreinigungen oder Luftblasen hat. Ob beschränkte
Verteilsysteme1 in Frage kommen, ist von der Raumnutzung und
von den internen und externen Wärmeeinträgen abhängig.
4.4
SANITÄRE EINRICHTUNG
Das einem Gebäude zugeführte Wasser ist nie vollkommen rein
und klar sondern kann Verunreinigungen und vor allem Kalk
enthalten. Schwebestoffe können durch eine Filterung mit 50 µm
abgefangen werden. Für den im Wasser gelösten Kalk kann eine
Behandlung erforderlich sein. Ohne diese wird sich der Kalk in den
Leitungen, Schiebern und Heizkörpern festsetzen und so deren
Leistung stark vermindern. Kalkarmes Wasser begünstigt
tendenziell die Oxidation in Leitungen aus Metall, die dann am
rostbraun gefärbten Wasser erkennbar ist.
4.4.1
BRAUCHWARMWASSER (BWW)
Meistens ist die Warmwasseraufbereitung an die Wärmeerzeugung
gekoppelt. Durch die Verbesserung der Gebäudehüllen hat sich die
Heizperiode stark verkürzt, und es lohnt sich immer weniger, das
Heizsystem über längere Zeit nur zum Zweck der
Warmwassergewinnung laufen zu lassen. Eine thermische
Solaranlage kann den Warmwasserbedarf ausserhalb der
Heizperiode mühelos decken und auch im Winter zur Vorwärmung
benutzt werden. Diese Lösung findet für Wohn- und
Verwaltungsgebäude, Heime und Sportanlagen immer breitere
Anwendung, für Schulhäuser lohnt sie sich aber nicht unbedingt, da
diese im Sommer kein Brauchwarmwasser benötigen.
Die Boilertemperatur muss ständig über 55°C betragen oder
regelmässig auf über 60°C erhitzt werden, damit Bakterien
(Legionellen)
vorgebeugt
werden
kann.
Wenn
die
Warmwasseraufbereitung in die Wärmeerzeugung integriert ist, so
muss der Boiler, aufgrund des Temperaturunterschieds, direkt und
ohne Umweg über den Verteiler an den Heizkessel angeschlossen
sein.
Damit die Warmwassertemperatur bei der Entnahme immer über
50°C beträgt, muss eine korrekte Isolation der Leitungen und eine
Wasserzirkulation gewährleistet werden. Dies erhöht den
Produktionsbedarf und führt zu Stromverbrauch. In Gebäuden mit
geringem Warmwasserbedarf und grossen Distanzen kann es sich
lohnen, das Warmwasser lokal anstatt zentralisiert aufzubereiten.
4.4.2
KALTWASSER
Wasser ist eine natürliche Ressource, aber nicht unbegrenzt
verfügbar. Zur Eindämmung seines Verbrauchs lassen sich
Vorkehrungen treffen, welche die Benützer nicht beeinträchtigen.
Wasser für die WC-Spülung oder die Bewässerung muss nicht
trinkbar sein. Dafür kann Regenwasser verwendet oder das
Abwasser aus Lavabos und Duschen wiederverwendet werden.
Auch der Durchfluss der Wasseranschlüsse kann ohne
Komforteinbusse verkleinert werden.
4.5
LÜFTUNG
Die Lüftung wird gewährleistet durch Ventilatoren und ein
Rückgewinnungssystem,
die
in
einem
Monoblock
zusammengefasst sind. Um eine gute Luftqualität im Gebäude zu
erhalten, sind die Lufteinlasse so weit wie möglich weg von
Verschmutzungsherden, wie Strassenverkehr und Luftabzügen des
Gebäudes, zu positionieren. Pollen, Laub und Insekten sollten
ebenfalls ferngehalten werden, damit die Filter nicht vorzeitig
verstopfen. Filter sollten eine möglichst grosse Oberfläche haben,
so kann der Druckverlust eingeschränkt werden. Dazu braucht es
Filter mit tiefen und ausreichend vielen Taschen aus geeignetem
und wirksamem Material. Auch dass die Filter richtig herum
eingesetzt werden, ist wichtig. Die Filtertaschen sind senkrecht
einzusetzen und dürfen auch bei Anlagenstillstand aus
Hygienegründen nicht mit dem Lüftungskanal in Berührung
kommen. Das Auswechseln der Filter sollte nach der Pollensaison
und nicht davor erfolgen, damit sie nicht unnötig verstopfen.
Im Wärmerückgewinnungssystem kann mit der Raumluft, bevor sie
ausgelassen wird, die Frischluft erwärmt werden. Manche
Wärmetauschertypen erreichen einen Wirkungsgrad von über 75 %.
Nur Rotationswärmetauscher sind aber in der Lage, auch die
Feuchtigkeit aus der Luft zurückzugewinnen und so ein
unangenehmes Austrocknen der Luft zu verhindern. Trotz
Wärmerückgewinnung muss bei zu grossen Luftströmen (z. B. in
Schulhäusern) an den kältesten Tagen im Winter die Temperatur
der Zuluft mit Hilfe eines hydraulischen Heizregisters erhöht
werden. Im Hochsommer kann es auch nötig sein, die Zuluft mit
Hilfe eines Kühlregisters zu senken, damit andere Mittel weniger
Kälte erzeugen müssen oder der Kältebedarf ganz gedeckt werden
kann.
Der Luftvolumenstrom kann je nach Nutzungsweise täglichen oder
jährlichen Schwankungen unterworfen sein. In einem Schulgebäude
zum Beispiel werden die Schulzimmer während der Ferien nicht
genutzt, im Administrationstrakt hingegen wird weitergearbeitet. Die
Lüftung der beiden Gebäudetrakte wäre durch zwei separate
Monoblocks zu steuern, damit die Energiekosten gesenkt werden
können. Dadurch kann die Lüftung unbenutzter Räume eingestellt
werden, und es wird nur noch da belüftet, wo es nötig ist. Das
Ideale wäre eigentlich, jedes Zimmer gemäss seinem effektiven
Bedarf zu steuern. Technisch wäre das sehr aufwendig und die
Mehrkosten wären nicht amortisierbar.
Der Wirkungsgrad einer Lüftungsanlage erhöht sich, wenn die
Druckverluste gering sind, d.h. wenn die Kanäle kurz, möglichst
geradlinig und von ausreichendem Durchmesser sind. Durchmesser
und Form des Lüftungskanals bestimmen die Geschwindigkeitsund Geräuschentwicklung der Luft. Telefonieschalldämpfer
verhindern die Geräuschübertragung zwischen den Zimmern. Um
die Kanäle tadellos sauber zu halten, müssen sie gereinigt werden
können und aus einem Material gefertigt sein, das keine
Geruchstoffe absondert.
Gibt es zwischen der Luft, die durch den Kanal strömt, und der
Raumluft einen deutlichen Temperaturunterschied, so muss der
Kanal isoliert werden. Das gilt für Frisch- und Abluft, die geheizte
Lokale quert ebenso wie für Rück- und Zuluft durch unbeheizte
Lokale.
Die Zuluft-Durchlasse gewähren die Lufterneuerung im ganzen
Zimmer, ohne als unbehaglich wahrgenommen zu werden, da der
Luftstrom an jedem Durchlass mit einem Regler eingestellt werden
kann.
_________________________________________________________________________
1
Einrohrsysteme sind unzulässig, da nur schwer regulierbar und Effizienz
fragwürdig.
14
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
4.6
Stromtyp
Strom-Mix CH
Wasserkraft
Photovoltaik
Windkraft
KVA
Atomkraft
WKK (Holz)
STROM
Primärenergiefak
Erneuerbarer Treibhausgasemissio
tor
Energieanteil [%] ns-Kennzahl [kg/MJ]
2.97
14.9
0.043
1.22
97.2
0.003
1.66
76.1
0.025
01.33
91.8
0.008
0.02
13.9
0.002
4.08
0.1
0.005
3.8
96.0
0.032
Strom wird dem Gebäude meist von ausserhalb zugeführt, aber es
werden auch immer mehr Dächer zur Stromerzeugung mittels
Photovoltaik-Modulen genutzt. Mit dem Preiszerfall rentiert diese
Energie (nur), wenn sie lokal verbraucht werden kann, d. h. wenn
man die Transport- und Netzkosten nicht einrechnen muss, dann
aber auch ohne die kostendeckende Einspeisevergütung zu
beanspruchen.
Der in der Schweiz verkaufte Strom wird in ganz Europa auf mehr
oder weniger ökologische und erneuerbare Weise produziert.
Französische Kernkraft wird auch nach der Abschaltung der
Schweizer AKW noch bezogen werden, deutsche und
osteuropäische Kohlekraftwerke werden in die Lücke springen,
wenn es zu keiner Stromkennzeichnung kommt. Die Zertifikate, die
zwar selten verwendet werden, sind heute der einzige
Herkunftsnachweis.
Aus verschiedenen Gründen verbraucht eine zunehmende Zahl von
Geräten auch noch Strom, wenn sie abgeschaltet sind, andere
lassen sich gar nicht abstellen, ohne den Stecker zu ziehen, und
viele sind auf stand-by. Natürlich sind das minime Energiemengen,
doch alles in allem stellen sie jährlich einen beträchtlichen
Verbrauch dar, der vollkommen sinnlos ist und eingespart werden
kann.
