Lineare Bewegung - Physikdidaktik Uni Bayreuth

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Angewandte Fachdidaktik II
WS 05/06
Rita Voggenauer
24.10.05
Lineare Bewegung
1. Beschreiben Sie zwei für den Unterricht geeignete Methoden zur Aufnahme des ZeitWeg-Diagramms einer linearen Bewegung!
2. Der funktionale Zusammenhang zwischen den Größen Weg und Zeit soll im
Unterricht für die gleichförmig beschleunigte Bewegung experimentell ermittelt
werden. Skizzieren Sie dazu eine Unterrichtseinheit! Geben Sie erforderliche
Lernvoraussetzungen, Grob- und Feinlernziele sowie eingesetzte Medien an!
3. Stellen Sie dar, wie Sie für die Realschule den Beschleunigungsbegriff einführen!
4.
a. Erklären Sie die Begriffe Durchschnittsgeschwindigkeit und
Momentangeschwindigkeit und skizzieren Sie ein Experiment zur
näherungsweisen Bestimmung der Momentangeschwindigkeit!
b. Ein Auto fährt mit der konstanten Geschwindigkeit v = 50 km/h.
Plötzlich sieht der Fahrer in einer Entfernung von 50 m ein Hindernis.
Nach einer Reaktionszeit von 1 s bremst er mit der konstanten
Bremsverzögerung a = 4 m/s2.
Zeichnen Sie das Zeit-Geschwindigkeit-Diagramm für den Anhaltevorgang
vom Zeitpunkt der Wahrnehmung des Hindernisses bis zum Stillstand des
Fahrzeugs!
Überprüfen Sie durch eine geeignete Rechnung, ob das Fahrzeug noch
rechtzeitig vor dem Hindernis zum Stehen kommt!
1. Beschreiben Sie zwei für den Unterricht geeignete Methoden zur Aufnahme des ZeitWeg-Diargamms einer linearen Bewegung!
Grundsätzlich gibt es bei der experimentellen Aufnahme des x(t)-Diagramms zwei
Möglichkeiten:
a) Man gibt eine Position x vor und misst die Zeit t, die ein Gegenstand benötigt um
diesen Ort zu erreichen.
b) Man gibt einen Zeitpunkt t vor und bestimmt den Ort x, an dem sich ein Gegenstand
zu diesem Zeitpunkt befindet.
In der Schule wird meist die Variante a) durchgeführt, einfach, weil sie leichter zu realisieren
ist. Genau genommen erhält man damit aber nicht das gewünschte x(t)-Diagramm, sondern
ein t(x)-Diagramm. Indem man sich die Position x nämlich vorgibt, wird der Weg damit zur
Unabhängigen und die Zeit zur Abhängigen.
Da in der Literatur die Abhängigkeitsbeziehung aber genau anders herum zu finden ist,
könnten Schüler dadurch bezüglich der Arbeitsweise der Physik verwirrt werden.
Didaktisch ist es aus diesem Grund mit Sicherheit besser, Versuche der Variante b)
durchzuführen.
Versuch zu a)
Auf der Luftkissenfahrbahn wird eine Lichtschranke an der Position x angebracht. Der Wagen
wird an der Startposition durch einen Elektromagneten gehalten. Ein Digitalzähler bestimmt
die Zeit zwischen dem Ausschalten des Elektromagneten und der Verdunkelung der
Lichtschranke (durch eine Blende am Wagen). Bei der beschleunigten Bewegung wird der
Wagen durch eine nach unten sinkende Masse angetrieben, er startet aus der Ruhelage. Bei
der gleichförmigen Bewegung erhält der Wagen durch ein Gummiband, das in eine
Vorrichtung so eingespannt ist, dass es vom Wagen selber gespannt wird, wenn dieser vom
Elektromagneten angezogen wird, einen definierten Anfangsimpuls.
