2010_14 - Chemotherapie - schlehen

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07.03.2012
Krebs
Schmerzen
Haarausfall
Übelkeit
Lähmung
Neutropenie
Schwellungen
Krebs
Zellzahl
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07.03.2012
Krebs
Zellzahl
Krebs
Zellzahl
Pflege konkret – Arzneimittel, 2007
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07.03.2012
Definition
• Malignität:
– =“Bosartigkeit”
– unkontrolliertes Wachstum körpereigenen Gewebes
– infiltrierendes Wachstum in Organe und Gefäße
, den er noch gar nicht persönlich kennt,
– Zerstörung ursprünglichen Gewebes
– metastasierend an anderen Stellen im Organismus
• Tumor:
– =“Geschwulst”
– kein an sich negativer Begriff!
Definition
• Metastase:
– Tochtergeschwulst, die sich im Körper abgesiedelt
hat, indem vom ursprünglichen Tumor kleinste
Zellmengen weggeschwemmt wurden
– Befall anderer Organe/Körperpartien oder auch des
gleichen Organs
(Lungenkrebs kann bspw. in Lunge metastasieren)
– oft Hinweis auf schwere Therapierbarkeit, da evtl.
zwar Ursprungstumor operativ entfernt werden kann,
aber je nach Situation nicht die Metastase(n)
– mehrfache Metastasierung möglich
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07.03.2012
Tumorwachstum
• Typische Metastasierungs-Muster je nach
Lokalisation des Primär-Tumors
Pflege konkret – Arzneimittel, 2007
Tumorwachstum
• phasenweises Wachstum von Tumoren
Pflege konkret – Arzneimittel, 2007
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07.03.2012
Fallbeispiel Polycythaemia vera
• Wucherung mehrerer (-aller) KnochenmarksZelllinien, jedoch keine Bildung intakter Zellen!
Tumorwachstum
EINE GEMEINSAME VORLÄUFERZELLE!
Pflege konkret – Arzneimittel, 2007
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07.03.2012
Chemotherapie
• Wirkmechanismus während Zellteilung
Chemotherapie
• Wirkmechanismus:
 blockierende Wirkung auf unterschiedliche Vorgänge
während des Mitosezyklus
– jedoch: Hemmung der Mitose aller Zellen im Körper
 damit auch unspezifisch gesunde Zellen
betroffen, keine tumor-selektive Wirkung
 Nebenwirkungspotential beträchtlich!
 größter Effekt bei sich schnell teilenden Zellen
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07.03.2012
Chemotherapie
• Dosis-Wirkungs-Beziehung:
– dosisabhängige Wirkung und Toxizität!
– Schwere/Ausmaß der Krebserkrankung und
Allgemeinzustand des Patienten zu Beginn der
Therapie bestimmen notwendige Chemotherapie
– ggf. Reduktion der Therapiedosen bei späteren
Gaben, wenn Nebenwirkungen zu stark
 75%, 50%, ...
Chemotherapie
• Behandlungsziele:
– kurativ:
• Wunschvorstellung
• vollständige Entfernung der Tumormasse
• teils unter bewusster Inkaufnahme schwerer NW
– palliativ:
• keine vollständige Krebs-Beseitigung (Metastasen)
• Symptomverminderung
• Erhalt der Lebensqualität
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07.03.2012
Chemotherapie
• Behandlungsziel?
Therapie
Wirksamkeit
Lebensqualität
Ratiopharm – „Zytostatika“
Chemotherapie
• Begriffe:
– adjuvante Chemotherapie
• Chemo nach OP oder Bestrahlung zur Beseitigung
restlichen Tumorgewebes
– neoadjuvante Chemotherapie
• Chemo vor OP, um Krebsherd größenmäßig
einzudämmen und ggf. erst OP-zugänglich zu machen
– Polychemotherapie
• Verwendung mehrerer Zytostatika
 geringere Dosen der Einzelsubstanzen möglich als bei
Monotherapie (Senkung der NW!)
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07.03.2012
Chemotherapie
Chemotherapie
• Applikation von Chemotherapeutika:
– meist im Intervall gegeben
– ermöglicht das “Erholen” von mitbetroffenem
gesundem Gewebe in den Zeitphasen zwischen
einzelnen Chemotherapie-Zyklen
• bspw. Ermöglichung des Knochenmarks, frische
Blutzellen zu bilden
– Injektion als Bolus oder Infusion/Dauerinfusion
möglich (Pumpen mit bis zu 7d Gabe im Einsatz!)
– auch perorale Gabe einzelner Substanzen möglich!