4.7
BELEUCHTUNG
Weil man mit Sonnenlicht allein leider nicht auskommt, braucht es
die künstliche Beleuchtung, wenn auch der natürlichen Beleuchtung
der Vorzug zu geben ist. Es gibt verschieden Lichtquellen mit recht
unterschiedlicher Effizienz und einer mehr oder weniger guten
Farbwiedergabe.
Glühlampe
Die Glühlampe ist heute verboten. Ihr Wirkungsgrad unter 3 % ist
einfach zu tief. Sie liefert ein der Sonne sehr ähnliches Licht, und
ihre Farbwiedergabe ist hervorragend.
Halogenlampe
Eine Halogenlampe ist eine verbesserte Glühlampe. Ihr
Wirkungsgrad ist leicht höher, bis zu 5%. Sie dürfte ab 2018
verboten werden.
Leuchtstofflampe Leuchtstoffröhren, fälschlich oft als Neonröhren bezeichnet, haben
einen Wirkungsgrad bis zu 16%. Ihr Lichtspektrum ist
ungleichmässig und die Farbwiedergabe oft unzureichend. Die
Röhren enthalten Quecksilber, das rezykliert werden muss, und sie
verursachen elektromagnetische Störungen und Blindstrom.
Leuchtstoffröhren sind nicht für häufiges Ein- und Ausschalten
gemacht.
Entladungslampe Entladungslampen erreichen Wirkungsgrade bis zu 27 %. Ihre
Farbwiedergabe ist sehr schlecht, und sie enthalten meistens
Quecksilber oder Natrium. Sie werden für Strassenbeleuchtungen
verwendet, aber nicht im Innern von Gebäuden.
LED-Lampe
Leuchtdioden sind heute die Lichtquellen mit dem besten
Wirkungsgrad (bis zu 37 %). Ihre Anschaffungskosten sind noch
höher, aber angesichts ihres geringen Verbrauchs und ihrer
längeren Lebensdauer ist das die langfristig wirtschaftlichste
Lösung. Sie geben keine elektromagnetische Strahlung ab.
Die Effizienz einer Beleuchtung ist umgebungsabhängig. Auch mit
besten Leuchtmitteln ist es schwer, einen Raum befriedigend zu
beleuchten, dessen Wände schwarz sind. Je heller die Einrichtung,
umso besser reflektiert sich das Licht und effizienter ist die
Beleuchtung. Um Blendeffekte zu vermeiden, ist auch auf unebene
Oberflächen zu achten, die das Licht in alle Richtungen verteilen.
5. ANFORDERUNGEN
Die Bieterfirma verpflichtet sich, dass ihr Angebot den
Anforderungen der vorliegenden Richtlinie in allen Punkten
entspricht. Sollte die Ausschreibung selber davon abweichen, so
hat
die
Firma
darauf
hinzuweisen
und
einen
Verbesserungsvorschlag dafür zu machen. Hat sie vom Lieferanten
nicht-konforme Baustoffe erhalten, so meldet sie dies umgehend.
5.1
ARCHITEKTONISCHES KONZEPT
Die Umweltauswirkungen des Projekts sollten so gering, der Anteil
lokaler Baustoffe so hoch wie möglich zu sein. Das architektonische
Konzept sollte so beschaffen sein, dass die höchsten Ansprüche
der Energieeffizienz mit einem Minimum an technischen Anlagen
und Aufwand erfüllt werden können. Dazu wird eine kompakte Form
ohne voll verglaste Fassaden zu wählen sein, bei der ein Maximum
an natürlicher Beleuchtung und nächtlicher Wärmeabgabe möglich
ist und auf die Brandabschottung, eine maximale thermische
Trägheit und angemessenen Sonnenschutz geachtet wird. Bei der
Anordnung der Räume ist in erster Linie an die Behaglichkeit der
Benützer im Sommer zu denken. Dazu sind Räume mit ähnlicher
Nutzung zusammenzulegen. Unterrichts- und Büroräume sollten,
wenn es die Umstände zulassen, an die Nord-, Ost- und Südseite,
Räume mit starker zeitweiliger Nutzung hingegen in die
Gebäudemitte gelegt werden, und die Bepflanzung sollte als
massegebendes Element zur Klimaregulierung einbezogen werden.
Begrünte Dächer oder auch Fassadenteile sollten für die
Anbringung von Solarpannels/-kollektoren konzipiert werden, damit
mindestens der Energie-Eigenbedarf des Gebäudes gedeckt
werden kann.
5.1.1
GESTALTUNG AUSSENBEREICH & LANGSAMVERKEHR
Bei Neubauten zu begrüssen, sind sozialpädagogisch stimulierende
Aussenanlagen, die Aufwertung der heimischen Natur 1 und ein
Wassermanagement, dies verbunden mit Initiativen zur Einbettung
des Gebäudes in die Umgebung.
Langsamverkehr soll gefördert werden, dazu sind ausreichende
Veloabstellplätze einzuplanen. Die Erreichbarkeit von den ÖVHaltestellen aus ist nach Möglichkeit zu erleichtern. Die Zugänge für
Fussgänger und Fahrzeuge sind klar voneinander zu trennen.
Die Dimensionierung der Fahrzeugabstellplätze ist auf
Quartierebene zu analysieren, mögliche Interaktionen zwischen
benachbarten Gebäuden sind abzuklären. Vorhandenes
Synergiepotenzial ist zu nutzen, damit Parkflächen rationalisiert
werden können.
5.1.2
DÄMMUNG UND DICHTIGKEIT
Die Bauleitung vergewissert sich, dass die Dämmungsübergänge
nach den Detailplänen des Architekten ausgeführt werden, damit
eine durchgehend perfekte Dämmung und Dichtigkeit garantiert ist.
_________________________________________________________________________
1
Sofern ein Inventar besteht, sind die darin enthaltenen Arten zu erhalten.
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
15
Ausgabe März 2016
Nach Fertigstellung des Rohbaus (sobald die Witterung es zulässt)
ist vom Bauphysiker eine Thermografie durchzuführen, damit
mangelhafte Ausführungen geortet und noch behoben werden
können. Ein Bericht zu dieser Analyse mit den allfällig
vorgenommenen Korrekturen ist bei Bauabnahme vorzulegen.
5.1.3
ABFALLBEWIRTSCHAFTUNG UND RÜCKBAU
Ein Gebäude wird nicht abgerissen sondern rückgebaut, damit ein
Maximum an Baustoffen verwertet werden kann. Gräben und
Hohlräume sind keine Mülldeponien, sämtliche Abfälle sind
regelkonform zu entsorgen. Einen Abfallbewirtschaftungsplan
erstellen, damit Sonderabfall vom übrigen Abfall getrennt werden
kann:
wiederverwertbare und/oder wiederverwendbare Stoffe;
gefährliche / rezyklierbare / inerte Stoffe;
Metall / Holz / Glas / Kunststoffe;
nicht verwertbare Abfälle.
-
5.2
GEBÄUDEHÜLLE
Das Gebäude muss die folgenden Grenzwerte (gemäss hierzu
abgegebener Excel-Tabelle) einzuhalten:
Bauwerkkategorie
III
IV
VIII
XI
XII
Verwaltung
Schulen
Spitäler / APH
Sportbauten
Hallenbäder
T.
[°C]
21
21
23
19
29
Qh,li
MJ/m2
110 {140}
110 {140}
100 {125}
90 {110}
80 {100}
eP,std
erenouvelable
MJ/m2
%
220 {270} 60 {40}
170 {240} 60 {40}
300 {350} 60 {40}
340 {390} 60 {40}
500 {550} 60 {40}
CO2
kg/m2
10 {20}
10 {20}
15 {30}
20 {40}
20 {40}
Der minimale erneuerbare Energieanteil für den Strombedarf muss
bei 100 %, für den BWW-Bedarf bei 50% liegen.
Die folgenden Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte) sind
einzuhalten:
gegen
unbeheizt od.
Aussenklima geg. Erdreich
0.15 {0.20} 0.20 {0.25}
Opakes Bauteil1 : Wand, Dach, Decke, Boden
Fenster, Fenstertür, Tür
0.90 {1.00} 1.30 {1.60}
Fenster mit vorgelagertem Heizkörper
0.50 {0.80}
Storenkasten
0.25 {0.40}
Decke zw. beheizten, unterschiedl. genutzten Geschossen
0.50
Umkehrdach (ohne...???)
0.10 {0.15}
Maximale U-Werte [W/ m2 K]
Wärmebrücken müssen unter den folgenden Werten liegen 2 :
Maximaler längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient Ψ
Ψ [W/m K]
Vorspringender Fassadenteil: Balkon, Vordach etc.
0.20
Unterbruch in der Wärmedämmung durch Wand, Platte oder Decke
0.15
Unterbruch in der thermischen Hülle gegen horizontale / vertikale
0.15
Kanten
Fensteranschlag gegen Wand: Leibung, Fensterbank, Fenstersturz etc.