Versuche zu b)
Ein Wagen, der mit einem Elektromotor angetrieben wird (v = konstant) zieht einen
Papierstreifen hinter sich her. Nach einem immer gleichen Zeitintervall (hörbar gemacht
durch ein Metronom) wird mit einem Stift auf dem Papierstreifen immer auf der selben Stelle
relativ zum unbewegten Boden eine Markierung angebracht. Anhand der Markierungen
können anschließend x und t bestimmt werden.
Die Marken können auch von einem elektronischen Zeitmarkengeber gesetzt werden. Es ist
auch möglich, den Papierstreifen auf den Tisch zu legen, den Wagen daran entlang fahren zu
lassen und jeweils die Position des Wagens auf dem Streifen zu markieren.
Für eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung ist es sinnvoll einen Wagen aus der Ruhe von
einer nach unten sinkenden Masse antreiben zu lassen.
Verschiedene Ausführungen sind den obigen Abbildungen zu entnehmen.
2. Der funktionale Zusammenhang zwischen den Größen Weg und Zeit soll im Unterricht für
die gleichförmig beschleunigte Bewegung experimentell ermittelt werden. Skizzieren Sie dazu
eine Unterrichtseinheit! Geben Sie erforderliche Lernvoraussetzungen, Grob- und Feinziele
sowie eingesetzte Medien an!
Lernvoraussetzungen
Die Schüler sollen:
- die Gesetzmäßigkeiten der gleichförmigen Bewegung kennen.
- die Begriffe Durchschnitts- und Momentangeschwindigkeit erklären können.
- Wirkungen und Bestimmungsstücke einer Kraft nennen können.
- Kräfte vektoriell darstellen können.
- zwei voneinander abhängige Größen graphisch darstellen können.
- angeben können, woran man Proportionalitäten erkennen bzw. überprüfen kann
(Ursprungsgerade, Quotientengleichheit).
Grobziel
Die Schüler sollen:
wissen, wie man eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung experimentell untersucht, welche
Beziehungen dabei zwischen den Größen t, s, v und a gelten und was der Begriff „Beschleunigung“
anschaulich bedeutet.
Feinziele
Die Schüler sollen:
FZ 1: die Gesetzmäßigkeiten der gleichförmigen Bewegung sicher anwenden können.
FZ 2: Geschwindigkeits-Zeit-Paare aus einer Fahrtenschreiberkarte entnehmen können
FZ 3: einen Experimentieraufbau zur Aufnahme des s(t)-Diagramms bei einer gleichmäßig
beschleunigten Bewegung beschreiben können.
FZ 4: erklären können, wie der Antrieb mit einem Massestück funktioniert.
FZ 5: erklären können, wie eine Weg-Zeit-Messung mittels eines Zeitmarkengebers durchgeführt
wird.
FZ 6: eine anschauliche Beschreibung des Begriffes „Beschleunigung“ geben können.
FZ 7: den Zusammenhang zwischen den Größen s und t für die gleichmäßig beschleunigte Bewegung
in einem s(t)-Diagramm graphisch darstellen können.
FZ 8: den Zusammenhang zwischen den Größen s, t und v für die gleichmäßig beschleunigte
Bewegung in einem s(t2)- und einem v(t)-Diagramm graphisch darstellen können.
FZ 9: die Formeln s = ½ a t2 und a = v/t für die gleichmäßig beschleunigte Bewegung kennen.
FZ 10: Einheit und Formelbuchstabe der Beschleunigung wiedergeben können.
Artikulation
Lehrertätigkeit
Schülertätigkeit
Feinziel Sozialform/
Lehrform
Motivation
L legt Folie 1 auf.
„Hat jemand eine Idee was
das sein könnte?“
SS sind vermutlich zunächst
ratlos
Erarbei- Unterrichtstung
gespräch
FZ 1
erarbeitend
FZ 2
In einem Unterrichtsgespräch wird erarbeitet, dass es sich um FZ 2
ein Koordinatensystem handelt, in dem man die
Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit eintragen
kann. Der L gibt dazu so viele Hilfen wie nötig. Z. B.
verweist er auf die Beschriftungen an den einzelnen Ringen
und Strahlen.
