Merkblatt TUBERKULOSE

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Merkblatt TUBERKULOSE
Was ist Tuberkulose?
Tuberkulose ist eine durch spezielle Bakterien ausgelöste übertragbare Krankheit.
In den meisten Fällen handelt es sich um eine Erkrankung der Lunge, auch wenn in Sonderformen auch andere Organe betroffen sei können.
Eine Besonderheit der Tuberkulose-Bakterien ist, dass sie sich nur sehr langsam vermehren – sie leben gewissermaßen in Zeitlupe. Deshalb dauert es nach einer möglichen Ansteckung in der Regel Monate, bis es
überhaupt zu ersten Krankheitszeichen kommt. Wenn keine sachgerechte Behandlung erfolgt, kann es weitere Wochen bis Monate dauern, bis die Infektion durch Freisetzung von Bakterien (sogenannte „offene Tuberkulose“) auf andere Personen übertragen werden kann.
Krankheitsverlauf
Die Bakterien siedeln sich in der Lunge an. Dabei werden sie von der körpereigenen Abwehr (Immunsystem)
als schädlich erkannt und angegriffen. In vielen Fällen bleibt die Erkrankung auf dieser Stufe stehen – die
Bakterien werden in einer Art Winterschlaf eingekapselt.
In anderen Fällen oder bei einer Reaktivierung – geht der Krankheitsprozess jedoch weiter. Befallene Bereiche des Lungengewebes werden dabei zerstört, wobei auch Verbindungen zu den Atemwegen entstehen.
Erst dadurch können durch Husten Bakterien ausgestoßen und auf andere Personen übertragen werden.
Übertragung (Infektionsrisiko)
Wie im Verlauf beschrieben werden Tuberkulosebakterien in der Regel durch Husten freigesetzt. Werden
dann winzige Hustentröpfchen von anderen Personen eingeatmet, kann es zur Ansteckung kommen. Dabei
gelten kleinere Kinder (< 10J) auch bei fortgeschrittener Erkrankung als kaum ansteckend, da sie nur eine geringe Hustenkraft haben.
Es handelt sich damit um eine reine Tröpfcheninfektion über die Atemwege. Andere Übertragungswege (Hände, Oberflächen, Lebensmittel, Blut, Ausscheidungen) spielen keine Rolle.
Insgesamt gilt die Tuberkulose als vergleichsweise gering ansteckend. Dabei kommt es auf die Nähe, Dauer
und Häufigkeit des Kontakts zu einem ansteckungsfähigen Patienten an. Bei Erwachsenen wird als Faustregel eine Dauer von 8 Stunden mit einer Infektionsquelle im gleichen Raum als Risiko eingestuft. Kinder, insbesondere Kleinkinder, sind jedoch erhöht infektionsgefährdet.
Untersuchung zur Früherkennung (Umgebungsuntersuchung)
Besteht der Verdacht auf eine mögliche Ansteckung werden bestimmte Untersuchungen zur Früherkennung
durchgeführt. Durch einen Hauttest oder eine Blutuntersuchung lässt sich erkennen, ob die Kontaktperson mit
Tuberkulose infiziert ist, d.h. ob das körpereigene Abwehrsystem die feindlichen Bakterien erkannt hat und eine spezifische Abwehrreaktion zeigt. Falls diese vorsorgliche Untersuchung ein positives Ergebnis zeigt, werden weitere Untersuchungen zur Abklärung angeschlossen.
Behandlungsmöglichkeiten
Bei positivem Testergebnis wird in aller Regel eine vorsorgliche Behandlung mit einem speziellen Medikament
eingeleitet. Diese Behandlung soll eine noch im frühesten Stadium stehende, noch gar nicht erkennbare Erkrankung blockieren und verhindern. Wegen der Besonderheiten der Bakterien muss diese Behandlung über
mehrere Monate erfolgen.
Falls aber in erweiterten Untersuchungen (z.B. Röntgenuntersuchung der Lunge) tatsächlich Krankheitszeichen erkennbar werden, wird eine umfassende Behandlung eingeleitet. Dazu wird über mehrere Monate eine
Kombination von 3-4 Medikamenten konsequent eingesetzt. So lässt sich eine Tuberkulose in den meisten
Fällen wirksam behandeln und heilen.
Weitergehende Informationen auch unter www.pneumologie.de/dzk/patinfonach%20hauer.htm und www.rki.de
Kreis Mettmann – Der Landrat – Gesundheitsamt – Düsseldorfer Str. 47, 40822 Mettmann
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