Transistoren… - GIBB Files TS

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Verstärker, Transistor
Transistoren…
schalten digital,
verstärken analog.
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Verstärker, Transistor
Transistoren: Halbleiter als Alleskönner
Halbleiterelemente mit der Bezeichnung "Transistoren" bilden die Basis heutiger Elektronik, sei es Unterhaltung,
Haushalt, Industrie oder Datenverarbeitung. Transistoren können schalten und verstärken.
Bei den Halbleitergrundlagen lernten wir die Diode kennen. Sie war aus zwei dotierten Halbleiterzonen
aufgebaut, die zusammen eine Sperrschicht bildeten.
Ein Transistor wird nun aus drei solchen Zonen kombiniert und ergibt ein Element mit zwei Sperrschichten, also
zwei pn-Übergängen. Er hat nun auch drei Anschlüsse.
Entsprechend den zwei möglichen Abfolgen der dotierten Zonen gibt es zwei Transistorgrundtypen:
Transistortyp
Sperrschichtanordnung
Bezeich-nung
der Anschlüsse
Schaltzeichen
DiodenAnalogie aufgrund der
Sperrschichten
Kollektor (C)
C
Basis (B)
NPN-Transistor
Emitter (E)
B
E
Emitter (E)
E
Basis (B)
PNP-Transistor
Kollektor (C)
B
C
Die beiden pn-Übergänge des Transistors können auch als Dioden funktionieren. Aber Achtung: Ein Transistor
lässt sich nicht aus zwei Dioden nachbilden!
Arbeitsweise des Transistors
Das Funktionsprinzip des Transistors ist einfacher am Wassermodell erklärbar
Ein kleiner Basisstrom kann einen grossen Kollektorstrom beeinflussen, beide Ströme fliessen gegen den
Emitter.
Kein Basisstrom, Transistor sperrt
Basisstrom vorhanden, Transistor leitet
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Verstärker, Transistor
Der Transistor hat zwei Sperrschichten. Für den Betrieb des Transistors musss man gemäss dem Wasserbild
auch zwei Stromkreise betrachten.
Der Transistor muss so in einen Stromkreis eingebaut werden, dass der pn-Übergang Basis-Emitter in
Durchlassrichtung, der pn-Übergang zwischen Basis und Kollektor in Sperrichtung betrieben wird.
Dies bedeutet, dass z.B. ein NPN-Transistor folgendermassen an Spannungsquellen (hier nur prinzipiell, also
ohne Vorwiderstände, Verbraucher) angeschlossen wird:
Über der Basis-Emitter-Strecke liegen die bekannten ca. 0.7 V (Durchlassrichtung).
Über der gesperrten Strecke vom Kollektor zum Emitter können ab 2 bis 300 Volt liegen.
• Wenn nur die Spannung UCE anliegt, so liegt sie über der oberen Sperrschicht in Sperrichtung; damit
kann auch kein Strom von C nach E fliessen; der „Kollektorkanal“ des Transistors sperrt.
• Wenn vom Emitter her Elektronen gegen die Basis geleitet werden (Durchlassrichtung), entsteht in der sehr
dünnen Basisschicht ein "Gedränge" von Ladungsträgern. 99% der Elektronen dringen dabei so weit in die
Sperrschicht Basis-Kollektor ein, dass sie nicht durch die Basis aufgenommen, sondern vom positiven
Potential am Kollektor aufgesammelt werden. Man sagt, der Transistor leitet.
Es fliessen deshalb zwei Ströme: ein kleiner Basisstrom und ein grosser Kollektorstrom.
Beispielschaltung, welche die Stromverstärkung zeigt:
Man spricht beim Transistor von einer
Gleichstsromverstärkung. Definition:
Die "Sensor"-Taste:
Gleichstromverstärkung B = IC / IB
Die zugehörige Kennlinie (IC / IB) ist somit
über weite Teile linear:
In den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts kam die Mode auf,
Drucktasten an Haushaltgeräten oder Stereoanlagen durch
Sensortasten zu ersetzen. Diese können eine Funktion
auslösen, indem man mit dem Finger zwei Kontakte berührt.
Bei Berührung wird ein kleiner Strom durch den Finger geleitet
und erzeugt einen Basissstrom IB. bei einem Schalttransistor.
Die Lampe kann so zum Leuchten gebracht werden.