„Wenn nun ein Körper 24
Stunden eine gleichförmige
Bewegung mit z.B. 25 m/s
ausführt, wie sieht das dann
in diesem Koordinatensystem
aus?“
Ein Schüler A der sich meldet
erhält einen Folienstift, um
die gewünschte Linie
einzuzeichnen.
L gibt wenn nötig Hilfen. Z.
B.: „Beachte die Einheit (25
m/s = 90 km/h).“
„A hat euch jetzt gerade
gezeigt, was ein
Fahrtenschreiber macht. Für
Lkws und Busse ist es
nämlich vorgeschrieben, das
sie ein Gerät mit sich führen,
das, von ihrer Bewegung ein
v(t)-Diagramm aufzeichnet.
Man nennt diese Gerät
Fahrtenschreiber. In dieses
Gerät werden genau solche
Scheiben eingelegt, wie ihr
sie auf der Folie seht.
Ich habe hier die
beschriebene Scheibe aus
einem Lkw (L legt F 2 auf).
Was ist jetzt das für eine
Bewegung?“
SS äußern sich spontan:
„Auf jedenfall ist das keine
gleichförmige Bewegung!“
„Der Lkw wird schneller und
langsamer.“
„Der Lkw kann keine
gleichförmige Bewegung
ausführen, er muss ja auch
mal bremsen wenn ein
langsames Auto vor ihm
fährt, oder wenn er an eine
rote Ampel kommt.“
...
„Ganz recht! Der Lkw muss
seine Geschwindigkeit dem
Verkehrsgeschehen anpassen,
so wie jeder
Verkehrsteilnehmer!
Stellt euch vor, der Lkw fährt
gerade einigermaßen flott
dahin, fährt über einen Hügel,
und sieht plötzlich vor sich
einen Stau. An welcher Stelle
in dem Diagramm könnte das
passiert sein?“
Ein S der sich meldet darf
vorne an der Folie seine
Vermutung zeigen.
„An dieser Stelle, weil da die
Geschwindigkeit ganz schnell
auf null sinkt.“
Oder:
„Ganz am Ende der Fahrt!
Wenn der Fahrer nicht
rechtzeitig bremsen konnte
dann gab es einen Unfall und
er konnte nicht mehr weiter
fahren!“ (Kommt diese
Äußerung nicht, so hilft der L
drauf)
Frageunterricht
erarbeitend
Frageunter„Das kommt drauf an, wie
richt
schnell der Lkw ist.“
erarbeitend
„Es kommt drauf an, wie weit
der Lkw noch weg ist wenn
er zu bremsen beginnt.“
„Man müsste eine
Gesetzmäßigkeit für die
Bewegung des Lkws
kennen.“
Erarbei- Unterrichts„Gut! Dann brauchen wir erst „Ladefläche!“
„Ein Motor!“
mal einen Lkw.“
tung
gespräch
L zeigt Wagen wie er später
FZ 3
erarbeitend
im Versuch verwendet wird.
FZ 5
„Was fehlt diesem Wagen um
ein Lkw zu sein?“
Problemfrage „Wenn man im letzten Auto
des Staus sitzt, wie weiß man
dann, wenn so ein Lkw auf
einen zukommt, ob man
beruhigt sitzen bleiben kann,
oder ob man lieber die Flucht
ergreift?“
Versuchsplanung
„Stimmt, ein Motor! Bzw.
irgend ein Antrieb. Wie wäre
es damit: der Wagen wird
durch einen zu Boden
fallenden Stein, der mit einer
über die Tischkante geführten
Schnur mit dem Wagen
verbunden ist, angetrieben (L
fertigt dazu eine Skizze (TA
1).
SS diskutieren
„Das funktioniert nicht, der
Wagen wird einfach vom
Tisch gerissen.“
„Das geht auf jeden Fall, der
Wagen müsste aber geführt
werden.“
„Ich kann euch verraten, dass
der Antrieb funktioniert!“ L
zeigt den Versuchsaufbau
nach V1 und erarbeitet mit
den SS die Funktion der
einzelnen Teile. Parallel dazu
erfolgt TA 2.
