Der P-Standard erreicht die Industrie
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® Fünf Punkte zu MINERGIE 1 Die international geschützte Marke MINERGIE® ist ein Qualitätslabel für Neubauten und modernisierte Altbauten. In der gemeinsamen Trägerschaft sind Wirtschaft – Industrie und Gewerbe – sowie Bund, Kantone, Gemeinden, Verbände und interessierte Einzelpersonen vertreten. Im Zentrum steht der Wohn- und Arbeitskomfort von Gebäudenutzern. Ermöglicht wird dieser Komfort durch eine hochwertige Bauhülle und eine Komfortlüftung. MINERGIE® sichert aber auch eine verbesserte Werterhaltung des Gebäudes. Der spezifische Energieverbrauch gilt als Leitgrösse, um die geforderte Bauqualität zu bewerten. Für MINERGIE-P®-Industriebauten beträgt der Energiebedarf für Raumheizung, Wassererwärmung und Lufterneuerung nicht mehr als 15 kWh je m2 beheizter Nutzfläche. Bei Gebäuden der Kategorie Verkauf sind es 25 kWh je m2. Diese Anforderungen sind mit marktgängigen Materialien, Systemen und Produkten erreichbar. MINERGIE® bietet drei Standards an: MINERGIE® für eine breite Anwendung im Neubau- und Modernisierungsmarkt. Davon hebt sich der deutlich strengere Standard MINERGIE-P® ab. MINERGIE-ECO® und MINERGIE-P-ECO® zeichnen zertifizierte MINERGIE®-Bauten in nachhaltiger Bauweise aus. Unter www.minergie.ch ist eine Datenbank mit Tausenden von MINERGIE®-Objekten verfügbar, ausserdem das Verzeichnis der Fachpartner und der Member von MINERGIE®. Die Liste der MINERGIE®-Module hilft bei der Auswahl von Teilsystemen für MINERGIE®-Bauten. 2 3 4 5 Allgemeine Informationen Geschäftsstelle MINERGIE Steinerstrasse 37 3006 Bern [email protected] www.minergie.ch Technische Informationen ® MINERGIE® Agentur Bau St. Jakobs-Strasse 84 4132 Muttenz [email protected] Industriebau: Beteiligte Verkaufsgebäude: Beteiligte Bauherr Zünd Systemtechnik AG Industriestrasse 8 9450 Altstätten SG Bauherr Koopman International GmbH Bodenstrasse 7 9000 St. Gallen Architekten göldi + eggenberger AG Bahnhofstrasse 15a 9450 Altstätten SG Architekten göldi + eggenberger AG Bahnhofstrasse 15a 9450 Altstätten SG Planer A-Z Planung AG Obergiessenstrasse 15b 9444 Diepoldsau Planer A-Z Planung AG Obergiessenstrasse 15b 9444 Diepoldsau Fenster/ Fassadenplanung EgoKiefer AG Schöntalstrasse 2 9450 Altstätten SG Fassade Karl Wüst AG Stahl- und Metallbau Bafflestrasse 9450 Altstätten SG Sonnenschutz Griesser AG Tänikonerstrasse 3 8355 Aadorf Fassade Karl Wüst AG Stahl- und Metallbau Bafflestrasse 9450 Altstätten SG Heizung Franz Ulmann AG Eichenstrasse 13 9450 Altstätten SG OeJ April 2010 Auflage 7000 Ex. Das Wichtigste in Kürze Premiere im Doppelpack: Erster Instriebau und erstes Verkaufsgebäude im MINERGIE-P®-Standard Der P-Standard erreicht die Industrie PRAXISBEISPIELE Minergie-P für Industrie und Verkauf Geringe Investitionsmehrkosten dank integraler Planung Hohe Kosteneinsparung im Betrieb Gebäudehülle für höchste Ansprüche Guter sommerlicher Wärmeschutz als Erfolgsfaktor MINERGIE-P® ist auch im Industriebau gut umsetzbar – die Zünd Systemtechnik AG liefert in Altstätten den Tatbeweis. (SG-036-P) Erweiterungsbau der Zünd