0.08
5.2.1
FENSTER, TÜRE UND WINDFANG
Fenster sind möglichst hoch anzubringen, um die natürliche
Beleuchtung maximal zu nutzen. Ihre technischen Eigenschaften
müssen den folgenden Kriterien3 entsprechen (Glasrandverbunde
aus Aluminium sind verboten):
Bauteil
Verglasung mit Rahmenhöhe <= 3m
Verglasung mit Rahmenhöhe > 3m
Fenster
Einheit
Ug max W/m2K
Ug max W/m2K
Uw max W/m2K
Wert
0.5
0.4
0.9
G gesamt für vertik. Fenster + Store O, SO, S, SW, W
G gesamt für vertikales Fenster + Store NO, NW, N
G gesamt für horizontales/schräges Fenster + Store
Lichtdurchlässigkeit des Fensterwerks
5.2.2
2
3
144
255
10
40
DICHTIGKEIT
Bauliche Elemente (Leerrohre, Durchgänge von SchachtLeitungssystemen) so planen, dass Durchdringungen
Luftdichtheitsebene auf ein Minimum beschränkt werden.
Architekt liefert einen Detailplan für die Dampfsperre und
übrigen Abdichtungsbestandteile.
und
der
Der
die
Die Luftdichtheit sollte dem Wert nL50 0.4/h {0.8/h} entsprechen.
Dieser Wert kann auf Anordnung der DHDA durch eine
Differenzdruckmessung (Blower Door-Test) nachgemessen werden.
5.2.3
KOMFORT
Die folgenden Komfortwerte sind zu garantieren, im Sommer darf
die Raumtemperatur während den Nutzungszeiten bis zu einer max.
Anzahl Stunden überschritten werden:
Luft-V.-Str.
m3/hp
Winter Sommer Überschr. [h]
Lokal
Tag
Turnhalle
18
28.5
100
36
Garderobe / Dusche
20
28.5
100
60
Schulzimmer
20
26.5
100
25
Hörsaal
20
26.5
100
30
Büro, Konferenzraum
20
26.5
100
36
Wohn- und Schlafzimmer 20
28.5
100
30
Korridore, Treppenhaus
147
28.5
200
Eingangshalle
18
28.5
200
Zimmer in APH
22
26.5
50
60
Aufenthaltsraum APH
22
26.5
100
36
Raum-T °C
Beleuchtung
Lux
min. max.
300 400
200 250
400 500
400 500
400 500
300 400
100 150
200 300
100 200
200 300
Die Schadstoffgehalte in der Raumluft 8 müssen beim CO2 stets
unter 1'400 ppm, bei den VOC unter 500 μg/m3, beim Formaldehyd
unter 1 μg/m3 und beim Radon unter 100 Bq/m3 anzeigen.
Für den Sommer ist ein hochwertiger Wärmeschutz sicherzustellen,
auch wenn Kühlanlagen vorhanden sind. Die Wärmezufuhr durch
die Fenster und Oberlichter darf in einem Raum bei geschlossenen
Storen 40W pro m2 Geschossfläche nicht überschreiten.
Die Ergebnisse der für jeden Lokaltyp im Stundentakt
durchzuführenden thermodynamischen Simulation mit und ohne
nächtlichen Wärmeabbau sind dem Verantwortlichen Ingenieur für
Energie und Installationen der DHDA vorzulegen. Die MinergieAnforderungen müssen auch ohne nächtlichen Wärmeabbau erfüllt
werden können. Die Simulationsergebnisse können zu einem
Überdenken der Ausführung einzelner Gebäudeteile führen, damit
die technischen Anlagen minimiert werden können.
Sonnenschutz ist aussen am Gebäude allseitig anzubringen, in
Form von elektrischen, schrägstellbaren Lamellenstoren. Andere
Lösungen sind denkbar, sofern sie in der gegebenen Situation
nachweislich wirksam sind. Inwendige dünnstoffige Gardinen
_________________________________________________________________________
4
Bei opaken Bauteilen mit Flächenheizungen muss der U-Wert bei einer
Ausgangstemperatur ab 30°C um 30 % tiefer sein.
Bei Erneuerungen müssen die Wärmebrücken maximal verbessert werden, sofern
dies noch einigermassen erschwinglich ist. DHDA-Entscheid von Fall zu Fall.
Bei Erneuerungen sind die Eigenschaften im Rahmen des technisch Möglichen
einzuhalten, damit der Gesamtwert eingehalten werden kann.
[%]
[%]
[%]
[%]
Alle Aussentüren müssen mit einer Selbstschliesseinrichtung
ausgestattet und schwellenlos sein. Unbeheizte Windfänge mit
einer empfohlenen Länge von 5 m oder vom Benutzer zu
betätigende Drehtüren einplanen, um Aussenluftzufuhr zu
beschränken. Selbstöffnende Türen/Windfänge sind nicht erlaubt.6
_________________________________________________________________________
1
g⊥ max
g⊥ max
g⊥ max
LD min.
5
6
7
8
Bei einem Fensteranteil an der Fassade von über 50%, muss der Wert g⊥ unter
7% liegen.
Bei einem Fensteranteil an der Fassade von über 50%, muss der Wert g⊥ unter
14% liegen.
ausser für APH oder Sondereinrichtungen.
Diese Lokale sollten keinesfalls beheizt werden.
Die DHDA kann Luftqualitätsmessungen anordnen um festzustellen, ob die
verwendeten Baustoffe unerlaubte Substanzen enthalten.
16
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
schützen zwar vor Blendung, halten aber das Eindringen der
Sonnenwärme nicht auf.
Es sind elektrische Storen mit manueller Steuerung einzubauen. Mit
einer Automatik ist dafür zu sorgen, dass sie im Winter am Morgen
und am Mittag hochgezogen und im Sommer heruntergelassen
werden. Ansonsten ist die Steuerung dem Benützer überlassen.
5.3
BAUSTOFFE
Die für den Bau eines Gebäudes erforderliche graue Energie muss
unter 50kWh/m2 x Jahr liegen. Die Strukturen sollten so leicht wie
möglich ausgeführt werden, z. B. durch die Verwendung von
Cobiax; die Verwendung von Recycling-Beton ist Pflicht, sofern es
die Statik zulässt und er im Umkreis von 25 km verfügbar ist.
Folgende Baustoffe oder Baustoffkomponenten sind nicht erlaubt:
- VOC: Formaldehyd, Benzol, Clycolether;
- SVOC: (halbflüchtige) Phtalate, Flammschutzmittel;
- Asbest, PCB, PCP;
- PU-Montage- oder Füllschäume, SF6-Gas;
- Pestizide, Biozide.
Die folgenden Stoffe sind auf ein Minimum zu beschränken:
Schwermetalle: Blei, Cadmium, Chrom, Titan, Quecksilber;
Chlorierte Kunststoffe oder Kunststofffasern;
Betonzusatzstoffe, Verflüssiger oder Schnellhärter;
Halogenisierte Farbstoffe, Phenole, Harze, FCKW-haltige
Schäumungsmittel;
- Bisphenol A, Bleiphosphate, bromierte Flammschutzmittel,
Mono-Acrylamide...
Der Lösungsmittelgehalt in Belägen, Farben und
Lacken muss gemäss französischer VOCKennzeichnung der Klasse A entsprechen.
-
Die Baustoffe (ebenso wie die Abfallbewirtschaftung auf der
Baustelle) und die technischen Lösungen sollten so gewählt
werden, dass sie die Anforderungen dieser Richtlinie und nach
Möglichkeit auch die Anforderungen des Minergie ECO-Labels
erfüllen. Die Baustoffe sollten aus lokaler Produktion stammen.
Baustoff
Bauholz, Fensterrahmen
Heizholz
Recycling-Beton
Bepflanzung, Rasen, Einrichtungen
5.3.1
verlangte Herkunft verlangtes Label
Schweiz;1
FSC- oder PEFC
örtliches Forstrevier
Umkreis von 25 km
heimische Arten, CH ASP?-, SFG
BELAGSTOFFE
Der Reflexionskoeffizient für Materialien im Arbeits- oder
Lebensbereich sollte sich in den folgenden Bereichen bewegen und
in jedem Fall der SIA-Norm 380/4 entsprechen:
Lichtreflexionskoeffizient [%]
Decke
Wand
Boden
Lamellenstore
Arbeits-, Tischfläche
minimal
70
50
30
50
30
maximal
90
80
60
90
60
umweltfreundlich sein; und die Anforderungen der DPM erfüllen.
5.4
TECHNIK
5.4.1
LEISTUNGSVERZEICHNIS
Die folgenden Angaben müssen im Leistungsverzeichnis des
Angebots vorhanden sein:
-
-
-
die jährlichen Kosten für den Unterhalt (ohne Reparaturen);
für jedes Gerät oder technische Anlage der Strom- und
Wasserverbrauch;
für alle Motoren die Nennleistung und der Anlauf- und
Nennstrom;
der Lärmpegel in 1 m Abstand;
der Wirkungsgrad oder Jahres-COP unter Realbedingungen
die Quellencodes sind Eigentum des Staates. Sie sind bei
der Bauabnahme zu überreichen;
jedes Bauteil, für das es eine Energieetikette gibt, muss der
höchsten Kategorie der heute auf dem Markt erhältlichen
Produkte angehören;
beim Vergleich der Angebotspreise werden neben den
Anschaffungskosten
auch
die
Unterhaltsund
Energiekosten für mindestens 5 Jahre berücksichtigt;
den externen Energiekosten wird nach Vorgaben des BFE
Rechnung getragen.