„Der Stein ist hier durch ein
Gewicht ersetzt.“
„Der Zeitmarkengeber macht
alle 0,25 Sekunden eine
Markierung auf den
Papierstreifen. Wie kann man
anhand dessen Weg und Zeit
ablesen?“
Meinungs-
„Gibt es Vermutungen dazu,
wie die Beziehung zwischen
Weg und Zeit aussehen
wird?“
„Man misst die Strecke von
der ersten Markierung bis
zum Beispiel zur 5.
Markierung, dann hat man
den Weg, den der Wagen in
4*0.25s also in einer Sekunde
zurückgelegt hat.
„Es ergibt sich keine
Ursprungsgerade mehr“
Erarbeitung
und
Sicherung
FZ 3
FZ 5
Frageunter-
bildung
wie die Beziehung zwischen
Weg und Zeit aussehen
wird?“
VersuchsLehrer führt den Versuch
durchführung durch.
VersuchsAntwort auf Aufgabe 3:
auswertung
L heftet den Papierstreifen
waagrecht an die Tafel und
zeichnet die Markierungen
mit Kreide für alle sichtbar
über dem Streifen nochmal
an.
„Wie würde der Streifen für
eine gleichförmige Bewegung
aussehen?“
„Was könnt ihr anhand des
Streifens und des
beobachteten Vorgangs über
die gerade gesehene
Bewegung aussagen?“
L fasst Schülerantworten
zusammen
„Eine Bewegung wie diese,
bei der sich der zurückgelegte
Weg nicht mehr gleichmäßig
ändert (L zeigt auf die
unterschiedlich langen
Wegstücke), weil sich die
Geschwindigkeit ändert – die
Bewegung also schneller oder
langsamer wird – nennt man
eine beschleunigte
Bewegung.
Was kann man sich dann
wohl unter einer großen
Beschleunigung im Vergleich
zu einer geringen
Beschleunigung vorstellen?“
„Richtig, die Beschleunigung
ist ein Maß dafür, wie schnell
sich die Geschwindigkeit bei
einer Bewegung ändert.
Ende Aufgabe 3
Zwei Freiwillige werden an
die Tafel geholt mit dem
Auftrag das s(t)-Diagramm zu
erstellen.
richt
erarbeitend
Ursprungsgerade mehr“
„Das wird sicher irgendwie
unregelmäßig.“
Lehrerdemo
darbietend
Frageunterricht
erarbeitend
„Alle Wegstücke müssten
gleich lang sein.“
Erarbeitung
FZ 1
„Die zurückgelegten
Wegstücke werden immer
größer.“
„Der Wagen wird schneller.“
„Die Geschwindigkeit wird
größer.“
Kontrolle
FZ 5
Erarbeitung
FZ 6
„Bei einer großen
Beschleunigung wird die
Geschwindigkeit schneller
größer als bei einer geringen
Beschleunigung.“
Ein Schüler misst an der
Erarbei- SchülerTafel die Wegstrecken aus,
demo
tung
der andere trägt sie auf der
anreizend
FZ 7
Folie in eine Wertetabelle ein
bzw.
darbietend
und zeichnet die Punkte in
ein s(t)-Diagramm ein.
„Wie sind die Punkte zu
verbinden?“
Wenn nötig gibt der Lehrer
Hilfen.
„Wo befindet sich der Wagen
zur Zeit t = 3,5 Sekunden,
also zwischen den
Messpunkten?“
„Verbindet einen Punkt im
Diagramm mit dem
überübernächsten durch eine
Gerade. Was stellt ihr fest?“
ein s(t)-Diagramm ein.
Die anderen Schüler
übernehmen die Angaben in
ihr Heft (FA 1).
