Die Konstantstromquelle mit einem Junction-FET

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Die Konstantstromquelle mit einem Junction-FET
Dipl. Ing. Dr. Peter Fröhling
Aufgabenstellung:
Es soll mit einem JFET eine Konstantstromquelle für einen Strom
wobei die Betriebsspannung 5V≤U B≤30V gilt.
I =3mA aufgebaut werden,
Schaltung:
Bild 2: Schaltung der
Stromquelle
Bild 1: Eingangskennlinie des
JFETs
Dimensionierung:
Aus der JFET-Kennlinie
U GS 2
I D =I DSS 1−

UP
kann bei den bekannten Pinch-off-Spannung U P und bekannten maximalen Drainstrom I DSS
die erforderliche Gatespannung U GS berechnet werden. Diese Spannung ist genau so groß wie
der (negative) Spannungsabfall am Widerstand RS . Die Umstellung der obigen Formel bringt
ID
U GS =U P 1−
 .
I DSS

Mit
U GS =−U RS =−I D∗R S erhält man schließlich
RS =−

UP
ID
1−
 .
ID
I DSS
Beispiel: Der JFET hat als Kennwerte
Strom von I D =3 mA fließen.
Dann erhält man
I DSS =10 mA und U P =−3V . Es soll ein konstanter
U GS =−1.357 V
RS =452 
und
-1-
RSg =470
Es wird ein Widerstand aus der Bauteilreihe E12 gewählt:
Problem: Wie groß ist der Strom I D beim gewählten Widerstandswert? Der Strom bei der
Verwendung von RS =470  wird „etwas“ geringer sein als bei den geplanten 452  .Wie
groß ist er wirklich? Dazu muss die Formel zur Berechnung von RS so umgestellt werden, dass
der Strom I D auf der linken Seite der Gleichung, RS , I DSS und U P auf der rechten Seite
der Gleichung stehen. Das bringt aber Schwierigkeiten mit sich, da I D im Nenner und auch unter
der Wurzel vorkommt. Es handelt sich um eine quadratische Gleichung. Am übersichtlichsten kann
die Gleichung wie folgt behandelt werden: Multiplizieren mit I D liefert
ID
RS I D =−U P 1−
 und erweitern auf der linken Seite mit I DSS
I DSS

RS I DSS

ID
ID
=−U P 1−
 und dividieren durch
I DSS
I DSS

RS I DSS
ID
UP
ID
=−
1−
 .
I DSS
RS I DSS
I DSS

Die Substitution
UP
ID
=k liefert
=x und −
R S I DSS
I DSS
x 2=k 1− x oder in anderer
Reihenfolge der Terme
2
x kx−k =0 eine leicht zu lösende quadratische Gleichung.

k
k2
x 12=− ±
k oder
2
4
x 12=
−k ± k 24k
2
und man erhält nach der Rücksubstitution
I D U P ± U P2−4 U P I DSS RS
=
I DSS
2 I DSS RS
wo man erkennen kann, dass nur die Lösung mit positiven Werten sinnvoll ist. Als Endresultat gilt

I D =I DSS

U P  U P 2−4U P I DSS RS
2 I DSS R S
2

.
Mit der Ableitung dieser Gleichung soll gezeigt werden, dass das Umstellen einer Formel zu
langwierigen Formeln führen kann.
Für das obige Beispiel erhält man I D =2.929 mA . Der Strom wird um 2.4% kleiner, wenn der
Widerstand um 4% vergrößert wird.
Problem: Wenn die Kennwerte des FETs nicht gefunden werden können, kann man den Strom
I DSS und die Spannung U P messen.
Messung von I DSS :
Der Strom I DSS ist der Strom, der bei einer Gate-Source-Spannung von 0 V durchs Drain in den
FET hinein, bzw. durchs Source aus dem FET hinaus fließt. Im normalen Betriebsfall ist der
-2-
Gatestrom
I G =0 A . 0V Spannungsabfall erreicht man mit Hilfe eines Kurzschlusses über
Bild 3: Schaltung zur
IDSS-Messung
RS .
Messung von U P :
Die Spannung U P ist die Gate-Source-Spannung, bei der kein Drainstrom mehr fließt. Der
Begriff „kein Strom“ ist nicht klar definiert (ist 1mA „kein Strom“? Ist 0.2 nA „kein Strom“? Ist die
Bewegung eines einzelnen Elektrons „kein Strom“?) Eine zielführende Definition von „kein Strom
I DSS
ist bei dieser Anwendung der Strom, der dem Wert
entspricht. Es wird also zwischen Gate
1000
und Source eine negative Spannung angelegt und so verändert, bis der Strom durchs Amperemeter
I DSS
nur mehr
fließt. Das ist in dieser Anwendung ein gut brauchbarer Wert für die
1000
Dimensionierung. Da die Pinch-off-Spannung relativ klein gegenüber der Spannung der Hilfsquelle
ist, kann es sinnvoll sein, die Spannung dieser Quelle mit einem Spannungsteiler (R1 und R2) zu
verkleinern, weil dann die Spannung leichter einzustellen ist. Diese Spannungsteiler ist unkritisch,
weil er nur zur feineren Einstellung dient.
Bild 4: Schaltung zur UP -Messung
-3-
Programm zur Berechnung der Konstantstromquelle mit einem Junction-FET für TI-82,
TI-83, TI-84 und TInspire Taschenrechner
:ClrHome
:Fix 2
:Eng
:Disp “FET-STROMQUELLE“
:Input “IDSS : “,D
:Input “ UP : “,U
:Input “ ID : “,I
:U(1-√(I/D))→X
:Output(5,2,“UGS =“)
:Output(5,8,X)
:Output(6,3,“RS =“);
:Output(6,8,X/I)
:Disp ““,““
:Input “ RS : “,R
:-U/R/D→K
:(√(K2+4K)-K)/2→X
:X2D→I
:Output(4,3,“ID =“)
:Output(4,8,I)
Programm zur Berechnung der Konstantstromquelle mit einem Junction-FET für HP-42S
Taschenrechner
LBL “FET“
SF 21 CLMENU
“FET“ KEY 1 XEQ 01
“RUN“ KEY 6 XEQ 10 MENU
LBL 01
1 STO 00
“Idss“ XEQ 99 “Up“ XEQ 99 “Id“ XEQ 99
LBL 10
1 RCL 3 RCL/01 SQRT – RCL*02
“Ugs=“ ARCL ST X AVIEW STO 04
+/- RCL/03
“RS“ ARCL ST X AVIEW STO 05
RCL 02 +/- RCL/01 STO 06
4 + RCL*06 SQRT RCL-06 2 / x^2 RCL*01
“Id“ ARCL ST X AVIEW STO 03 GTO “FET“
LBL 99
|-“=“ RCL IND 00 ARCL IND 00 AVIEW
STO IND 00 ISG 00 RTN
.END.
-4-
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