5.4.2
Energie
Externe Kosten [Rp./kWh]
Heizöl
Strom
Erdgas
Holz
4.5
5
3
1.5
KENNZEICHNUNG UND BESCHRIFTUNG2
Alle technischen Anlagen (HLKS und Strom) sind gemäss den
nachfolgenden
Spezifikationen
durch
Schilder
und
Pfeilmarkierungen kenntlich zu machen.
Alle Heiz- oder Kühlgruppen und Verteilerausgänge müssen durch
eingravierte und mit Klemmringen befestigte Schilder
gekennzeichnet sein. Sie sollten genauso wie die Leitungen, die sie
bezeichnen, korrosionsfrei sein.
Jedes Stromkabel zu Schaltschränken, Verteiler-, Anschluss-,
Steuerungskästen etc. ist mit einem gravierten und mit Kettchen
befestigten Schild zu bezeichnen, dessen Beschriftung mit jener an
der Peripherie, gemäss Schaltplan, übereinstimmen muss (als
Beschriftungscode mind. die Sequenzen 6-8 weiter unten
verwenden).
Alle technischen Daten (Leistung, Durchfluss ...) sind anzugeben.
Sie sind gut sichtbar auf Augenhöhe anzubringen.
Als Grundfarben sind für die Bezeichnungsschilder die in der
Branche üblicherweise verwendeten Farben zu gebrauchen. Die
Schilder sollten die folgenden Masse haben: 100 x 50 x 1.5 mm.
Die Wahl der Belagsstoffe wird ein Kompromiss aus der
Wärmeträgheit, den Investitionskosten sowie der Einfachheit und
Kosten des Unterhalts sein. Lacke sind nicht erlaubt.
5.3.2
INNENAUSBAU: MOBILIAR
Das Mobiliar muss ökologisch gemacht, vielseitig verwendbar,
VOC-frei und für seine gesamte Lebensdauer gesundheits- und
_________________________________________________________________________
2 Genauere Angaben sind in dem mit dem Ingenieurbüro AMSTEIN + WALTHERT
_________________________________________________________________________
erstellten Dokument nachzuschlagen. Text und Farben auf Schildern und
Pfeilmarkierungen dürfen mit der Zeit nicht unleserlich werden. Auch nach 60
1 Laut Gesetz über das öffentliche Beschaffungswesen darf nicht auf einer
Jahren sollten die Beschriftungen noch lesbar sein. Firmenwerbung ist auf den
schweizerischen Herkunft bestanden werden, diese ist aber lebhaft zu empfehlen.
Schildern und Etiketten nicht erlaubt.
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
17
Ausgabe März 2016
Anhand einer Etikette lassen sich alle fixen Elektro-Anlagen
(Schalttafeln, Verteilerkästen, ...) erkennen:
 jede Schalttafel hat eine Etikette auf der Vorderseite zu tragen;
 jedes Peripheriegerät, jede Steckdose, jeder Verteilerkasten ist
mit einer Etikette zu bezeichnen.
 Stark- und Schwachstromverteiler sind zwecks Bestimmung des
Leitungsverlaufs mit einer Liste oder Kartei auszustatten.
Die technischen Einrichtungen sind durch einen mehrteiligen
Beschriftungscode und die Farbe der Etikette zu kennzeichnen.
Muster für ein Bezeichnungsschild Heizung / Kühlung / Sanitär
Sämtliche Schemas und Anlagen sind mit einem folgendermassen
aufgebauten Code zu beschriften:
1ANNNNN.2TNN.3BNN.4AANN.5AANNN=6AANN-7AANNN:8AN
Bedeutung der einzelnen Codesequenzen:
Sequenz
1
2
3
4
Muster für ein Bezeichnungsschild Lüftung
5
6
7
8
5.4.3
Muster für eine Pfeilmarkierung Heizung / Kühlung / Sanitär
Farbige Pfeile auf der Isolation zeigen die Art der Flüssigkeit und
deren Fliessrichtung an. Branchenübliche Farbencodes und
Flüssigkeitsbezeichnungen verwenden.
Die Pfeilmarkierungen sind so anzubringen, dass alle Leitungen und
Kanäle, die in ein Lokal hinein oder aus ihm heraus führen,
identifiziert werden können. In grossen Lokalen ist die
Pfeilmarkierung mindestens alle 6 Meter an gut sichtbarer Stelle zu
wiederholen, damit dem Leitungsverlauf gefolgt werden kann.
In Technikräumen und Schächten sind ausreichende
Pfeilmarkierungen anzubringen, damit jede Leitung dem darin
mitgeführten Trägermedium? zugeordnet werden kann. Ausserdem
darf auch der Name und die Fliessrichtung des Mediums? sowie der
Ausgangs- und Endpunkt nicht fehlen.
Die Pfeilmarkierung ergänzt die Beschriftungsschilder
Alle Peripheriegeräte (Monoblocks, Klimageräte, Ventilatoren ...)
müssen ein schwarzes Bezeichnungsschild tragen, auf welchem
alle technischen Merkmale angegeben sind.
Die Lüftungskanäle sind mit Pfeilen zu versehen, damit man sie bei
Unterhaltsarbeiten, einer Erweiterung oder einem Zwischenfall
rasch identifizieren kann. Dazu müssen die selbstklebenden Pfeile
eine zuschneidbare Spitze haben, damit beim Einbau die Richtung
des Luftstroms angegeben werden kann.
In Technikräumen und Schächten sind ausreichende
Pfeilmarkierungen anzubringen, damit die Kanäle identifiziert
werden können.
Als Grundfarben sind für die Pfeile die in der Branche üblicherweise
verwendeten Farben zu gebrauchen.
Aufbau1
SNNNNN
GNNNNN
GNN
HNN
GSNN
UGNN
WGNNN
BRNNN
GWNNN
LONNN
PANNN
TRNNN
AANN
AANNN
AN
Bedeutung
Staatlicher Standort, Kt. Wallis
Kommunaler Standort, Gemeinde mit PLZ
Grundstück
Haus
Geschoss
Untergeschoss
Wohnung
Büro
Gewerbe
Lokal
Parkhaus
Technikraum
Anlagentyp
Gerätetyp
Funktionscode
TECHNISCHE ANLAGEN
Verteilerschächte und -leitungen müssen jederzeit zugänglich sein.
Solche Teile sollten daher nicht eingemauert werden, um den
Unterhalt und allfällige Umbauten zu erleichtern.
Die Technik muss so einfach wie möglich sein und möglichst wenig
Unterhalt und Kosten verursachen.
5.4.4
TECHNIKRÄUME
Technikräume müssen gross genug sein, damit alle
unterhaltsbedürftigen Teile leicht zugänglich sind, namentlich die
regelmässig auszuwechselnden Filter der Monoblock-Lüftung.
Putzmaterial ist nicht im Technikraum unterzubringen, dafür ist stets
ein separater Raum vorzusehen, in welchem das gesamte
Putzmaterial für das Gebäude aufbewahrt werden kann.
In Grossbauten sind begehbare Technik-Schächte oder -Gänge
einzuplanen, und keine Leitung und kein Regler darf ausserhalb der
Zugriffsreichweite liegen.
Alle Schlüssel zu Schränken oder technischen Geräten sind an
einer Metallkette zu befestigten, damit sie nicht verloren gehen.
Die HLKS-Schemas sind an der Wand des entsprechenden
Technikraums aufzuhängen.
Für Räume mit hoher Lärmbelastung sind Helme und Gehörschutz
vorzusehen und ein Hinweis an der Tür. Die Lärmimmissionen der
technischen Anlagen (inkl. HLKSE) dürfen die Grenzwerte der
erhöhten Norm-Anforderungen nicht überschreiten.
_________________________________________________________________________
1
A = Buchstabenzeichen, N = Zahlenzeichen, die übrigen Buchstaben verändern
sich nicht.
18
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
5.4.5
ENERGIEZÄHLUNG
Damit die Einhaltung der Energieeffizienz-Anforderungen
überprüfbar ist, sind für jedes Gebäude Zähler erforderlich. Die
Zähler sind so anzubringen, dass sie vom Haustechniker
wöchentlich mühelos abgelesen werden können.
Energie
Wasser
Zähler
Hauptzähler
Wässerwasser
Brauchwarmwasser
Energie BWW
Gas
Hauptgasleitung
Gas Heizung
Heizöl
Hauptölzufuhr
Holz
Wärmezähler
Fernwärme Wärmezähler
Strom
Hauptzähler, Hoch- und
Niedertarif
Lüftung
Kälteerzeugung
Besond. Verbrauchsgerät
Wärmepumpe
Solar
Wärme
Photovoltaischer Strom
Wetter
Temperatur
Sonneneinstrahlung
5.4.6
Einheit Bemerkungen
m3 am Hauptventil
m3
m3 am Boilerausgang
kWh Energiespeisung Boiler
m3
m3 bei anderweitigem Gasverbrauch
l gleich vor dem Heizkessel
MWh gleich nach dem Heizkessel
MWh vor dem Wärmetauscher
kWh Installierung viertelstündlich aus
der Ferne ablesbarer Zähler
kWh
kWh
kWh
kWh
kWh Wärmezähler vor dem Boiler
kWh
HGT Für Kleinbauten gem.
kWh MeteoSchweiz-Daten
BEMESSUNG
Thermometer sind zu installieren an den Ab- und Zuluftkanälen;
ferner an den zu- und abführenden Rohrleitungen des Boilers oder
der Kälteanlage.