Mit dem relativ kleinen Basisstrom IB lässt sich ein viel grösserer
Kollektorstrom IC (= Strom für die Lampe) steuern.
Der "Fingerstrom" allein würde für die Lampe nicht ausreichen!
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Verstärker, Transistor
Digitale Anwendung: Der Transistor als Schalter
Vor allem für jegliche Art digitaler Vorgänge (EIN/AUS) wird der Transistor als Schalter eingesetzt. Betrachtet
man die Anzahl beteiligter Transistoren, so ist diese Aufgabe die verbreitetste (Prozessoren, Speicher).
Allein jeder Microprozessor enthält meist Millionen von Transistoren.
Weitere Anwendungen nebst der Computertechnik: Digitaltechnik allgemein, Steuer- und Regeltechnik.
Beim Transistor als Schalter sind nur zwei Zustände wichtig:
Mögliche Zustände:
Einzelne Grössen:
Basisstrom IB
Transistor sperrt vollständig
Die Kollektor-Emitter-Verbindung
lässt keinen Strom durch.
0
Basis-Emitter-Spannung UBE
0
Kollektor-Emitter-Spannung
UCE
Widerstand Kollektor-Emitter RCE
Kollektorstrom IC
= Versorgungsspannung, da kein
Stromfluss
100MΩ
0
Transistor leitet vollständig
Die Kollektor-Emitter-Verbindung
ist durchgeschaltet und leitet.
100uA bis 1mA nötig
(Grössenordnung)
ca. 0.9V (etwas mehr als 0,7V)
ca 0.2 V
kleiner als bei der Diode!
einige wenige Ohm
I=(Versorgungsspannung / RCE)
z.B. 100mA
Bei höherem Basisstrom kommt der Transistor in die
Sättigung, der Kollektorstrom kann nicht mehr
zunehmen (mehr als „ganz leiten“ kann der Transistor
nicht). Bei der Schalterfunktion bewegt sich der
Transistor vor allem bei den eingekreisten Stellen der
Kennline, also entweder
• ganz beim Nullpunkt (Transistor sperrt) oder
• am rechten oberen Ende (Transistor leitet)
⇒ Der Weg dazwischen muss hier nicht linear sein,
entscheidend ist nur, wie schnell der Transistor in
den andern Zustand wechseln kann!
Prinzip des Transistorschalters
Schalter offen
Transistor
IB = 0
RCE z.B. 100MΩ
Schalter geschlossen
Schalter
Transistor
R unendlich
IB > 0
Schalter
RCE z.B. 5Ω
R z.B. 10mΩ
Beispiele für Ansteuerung und Prinzipschaltung einer Transistorschaltstufe:
1) Direktes Schalten einer Last (Ein- und Ausschalten einer Lampe via Parallelport eines PCs)
Im Kollektorstromkreis hängt eine Last, ein
Verbraucher, z.B. eine Lampe.
Mit dem Basisstrom kann die Lampe
eingeschaltet werden.
Der geschaltete Strom kann dabei eben viel
grösser sein als der Steuerstrom auf der Basis.
Mit dem Basisvorwiderstand wird verhindert,
dass ein zu grosser Basisstrom fliessen kann
(Dioden-Verhalten der Basis-Emitter-Strecke!)
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Verstärker, Transistor
2) Realisierung einer wichtigen Logikschaltung: Der Inverter = die digitale NOT-Funktion
Hier sind 2 Darstellungsarten der gleichen Schaltung:
Diese Transistor-Schaltstufe arbeitet als Inverter (NOTFunktion) zwischen der Eingangsspannung UE und der
Ausgangsspannung UA.
NOT-Funktion (Inversion, Umkehrung) bedeutet:
UE=0 -> UA=1
UE=1 -> UA=0
Wenn kein Basissstrom fliesst (Ue=0), so sperrt der
Transistor. Es fliesst auch kein Kollektorstrom, U über R1
ist null, somt muss UA die volle Versorgungsspannung
führen (hier 5V), was einer logischen 1 entspricht.
Wenn ein genügender Basisstrom fliesst (UE=1), so leitet
der Transistor, Ic fliesst, U über R1 steigt, Ua fällt praktisch
auf null.