„Es lässt sich keine Gerade
durch die Punkte legen.“
Unterrichtsgespräch
erarbeitend
„Verbindet man zwei
beliebige Messpunkte im
Diagramm durch eine
Gerade, so liegen die Punkte
dazwischen immer unterhalb
dieser Geraden. Vermutlich
ist das zu den Zeiten
zwischen den Messpunkten
auch so. Die einzelnen
Punkte dürfen also nicht
durch Geraden verbunden
werden.“
„Die Verbindungslinie darf
keine Knicke haben.“
S wird nach vorne geholt, der
den Graph einzeichnet.
„Kann man aus diesem Graph „Man kann keine direkte
Proportionalität erkennen.“
irgendeine mathematische
„Es ist schwierig aus dem
Beziehung ablesen?“
Diagramm etwas abzulesen.“
„Die Messung wurde auch
auf einer längeren Strecke
durchgeführt, wie ihr seht,
ergibt sich der selbe Graph.“
L legt Folie 3 auf.
L teilt die Schüler in Gruppen
zu je vier Leuten ein. Die
Gruppen A erhalten den
Arbeitsauftrag A 1,
die Gruppen B erhalten den
Arbeitsauftrag B 1.
Die SS diskutieren in
„Überlegt euch wie die
Gruppen über ihren
Aufgaben zu lösen sind.“
Arbeitsauftrag und über die
mögliche Ausführung.
Die Ideen der SS werden
gesammelt und bewertet. Der
Arbeitsauftrag wird
gemeinsam präzisiert (A 2, B
2).
Die SS führen in Gruppen
den präzisierten
Arbeitsauftrag aus. Jede
Gruppe erstellt eine Folie (A
3, B 3).
Erarbeitung
FZ 8
FZ 9
FZ 10
Gruppenarbeit
anreizend
aufgebend
den präzisierten
Arbeitsauftrag aus. Jede
Gruppe erstellt eine Folie (A
3, B 3).
Die SS helfen dem L bei der
L sammelt die Folien ein,
zusammen mit den SS gleicht Interpretation ihrer Folien
er am Projektor die Folien der und erklären ihre
Lösungswege.
Gruppen A und B
gegeneinander ab und fasst
die Ergebnisse zusammen
(TA 3).
„Was ist das nun aber genau „Eine beschleunigte
Bewegung!“
für eine Bewegung, die wir
hier untersucht haben?“
L geht durch und unterstützt
die Gruppen
Gesetz
„Das stimmt schon, aber ich
hätte es gerne genauer!
Wodurch kam diese
Bewegung zustande?“
„Durch das Massestück!“
„Massestücke verursachen
keine Bewegungen! Was
verursacht eine Bewegung?“
„Kräfte!“
„Gut! Welche Kraft wirkt
denn hier? Kann sie jemand
einzeichnen?“
S der sich meldet zeichnet in
TA 1 den Kraftpfeil ein. Die
Mitschüler unterstützen ihn
dabei. Die Schüler
diskutieren.
„Die wirkende Kraft ist die
Gewichtskraft des
Massestücks.“
„Was ist das Besondere an
dieser Kraft, wenn ihr im
Vergleich dazu etwa an die
Kraft denkt, die ihr beim
Fahrradfahren aufwendet?“
„Die Gewichtskraft des
Massestücks ist konstant!“
Es erfolgt TA 4, außerdem
werden Überschrift und der
Kraftpfeil in der
Versuchsskizze ergänzt.
Rückkehr zur „Kommen wir zurück zu
Erlebnisunserem Lkw (L legt Folie 2
wirklichkeit
nochmal auf).