Verschiebbare? Thermometer und Temperaturfühler
anzubringen, ganz gleich für welchen Rohrdurchmesser.
sind
Ein präzises Schleppzeiger-Thermometer ist im Rauchabzug von
Öl- oder Gas-Heizkesseln anzubringen.
Auch ein leicht zugänglicher Schaltthermostat zur exakten
Temperaturmessung ist einzubauen.
5.4.7
REGULIERUNG
Das Gebäudeautomationskonzept ist dem für Energie
verantwortlichen Ingenieur der DHDA vor Umsetzung vorzulegen.
By-Pass-Schaltung der Thermostat-Ventile vermeiden durch eine
Netzkennlinie bei kleinem Druck und eine flache Kennlinie der
Umwälzpumpe. Gleichzeitige Verminderung der Umlaufdrehzahl
und der Vorlauftemperatur.
5.5
HEIZUNG
Der jährliche Heizbedarf ist zu 60 % mit erneuerbaren Energien
abzudecken. Der Einsatz fossiler Energien zur Abdeckung der
Bedarfsspitzen ist denkbar, wenn sich die Mehrkosten für ein
System mit 100%-ig erneuerbarer Energie als zu hoch erweisen.
Die Temperatur der Wärmeerzeugung ist der Aussentemperatur
anzupassen. Die Ausgangstemperatur wird so festzulegen sein,
dass es zu einem Kompromiss zwischen Optimierung des
Wirkungsgrads der Wärmeerzeugung und Begrenzung der Energie
für die Zirkulation kommen kann, wobei die 35°C {50°C}. nie
unterschritten werden dürfen Die Wärmeleistungsverluste zur
Aufrechterhaltung der Temperatur müssen unter 2 ‰ liegen, und
die elektrische Leistung von Heizkessel/ Brenner muss unter 1 ‰
der maximalen Wärmeleistung liegen.
Heizenergie
Heizöl- /GasBrennwertkessel1
Holz
FWH
WP
Abwärme
Elektroheizung
5.5.1
η/COPj
Bemerkungen
min.
Stufenlos von 20 bis 100 % modulierender Brenner mit
automatischer Anpassung des benötigten
Verbrennungsluftstroms.
0.952
Einbau einer Abgas-Sparklappe
Die Gasleitung auf ihrer ganzen Länge mit der gelben
Standard-Farbe markieren.
Einbau eines Filtersystems zwecke Erfüllung der LRVAnforderungen.
Die Leistung von 500 kW nicht überschreiten.
0.85
Auf die Qualität des Brennstoffs achten! Beim Einkauf
in kWh rechnen, nicht in m3.
Die Asche muss nach den Vorgaben der Dienststelle
für Umweltschutz entsorgt werden.
Ein Gebäude ist an eine Fernwärmeheizung
anzuschliessen, wenn sich diese in vernünftiger
Reichweite befindet und Wärme zu 75 % aus
erneuerbarer Energie erzeugt.
3.8 {3.4} Thermostat auf Carterheizung einbauen.
Die Nutzung von Abwärme, sei es des Gebäudes
selber oder aus der unmittelbaren Umgebung, ist
immer auf ihre Machbarkeit zu überprüfen.
Falls vorhanden, austauschen!
WÄRMEVERTEILUNG- UND ABGABE
Vorrichtungen einbauen, durch die sich der hydraulische Ausgleich
manuell einstellen lässt. Von dynamischen Systemen zur
automatischen Herstellung des Ausgleichs wird abgeraten.
Je nach Durchmesser Kugel- oder Flügelventile anbringen, keine
Schieber, deren Isolation kostspielig ist.
Zirkulationspumpen mit Synchronmotor der Energieklasse A3
wählen.
Die Inbetriebsetzung des Wasserkreislaufs ist gemäss den
neuesten Vorschriften auszuführen. Spülungen und Reinigungen
sind unter der Beaufsichtigung der Bauleitung und/oder des
Haustechnikers durchzuführen.
Jeder Raum ist mit einem automatischen Regler mit
Umgebungstemperaturfühler auszustatten. Bei Aktivdecke ist
anhand des Temperaturmittels mehrerer Räume zu regulieren.
Wärmeabgabesystem Bemerkung
Radiatoren
Radiatoren mit Thermostatköpfen Heimeier Typ B4, ohne
Abschirmung oder Fensterbrett, sind zu bevorzugen, sofern
kein erhöhter Kühlungsbedarf besteht.
Bodenheizung
Dieses äusserst träge Abgabesystem eignet sich nicht für
Räume mit stark wechselnder Beanspruchung. Deshalb ist
es für Schulzimmer, Hörsäle und Konferenzräume nicht
erlaubt.
Aktivdecke
Dieses äusserst träge Abgabesystem ist nur erlaubt, wenn
ein grosser Kühlungsbedarf besteht und keine
Wärmewellengeräte angebracht werden können.
Lufterhitzer
Die Lufterhitzer und der Heizungswasserkreislauf in Hallen
(Einstell-, Lagerhallen) sind bei offenen Türen zu stoppen
(Frostfreihaltung ist aufrechtzuerhalten).
Deckenstrahlplatte
Für Kälte und Wärme zu bevorzugende Lösung.
Energiesolaire5 verwenden.
_________________________________________________________________________
1
2
3
4
5
Bei Erneuerungen sind Brennwertkessel obligatorisch, wenn die
Rücklauftemperatur es zulässt.
Der Wirkungsgrad berechnet sich nach dem oberen Heizwert und nicht nach dem
unteren, bei dem Wirkungsgrade über 100 % möglich sind.
Es sind nur Pumpmotoren mit einem EEI < 0.23 (IE3) zugelassen.
Oder gleichwertiges System ohne Anschlag.
Oder gleichwertiges System.
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
19
Ausgabe März 2016
5.6
5.6.1
KLIMATISIERUNG
KLIMATISIERUNG FÜR PERSONEN
Generell sind Klimaanlagen in staatlichen oder staatlich
subventionierten Gebäuden unerwünscht. Wenn aufgrund des
architektonischen Konzepts oder zu massiver und unreduzierbarer
interner Gewinne die Temperatur nicht ≤ 28.5°C gehalten werden
kann, sind der Reihe nach die folgenden Möglichkeiten zu prüfen:
Optimierung des nächtlichen Wärmeabbaus;
Passivkühlung/Erdwärmeübertrager (Luftkühlung durch
Transfer vom Unter- ins Dachgeschoss oder durch ein
Erdregister)
- Free-cooling,
Nutzung
von
Grundwasser
oder
Rhonewasser, statisches System
- Nicht statisches System
Ausser für ganz spezielle Räume mit grosser Wärmebelastung
muss die elektrische Leistung für die Kühlung oder Klimatisierung
unter 7 W/m2 {12} betragen. Zudem gilt es auch zu prüfen, ob die
Wärme genutzt werden kann, um Warmwasser bereitzustellen oder
anderen standortspezifischen Wärmebedarf zu decken.
-
5.6.2
KLIMATISIERUNG FÜR GERÄTE
Wenn empfindliche Geräte besondere Temperaturen benötigen,
muss man sich mit dem Ingenieur für Energie und Installationen auf
ein spezifisches Pflichtenheft einigen, damit die Funktionstüchtigkeit
des Geräts garantiert und der Energieverbrauch optimiert werden
können. In Rechenzentren ist der PUE-Wert auf das Minimum zu
senken und muss auf jeden Fall unter 1.6 liegen.
5.6.3
LUFTBEFEUCHTUNG
Luftbefeuchtung ist nur in Sonderfällen und in Absprache mit dem
verantwortlichen Ingenieur für Energie der DHDA erlaubt.
5.7
LÜFTUNG
Bei der Wahl des Lüftungssystems nach dem Optimum aus
Energieverbrauch1, Platzbedarf, Kosten, Lärm, FassadenErscheinungsbild etc. suchen. Die Luftvolumenströme und die
Betriebszeiten müssen gemäss dem effektiven Bedarf programmiert
oder eingestellt werden. Ein “Angebot und Nachfrage”-System
einbauen, das sich nach Temperatur und Wochen-Zeitschaltung
steuern lässt. Der gesamte Druckabfall muss unter 900 Pa liegen.
5.7.1
FILTER UND KANÄLE
Es sind Filter der Filterklasse F7 – M6, in besonderen Fällen F9, zu
verwenden. Sie müssen einen Holzrahmen und wenn möglich 10
Taschen mit einer Mindesttiefe von 580 mm sowie eine minimale
Druckdifferenz aufweisen2. Sofern es die Platzverhältnisse
erlauben, ist die Energieklasse A einzuhalten. Der DruckdifferenzAusgleich ist beidseits des Wärmerückgewinnungsgeräts zu
gewährleisten.
Zu lange Kanäle vermeiden und die Monoblocks dezentral verteilen.