Systemtechnik AG in Altstätten Verkaufsgebäude der Koopman International GmbH Für die Zukunft gerüstet Die Energiekosten niedrig halten Ein Bauprojekt mit Vorbildcharakter Seit Oktober 2009 hat die Schweiz ihr erstes Minergie-PIndustriegebäude. Für den Erweiterungsbau der Zünd Systemtechnik AG in Altstätten entschieden sich die Verantwortlichen von Anfang an für ein nachhaltiges Konzept. Das Resultat lässt sich sehen: Der Industriebau braucht fünfmal weniger Energie als ein konventioneller Neubau. Das sind 80 Tonnen weniger CO2-Ausstoss pro Jahr, entsprechend 30 000 Litern Heizöl. Und auch wirtschaftlich lohnt sich der Entscheid für Minergie-P: Die Investitionsmehrkosten lagen bei der Zünd Systemtechnik AG zwischen 3 % und 4 %. Bei dem langfristig ausgelegten Industriebau macht die Einsparung diesen Betrag mehr als wett. Eine Premiere nach Mass «Der Entscheid für MINERGIE-P ® war ein Entscheid für ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit.» Karl Zünd, Verwaltungsratspräsident Zünd Systemtechnik AG Gebäudehülle Die Fassade ist durchgängig mit 17 cm Polyurethan (PUR) gedämmt. Die vorfabrizierten Sandwich-Paneele sind aussen mit Stahlblech beplankt und erreichen einen U-Wert von 0,15 W/m2K, Wärmebrücken inklusive. Diesen Wert unterschreiten das begrünte Flachdach (24 cm) und der Gebäudeboden sogar noch, der mit 20 cm starken XPS-Dämmplatten unterlegt ist. Es bleiben die Fenster, doch auch die sind top: Ihre U-Werte liegen unter 0,8 W/m2K. Warm eingepackt Die gute Gebäudehülle ist ein wichtiger Aspekt im Minergie-P-Konzept. Diesen setzten die Planer konsequent um: Hinter der Streckgitter-Fassade im Alu-Look sorgen ausgeschäumte Sandwich-Paneele (20 cm PUR) für besten Wärmeschutz. Die teilweise geschosshohen Verglasungen erreichen U-Werte unter 0,8 W/m2K und sowohl über den Gebäudeboden wie auch das Flachdach (24 cm) geht nur wenig Wärme verloren. Diese Massnahmen zeigen Wirkung: Die Minergie-P-Anforderung an die Gebäudehülle wird um fast 20 % unterschritten. Hoher Komfort, auch an heissen Tagen Auch im Sommer profitieren die Mitarbeitenden der Zünd Systemtechnik AG vom hohen Komfort in den Produktionshallen. Die Komfortlüftung sorgt für gute Luft und dank dem einfachen, durchdachten Gebäudetechnikkonzept sind die Raumtemperaturen selbst an heissen Tagen angenehm. Ein aussen installierter, windfester und gesteuerter Sonnenschutz sorgt dafür, dass die Solarstrahlung das Innenklima nicht belastet. Und dank der sechs 210 m tiefen Erdwärmesonden kann das ganze Jahr über energieeffizient gekühlt werden – mit positivem Nebeneffekt: Die Wärme, welche die Wärmepumpe dem Erdreich im Winter entzieht, wird im Sommer wieder eingebracht (Regeneration des Erdreichs). Dank frühzeitiger Ausrichtung auf das Ziel Minergie-P wurde das Bauprojekt der Koopman International zur Erfolgsgeschichte. Gebäudetechnikkonzept im Winter ... Erneuerbar heizen Ein weiterer Grund für den tiefen Heizwärmebedarf ist die Lufterneuerungsanlage. In Kombination mit der sehr dichten Gebäudehülle sorgt sie nämlich nicht nur für eine frische Raumluft. Sie ermöglicht auch die für Minergie-P so wichtige