• bspw. Xeloda®, Vepesid®, Hycamtin®
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07.03.2012
Chemotherapie
• Applikation von Chemotherapeutika:
– in der Regel über sogenannte „Port-Katheter“,
kurz „Port“ bezeichnet
Celsite Portkatheter Broschüre – B.Braun, 2009
Chemotherapie
• Implantationsstellen eines Portkatheters:
Celsite Portkatheter Broschüre – B.Braun, 2009
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07.03.2012
Chemotherapie
• Sinn und Zweck von in Intervallen
ablaufenden Chemotherapie-Zyklen
Pflege konkret – Arzneimittel, 2007
Chemotherapie
www.schraepler.info/chemotherapie.html
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07.03.2012
Chemotherapie
• Nebenwirkungen von Chemotherapeutika:
– Sofort-Reaktionen:
Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Allergie, Blutdruckabfall
– verzögerte Reaktionen, jedoch reversibel:
Knochenmarks-Suppression, Mukositis, Stomatitis,
Appetitlosigkeit, Durchfall, Haarausfall
– chronische Toxizität, nicht reversibel:
Kardio-, Nephro- und Hepatotoxizität, Neurotoxizität
mit teils erheblichen Einbußen sensorischer Qualität,
Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit
– indirekt:
Immunsuppression
Hyperurikämie


Infektanfälligkeit
Nierenversagen
Chemotherapie
• Nebenwirkungen von Chemotherapeutika:
– zusammenfassend:
vor allem SICH SCHNELL TEILENDE ZELLEN
des therapierten Organismus werden von einer
Chemotherapie in Mitleidenschaft gezogen
– Grund:
Ausnutzung der Tatsache, dass sich bösartige
Krebszellen im Gegensatz zu vielen Zellen des
anderen Zellen des Körpers fast immer schnell teilen
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07.03.2012
Übelkeit und Erbrechen – chemotherapie-induziert
• chemotherapie-induziertes Erbrechen
verzögert
akut
Übelkeit und Erbrechen – chemotherapie-induziert
• chemotherapie-induziertes Erbrechen
– akute(s) Erbrechen und Übelkeit
• 0h – 24h nach Chemotherapie-Gabe
– verzögerte(s) Erbrechen und Übelkeit
• 24h – 120h nach Chemotherapie-Gabe
– antizipatorische(s) Übelkeit und Erbrechen
• Erbrechen aus
– Angst vor Chemotherapie oder
– Gewohnheit des Erbrechens in vorigen Zyklen
• jederzeit möglich, oft sogar vor Chemotherapie
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07.03.2012
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Mukositis:
http://www.onkodin.de
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Mukositis:
• nicht nur Chemo-, sondern oft Strahlentherapie-bedingt
• in der Regel reversibel
• wenige geprüfte und empfehlsame Therapien!
o patientenkontrollierte Schmerztherapie mit Morphin
als Tropfen oder in parenteraler Form
o Mundspülungen bei Strahlentherapie-bedingter
Mukositis teils prophylaktisch empfohlen,
meist jedoch erst bei Auftreten durchgeführt
o Kryotherapie: Eiswürfel lutschen vor Chemo-Gabe
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07.03.2012
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Fieber:
• sofort-zeitnah auftretendes Fieber ohne großen
Stellenwert
• tritt oft bei sog. “Antikörpern” auf
o Avastin®
o MabThera®
o MabCampath®
• prophylaktische Gabe von Paracetamol vor Gabe des
Antikörpers meist ausreichend
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Allergie:
• sofort-zeitnah auftretende allergische Beschwerden durch
Freisetzung des Allergie-Botenstoffs Histamin
• unspezifisch für bestimmte Chemotherapeutika,
Prophylaxe daher bei vielen Protokollen Gang und Gäbe
• prophylaktische Gabe von Fenistil®,
Ranitic ® und Prednisolon meist
fester Bestandteil von Chemotherapie
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07.03.2012
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Appetitlosigkeit:
• begleitend bei vielen Patienten während Chemotherapie
• kein Ekel, sondern “einfach Ess-Unlust”
• fördert Auszehrung der Patienten (sog. Tumor-Kachexie),
die meist ohnehin schon besteht
• milde Therapieversuche mit bitteren Lebensmitteln
und/oder Arzneimitteln
o sog. “Bittertees” (enthalten Wermut, Ingwer, ...)
• Ultima Ratio derzeit: THC-Tropfen oder –Kapseln
(Nebenwirkungen!; teuer, zahlt Krankenkasse i.d.R. nicht)
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Durchfall:
• symptomatische Therapie
• Loperamid (Imodium ®)
im Regelfall ausreichend
• bei weiterhin massiven Stuhlabgängen
evtl. Opiumtinktur oder Octreotid
• plus Korrektur von Elektrolytverlusten!