Achtung: das Verhalten dieser Spannungen Ue und Ua
entspricht nicht der „Denklogik“ mit dem Basis- und
Kollektorstrom! Bei den Spannungen, wenn man sie eben
wie eingezeichnet appliziert bzw. auswertet, ist das
Verhalten invers. Dies weil der Transistor kein lineares
Element ist (eben wie ein Schalter auch).
Mit der unteren Schaltung kann das invertierende
Verhalten mittel LEDs angezeigt werden.
3) Anwendung als Dämmerungsschalter:
• abgeleitet aus Grundschaltung:
•
4) Realisierung der NAND-Funktion:
verbessert: Inversionseffekt durch
Positionswechsel des Fotowiderstands:
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Verstärker, Transistor
Beispiel einer Anwendung zweier Transistoren als Schalter:
Grundschaltung eines statischen Speichers für 1 Bit (SRAM)
Diese Schaltung kann man durch gegenseitige Kopplung von zwei Schaltstufen bauen.
Sie hat zwei Eingänge, zwei Ausgänge und kennt zwei stabile, bleibende Zustände (bistabil):
Zustand 1
T1 leitet
T2 gesperrt
Ausgang A2 aktiv (HIGH)
Zustand 2
T1 sperrt
T2 leitet
Ausgang A1 aktiv (HIGH)
Andere Bezeichnungen:
• Bistabile Kippstufe
• Flip-Flop
Speicherfunktion:
Annahme: Beim Einschalten der
Versorgungsspannung sei T1 sperrend, T2 leitend.
Damit ist A1=12V und A2=0V.
Nun kommt ein positiver Impuls auf E2 (12V auf
E2, die beiden Anschlüsse mit einer Taste
verbinden). Die Basis von T1 wird damit
angesteuert, T1 beginnt zu leiten, womit die
Spannung an A1 sinkt und damit auch die
Spannung an der Basis von T2. T2 geht in den
Sperrzustand. Damit steigt die Spannung an A2,
und dies unterstützt den Impuls, der auf E2 wirkte.
Die Schaltung kippt somit in einen andern Zustand
Somit ist nun A1=0V und A2=12V.
Die Schaltung bleibt in diesem "eingeschnappten"
Zustand, auch wenn der Impuls an E2 schon lange
weg ist. Die Schaltung speichert so den
entsprechenden Impuls.
Durch einen Impuls auf E1 kann der Vorgang
umgedreht werden.
Durch die Rückführung der Information vom
Ausgang über den horizontalen Widerstand auf
den Eingang bleibt jeweils der letzte Zustand
gespeichert, bis er umprogrammiert wird.
Anwendungen des Flipflops:
•
Ein-/Ausschalten von Apparaten oder Prozessen durch einen Impuls (z.B. Tastendruck)
•
Digitaltechnik: Entprellen von Signalen von mechanischen Tasten und Schaltern
•
SRAM (statisches RAM, Speicherzelle für einen digitalen Zustand, ein Bit)
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Verstärker, Transistor
Analoge Anwendung: Der Transistor als Verstärker
Damit ein Verstärker keine Verzerrungen des Signals produziert, ist es
wichtig, dass er linear arbeitet: Eingang und Ausgang müssen stets
proportional sein.
Für den zur Verstärkung verwendeten Transistor heisst das, dass er in
einem eher kleinen und möglichst linearen Bereich der Kennlinie
betrieben werden muss.
Bezüglich Ic zum Beispiel +/- 15mA um die 40mA-Marke herum.
(Zuvor beim Transistor als Schalter befanden wir uns entweder bei null oder am
Ende dieser Kennlinie (Sättigung).
Die häufigste Anwendung als Verstärker ist die Verstärkung von Wechselspannungs- oder
Wechselstromsignalen (z.B. Musik, Audiosignale, Funksignale).
Das heisst, man verstärkt nicht den Strom selber (Gleichstromverstärkung), sondern eine Schwankung des
Basisstroms in eine viel stärkere Schwankung des Kollektorstroms.
Zum folgenden Schema:
Da ein Signal positiv und negativ ausgelenkt wird (Sinus), muss die „Klappe“ in der Mitte in Ruhelage sein, und
sich je nach Anregung etwas mehr öffnen oder schliessen können. Dadurch entsteht aus einer kleinen Welle
am Eingang eine grosse (verstärkte) Welle am Ausgang (Kollektor).