Uns interessiert, was unser
Fahrer um 4:05 macht.“
„Genau, nach einer Pause
fährt er auf die Autobahn
zurück. Welche
Geschwindigkeit erreicht er
da.“
Sicher- Unterrichtsung
gespräch
FZ 8
erarbeitend
FZ 9
FZ 10
Erarbeitung
FZ 4
Sicherung
FZ 4
„Sieht so aus als würde er
gerade wieder los fahren.“
„Etwa 85 km/h.“
Kontrolle
FZ 2
FZ 7
FZ 10
Frageunterricht
erarbeitend
zurück. Welche
Geschwindigkeit erreicht er
da.“
„Nehmen wir an, der Fahrer
beschleunigt mit konstanter
Kraft, dann können wir jetzt
die Beschleunigung
ausrechnen.“
„Nein, es fehl die Zeit.“
„Das Diagramm ist hier sehr „Ich würde sagen, es sind 10
ungenau, wir müssen die Zeit Sekunden.“
Die Rechnung wird
schätzen.“
zusammen an der Tafel
ausgeführt. Die SS
übernehmen sie in ihr Heft.
„Nach einer Sekunde ist hat
sich die Geschwindigkeit des
Lkws um 2,4 m/s erhöht.“
„Unsere Anfangsproblem war „Ja! Die Frage war, kann der
aber ein anderes!“
Lkw rechtzeitig bremsen!“
„Was bedeutet nun unser
Ergebnis a = 2,4 m/s2 ?“
Hausaufgabe
Die SS erhalten dazu AB 1.
Ausserdem sollen alle SS die
bei der Gruppenarbeit Gruppe
A (B) waren für die im
Unterricht gemessenen Werte
den Arbeitsauftrag der
Gruppe B (A) schriftlich
ausführen.
Kontrolle
FZ 6
Kontrolle
FZ 2
FZ 7
FZ 8
FZ 9
FZ 10
Hausaufgabe
Folie 1:
Leere Fahrtenschreiberkarte (wie Folie 2 nur ohne v(t)-Graph)
Folie 2:
TA 1: (TA = Tafelanschrift)
Der Kraftpfeil wird später von einem
Schüler eingezeichnet.
V 1: (V = Versuch)
Bei der Dimensionierung des Versuches ist auf einiges zu achten.
1. Es muss eine Bewegung aus der Ruhelage aufgezeichnet werden, d. h. die erste Marke muss
zeitgleich mit dem Start des Wagens gesetzt werden (Realisierbar etwa durch das
anfängliche Halten des Wagens mit einem Elektromagneten der über einen Doppelschalter
genau dann ausgeschaltet wird, wenn der Zeitmarkengeber eingeschaltet wird).
2. Die Marken dürfen am Anfang nicht zu dicht oder gar aufeinander sitzen.
3. Innerhalb der zur Verfügung stehenden Strecke müssen genügend Marken gesetzt werden.
Vorschlag: a ≈ 0,2 m/s2 ; ∆t ≈ 0,25 s
Dann gilt: Der Abstand der ersten beiden Marken betragt ca. 6.25 mm, innerhalb einer Strecke von
1,5 m werden 16 Marken gesetzt.
TA 2:
Die Bewegung eines Körpers unter Einwirkung einer konstanten Kraft
(Die Überschrift wird später ergänzt)
Versuch:
(Kraftpfeil wird später eingezeichnet.)
FA 1: (FA = Folienanschrift)
t in 0,25 0,50 0,75 1,00 1,25 1,50 1,75 2,00 2,25 2,50 2,75 3,00 3,25 3,50 3,75 4,00
s
s in 0,5 2,5 5,5 10 16 23 31 40 51 63 76 91 106 123 141 160
cm
Folie 3:
t in s
s in cm
1
10
2
40
3
91
4
160
5
250
6
360
7
486
8
638
9
810
10
1000
A 1:
B 1:
Was fällt dir an den Zahlenpaaren (t,s) von Folie 1 auf? Formuliere deine Beobachtung als
Gleichung!
Überlege, wie du deine Beobachtung überprüfen bzw. veranschaulichen kannst!
Hat deine Beobachtung eine physikalische Bedeutung?
Wie kann man aus den Werten von Folie 1 ein v(t)-Diagramm erstellen, das näherungsweise die
zeitliche Entwicklung der Momentangeschwindigkeit aufzeigt?