Für Biegungen einen Innenradius von mindestens 100 mm
vorsehen, keine rechten Winkel. Grosse, runde Querschnitte
gegenüber kleinen, abgeflachten bevorzugen. Für Lüftungskanäle
eine Blechdicke gemäss SUISSETEC-Normen anfordern.
Die Höchstgeschwindigkeit des Luftstroms in den Geräten beträgt
2.0 m/s. Für die Geschwindigkeit in den Kanälen gilt die folgende
Tabelle:
Luft-V.-Str. [m3/h]
Max. Geschwindigkeit
<800
2 m/s
<1’000
3 m/s
<2’000
4 m/s
<4’000 <10’000 >10’000
5 m/s
6 m/s
7 m/s
Es werden Schalldämpfer bei den Zu- und Abluftkanälen eingesetzt,
welche auf die Schallemissionen des Lüftungsgeräts abgestimmt
worden sind. Anstatt Klappen sind Iris-Blenden einzubauen, um den
Luftstrom beim Einschalten für jedes Zimmer individuell festlegen zu
können.
5.7.2
MONOBLOCK
Direkt im Lüftungskanal eingebaute und mit Frequenzumrichter
ausgestattete Motor-Ventilator-Kombination ohne Keilriemen
bevorzugen. Falls Keilriemenantrieb gegeben ist, Drehscheiben mit
grossem Durchmesser, Flachriemen und hocheffizienten
Antriebsmotor (Klasse A1) verwenden. ECM-Motoren verwenden.
Falls verlangt oder energetisch sinnvoll, Wärmerückgewinnung
einbauen mit Temperaturwirkungsgrad von mind. 80 %.
Die Luftmenge wenn möglich durch kontinuierliche oder stufenweise
Anpassung der Ventilatorleistung regulieren. Besser sind niedrige
Luftmengen über lange Zeit als eine grössere kurzzeitige
Luftmenge. Ein CO2-basiertes System einbauen.
Jeden Kanal an gut sichtbarer Stelle mit einer
Temperaturzeigermessung und einer Filter-Druckdifferenzmessung
ausstatten.
5.8
SANITÄRE EINRICHTUNG
Auf der Hauptzuleitung einen
Umgehungsmöglichkeit einbauen.
Filter
50
μ
ohne
Direkt nach dem Filter und nach jeder WarmwasserZirkulationspumpe ein Planet Horizons-Wasserbehandlungsrohr3
einbauen.
Kaltwasserleitungen mit Material vom Typ Armaflex isolieren, damit
es nicht zu Kondenswasserbildung kommt und die
Kaltwassertemperatur nie über 14°C beträgt.
Lavabo (Durchfluss ≤ 4l/min)
WC (Herren / Damen / Behinderte4)
Labor-, Werk- und Handarbeitsräume
Schulzimmer Sekundar-/Tertiärstufe
Schulzimmer Kindergarten/Primarschule
Büro
Abwartsdienst:
Kaltwasser Warmwasser
✔
✖
✔
✔
✖
✖
✔
✖
✖
✖
✔
✔
Ausserdem sind die folgenden Punkte zu beachten:
-
Max. Durchfluss für Duschen 9 l/min, Abwasser 12 l/min.;
Duschen mit Wärmerückgewinnungssystem5 ausstatten;
WC-Spülung mit zwei Schaltern für 3 oder 6 Liter;
Wasserhähne mit mech. regulierbar verzögerter Abstellung 6;
Mischhahn der A-Klasse mit Ruheposition auf Kaltwasser
und Einraster bei 37°C;
Handtuchspender mit Papierrolle;
Schauseifenspender;
Elektrische Handtrockner sind nicht erlaubt;
In Behinderten-WCs fix montierte, tiefer gesetzte Spiegel;
Pissoir-Spülung mit 1 Liter.
_________________________________________________________________________
3 System zur Verhinderung von Verkalkung und Korrosion sowie zur Sanierung
_________________________________________________________________________ bestehender Leitungen und auch zur Verminderung der Wässerwassermenge.
4 Diese müssen auch täglich von nicht behinderten Personen benützt werden.
5 Ein Wärmetauscher wärmt das der Dusche zufliessende Kaltwasser mit dem
1 Ein einfaches System mit Lüftern auf den Fenstern ist nicht zulässig.
abfliessenden Wasser vor.
2 Andere Forme sind möglich solang die Druckdifferenz respektiert ist. Filter aus
6 Sensor-Steuerungen für Duschen und Lavabos sind nicht erlaubt, da sehr teuer
Glasfiber sind verboten.
im Unterhalt.
20
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
5.8.1
BRAUCHWARMWASSER
DN [mm]
15
18
22
28
35
54
64
76
89
108
≤ 0.040
72
80
97
100
107
123
128
138 147
159
≤ 0.045
88
99
110
124
142
158
165
176 185
198
≤ 0.050
102
120
130
150
170
201
219
228 235
245
Für Schul- oder Verwaltungsgebäude, die weder über Küche noch
Duschen verfügen und deren einziger Warmwasseranschluss sich
im Abwartsraum befindet, ist ein kleiner und gut isolierter,
elektrischer 15-l-Boiler vorzusehen.
λ [W/mK]
Bei grossem Warmwasserbedarf auch im Sommer wird ein
Solarenergiesystem empfohlen1.
Das Solarsystem direkt an die Heizung koppeln. Bei grosser
Entfernung zwischen Kollektoren und Heizung, den Wärmetauscher
Wasser + Frostschutz/Wasser nahe bei den Kollektoren
positionieren. Gesamtspeicher mit Wärme aus verschiedenen
Energiequellen (Solar, Gas...) vermeiden. Den Wärmetauscher in
den Wasserspeicher einbauen und durch geringe Geschwindigkeit
und richtige Höhe der Wasserzufuhr durch Umströmung für eine
gute Vorwärmung sorgen. An den Speicherausgängen
Rückschlagklappen (Unterbindung von Thermosyphons) anbringen.
Die Temperatur des Wasserspeichers auf max. 60°C einstellen.
Genaue °C-Thermometer am Speicher anbringen (bei einem
Speicher von >1‘000 l mind. eines oben und unten) und dafür
sorgen, dass die Wärmeerzeugung bei ausreichender Solarenergie
ganz abstellt.
Ist Temperaturhaltung notwendig2, Zirkulationspumpen mit
Synchronmotor der Energieklasse A++ wählen. Thermostat auf dem
Rücklauf der Wasserkreislaufs einbauen, der die Zirkulationspumpe
ausschaltet, sobald 50°C erreicht werden. Gleichzeitig unterbindet
eine Rückschlagklappe oder ein selbsttätiger Schieber den
Thermosiphon (bei ausgeschalteter Umwälzpumpe). Stehendes
Wasser auf ein Minimum reduzieren, durch Zirkulation bis zu den
Entnahmestellen. WW-Temperatur so einstellen, dass sie auch
noch am Hahn mit dem grössten Abstand zum WW-Erzeugungsort
mindestens 50°C beträgt. Zur Legionellenvernichtung mind. 1 Mal
pro Woche für eine Temperaturerhöhung bis max. 62°C sorgen.
5.9
Volumen
[l]
Die Warmwasserverteilungsrohre sind gemäss nachfolgender
Tabelle zu isolieren. Die Isolierung für die Heizungsrohre hat
dieselbe Dicke aufzuweisen, wenn die Ausgangstemperatur über
32°C liegt, andernfalls, bei einer Ausgangstemperatur <32°C, kann
sie in beheizten Räumen um 30 bis 50% reduziert werden.
λ-Wert [W/mK]
0.014 - 0.019
0.020 - 0.029
0.030 - 0.039
0.040 - 0.050
< 400
65
100
130
170
400 - 2000
80
120
160
210
>2000 l
100
140
200
250
Lüftungskanäle sind inwendig so zu isolieren, dass der
Wärmeverlust je nach Lufttemperatur auf unter 5W/m2 beschränkt
werden kann4.
Die Warmwasser- und Heizwärmeverteilung ist komplett und
gemäss den neuesten Vorschriften (betr. Dicke und Eigenschaft d.
Materials) zu isolieren5. Ohne besondere Weisungen, die
Isolationsschicht in einen Mantel aus grauem PVC fassen. Auf
Schwachstellen hat das HLKS-Planungsbüro in einem bei Abnahme
der Anlage vorzulegenden Bericht (mit Thermographie)
hinzuweisen. Besondere Vorsicht ist bei Zweirohranschlüssen
geboten.
Auch Kaltwasserleitungen sind zu isolieren, um die
Kondenswasserbildung zu vermeiden, der Legionellosegefahr
vorzubeugen und die Verluste von Kälteanlagen zu begrenzen. Als
Minimum ist eine Armaflex-Isolation von 32 mm Dicke um die
Leitungen und Geräte zu legen. Kälteleitungen (Abkühlung) sind je
nach Temperaturgradient zu isolieren.
5.10 STROM
5.10.1
LEITUNGEN UND TECHNISCHE DÄMMUNG
Die Heizungs- und Warmwasserohre können geschweisst oder, mit
Bewilligung, gepresst werden3.