Die einfachste Form ist links zu sehen:
• Lastkreis aus 12V, 2K-Widerstand
und Transistor
• über den 4.7K-Widerstand wird etwas
Basisstrom zugeführt
• die Kondensatoren dienen zum Einund Auskoppeln der Wechselströme,
sie lassen nur Signale durch und
keinen Gleichstrom.
Rechts wurde folgendes geändert oder ergänzt:
• die Basis wird mit einem Spannungsteiler aus zwei
Widerständen auf einen idealen Basis-Ruhe-Strom eingestellt,
das ist etwas stabiler.
• Am Eingang wird eine Signalquelle angeschlossen.
• Am Ausgang ein Lautsprecher
• Durch den Kondensator am Ausgang bekommt der
Lautsprecher nicht dauernd, sondern nur dann Strom, wenn
sich etwas ändert, also eine Welle, ein Signal kommt
Dem Gleichstrom im Kollektorkreis wird nun das zu verstärkende Signal (=Wechselstrom) überlagert. Dadurch
pendelt die Grösse des Basisstroms um ihren zuvor eingestellten Mittelwert. Auch der Kollektorstrom sowie die
Spannung am Ausgang pendeln ebenfalls um den zuvor festgelegten Mittelwert. Das Signal wird verstärkt.
Die meisten Transistorverstärker sind mehrstufig. Denn
um Verzerrungen zu vermeiden, wird jeder Transistor
nur in einem kleinen Bereich seines linearen Bereichs
betrieben. Und um dennoch die gewünschte
Verstärkung zu erzielen, muss man halt mehrere Stufen
hintereinander schalten.
Wenn die Verstärkung nicht linear wäre, würde
ein Sinussignal nicht mehr in ein sauberes
Sinussignal verstärkt. Für einen Klang bedeutet
dies, dass er verzerrt wird.
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Verstärker, Transistor
Signalverstärker (Musik, Sprache, Daten)
Ein Verstärker hat grundsätzlich die Aufgabe, schwache Signale so weit zu verstärken, dass sie den
gewünschten Zweck erfüllen. Ein Signal transportiert primär Information, meist auch etwas Energie.
Das Signal geht beim Eingang des Verstärkers hinein, und kommt beim Ausgang verstärkt heraus.
Symbol im Blockschaltbild
mit den Signalanschlüssen
Symbol im elektrischen Zusammenhang, mit je zwei Eingangs- und
Ausgangsanschlüssen für Eingangs- und Ausgangsspannung.
Die Spitze des Dreiecks zeigt in die Signalflussrichtung, und hat nichts mit klein/gross oder
stark/schwach zu tun! Elektrische Verstärker sind elektronische Baugruppen, die man einfach als Blackbox
darstellt. Interessant sind primär Eingang und Ausgang. Das Innenleben hat kaum Bedeutung.
Beispiele:
Allgemein
Technik
PC / Telekommunikation
• Kraftverstärker (z.B.
• Antennenverstärker für Radio- und
• GeschmacksHebel, Flaschenzug)
Fernsehsignale
verstärker
• Drehmomentverstärker
• Audioverstärker auf Soundkarte
(Getriebe)
• Signalverstärker auf Netzwerkkarte
• Waschkraft• Lichtverstärker
• Repeater bei Datenübertragung über lange
verstärker
(Kameras)
Strecken
• HiFi-Verstärker für
• Hardwaretreiber für Schnittstellensignale
Audiosignale
• Servoverstärker für Harddisk- oder CD-Antriebe
Ein Signal besteht aus Energie und Information. Ein Verstärker darf die Information darin nicht verändern,
erhöht aber den Energiegehalt des Signals. Dazu muss Hilfsenergie zugeführt werden.
(Skizze)
Die Energie des verstärkten Signals kommt also aus der Hilfsenergiequelle, die Information vom
ursprünglichen Signal. Der Verstärker mischt Information und Energie. Meist zeichnet man nur den
Signalfluss, die Hilfsenergie und Verluste nicht. Verluste bedeuten fast ausschiesslich Wärmeabgabe.
Das Mikrofon links erzeugt aus Schallwellen
schwache elektrische Signale. Wenn man
damit den Lautsprecher rechts ansteuern
will, muss das Signal verstärkt werden.
