Die krank-

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PatientenBroschüreReflux.RZ
16.10.1998 10:02 Uhr
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Die
Reflux
krank-
heit
Ärztlicher
Ratgeber
für Patienten
Takeda
Pharma
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16.10.1998 10:02 Uhr
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Die Speiseröhre:
Ein Hochleistungsorgan
mit vielen Funktionen.
Die gesunde Speiseröhre schützt sich selbst.
Damit Sie die Ursachen Ihrer Beschwerden besser verstehen können, lohnt es sich, zunächst einmal den
Aufbau und die Aufgaben der Speiseröhre kennenzulernen.
Die Speiseröhre ist ein ca. 20 bis 30 cm langer Muskelschlauch, der den Schlund mit dem Magen verbindet.
Am Übergang zum Magen wird die Speiseröhre durch
einen ringförmigen Muskel, den unteren Speiseröhrenschließmuskel begrenzt.
Die wesentliche Aufgabe der Speiseröhre besteht
darin, aufgenommene Nahrung und Flüssigkeiten in
den Magen zu transportieren. Dies geschieht durch
krampfartiges Zusammenziehen der Speiseröhrenmuskulatur.
Sobald die dabei erzeugten Druckwellen beim Magen angekommen sind, erschlafft der untere Speiseröhrenschließmuskel, so daß die Nahrung ungehindert passieren und in den Magen gelangen kann.
Unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme im Magen
verengt sich der Schließmuskel der Speiseröhre wieder. Das ist eine wichtige Schutzfunktion, denn auf
diese Weise wird ein Aufsteigen von Magensäure verhindert.
Fließt dennoch einmal Mageninhalt
in die Speiseröhre zurück, wird er
sofort wieder zurückbefördert. Dieser Vorgang wird als Reinigungsfunktion der Speiseröhre bezeichnet.
Wenn diese Mechanismen nicht mehr
funktionieren, entsteht die sogenannte Refluxkrankheit.
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Was versteht man unter der
Refluxkrankheit?
Wenn die Speiseröhre schlapp macht.
Bei der Refluxkrankheit ist das Zurückfließen von
saurem Magensaft (saurer Reflux) in die Speiseröhre
krankhaft gesteigert. Diese Fehlfunktion wird durch
eine Schwächung des unteren Speiseröhrenschließmuskels – besonders während des Nachtschlafes –
sowie durch eine verzögerte Magenentleerung
verursacht.
Rückfließende Magensäure
schädigt die Schleimhaut.
Durch Nahrung, die länger als gewöhnlich im Magen
bleibt, steigt der Druck dort über längere Zeit deutlich an. Dieser Kraft kann der untere Schließmuskel
irgendwann nicht mehr standhalten. Wie ein Fluß,
der über seine Ufer tritt, fließt die Magensäure dann
in die Speiseröhre.
Ist zusätzlich die Reinigungsfunktion der Speiseröhre verzögert, wird die aufgestiegene Säure nicht mehr
schnell genug in den Magen zurücktransportiert
und verbleibt viel zu lange
in der Speiseröhre.
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Beschwerden, die einem übel
aufstoßen.
Die schmerzhaften Konsequenzen.
Wieviele Menschen leiden unter Reflux?
Neben Völlegefühl und Übelkeit, ist vor allem das
Sodbrennen ein typisches Merkmal der Refluxkrankheit. Es verursacht immer wiederkehrende stechende
Schmerzen hinter dem Brustbein. Dieser Zustand kann
einige Minuten, aber manchmal auch viele Stunden
andauern. Durch zusätzliches saures Aufstoßen wird
die Situation noch weiter verschlimmert. Je mehr Säure in die Speiseröhre zurückfließt und je länger sie dort
verweilt, um so heftiger werden die Beschwerden.
Denken Sie bitte nicht, daß Sie ein Einzelfall sind! Ihre
Krankheit ist nämlich weit verbreitet. Bis zu 25 % aller
Erwachsenen leiden immer wieder unter refluxbedingten Beschwerden. Intensität und Häufigkeit
können hierbei sehr unterschiedlich sein. Patienten
über 50 Jahre sind übrigens wesentlich
öfter betroffen als jüngere.
Manchmal gelangt Magensäure bis in die Mundhöhle und von da aus unter Umständen sogar in die Luftwege, was gerade bei Patienten mit Asthma und
chronischer Bronchitis besonders häufig ist. Während der Nacht und nach dem Essen werden dadurch
Husten und Heiserkeit ausgelöst. Oftmals ist das
Verschlucken von Säure auch der Grund für das
Schnarchen.
Auf Dauer kann die Säure in der Speiseröhre zu einer
sogenannten Refluxoesophagitis, d. h. zu großflächigen, oberflächlichen oder tiefen Schleimhautschäden
führen, die große Schmerzen verursachen.