• tückisch:
teils erst viele Tage (>7d) nach letzter Anwendung
plötzliche aber massive Durchfälle möglich
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07.03.2012
Chemotherapie-Nebenwirkungen
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Haarausfall:
• Schädigung der Haarwurzel
• keine medikamentöse Prophylaxe oder Therapie möglich
• sog. Kältehauben als Option, setzen Durchblutung der
Kopfhaut herab, damit weniger Wirkstoff an Haarwurzel
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07.03.2012
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Knochenmarks-Suppression:
• Verminderung der Blutbildungs-Fähigkeit des
Knochenmarks durch Schädigung dessen
• Chemotherapie-bedingt durch “Mit-Erwischen” der
entsprechenden Knochenmarks-Stammzellen
 chemotherapie-bedingte Anämie
 chemotherapie-bedingte Leukopenie
 chemotherapie-bedingte Thrombopenie
 Extremfall “Panzytopenie”: alle 3 Zelltypen betroffen
• führt zu entsprechenden klinischen Erscheinungsbildern
eines Mangels der jeweiligen Blutkörperchen
Förderung der Stammzell-Differenzierung
http://www.onkologie.de
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07.03.2012
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Chemotherapie-bedingte Anämie:
• Mangel an roten Blutkörperchen


Mangel an Sauerstoff-Transportkapazität des Blutes
Verlust an Leistungsfähigkeit
• reversibel, Erholung des Knochenmarks jedoch erst nach
komplettem Absetzen der Chemotherapie oder
Verlängerung der Zyklus-Pausen
• Therapieoption: Gabe von reifungs-fördernden Substanzen
die die Bildung roter Blutkörperchen beschleunigen:
o Erypo®, Neo-Recormon® (sog. “Epo”)
o Aranesp®
Förderung der Stammzell-Differenzierung
http://www.onkologie.de
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07.03.2012
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Chemotherapie-bedingte Leukopenie:
• Mangel an weißen Blutkörperchen


Mangel an Stärke der Infektionsabwehr des Blutes
erhöhte Infektanfälligkeit
• reversibel, Erholung des Knochenmarks jedoch erst nach
komplettem Absetzen der Chemotherapie oder
Verlängerung der Zyklus-Pausen
• Therapieoption: Gabe von reifungs-fördernden Substanzen
die die Bildung weißer Blutkörperchen beschleunigen:
o Granocyte®
o Neupogen®
o Neulasta®
Förderung der Stammzell-Differenzierung
http://www.onkologie.de
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07.03.2012
Chemotherapie-Nebenwirkungen
http://www.onkologie.de
Chemotherapie-Nebenwirkungen
• Chemotherapie-bedingte Leukopenie:
• oftmals unter laufender Chemotherapie prophylaktische
Gabe von Substanzen notwendig,
die immungeschwächte Patienten vor Infektion schützen
o Gabe von Antibiotika, meist Ciprofloxacin oder Tavanic ®
 Verhinderung von Infektionen durch Bakterien
o Gabe von Antimykotika, meist Fluconazol oder Noxafil ®
 Verhinderung von Infektionen durch Pilze
o Gabe von Virostatika, meist Aciclovir oder Valtrex®
 Verhinderung von Infektionen durch Viren
• Einsatz je nach Ausmaß der zu erwartenden Immunschwäche
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07.03.2012
Umgang mit Zytostatika
• Transport von Zytostatika
• Hersteller haben sicherzustellen, dass Primär- und
Sekundärverpackungen nicht kontaminiert sind
 leider zeigen Untersuchungen vereinzelt, dass
diese Forderung nicht immer 100% umgesetzt wird!
 Tragen von Einmalhandschuhen beim Umpacken
(keine besonderen Handschuhe nötig)
 separate Lagerung in gekennzeichneten Boxen
 separierter Transport von anderen Arzneimitteln
• bruchsicher, flüssigkeitsdicht, verschließbar
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07.03.2012
Umgang mit Zytostatika
• Paravasation von Zytostatika
• Schmerzen und Brennen im Bereich der Injektion
• Schwellung / Rötung
• Abnahme der Infuionsgeschwindigkeit (Widerstand?)
• essentielle SOFORT-Maßnahmen:
•
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•
•
•
•
•
•
Infusion stoppen
Nadel liegen lassen!
Schutzhandschuhe anziehen (Paravasateset holen)
mit max. 5ml-Spritze versuchen Medikament über
liegende Kanüle zu aspirieren
Kanüle entfernen
weitere Maßnahmen sind ab hier substanzspezifisch
Dokumentation der Paravasation
regelmäßige Kontrollen & Nachsorge
Umgang mit Zytostatika
• Paravasation von Zytostatika
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07.03.2012
Umgang mit Zytostatika
• Verschütten von Zytostatika
• Nutzen eines sog. Spill-Kits zur Beseitigung
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Schutzkittel
Schutzhandschuhe blau
Schutzhandschuhe gelb
FFP3-Atemschutzmaske
Schutzbrille
Chemie-Absorptions-Pad
Reinigungstücher
Abfallbeutel blau
Sonderabfallbeutel weiß
Kabelbinder
Benutzerinformation
Unfallanzeige
Umgang mit Zytostatika
• Verschütten von Zytostatika
• Nutzen eines sog. Spill-Kits zur Beseitigung
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07.03.2012
Umgang mit Zytostatika
Gefahren lauern überall...
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