Ub ist die Batteriespannung, die Hilfsenergie
des Verstärkers
Unten ist die "neutrale" Darstellung:
Elektrisch gesehen ist das Mikrofon der
Erzeuger oder Generator des Signals, das
Signal geht in den Verstärker, und vom
Verstärker auf den Lautsprecher, der als
Verbraucher (Lastwiderstand) erscheint.
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Verstärker, Transistor
Kenngrössen von Verstärkern (Auswahl)
Kurzüberblick:
Kenngrösse
Ausgangsleistung
Verstärkung
Empfindlichkeit
Klirrfaktor
(Scherbeln)
Frequenzgang
Rauschabstand
Bedeutung
Power, “Lautstärke”
Faktor ohne Einheit, Verhältnis von
Ausgangsgrösse zu Eingangsgrösse
Nötige Eingangsspannung für bestimmte
Ausgangsleistung
Anteil von unerwünschten Oberwellen eines
Grundtons; sollte möglichst gering sein
Gibt an, welche Tonhöhe (Frequenz) wie gut
übertragen wird
Einheit
Watt
Keine oder
“deziBel”
mV
Beispiel
2 x 20 W (stereo)
Faktor 2000 oder
90dB
5 mV
%
0,5%
Lautstärke-Unterschied zwischen dem
Nutzsignal und dem störenden Rauschen
dB
Grafik,
Kurve
60dB
Am meisten interessiert die Verstärkung.
Meist betrachtet man die Spannungsverstärkung VU oder die Leistungsverstärkung VP.
Als Verstärkungsfaktor V bezeichnet man das Verhältnis einer Ausgangsgrösse zu ihrer Eingangsgrösse.
V=A/E
Beispiel für Leistungsverstärkung: V = 100W / 50mW = 2000 (ohne Einheit!!!)
Verstärkung und Dämpfung: Gegensätze und doch Hand in Hand
Verstärker sind auch deshalb notwendig, weil Signale auf ihrem Übertragungsweg gedämpft werden, also
an Stärke, an Energie verlieren, was die Reichweite begrenzt. Dämpfung geschieht sowohl in Leitungen
(Kabeln, Lichtleitern) wie auch in Funknetzen. Bei der Konzipierung einer Signalübertragung sind alle
Dämpfungen (und Verstärkungen) im Pfad zu berücksichtigen. Definitionen:
Verstärkung
Wird ein Signal durch eine Vorrichtung stärker, so
spricht man von Verstärkung (aktiver Vierpol).
Aktive Elemente (Verstärker) benötigen eine
Hilfsenergie (Stromversorgung, Betriebsspannung),
welche die nötige Leistung beisteuert.
Dämpfung
Wird ein Signal kleiner, so bezeichnet man dies als
Dämpfung. Dämpfung wird bei jedem
Signaldurchgang durch jedes Medium ohne
Hilfenergie (passive Vierpole) hervorgerufen. Man
spricht häufig von sogenannten Dämpfungsgliedern.
Zum Beispiel Kabel, Leitungen oder Filter.
Verstärkungen und Dämpfungen sind Verhältnisse, die als normale Faktoren angegeben werden können.
Verstärkungsfaktor V
Bei Verstärkern will man Verstärkungsfaktoren
grösser als 1, deshalb ist V das Verhältnis von
Ausgangsgrösse zu Eingangsgrösse
V=
Dämpfungsfaktor D
Da man Dämpfungsfaktoren auch als Zahlen > 1
angeben will, wird D als Verhältnis von
Eingangsgrösse zu Ausgangsgrösse definiert.
A
E
Der Verstärkungsfaktor ist der
Kehrwert des Dämpfungsfaktors
Ein Verstärkungsfaktor von 4 ist das Gleiche wie
ein Dämpfungsfaktor von 0.25
Ein Verstärkungsfaktor < 1 ist eine Dämpfung
D=
E
A
Der Dämpfungsfaktor ist der
Kehrwert des Verstärkungsfaktors
Ein Dämpfungsfaktor von 2 ist das Gleiche wie
ein Verstärkungsfaktor von 0.5
Ein Dämpfungsfaktor < 1 ist eine Verstärkung
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Verstärker, Transistor
Angaben in Dezibel: Sie heissen Dämpfungsmass a (bzw. Verstärkungsmass g)
Verstärkungen und Dämpfungen sind einheitenlose Verhältnisse, also Faktoren. Solche Verhältnisse werden
oft in der Pseudo-"Einheit" Dezibel angegeben. Dazu werden die Verhältnisse logarithmiert dargestellt, welche
man dann in Dezibel angibt. Bei der Dämpfung spricht man dann vom Dämpfungsmass (nicht mehr von
Dämpfungsfaktor).