Wie wird die Refluxkrankheit
festgestellt?
Zur Erkennung der unterschiedlichen
Schweregrade der Refluxkrankheit ist
die Spiegelung von Speiseröhre
und Magen (Oesophagus-Gastroskopie) besonders gut geeignet. Mit ihrer Hilfe können
auch andere krankhafte Veränderungen, insbesondere
Speiseröhrenkrebs, sicher
ausgeschlossen werden. Eine Röntgen-Untersuchung
ist weniger zuverlässig.
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16.10.1998 10:03 Uhr
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So schlägt Ihnen die Refluxkrankheit
nicht länger auf den Magen.
Eine umfassende Therapie
ist oberstes Gebot.
Der erste Schritt bei einer Behandlung ist es natürlich,
den Betroffenen von seinen akuten Beschwerden
zu befreien. Sodann muß die Heilung von Schleimhautschäden der Speiseröhre in Angriff genommen
werden.
Nur so kann das Wiederauftreten von Sodbrennen
und einer eventuellen Refluxoesophagitis sicher verhütet werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist
oft eine Langzeitbehandlung notwendig. Wird sie nicht durchgeführt, schreitet die
Krankheit weiter
fort.
Sehr gute Heilungsaussichten.
Durch eine konsequente Therapie mit modernen
säurehemmenden Medikamenten läßt sich das Fortschreiten der Refluxkrankheit heute in der Regel zuverlässig verhindern. Bestehende Schäden können
sich zurückbilden. Sie brauchen also keine Angst zu
haben, daß Sie Ihre Beschwerden ein Leben lang
erdulden müssen.
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Voraussetzung für eine vollständige Heilung ist allerdings, daß Sie eine gewisse
Portion Geduld aufbringen, die Termine
bei Ihrem Arzt einhalten und seine Anweisungen befolgen. Wenn Sie das tun,
wird sich Ihr Zustand sowohl kurz- als
auch langfristig deutlich verbessern.
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16.10.1998 10:03 Uhr
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Was Sie selbst tun können:
7 gute Tips.
2. Essen Sie nur,
was Ihnen bekommt!
Neben einer angemessenen medikamentösen Behandlung ist die Änderung ungesunder Lebensgewohnheiten die wesentliche Grundlage einer wirksamen Therapie der Refluxkrankheit. Die nachfolgenden Tips sollen Ihnen helfen, Ihre Krankheit so
schnell wie möglich zu überwinden.
1. Geben Sie unbedingt das
Rauchen auf!
Rauchen schädigt bekanntermaßen die
Gesundheit und so natürlich auch Ihre
Speiseröhre. Durch die aggressiven Stoffe
im Rauch wird die Heilung der geschädigten Schleimhäute verhindert und vor allem der untere Speiseröhrenschließmuskel geschwächt. Dadurch nimmt
der saure Reflux weiter zu, Sodbrennen und Schmerzen treten deutlich häufiger auf. Rauchverzicht hingegen führt zu immer seltener auftretenden Refluxepisoden.
Tun Sie also Ihrer Gesundheit und Ihrer Speiseröhre
einen großen Gefallen, und hören Sie mit dem Rauchen auf. Wenn Sie es nicht allein schaffen, bitten Sie
Ihren Arzt um Hilfe.
Kleine und häufige Mahlzeiten verträgt
Ihre Speiseröhre besser als üppige. Essen
Sie also nicht zu viel auf einmal. Nehmen Sie Ihre
Mahlzeiten über den Tag verteilt in gleichen zeitlichen Abständen ein.
Besonders wichtig: 3 Stunden vor dem Schlafengehen
sollten Sie nach Möglichkeit ganz auf Essen verzichten,
da dieses sonst über Nacht unverdaut in Ihrem Magen
liegenbleibt. Vermeiden Sie grundsätzlich fettes Essen
und schränken Sie den Verzehr von Kohlenhydraten
(z. B. Kuchen, Weißbrot) ein. Bevorzugen Sie stattdessen eiweißreiche Nahrungsmittel (z. B. mageres
Fleisch, fettarme Milchprodukte). Das ist wichtig,
denn Fett und Kohlenhydrate schwächen, Eiweiß
hingegen stärkt nachweislich den unteren Speiseröhrenschließmuskel.
Bestimmte Nahrungsmittel sind Gift für Ihre Speiseröhre. Vor allem Schokolade, Pfefferminze, Fruchtsäfte
und Tomatenprodukte fördern den sauren Reflux.
Fruchtsäfte, kohlensäurehaltige Getränke, Tomaten
und Kaffee besitzen sogar eine zusätzliche schädigende Wirkung auf die Speiseröhren-Schleimhaut.
