Obst-, Gartenbau- und Verschönerungsverein Baesweiler e.V. Löwenmäulchen Nr. 6/ 2012 Seite 3 Apfelbeere (Aronia melanocarpa) Schönheit und Nutzen verbindet der robuste Strauch aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der aufrecht, bis 2m hoch wachsende Mai 2010, bei Herten Strauch zeigt im Mai attraktive (Typ Vicking) Blüten, trägt bis zur Reife (AugustSeptember) schwarzblaue, an Heidelbeeren, aber auch an winzige Äpfel erinnernde Früchte und bringt im Herbst mit seinem intensivrotgefärbten Laub einen Hauch von Indian- Summer in den Garten. Das Gehölz stammt aus Nordamerika. Die Blüte und auch die Früchte, die – aufgeschnitten wie rotfleischige Miniäpfel wirken, offenbaren Verwandtschaft mit den anderen Rosengewächsen, wie auch Apfel und Birne. Durch die späte Blüte ist Aronia auch in rauen Lagen sehr ertragssicher. Der Ertrag setzt meist im zweiten Jahr nach der Pflanzung ein und alterniert nicht. Mit Alternanz ist ein Wechsel zwischen sehr hohen und sehr geringen Erträgen gemeint, wie er bei bestimmten Obstsorten vorkommt. Die Pflanze ist extrem frosthart. Ihre Ansprüche an Boden und Klima sind gering. Aronia melanocarpa ist die Wildform. Sie verlockt geschmacklich nicht gerade für den Frischverzehr. In guten Baumschulen sind inzwischen weitere Sorten mit etwas größeren Beeren und besserem Geschmack (Aron, Nero, Viking) zu bekommen. Die Früchte enthalten viel Gerbstoffe und 200- 1000mg Anthocyane je 100g Frischgewicht. Zum Vergleich: Schwarze Johannisbeeren: 130- 400mg, blaue Weintrauben: 30- 750mg, Blutorangen: 200mg. Die blauen, violetten oder roten Farbstoffe besitzen antioxidative Eigenschaften. Ihnen werden viele gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt, wie: Stärkung des Herz- Kreislauf Systems, Gefäß- schützende Eigenschaften, Obst-, Gartenbau- und Verschönerungsverein Baesweiler e.V. Löwenmäulchen Nr. 6/ 2012 Seite 4 positive Beeinflussung der Cholesterinwerte, Verbesserung des Dunkelsehens, entzündungshemmende Wirkung. Die erbsengroßen Beeren wachsen in Fruchtständen zu etwa 10 bis 15 Stück. Das erleichtert die Ernte. Bei kühler Lagerung halten sich die Früchte etwa 14 Tage. Für längere Lagerung durch Tiefgefrieren sind die Beeren durch ihre harte Schale gut geeignet. Verwendungsbeispiele Aroniasaft (dampfentsaftet): Die Beeren 30 – 45 min. in den Dampfentsafter geben (Schnellkochtopf 1020 min). Nach Belieben süßen (10-15 % = 100-150 g Honig/Zucker auf 1l Saft). Die heiße Flüssigkeit (mind. 75° C) in Flaschen füllen, verschließen. Verwendung für Tee, Punsch, Glühwein oder zum Mischen mit anderen Säften. Variante: Zusammen mit Holunder, Brombeeren, Stachelbeeren oder Johannisbeeren entsaften. Gesundheitstipp: Wird der aromatische Saft später mit Apfel-, Birnen-, oder Traubensaft gemischt, ist kein Süßungsmittel notwendig. Aroniasaft (auf einfache Art): Wer keinen Dampfentsafter hat, kocht die Beeren mit etwas Wasser (nicht musig) und lässt dann die Flüssigkeit durch ein Sieb, Baumwoll- oder Leinentuch ablaufen. Den Saft erhitzen, in Flaschen geben, verschließen. Gelee: Den durch Hitze gewonnenen Saft mit Gelier- und Süßungsmitteln vermischen und nach Gebrauchsanweisung des Geliermittels kochen. Heiß in Gläser füllen, verschließen. Auch für Gelee wird die Mischung mit Apfel-, Birnen-, Holunder- oder Brombeersaft sehr empfohlen. Probieren! Das sind die Vitaminbomben für die kalten Tage! Verwendungsbeispiele nach: „Die Verwertung von Obst und Gemüse aus dem Garten“ von Hermine Hofbauer