-> Siehe farbiges Spezialblatt dazu!
Definitionen von "Dezibel" am Beispiel der Dämpfung:
Falls man ein Verhältnis von Leistungen bildet, ist das
Dämpfungsmass A definiert als:
Pin ist die Eingangsleistung, Pout die Ausgangsleistung.
Der Wert von A wird dann in Dezibel (dB) angegeben.
Falls man ein Verhältnis von Spannungen bildet, ist das
Dämpfungsmass A definiert als:
Uin ist die Eingangsspannung, Uout die Ausgangsspannung.
Der Wert von A wird in Dezibel (dB) angegeben.
 Pin 
a = 10 ⋅ lg

 Pout 
Beispiel/Faustregel:
Ein Leistungsverhältnis von 2:1 ergibt ein
Dämpfungsmass von 3dB
 Uin 
a = 20 ⋅ lg

 Uout 
Beispiel/Faustregel:
Ein Spannungsverhältnis von 2:1 ergibt ein
Dämpfungsmass von 6dB
Im Zähler ist immer das stärkere Signal, dann gibt es positive dB-Werte!
Bei Verstärkungen ist also Uout im Zähler!
Umrechnungstabelle, Ueberblick hier anhand der Dämpfungen:
Dämpfungsfaktor (Wert in der Klammer der Formel)
(Verhältnis Volt zu Volt oder Watt zu Watt):
um Faktor 16
um Faktor 8
um Faktor 4
um Faktor 2 (Halbierung, Ausgang = 1/2xEingang)
um Faktor √2
Faktor 1, keine Dämpfung, keine Verstärkung
um Faktor 10
um Faktor 100
um Faktor 1000
um Faktor 1/1000 (=Verstärkung um Faktor 1000)
um Faktor 1/100 (=Verstärkung um Faktor 100)
um Faktor 1/10 (=Verstärkung um Faktor 10)
um Faktor 1/2 (=Verstärkung um Faktor 2)
um Faktor 0.707 (=Verstärkung um Faktor √2)
Leistungsdämpfungmass
12 dB
9 dB
6 dB
3 dB
1,5 dB
0 dB
10 dB
20 dB
30 dB
-30 dB
-20 dB
-10 dB
-3 dB
-1.5 dB
Spannungsdämpfungsmass
24 dB
18 dB
12 dB
6 dB
3 dB
0 dB
20 dB
40 dB
60 dB
-60 dB
-40 dB
-20 dB
-6 dB
-3 dB
Gegenüberstellung:
Dämpfungsmass A
Dämpfungsmasse sind Zahlen > 0, sie entstehen
aus Verhältnissen von
Eingangsgrösse zu Ausgangsgrösse.
Das Dämpfungsmass in dB ist der
negative Wert des Verstärkungsmasses
Ein Dämpfungsmass von 3dB ist das Gleiche wie
ein Verstärkungsmass von -3dB
Ein negatives Dämpfungsmass ist eine Verstärkung
-A = G
Verstärkungsmass G
Ein Verstärkungsmass ist eine Zahl > 0, es entsteht
aus Verhältnissen von
Ausgangsgrösse zu Eingangsgrösse.
Das Verstärkungsmass in dB ist der
negative Wert des Dämpfungsmasses
Ein Verstärkungsmass von 6dB ist das Gleiche wie
ein Dämpfungsmass von -6dB
Ein negatives Verstärkungsmass isteine Dämpfung
-G = A
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Verstärker, Transistor
Wenn mehrere dämpfende (oder verstärkende) Elemente aufeinander folgen, so können die
einzelnen Dämpfungs- und Verstärkungsmasse in dB einfach zusammengezählt werden!
Agesamt = A1 + A2 + A3 + ...
Wenn die dämpfenden Elemente positive dB-Werte sind, so müssen die Verstärkungen als negative dBWerte erscheinen. (Würde man die Faktoren nehmen, müste man sie multiplizieren)
Beispiel für die Gesamtverstärkung oder Dämpfung einer Übertragungsstrecke (Skizze):
Klangregler / Equalizer: Beispiele für dB-Skalen aus dem Audio-Bereich
Der simple Klangregler mit zwei
Knöpfen für „Treble“ und „Bass“
kann die Hoch- und Tieftonbereiche
verstärken oder dämpfen.
