Geologie – Landschaft – Mensch Die Geologie der Steiermark zum Angreifen und Verstehen 1 – Tagesexkursionen im Modulsystem für Schulklassen. Jugendliche lernen eine Region mit „geologischen Augen“ sehen und verstehen. Die erdgeschichtliche Entwicklung ist in der Landschaft abgebildet. Berge und Täler, Terrassen und Gräben, Schuttfächer und Bäche: morphologische Erscheinungen sind das Ergebnis von exogenen und endogenen Kräften. Die heutige Landschaft ist nur eine Momentaufnahme in der z. T. gewaltige Veränderungen auch der jüngsten Erdgeschichte dokumentiert sind. Der Mensch nutzt die Ergebnisse der geologischen Entwicklung: viele Kulturepochen (Stein-, Kupfer-, Bronze-, Eisenzeit, …) tragen die Geologie im Namen, aber auch die Errichtung von Siedlungsräumen und das Wegenetz, die Anlage von Abbaustellen mineralischer Rohstoffe (Bergbau, Steinbrüche, Sand-, Schotter oder Tongruben) haben ihre Begründung in der regionalen geologischen Situation. Steinbrüche, Kies- Sand- und Tongruben öffnen uns ein Fenster in die Erdgeschichte und berichten uns von ehemaligen Landschaften und Lebensbedingungen. Wir nehmen Steine in die Hand, entdecken Strukturen, erkennen Fossilien und Mineralien und leiten daraus Bildungsprozesse ab. Wir lernen die Grundlage naturwissenschaftlichen Arbeitens im Gelände sowie das Kartieren kennen und versuchen die Prozesse der natürlichen Landschaftsmodellierung zu verstehen. Jede Region hat, bedingt durch die geologische Entwicklung, ihren eigenen Charakter. Der Zusammenhang zwischen Geologie und Landnutzung, aber auch die rohstoffwirtschaftliche Bedeutung der geologischen Entwicklung wird im Gelände an konkreten Beispielen erarbeitet und diskutiert. Die „Fossiliengrabungen“, wie sie 15 Jahre lang von uns organisiert und durchgeführt wurden, finden in dieser Form nicht mehr statt. Stattdessen bieten wir für Schulen Ganztagesexkursionen an, bei denen geologische und paläontologische Themen in einem Modulsystem - in Absprache mit den Schulen - zusammengestellt werden können. Diese Module beinhalten neben der wissenschaftlichen Begleitung auch angewandtes Arbeiten zum Kennenlernen und Anwenden fachspezifischer Methoden mit Workshop-Charakter. Die Schüler/Innen werden selbstständig entdecken und erkennen. „Vom Handstück zur Landschaft“: Strukturen, Formen und Einschlüsse (z.B. Fossilien) in Gesteinen spiegeln ehemalige Ökosysteme, erdgeschichtliche Ereignisse und geologische Prozesse wider. Gesteine sind das Archiv unserer Erde – Erdgeschichte ist darin „niedergeschrieben“. Schicht für Schicht ist Zeit dokumentiert. Gemeinsam entdecken wir diese Geschichten und an Hand der drei Gesteinsgruppen lernen wir auch die Systematik, das naturwissenschaftliche Ordnungsprinzip, kennen. Regionen (Inhalte mit ausgewählten Stichworten): Region „Steirisches Vulkanland“: Neogen, Vulkanismus, Sedimentation, Paläontologie - Fossilien, Wasser. Region „Steirische Eisenwurzen“: Mesozoikum (Kalkalpen), Eiszeit, Erosion, Sedimentation, Paläontologie. Region Ennstal: Mesozoikum (Kalkalpen - Fossilien), Kristallin („Urgestein“), Marmor, Eiszeit – Gletscher. Region Weststeiermark: Neogen, Kristallin, Kohle, Montangeschichte, Paläontologie – Fossilien. Region Oberes Murtal: Neogen, Beckenbildung, Kohle, Montangeschichte, Fossilien, Eiszeit – Gletscher. Region Südsteiermark: Neogen, fossile Riffe, Rohstoff Kalk, Paläontologie - Fossilien, Wasser, Murnockerl. Inhalte: - Orientieren im Gelände und Kartenkunde sowie Erkennen von morphologischen Elementen in der Landschaft. In den Regionen wird die geologische und räumliche Gliederung von einem Übersichtspunkt aus vorgestellt und die Entwicklung der Landschaft diskutiert. Besuch von Einrichtungen (Museen, Geozentren, …) mit geologischen Inhalten. Besuch von Steinbrüchen, Sand-, Kies-, Tongruben; Suchen von Fossilien/Mineralien; Arbeiten mit Steinen; mineralische Rohstoffe - wirtschaftliche Bedeutung. Ausrüstung und Exkursionsunterlagen werden bereitgestellt. Die Exkursionsziele/Lokalitäten werden mit den interessierten Schulen abgestimmt. Kontakt: Dr. Ingomar Fritz: [email protected]