DN [mm]
Boiler sind mindestens gemäss folgender Tabelle zu isolieren:
VERTEILUNG STARKSTROM UND SCHWACHSTROM
Flächendeckender Einbau eines LEXEN- Spannungsstabilisators6,
ausser für Lüftungsmonoblocks, Fahrstühle oder Motoren mit einer
Leistung von über 10 kW. Die Stromversorgung unterteilt sich in die
drei folgenden Netzgruppen:
Netzgruppe
Normalstrom
Dauerstrom
Starkstrom
auf LEXEN
✔
✔
✖
auf Zeitschaltung
✔
✖
✖
Steckdosen-Farbe
weiss
grau
schwarz
Bei den Anlagen grau und schwarz wird mit der DHDA zu klären
sein, wie viele dieser Steckdosen nötig sind. Licht ist an die Gruppe
weiss oder grau anzuschliessen.
15
18
22
28
35
54
64
76
89
108
≤ 0.010
6
7
8
9
10
14
16
18
19
23
Für die Unterscheidung sind die NIV-Vorschriften massgebend.
≤ 0.015
11
13
14
16
18
24
27
29
33
37
≤ 0.020
19
20
22
26
29
36
40
43
48
54
Wenn der cos  0.9, Anschlüsse einbauen und Platz für eine
Vorrichtung schaffen, welche den cos verbessert.
≤ 0.025
30
31
34
38
42
51
55
60
66
74
≤ 0.030
44
44
49
54
59
70
75
81
88
98
≤ 0.035
64
66
70
75
80
94
99
107 115
125
λ [W/mK]
Blitzableiter werden empfohlen. Alle Durchgänge mit horizontalen
oder vertikalen technischen Kanälen sind mit feuerfestem Material
abzuschliessen.
5.10.2
PHOTOVOLTAIK
_________________________________________________________________________
Photovoltaik-Kollektoren
als Element in die Architektur einbauen:
Bedachung, Fassade, Sonnenschutz etc. Für jedes Gebäude gilt,
1
2
3
Pro Person 0.5 m2 Kollektorfläche installieren. 30 l Speichervolumen pro m2
Kollektorfläche.
Heizbänder sind nicht zulässig. Sind solche, im Falle einer Renovation, bereits
vorhanden, sollte nach einer Möglichkeit gesucht werden, wie ohne sie
auszukommen ist, oder sollten sie unter eine Zeitschaltung gebracht werden.
Das Unternehmen hat eine schriftliche Bestätigung für die SVGW-Zertifizierung
seines Presssystems vorzulegen.
_________________________________________________________________________
4
5
6
Eine Armaflex-Isolierung von 5 cm reicht für Zu- und Abluftkanäle nicht aus.
inkl. Einstellschrauben, Briden, Armaturen, Schieber, Pumpengehäuse (ohne
Motor) etc.
Sofern sich dieser in weniger als 3 Jahren amortisieren lässt.
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
21
Ausgabe März 2016
dass dessen Produktion vor Ort den Eigenbedarf des Gebäudes
decken soll. Solar-Pannels dürfen weder das Auffangen des
Regenwassers noch die Dachbepflanzung behindern.
5.10.3
BELEUCHTUNG
Die natürliche Beleuchtung ist mit Vorrichtungen, die den Faktor
Tageslicht erhöhen, maximal auszunutzen. Leuchtenreihen
bereichsweise planen, je nach Nutzung und Tageslichteinstrahlung
des Gebäudebereichs. Schalter eindeutig unterscheidbar durch
graviertes Schild kennzeichnen1.
Der Elektroplaner hat einen
Beleuchtungsspezialisten2
hinzuzuziehen, um die optimale, möglichst einfache Lösung zu
finden, die den Minergie-Anforderungen entspricht, einfach im
Unterhalt und von möglichst langer Lebensdauer ist. Technische
Vorrichtungen, wie Deckenschalter3 und Tageslichtsteuerung dürfen
nur eingebaut werden, wo sie notwendig sind. Es sind Leuchtmittel
der Klasse A+ mit einer Effizienz von über 120 lm/W und eine
Temperatur von 4000K zu verwenden. Die Leuchten entsprechen in
ihren Eigenschaften mindesten dem Modell «Zumtobel Mirel-L A
LED Evolution». Die durchschnittlichen Leistungen entsprechen den
Werten der folgenden Tabelle:
Beleuchtungsstärke
[lux]
10
100 200 300 400 500 750
Mittl. elektr. Leistung
[W/m2]
1.0
3.5
4.5
7.5
9
11
-
Mittl. elektr. Leistung h > 6m
[W/m2]
-
-
-
10
-
15
19
Aussenbeleuchtungen mit Lichtfühlern schalten sich automatisch
ein und aus. Die Lichtquelle darf ausserhalb des Lichtfelds nicht
sichtbar sein und nur minimale Lichtverschmutzung verursachen.
Steckdosen für Elektrofahrzeuge einrichten.
5.10.4
Gerät
Kochherd
Kühlschrank /
Tiefkühler4
ELEKTROGERÄTE UND HAUSHALTSGERÄTE
Bemerkungen
Hat das Gebäude einen Gasanschluss, dann nach Möglichkeit
Gas-Kochherde einrichten.
Wenn kein Gas im Gebäude, Induktionsherde einbauen.
Geräte mit FCKW-haltiger Schaumstoffisolaltion
ausgeschlossen.
Für Abstand zwischen Kühlschrank und Backofen sorgen. Alle
Getränkeautomaten sind mit energiesparender Technik
ausgestattet. Ein Wärmerückgewinnungsgerät einbauen, wenn
dessen energetischer Nutzen erwiesen ist.
Kühlräume sind zu isolieren5 (U mind. = de 0,15 W/m2K)
Waschtunnels an das Warmwasser anschliessen und Gerät mit
WP anfordern.
Maschinen ans Warm- und Kaltwasser anschliessen (auch für
Hypromat)
Wenn nötig, einen Luftentfeuchter (Raumluft-Wäschetrockner?)
einbauen.
Wäschetrockner sind nur mit WP erlaubt.
Geräte mit möglichst geringer Wärmeabstrahlung auswählen.
Info-Kontaktnummern bei der Kantonalen Dienstelle für
Informatik
- Tel. 027 606 22 20 77: universelle Verkabelung
- Tel. 027 606 22 58 77: Telefonie
Gerät
Zutrittskontrolle:
Bemerkungen
Ist für das Gebäude eine Zutrittskontrolle vorgesehen, so muss
diese mit dem vom Staat Wallis eingerichteten «MaxinetSystem» kompatibel sein.
Aufzug
Aufzüge der Effizienzklasse A ohne Maschinenraum einrichten.
Kabinen gemäss Vorgaben des Prosa-Merkblatts.
Energiesparende Kabinenbeleuchtung.
Regulierung der Geschwindigkeit des Aufzugs durch Frequenzoder Spannungsvariation (Verminderung der Verluste).
Rückspeisung der Bremsenergie ins Stromnetz.
Stockwerkanzeige auf der Bedienfront anbringen.
Die obere Belüftungsöffnung des Liftschachts für den Brandfall
muss üblicherweise durch eine Klappe geschlossen sein, sich
jedoch öffnen, falls ein Stromunterbruch eintritt, falls Rauch im
Liftschacht vorhanden ist oder falls die Temperatur der
Maschinerie einen Sollwert überschreitet. Die Vorrichtung muss
vom kantonalen Amt für Feuerwesen bewilligt werden. Sie
verhindert das unkontrollierte Eindringen von Kalt- oder
Warmluft.
Luftkompressor Keine zentrale Druckluftanlage für nur einen oder zwei Benutzer.
Druckverluste des Kompressors durch natürliche oder
mechanische Belüftung + Thermostat ausgleichen (falls
energetisch sinnvoll).
Für Nächte und Wochenenden den Kompressor durch eine
Schaltuhr vom Verteilnetz trennen, oder einzelne Teile des
Netzes (durch selbsttätige Klappen) von der Versorgung
trennen. Luftansaug im Freien anbringen (nach Möglichkeit an
einer kalten und trockenen Stelle an der Nordseite). An den
tiefsten Punkten des Verteilnetzes zur raschen
Kondenswasserbeseitigung Kugelhähne anbringen. Die
Leitungsenden mit den genormten Farben kennzeichnen.
Schwimmbecken Abluftwärme und -feuchtigkeit sowie Abwasserwärme
zurückgewinnen. Regulierung der Wassertemperatur mit einem
hochpräzisen Thermostat.
Abdeckung (mindestens manuell) des Beckens.
Achtung vor Überdimensionierung der Umwälzpumpen!
Auf Dichtigkeit des Beckens achten.
5.11 PROVISORISCHE ABNAHME
Bei Bauende sorgt die Bauunternehmung für die Inbetriebnahme
der Geräte gemäss Leistungsverzeichnis des Bauprojekts,
namentlich für die:
Funktionskontrolle der Anlagen;
Voreinstellungen der Sollwerte für Regler und Thermostaten;
Prüfung der elektrischen Isolierung;
Geschirrspüler
Versuche und Tests;
Überprüfung des Betriebsdossier;
Waschmaschine
Erzielung der in den Gerätebeschreibungen angeführten
Wirkungsgrade; Die Bauherrschaft behält sich das Recht vor,
Wäschetrockner
Leistung und Wirkungsrad der Einrichtungen nachprüfen zu
lassen.