Die entsprechenden, möglichen
Frequenzgänge sind
links abgebildet.
Rechts die Frequenzgänge eines 9Band-Equalizers
Equalizer
Mit sogenannten Equalizern (hardware- oder
softwaremässig) können einzelne Frequenzbereiche
des hörbaren Bereichs verstärkt oder abgeschwächt
werden.
Man sieht die Frequenzbereiche sowie positive und
negative dB-Bereiche. Dabei wird der Wert einheitlich
als Verstärkung definiert gemäss:
 Uout 
a = 20 ⋅ lg

 Uin 
(Uout im Zähler!)
Verstärkung, Anhebung eines Bereichs falls:
Uout > Uin, ergibt positive dB-Werte.
Bei diesem Regler für einen Aufnahmepegel
bei einem Tonbandgerät ist rechts der Pegel am
lautesten, links am leisesten, nämlich null.
Dämpfung (="negative" Verstärkung) falls:
Uout < Uin, ergibt negative dB-Werte.
Die Skala ist aber "verkehrt" angeschrieben, die
Zahlen werden nämlich nach rechts kleiner (statt
grösser=lauter).
Oben steht aber Level: "-dB".
Dies bedeutet, dass hier eine Dämpfung (bzw. eine
dB-mässig negative Verstärkung)gemeint ist.
Verstärkung ist bekanntlich definiert als:
 Uout 
a = 20 ⋅ lg

 Uin 
Ganz rechts ist 0 dB, das Signal wird ungedämpft
aufgenommen, mit 100% der Ursprungslautstärke,
Uout/Uin=1, der Log. von 1 ist 0.
In der Mitte ist -18dB, also eine Dämpfung um 3x6dB,
dies wäre spannungsmässig noch 1/8 (1/2^3) oder
12.5%.
Ganz links ist der Regler zugedreht, Uout=0. Der Log.
von 0 ist "minus unendlich".
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Verstärker, Transistor
Weitere Kenngrössen von Verstärkern
Frequenzgang
Bandbreite
Ein idealer Verstärker sollte theoretisch alle
Frequenzen (im Audiobereich: Tonhöhen) von 0Hz
bis ∞Hz mit gleich grossem Verstärkungsfaktor
verstärken. Wegen der in den Schaltungen
enthaltenen Kondensatoren und weiteren
Bauteilen, die als frequenzabhängige Widerstände
wirken, ist dies in der Realität nie möglich.
Die Bandbreite ist der sinnvoll nutzbare
Frequenzbereich eines Verstärkers.
Man kann sie aus dem Frequenzgang ablesen, der
typischerweise so aussieht:
Die Abhängigkeit der Ausgangsspannung bzw. des
Verstärkungsfaktors von der Frequenz bezeichnet
man als Frequenzgang (oder Übertragungskurve)
des Verstärkers.
Rein theoretischer, ideal flacher Frequenzgang (flat):
Bild für die Definition der Bandbreite
Bei der grafischen Darstellung wird die Frequenz
meist im logarithmischen Massstab aufgetragen.
Realer Frequenzgang eines Verstärkers:
Am Anfang und am Ende sackt die Verstärkung ab,
zu weit ausserhalb des „Buckels“ ist der Verstärker
nicht brauchbar.
Definition der Bandbreite:
Dort, wo die Ausgangsspannung noch 70,7% des
Höchstwertes erreicht (oder Faktor 1/√2 oder 3dB
unter dem Höchstwert), legt man die untere bzw.
obere Grenzfrequenz fest.
Die Differenz zwischen oberer und unterer
Grenzfrequenz bezeichnet man als
Bandbreite B des Verstärkers
(oder einer Übertragungsstrecke).
Die Bandbreite sollte möglichst gross sein.
Eine 3-Weg-Lautsprecherbox muss ebenfalls das
ganze Frequenzband abdecken, Beispiel:
Die untere Grenzfrequenz spielt meist keine Rolle,
weil tiefere Frequenzen physikalisch einfacher zu
übertragen sind.