A 2:
-
Erstelle eine Wertetabelle mit den Zeilen t2 in s2, s in cm und s/t2 in cm/s2!
Fertige ein s(t2)-Diagramm an
Formuliere ein Ergebnis
B 2:
-
-
Erstelle eine Wertetabelle mit den Zeilen t in s, v in m/s, v/t in m/s2! (Berechne dazu die
Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Sekunden (z. B. 3 und
4) und ordne sich als Momentangeschwindigkeit dem Mittel der Zeiten zu (hier 3,5).)
Fertige ein v(t)-Diagramm an
Formuliere ein Ergebnis
A 3:
t2 in s2
s in cm
s/t2 in cm/s2
1
10
10
4
40
10
9
91
10,1
16
160
10
25
250
10
36
360
10
49
486
9,9
64
638
10
81
810
10
100
1000
10
Ergebnis:
Der Quotient s/t2 ist konstant, und
im s(t2)-Diagramm ergibt sich eine
Ursprungsgerade.
ð s ~ t2
Für die Konstante ergibt sich ein
Wert von 10 cm/s2
ð s = 10 cm/s2 * t2
B 3:
t in s
v in m/s
v/t in m/s2
0,5
10
20
1,5
30
20
2,5
51
20,4
3,5
69
19,7
4,5
90
20
5,5
110
20
6,5
126
19,4
7,5
152
20,3
8,5
172
20,2
9,5
190
20
Ergebnis:
Der Quotient v/t ist konstant, und
im v(t)-Diagramm ergibt sich eine
Ursprungsgerade.
ð v~t
Für die Konstante ergibt sich ein
Wert von 20 cm/s2
ð v = 20 cm/s2 * t
TA 3:
Ergebnisse der Gruppenarbeit:
=> es gibt Konstanten k1 und k2 so dass gilt:
s ~ t2
s = k1*t2
v~t
v = k2*t
für unsere Messung ergab sich:
k1 = 10 cm/s2
k2 = 20 cm/s2
auch allgemein gilt: k1 = ½ k2
Bezeichnung:
Den Quotienten (Geschwindigkeit/Zeit) bezeichnet man als Beschleunigung a.
also: v/t = a
Einheit: [a] = [v]/[t2] = m/s/s = m/s2
TA 4:
Wird ein Körper mit einer konstanten Kraft F angetrieben, so führt er eine gleichmäßig
beschleunigte Bewegung aus.
In diesem Fall gilt:
a = v/t = konstant
s = ½ at2
AB 1 :
Die gleichförmig beschleunigte Bewegung
(Bild: Fahrtenschreiberkarte von Folie 2)
Überlege dir, ob du die folgende Aufgabe mit den dir bekannten Gesetzmäßigkeiten lösbar ist?
Wenn ja, so schreibe deine Rechnung auf.
Wenn nein, so begründe dies (welche Angaben oder Gesetzmäßigkeiten fehlen dir?).
Aufgabe:
Um 10:17 fährt erkennt der Lkw-Fahrer vor sich einen Stau.
Er beginnt mit konstanter Kraft zu bremsen, als er noch 50 m vom Stauende entfernt ist.
Kommt er noch rechtzeitig zum stehen?
Info:
Mit der Bremskraft, die der Fahrer aufwendet, ist es möglich, den Lkw bei einer Geschwindigkeit
von 90 km/h in 6,25 s zum Stillstand zu bringen.
4a) Erklären Sie die Begriffe Durchschnittsgeschwindigkeit und
Momentangeschwindigkeit und skizzieren Sie ein Experiment zur näherungsweisen
Bestimmung der Momentangeschwindigkeit
Durchschnittsgeschwindigkeit (= mittlere Geschwindigkeit)
Die Durchschnittsgeschwindigkeit vD während eines Zeitraumes Δt ≠ 0 gibt das Verhältnis
des in diesem Zeitraum zurückgelegten Wegelementes Δx zur dazu benötigten Zeit Δt an.
also: vD = Δx/Δt
Die Durchschnittsgeschwindigkeit entspricht der Geschwindigkeit mit welcher sich der
Körper bewegen müsste, um in der gleichen Zeit Δt im Falle einer gleichförmigen Bewegung
den gleichen Weg Δx zurückzulegen.