Wärmerückgewinnung. Bevor die Abluft nach aussen geführt wird, entzieht ihr das Lüftungsgerät die Wärme und speist sie zurück ins Gebäude. Den Heizwärmebedarf deckt im Winter eine Wärmepumpe mit Erdwärmesonden – zu mehr als zwei Dritteln mit erneuerbarer Umweltwärme. Im November 2008 eröffnete die Koopman International GmbH in Altstätten im Rheintal ihr europaweit 15. Verkaufsgebäude. Der quadratische, zweigeschossige Bau wirkt eher unauffällig, ein typisches Verkaufsgebäude eben. Der Blick hinter die Kulissen erstaunt dann aber doch: Das Gebäude ist als erstes seiner Kategorie (Verkauf) Minergie-P-zertifiziert. Es verbraucht dreimal weniger Energie als das baugleiche Gebäude in Budapest. Das sind 60 000 Franken, die Koopman International Jahr für Jahr einspart, steigende Energiepreise nicht eingerechnet. Auch im Sommer komfortabel – dank Lufterneuerung, effizienter Beleuchtung und intelligenter Bauteilkühlung. Industriegebäude Zünd Systemtechnik AG Standort Altstätten Fertigstellung Oktober 2009 Energiebezugsfläche (Kategorie) 3286 m2 (Industrie) 2349 m2 (Lager) U-Wert Dach 0,10 W/m2K U-Wert Fassade 0,13 W/m2K U-Wert Fenster < 0,8 W/m2K 0,5 W/m2K U-Wert Verglasung Heizwärmebedarf 20,0 kWh/m2 - Anforderung MINERGIE-P® (2009) - Objektwert 16,2 kWh/m2 Gewichtete Energiekennzahl - Anforderung MINERGIE-P® (2009) 15,0 kWh/m2 - Objektwert 12,9 kWh/m2 Die Abwärme der Beleuchtung deckt den Heizwärmebedarf praktisch die ganze Heizperiode lang. Und das, obwohl die gewählte Beleuchtung die Minergie-P-Anforderungen mehr als erfüllt. Für die A-Z Planung AG war dies von Anfang an integraler Teil des Gebäudekonzepts. Im Showroom, wo am meisten Abwärme entsteht, wird die Wärme mit wasserbetriebenen Umluftkühlern abgeführt. Über die Zuluft der Lüftungsanlage gelangt die gewonnene Wärme in die Eingangshalle, die Büros oder den Besprechungsraum in der oberen Etage. Und falls mal soviel Abwärme anfällt, dass sie nicht vollständig von der Gebäudemasse aufgenommen werden kann, steht zum Ausgleich ein Wärmespeicher zur Verfügung. Nur an sehr kalten Wochenenden schaltet eine Aussenluft-Wärmepumpe ein, die den zusätzlichen Wärmebedarf deckt. ... und im Sommer Die Abwärme entsteht natürlich auch, wenn sie nicht benötigt wird. Bis weit in den Sommer kann sie direkt über das Dach abgeführt werden. Diese sogenannte freie Kühlung ist besonders energieeffizient. Erst an sehr heissen Tagen ist eine aktive Kühlung der Räume notwendig. Dann wird die Wärmepumpe als Kältemaschine betrieben. In Kombination mit den Sonnenstoren und der Komfortlüftung ist damit auch im Sommer ein behagliches Raumklima garantiert. Die gute Gebäudehülle, die effiziente Beleuchtung und Belüftung reduzieren die Energiekosten massiv. Verkaufsgebäude Koopman International Standort Altstätten Fertigstellung November 2008 Energiebezugsfläche (Kategorie) 6941 m2 (Verkauf) U-Wert Dach 0,10 W/m2K U-Wert Fassade 0,15 W/m2K U-Wert Fenster < 0,8 W/m2K 0,5 W/m2K U-Wert Verglasung Heizwärmebedarf 9,9 kWh/m2 - Anforderung MINERGIE-P® (2007) 8,1 kWh/m2 - Objektwert Gewichtete Energiekennzahl 25,0 kWh/m2 - Anforderung MINERGIE-P® (2007) - Objektwert 24,6 kWh/m2