Vollständige Kennzeichnung der Gerätschaften gemäss
Telefonie /
vorliegender Richtlinie;
Informatik
- Schulung des Haustechnikers6.
Die Bauabnahme kann erst erfolgen, nachdem die folgenden
Unterlagen zu einem Betriebsdossier (als PDF und in zweifacher
Papierform) zusammengefasst und dem Projektleiter, dem
_________________________________________________________________________
verantwortlichen Ingenieur für Energie und Installationen der DHDA
sowie der Bauherrschaft vorgelegt werden:
1 Doppelschalter stiften Verwirrung und sind darum nicht erlaubt.
- Kalkulation auf Grundlage der AE, SIA 380/1 und 380/4
2 Diese Vorschrift gilt auch für Renovationen, und nur der verantwortliche Ingenieur
überarbeiteten Pläne;
für Energie und Installationen der DHDA kann entscheiden, wann das
Thermographischer Bericht zur Gebäudehülle;
Hinzuziehen eines Spezialisten nicht erforderlich ist.
3 Des Herstellers HTS, für Zimmer ab drei Benützern. Schulzimmer haben nur
einen Benützer: die Lehrperson..
4 Das entsprechende Merkblatt kann beim verantwortlichen Ingenieur Energie und
Installationen der DHDA angefordert werden.
5 Die Isolation ist gemäss Formular E6 der CRDE auszuführen, für einen
Wärmefluss von max. 5W/ m2 oder einen max. U-Wert von 0,15 W/m2K
-
_________________________________________________________________________
6
Sollte zu diesem Zeitpunkt die Hauswartung noch nicht feststehen, so ist mit der
BH oder dem Gebäudebenützer abzuklären, wer und wann diesbezüglich zu
schulen ist.
22
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
Thermographischer Bericht zu den HLKS-Anlagen und Verteilung;
- Thermographischer Bericht zu den elektrischen Schaltanlagen
und zur Hauptstromversorgung;
- Bericht zum Elektro-Test NIV;
- Testbericht zur Regulierung gemäss Leistungsverzeichnis;
- Kontrolle der Wirkungsgrade gemäss Beschrieb und
Leistungsverzeichnis;
- Anleitungen zu den installierten Systemen;
- Benutzerhandbücher der Systeme auf Deutsch.
- Die Leistungsgarantien für die abgenommenen Anlagen;
- Die Quellencodes für die Informatiksysteme (IGA);
- Die Gerätedokumentation;
- Die Angaben zur Kontaktaufnahme mit den Planungsbüros und
Unternehmungen (Tel./E-Mail);
- Informatik-Software
sowie
Flussdiagramme
zur
Anlagenregulierung;
- Aktualisierte Pläne und Schemas;
- Die Bedingungen eines Service-Vertrags1.
- Die Inbetriebnahmeprotokolle der Geräte.
Für jeden Raum ist eine Tabelle mit den vertraglich zugesicherten
Werten für Temperatur, Luftvolumenstrom und Geräuschpegel
sowie Beleuchtungsstärke abzugeben, diese ist vom
Gebäudebenützer zu unterzeichnen.
-
5.12 OPTIMIERUNG (PHASE 6, SIA)
Um zu gewährleisten, dass die realisierten Projekte die EnergieAnforderungen erfüllen, wir während zweier Jahr nach Bauabnahme
eine Optimierung der HLKSE-Anlagen durchgeführt. Hierbei handelt
es sich im Allgemeinen um nicht vorhergesehene Zusatzleistungen.
Durch die Nachkontrolle und Optimierung der HLKSE-Anlagen ist
sicherzustellen, dass die von den kantonalen Richtlinien und
Minergie für das Projekt vorgegebenen Werte erreicht werden
können. Die Optimierung ist für alle staatliche Gebäude
obligatorisch und muss unbedingt von HLKLSE Planungsbüro
auszuführt werden.
Folgende Ziele sollen erreicht werden:
-
-
-
Nachkontrolle der Funktionstüchtigkeit und Bestätigung,
dass die Anlagen den Komfort der Benutzer gemäss den
geltenden Normen zuverlässig und korrekt erbringen.
Optimierung der Leistung der Anlagen, um den im Projekt
festgelegten Energieverbrauch, auch unter Anwendung von
SBat, zu erreichen, oder gar weiter zu senken.
Während der Optimierungsphase für einen reibungslosen
Betrieb der technischen Anlagen sorgen.
Festlegung der für den kurz- und langfristigen Betrieb
geltenden Verhaltens- und Überwachungsvorschriften.
Nach dem 1. Jahr zu liefernde Ergebnisse:
- Aktualisierung des Betriebsdossier;
- Zusammenfassung der Projektdaten;
- Resultate und Analyse der Messungen des 1. Jahres;
- Kontrolle der Eigenschaften und Leistungen der
Einrichtungen;
- Liste der Korrekturmassnahmen, die an den Anlagen
vorgenommen worden sind;
- Liste mit Zeitplan für die Korrekturmassnahmen, die an den
Anlagen noch vorzunehmen sind;
Nach dem 2. Jahr zu liefernde Ergebnisse:
- Resultate und Analyse der Messungen des 2. Jahres mit
Erklärung der festgestellten Differenzen;
- Liste der Korrekturmassnahmen, die an den Anlagen
mittelfristig vorzunehmen sind;
- Korrektur des Betriebsdossier;
- Verhaltensregeln und Vorschriften zur Überwachung der
Anlagen zuhanden des Haustechnikers oder TechnikVerantwortlichen.
- Schulung des Haustechnikers und des Verantwortlichen
Technik.
5.13 ABNAHME
Nach zwei Betriebsjahren werden die HLSKE-Planer anhand einer
Schlusskontrolle dem verantwortlichen Ingenieur Energie und
Installationen der DHDA den Nachweis liefern, dass der
Energieverbrauch des Gebäudes tatsächlich und wie vorgesehen
den Minergie-Anforderungen entspricht. Die Aufhebung der
Garantie (HLKSE) kann nur nach der definitive Abnahme erfolgen.
5.14 BENÜTZUNG UND BETRIEB
5.14.1
Der Haustechniker ist für alle technischen Anlagen seines
Gebäudes zu schulen, damit er deren Funktionsweise versteht und
Störungen schnellstmöglich feststellen kann.
Die Verbrauchskontrollen sind wöchentlich vorzunehmen2,
vorzugsweise montags, via die Internet-Plattform SBat3.
Jedes Jahr wird der Haustechniker eine Energie-Etikette und einen
kurzen Bericht zur Verbrauchsentwicklung ausdrucken und im
Eingangsbereich des Gebäudes aushängen.
5.14.2
_________________________________________________________________________
2
Betrifft: Aufzug, Heizung, Lüftung, Brand- und Einbruchschutz,
Brandschutzklappe, Rauchabzug, Feuerlöscher, Video-Überwachung und weitere
Sondereinrichtungen, für die es einen Service-Vertrag braucht.
GEBÄUDEBENÜTZER
Auch die Benützer sollten eine kurze Einführung in die Benützung
ihres neuen Gebäudes erhalten. Es ist erforderlich, dass sie ganz
grob über die Funktionsweise der technischen Anlagen Bescheid
wissen. Genauer erklärt werden muss ihnen, inwiefern sich ihr
Verhalten auf die Lebensdauer der Einrichtungen, auf ihr eigenes
Wohlempfinden und auf den Energieverbrauch auswirken kann.
Denn nur wenn alle mitmachen, kann das Gebäude vorbildlich
funktionieren, sowohl was die Energieeffizienz als auch was die
Lebensdauer der Anlagen und Geräte angeht.
_________________________________________________________________________
1
HAUSWARTSDIENST
3
Wenn er nicht jede Woche anwesend ist, nimmt der Hauswart die
Verbrauchskontrollen bei seinen üblichen Kontrollgängen vor.
http://www.sbat.ch. Der verantwortliche Ingenieur Energie und Installationen der
DHDA wird jedem Haustechniker und dessen Stellvertreter einen Benutzernamen
und ein Passwort zuteilen.
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
UNTERSCHRIFTEN DER PLANUNGSBÜROS
Die Bauleitung ...……………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
Der Bauphysiker…..…………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
Der Tiefbauingenieur…………………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
Der HLKS-Ingenieur.………………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
Der Elektro-Ingenieur…………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
Der Landschaftsarchitekt………………………………….……………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
Der Akustik-Ingenieur.………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
Der Beleuchtungsspezialist….………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
23
24
DIRECTIVES DU DÉVELOPPEMENT DURABLE S’APPLIQUANT AUX BÂTIMENTS DE L’ÉTAT DU VALAIS OU SUBVENTIONNÉS.
Ausgabe März 2016
UNTERSCHRIFTEN DER BAUUNTERNEHMEN
BKP.………Firma…………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
BKP.………Firma…………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
BKP.………Firma…………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
BKP.………Firma…………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
BKP.………Firma…………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
BKP.………Firma…………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
BKP.………Firma…………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
BKP.………Firma…………………………………………………….. Tel.: ……………..………
Vertreten durch Hr./Fr. ………..…………… E-Mail: ………………………………………………………
Bestätigt die Kenntnisnahme der Richtlinien sowie die betreffenden Anforderungen zu erfüllen.
Ort: ………………………………., den ……………………..
Stempel und Unterschrift
Herunterladen