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3. Erhöhen Sie das Kopfende
Ihres Bettes!
5. Nehmen Sie keine Medikamente,
die Ihr Speiseröhrenventil schwächen!
Damit die Säure während der Nachtruhe nicht in Ihre Speiseröhre aufsteigen kann, sollten Sie das Kopfende Ihres Bettes
um etwa 30 cm erhöhen. Dies ist eine einfache aber
wirkungsvolle Maßnahme, die Ihre Beschwerden verringert und die Heilung beschleunigt.
Es gibt Medikamente, die ungünstig auf Ihren
unteren Speiseröhrenschließmuskel wirken.
Die Magensäure hat es dann viel leichter, in Ihre Speiseröhre aufzusteigen und Beschwerden zu verursachen.
Sagen Sie deshalb Ihrem Arzt, welche Medikamente Sie
derzeit einnehmen.
Wenn Sie ein Bett mit verstellbarem Kopfteil haben,
nutzen Sie diese Funktion. Ansonsten legen Sie z.B.
Holzklötze unter die Bettpfosten am Kopfende. Die
einfache Höherlagerung Ihres Oberkörpers mit Kissen
reicht nicht aus.
6. Vermeiden Sie Alkohol und Kaffee!
4. Setzen Sie Ihren Magen nicht
unter Druck!
Wenn Sie Übergewicht haben, sollten Sie
abnehmen, denn Übergewicht setzt den
Magen zusätzlich unter Druck, so daß die Magensäure noch leichter in die Speiseröhre zurückfließen
kann. Heftiges Sodbrennen ist die Folge. Eine Gewichtsreduktion führt im allgemeinen zu einer Verbesserung Ihrer Beschwerden. Fragen Sie bitte Ihren
Arzt nach einer für Sie geeigneten Diät.
Tragen Sie keine einengende Kleidung (z. B. Mieder,
Gürtel oder enge Jeans), und vermeiden Sie langes,
unbequemes Sitzen, z.B. beim Autofahren. Auf der
Toilette sollten Sie das Pressen vermeiden. Sorgen Sie
für weichen Stuhlgang durch faserreiche Kost, z.B.
mit Weizenkleie oder geschroteten Leinsamen.
Alkohol – besonders hochprozentige Sorten –
kann Ihre Speiseröhre im Moment überhaupt
nicht vertragen, denn er führt zu einer Säureüberproduktion im Magen. Die Säure kann dann wieder leicht
in Ihre Speiseröhre aufsteigen, und die Schmerzen beginnen von neuem.
Alkohol reduziert überdies den Druck im unteren Speiseröhrenschließmuskel und behindert die Reinigungsfunktion der Speiseröhre. So kann Ihre Speiseröhre nicht
heilen.
Mit Kaffee sollten Sie sehr vorsichtig sein, da die gerösteten Bohnen ebenfalls leicht zu einer Übersäuerung
führen. Wenn Sie merken, daß Kaffee Ihnen nicht bekommt, verzichten Sie auch darauf.
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16.10.1998 10:03 Uhr
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7. Nehmen Sie regelmäßig
das von Ihrem Arzt verschriebene
Medikament ein!
Ihr Arzt hat Ihnen ein Medikament verschrieben, das die Heilung Ihrer Erkrankung unterstützen soll.
Starke Säurehemmer haben sich in der Behandlung
der Refluxkrankheit bzw. der Refluxoesophagitis besonders bewährt. Sie verhindern, daß die Säure in die
Speiseröhre aufsteigt und bewahren Sie so vor Sodbrennen.
Wenn Sie mehr
wissen möchten ...
Sollten Sie nach der Lektüre dieses Ratgebers weitere Fragen haben, gehen Sie bitte zu Ihrem Arzt. Er
wird Ihnen noch genauer erklären, was Sie für die
Heilung Ihrer Speiseröhre tun können und Ihnen
helfen, Ihre Beschwerden schnell in den Griff zu bekommen!
Wir wünschen Ihnen gute Besserung!
Bitte nehmen Sie das verschriebene Medikament jeden
Tag entsprechend der Dosierungsvorgabe Ihres Arztes
ein. Sie werden dann eine baldige Besserung verspüren.
Aber Vorsicht: Ihre Beschwerden klingen schneller ab
als Ihre Speiseröhre heilt. Diese wird erst nach einiger
Zeit wieder völlig gesund. Solange müssen Sie konsequent das Medikament einnehmen. Das erfordert Geduld und Durchhaltevermögen, aber es lohnt sich
ganz bestimmt. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wann die
Behandlung abgeschlossen sein wird und Sie das
Präparat absetzen können.
Takeda Pharma GmbH
Viktoriaallee 3-5
52066 Aachen
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