Momentangeschwindigkeit
Die Momentangeschwindigkeit v ist der Grenzwert der Durchschnittsgeschwindigkeit für
gegen Null gehende Zeitintervalle.
also: lim (Δt → 0) Δx/Δt = dx(t)/dt
Die Momentangeschwindigkeit gibt somit die Geschwindigkeit eines Körpers zu einem
bestimmten Zeitpunkt (und nicht für ein Zeitintervall) an.
Experiment zur näherungsweisen Bestimmung der Momentangeschwindigkeit
An der Luftkissenfahrbahn positioniert man die Lichtschranke an dem Punkt A, in dem man
die Momentangeschwindigkeit bestimmen will. Auf dem Wagen der Luftkissenbahn wird
eine Blende angebracht, die die Lichtschranke beim Durchgang verdunkelt. Der Zeitmesser ist
so eingestellt, dass er die Verdunkelungszeit der Lichtschranke misst. Ist die Bewegung
reproduzierbar, so macht man mehrere Durchgänge wobei man die Länge der Blende (Δx)
immer kürzer wählt. Für jeden Durchgang berechnet man über die Formel vD = Δx/Δt die
Durchschnittsgeschwindigkeit für die Wegstrecke Δx, in deren Mitte A liegt. Da Δx immer
kleiner wird, nähert man sich so der Momentangeschwindigkeit an.
Ist die Bewegung nicht reproduzierbar, so wählt man einfach die schmalst vorhandene
Blende.
4b) Ein Auto fährt mit der konstanten Geschwindigkeit v = 50 km/h. Plötzlich sieht der
Fahrer in einer Entfernung von 50 m ein Hindernis. Nach einer Reaktionszeit von 1 s
bremst er mit der konstanten Bremsverzögerung a = 4m/s2.
Zeichnen Sie das Zeit-Geschwindigkeit-Diagramm für den Anhaltevorgang vom
Zeitpunkt der Wahrnehmung des Hindernisses bis zum Stillstand des Fahrzeuges.
Überprüfen Sie durch geeignete Rechnung, ob das Fahrzeug noch rechtzeitig vor dem
Hindernis zum Stehen kommt!
0 s < t < 1 s:
Geschwindigkeit v(t): v = konst = v0 = 50km/h = 13,9m/s
v 13,9m = 13,9m
Reaktionsweg xR: xR = 0 =
∆t
s ⋅1
t > 1 s:
t A = t B + 1s
− v0
v A − v0
− 13,9m ⋅ s 2
= 3,47s
=
=
Zeit tA bis zum Stillstand: t B =
a
a
s ⋅ (−4)m
⇒ t A = 4,47s
Bremsweg xB:
xB = v 0 ⋅ t B +
13,9m ⋅ 3,47s − 4m ⋅ (3,47)2 ⋅ s 2
1
⋅ a ⋅ t 2A =
+
=
s
2
2 ⋅ s2
24,1m
Anhalteweg xA: xA = xR + xB = 13,9m +24,1m = 38m
Ergebnis:
xA < 50m => Der Wagen kommt noch vor der Mauer zum Stehen.
Zeit-Geschwindigkeits-Diagramm:
Literatur:
-
Christian Hörter u.a.: Natur und Technik, Physik für bayerische Realschulen;
Cornelsen Verlag; Berlin 1994
-
Rudolf Geipel u.a.: Physik 8 I, Mechanik der Festkörper – Mechanik der Flüssigkeiten
– Elektrizitätslehre (Einführung); C.C. Buchners Verlag; Bamberg 1999
-
Professor Dr. Horst Stöcker u.a.: Taschenbuch der Physik; Verlag Harri Deutsch;
Frankfurt am Main 52004
-
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/b/b6/Tachoscheibe.jpg
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