Vor allem in der Datentechnik wird Bandbreite oft
mit der oberen Grenzfrequenz gleichgesetzt und ist
ein Mass für die Übertragungskapazität einer
Leitung oder Verbindung. Höhere Frequenz
bedeutet mehr Datenvolumen pro Zeitabschnitt.
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Verstärker, Transistor
Der Spektrum-Analyzer
Ein Spektrum-Analyzer kann Teil sein
eines Verstärkers oder einer
Software zur Sound-Bearbeitung. Er
analysiert das Frequenzspektrum, er
zeigt in real time an, wie „laut“ jedes
Frequenzband ist.
Einheiten wie dB, Phon, Sone, Loudness-Taste
All dies gehört ins physikalische Spezialgebiet der Akustik, ein sehr
weitläufiges und interessantes Gebiet. Die Einheit „sone“ (englisch
ausgesprochen) bezeichnet die emfundene Lautheit eines Tons. Sie
hängt zusammen mit den Kurven gleich empfundener
Lautstärkepegel:
Näheres unter anderm bei Wikipedia oder in Hi-Fi-Forums.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sone
Die Loudnesstaste gleicht den Frequenzgang des Verstärkers
dem Ohr an. http://de.wikipedia.org/wiki/Loudness
Klirrfaktor
Wird nur in der Audiotechnik verwendet und gibt an, wie stark ein reiner Ton „scherbelt“, das heisst, wie
schlecht ein Ton durch technisch entstehende Oberwellen verfälscht wird. Er wird in Prozent angegeben
und sollte möglichst klein sein. Mehr z.B. unter http://de.wikipedia.org/wiki/Klirrfaktor
Soft-Clipping
Der Klirrfaktor nimmt extrem zu, wenn der Verstärker übersteuert wird. Z.B. wenn ein bereits zu lautes
Signal auf den Eingang wirkt. Im Verstärker wird dabei das Signal oben und unten begrenzt,
abgeschnitten, der Fachbegriff heisst Clipping. Softclipping ist eine Technik zur Abrundung von eckigen
Abschneidungen, so klirrt es etwas weniger.
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Verstärker, Transistor
Verzerrungen und ihre Folgen:
Lineare Verzerrungen sind ungleiche Übertragungseigenschaften bei verschiedenen Frequenzen (also
eigentlich der Frequenzgang eines Systems). Die Form eines Sinus-Tons wird dabei nicht verändert, nur
dessen Amplitude (Lautstärke). Die Verfälschung eines Originalsignals entsteht erst dann, wenn mehrere
Teilschwingungen gleichzeitig übertragen werden. Meist heissen diese Verzerrungen
Dämpfungsverzerrungen.
Folge von Dämpfungsverzerrungen: Verformung von Signalen, anderer Klang bei Tonsignalen:
Dämpfungsverzerrungen von digitalen Impulsen:
zu schnelle Impulse (wie der Impuls links) kommen nicht mehr durch:
Nichtlineare Verzerrung entstehen beispielweise, wenn ein nicht-linearer Transistor verwendet wird.
Dabei entstehen zusätzliche Töne (Oberwellen); dieses Verhalten wird mit dem Klirrfaktor bemessen. Es
kann auch gewollt sein, z.B bei Verzerrern für Gitarren.
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Verstärker, Transistor
Simulation eines Verstärkers mit Edison Schaltungsanalysator
Ausgehend vom einfachen Verstärker…
…ersetzen wir den Ausgang durch einen Lastwiderstand:
Erstellen Sie diese Schaltung mit Edison
•
•
•
•
•
•
Um die Sache zu vervollständigen, ergänzen Sie
• Uin als Signalquelle
• 12V-Quelle als Versorgungsspannung
Das Oszilloskop OSC1 als Messgerät für die Kurvendarstellung:
Editieren Sie die Signalquelle, Sinus 1mV,
OSC misst Eingang und Ausgang gleichzeitig (Ausgang ist viel grösser, wenn möglich Skala anpassen)
Testen Sie die Schaltung jeweils mit dem Menubefehl Analyse -> Transientenanalyse
Verändern Sie die Eingangsspannung (grösser, kleiner)
Verändern Sie andere Werte, z.B. die andern Widerstände oder die 12V-Quelle
Suchen Sie Wertekombinationen, welche ein möglichst „schönes“ Ausgangssignal ergeben
= guter, verzerrungsfreier Verstärker
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Seite 15
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